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Nach der Pause beginnt die Vernehmung Bebel's. Bors.: Nahrungsmittel entfielen. 3 will uns scheinen, daß es für eine alle Klippen zu vermeiden. Die Vertrauenspersoneu tennen was Wunder, Sie sind Borfizender des Parteivorstandes?- Bebel: Jawohl. Veranstaltung, die lediglich der Ernährung dienen soll, etwas fich aber nun im Laufe der Jahre alle, baß fie einmal zusammenkommen. Borsigender:- Vors: Woher kommt die Bezeichnung Vorstand, bedeutete viel ist, wenn mehr als zwei Drittel der Ausgaben auf anderes, Sie fennen die Thatsache der nach Paris geschickten sie eine besondere Art der Organisation? Nein, der Name als Nahrungsmittel, verwendet werden, zumal eine große Depesche? Auer: Jawohl, aus den Zeitungen. Ich halte bat sich so im Sprachgebrauch herausgebildet, er war nur ein Anzahl Personen ihre Thätigkeit dort unentgeltlich ausüben. diese Thatsache aber nicht für geeignet, deshalb auf einen Verein Theil der Parteileitung. Vorf.: Haben Sie Geld von Ver- Doch die Versammelten nahmen daran keinen Anstoß; sie Bebel: Ich war bis vor hatten über wichtigere Dinge zu sprechen. So betonte ein anwesender zu schließen. Vors.: Für sich allein gewiß nicht, aber die einen in Empfang genommen? vielen Besprechungen. Auer: Es sind das alles Zusammen 2 Jahren Kassirer und bestreite ganz entschieden, jemals Gelder Prediger, daß die Ernährung bei der ganzen Veranstaltung nicht tünfte aus dem Augenblick heraus geboren. Die Absendung der von Vereinen in Empfang genommen zu haben. Die Gelder das wesentlichste sei, sondern man müsse vor allem auch eine Depesche war eine Demonstration und die Vertrauensleute stammen von den Vertrauensleuten. Ich habe mehrfach von erziehliche Wirkung auf das Volt, das gespeist werde, ausüben. glaubten damit der Ansicht der Berliner Parteigenossen Aus- unpolitischen Gesangvereinen Gelder genommen, nie aber von Als hauptsächlichstes Mittel dazu empfahl er das Gebet. Wir druck zu geben. politischen. Vors.: Sie haben an den Sigungen der Preßschlagen vor, gemeinsame Morgenandachten zu veranstalten, und Bors.: Das wären so die allgemeinen Gesichtspunkte. tommission theil genommen. Haben Sie das als Vorstands nur denjenigen ein Mittagsessen zu verabreichen, welche sich über Auer: Ich möchte noch darauf aufmerksam machen, mitglied gethan. darauf aufmerksam machen, mitglied gethan. Bebel: Ich nehme teinen Anstand zu er ihre Theilnahme daran ausweisen. Sollte dies an dem heidnischen daß die Anklage nicht streng streng die Organisationen der klären, daß ich in meiner Eigenschaft als Vorstand an den Sinn der Bevölkerung scheitern, so könnte man den frommen Der Kindern ja Ermäßigungen im Preise gewähren. Wahlvereine und Wahlkreise auseinandergehalten hat. Sie Sigungen der Preßkommission theilgenommen habe. hatte die Oberkontrolle über das Partei- Organ, spricht von Geldern aus den einzelnen Vereinen und führt Vorstand Die ,, Volkseruährung", die Herr Abraham auf der Ge. zum Beweise dafür die Beiträge an, die von den Wahlkreifen ich mußte mich also dafür intereffiren, was die Preßkommission werbe- Ausstellung mit vielem Geschrei placirt hat, ist Gegenstand durch die Vertrauenspersonen an die Parteileitung abgeliefert beschloß. Es ist mir aber nicht im Traume eingefallen, die eines erbitterten Kampfes geworden. An das Unternehmen hatte worden sind. Borf.: Darauf tommen wir noch später. Hat Preßtommission als einen Verein anzusehen. Borf.: Sie fich bekanntlich eine vegetarische Küche angeschlossen, die unter einer der Angeklagten gegen die Darstellung des Abgeordneten waren auch bei Vertrauensmänner- Sitzungen zugegen? Bebe I: Aufsicht berühmter Vegetarier angeblich gut zeusfirt haben soll. Auer Einwendungen zu erheben?( E8 meldet sich niemand.) Jawohl. Es waren das ad hoc zusammenberufene Zuſammen. Am Sonntag ist diese Küche urplötzlich von Herrn Abraham geIch will dann also die Angeklagten einzeln vernehmen.-- och fünfte, in denen bestimmte Fragen, z. B. die Maifeier verhandelt schlossen worden, und zwar, wie es in dem" Vegetarischen Vorbestreitet, Obmann der Preskommission gewesen zu sein und giebt wurden. Ich habe auch nie die Vertrauensmänner für einen wärts" erbittert heißt, weil Herrn Abraham die Kontrolle zu Staatsanwalt: Es ist nun festgestellt, nur zu, daß er Mitglied sei, ebenso bestreiten Dimmick und Verein gehalten. äftig war; sie, die Vegetarier, hätten mehrfach die für ihre Scholz, Obmänner der Agitationstommission und der Lokal: daß die Wahlvereine wiederholt den Vertrauenspersonen Geld Küche gelieferten Robprodukte allerminderwerthigster Art bean. tommission gewesen zu sein.-Fr. Baader giebt an, sie sei zur Agitation überwiesen haben. Haben Sie sich denn niemals standet. Außerdem wird Herrn Abraham der wohl mit einigen nur Vertrauensperson für die Frauen gewesen, ihre Thätigkeit sei darum gekümmert, ob bei dem Geld was Sie erhielten, 3weifeln aufzunehmende Ausspruch nachgesagt, daß die carnivorische mit derjenigen der Männer nicht zusammengefallen. Bebel: Herr Abtheilung seines Geschäftsunternehmens eine Sauwirthschaft sei. Bors.: Ich beginne mit den Einzelheiten wieder Staatsanwalt, mir ist nie direkt oder indirekt mitgetheilt Die Vegetarier wollen nunmehr ein selbständiges Unternehmen beim Angeklagten Auer. Sie sind als Schriftführer gewählt worden, daß Geld aus den Wahlvereinen dabei sei. auf der Ausstellung gründen. worden? Auer: Ich bekleide diesen Posten seit 1890. Ich habe mich nicht darum gekümmert. Je mehr es war, desto Der Achtuhr- Ladeuschluß beschäftigte am Mittwoch eine Vors: Da die Kontrolleure über ganz Deutschland verstreut lieber war es uns.( Heiterkeit im Zuhörerraum.) Der Vorfind, so hat sich hier ein besonderer Parteivorstand gebildet. fißende ersucht um Ruhe und droht mit der Stäumung des öffentliche Versammlung der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur". Das einleitende Referat hielt Auer: Nein, er hat sich hier nicht gebildet, er ist als solcher Saales. schon gewählt worden. Vorf.: Die Anklage behauptet, Es folgt die Vernehmung des Angeklagten Singer, der Rechtsanwalt Bieber, der den Achtuhr- Schluß aus ethischen es habe sich aus der Parteileitung ein besonderer Parteivorstand sich in bezug auf die Organisation des Vorstandes ganz den Aus- Gründen forderte, das Korreferat Kommerzienrath Lissauer, gebildet, der mit der Parteileitung nicht ganz identisch führungen Bebel's anschließt. Er wiederholt noch einmal, daß der diese Forderung aus denselben Gründen verwarf. Herr Auer: Nein, das ist nicht richtig. Ich bin in Breslau die Angabe der Anklage, Vogtherr sei im Konkurs gewesen, Bieber dachte dabei an das Wohl der Gehilfen, Herr Lissauerschon als Schriftführer gewählt worden, wir fünf haben unsere falsch ist. Vogtherr hat für die Summe, die nicht 9000 m., er ist Vorsitzender des Vereins Berliner Kaufleute und Aemter schon vom Parteitag erhalten. Die Parteileitung fondern 4500 M. beträgt, Bürgschaft geleistet, die Summe Industrieller"-- an das Wohl der Geschäftsinhaber. Nebenbei Wors. : Sie hat Herr Lissauer auch ein warmes Herz für die Angestellten". besteht aus 12 Personen und wir fünf hatten die Geschäfte der auch selbst als Schuld anerkannt.- Er rief freilich mit diesem Geständniß bei den als Gäste an Barteileitung zu führen. Vors: Sie haben regelmäßig waren auch bei Vertrauensmänner Sizungen zugegen? Sigungen abgehalten und der Kassirer hat Gelder in Empfang Singer: Jawohl. Ich kam als Vertreter eines Berliner wesenden Handlungsgehilfen stürmische Heiterkeit hervor. In und als Mitglied der Stadt- der Diskussion, die von dem Vorsitzenden der Achtuhr- Schlußs genommen. Aner: Jawohl. Wors.: Woher stammten Wahlkreises im Reichstage diese Gelder? Auer: Bon den Vertrauenspersonen, auch verordneten- Versammlung naturgemäß sehr oft in die Lage, mit Liga Herrn B. Heymann eröffnet wurde, sprachen die meisten von einzelnen Parteigenossen. Vors.: Haben Sie auch den Berliner Genossen zu verkehren. So habe ich auch einmal Redner für die Forderung. Gelder von Vereinen vereinnahmt? Auer: Nein, von Ver- nach einer Stadtverordnetensizung eine Anzahl Parteigenossen in Von Grieben's Reisebüchern sind in neuer Auflage so. einen niemals in der offiziellen Uebersicht des Partei- männer zugegen gewesen sein- Bors.: Was sind das für Gelder aus den Rathskeller gebeten es mögen auch einige Bertrauens eben zwei Bände erschienen, welche Berlin und die Ges die um über die bevorstehende Agita- werbe Ausstellung behandeln. Letztere ist in der großen vorstandes stehen? Auer: Das sind Gelder, die von Ver- tion für die Stadtverordneten- Wahlen zu sprechen. Vors.: Ausgabe( Preis 2 M.) auf 64 Seiten Text beschrieben; auf etwa trauenspersonen eingegangen sind, mit den Wahlvereinen haben Bei Ihnen ist ein Brief des 150 Seiten Text findet sich in dem von Goldschmidt's Verlag diese Gelber nichts zu thun.- Staatsanwalt: Bestehen Furtwangen gefunden, auf den Sie die Randbemerkung ge- herausgegebenen Buche eine recht graziöse Darstellung der hauptdenn auch im Reich überall Vertrauenspersonen?- Auer: Jawohl, schrieben haben, der neuen Barteileitung überwiesen.- Singer: fächlichsten Sehenswürdigkeiten der Reichshauptstadt. Enta darauf beruht ja unsere Organisation.-- Vors.: Sind die Gelder, die Der Brief enthält ein Gesuch um einen Vertreter zur Agitation sprechend kürzer wird Berlin und die Ausstellung in der zum ausgezahlt worden sind, immer zu bestimmten Zwecken gegeben nach Furtwangen und war an den Breslauer Parteitag gerichtet, Breise von 1 Wt. erschienenen Miniaturausgabe behandelt. Beide worden oder nur zur allgemeinen Agitation? Auer: Ge- dessen Vorsitzender ich war. Ich bekam den Brief und habe Ausgaben sind mit übersichtlichen Haupt- und Spezialplänen Der Vermerk darauf gesetzt. wöhnlich zur Agitation. Ich erinnere mich aber auch eines be- den Sache ist eine ausgestattet. ftimmten Falles, wo die betreffenden Gelder zu einem bestimmten Folge gegeben worden, weil wir nicht mit Vereinen verkehren Zwecke gegeben wurden?- Bors.: Ist dieses Geld auch an den wollten. Ich meine, ich bin doch nur verantwortlich für das, Vertrauensmann gezahlt worden. Angeklagter Gerisch: was ich thue, nicht für das, was andere an mich schreiben. Das Geld ist an den Vertrauensmann Frizz gezahlt worden. Vorf.: Wie steht es mit den Sitzungen, wo über den Bier Angeklagter Singer: Ich komme einem Ansuchen dieses Herrn boyt ott berathschlagt wurde? Singer: Ich war Leiter nach, wenn ich hier erkläre, daß die Angabe der Anklageschrift, des Bierboykotts und mußte natürlich an den Sigungen theildaß der Herr in Konkurs gerathen sei, falsch ist. Vorf.: nehmen. Daß in einer solchen Sigung auch von der Gustav ist soeben erschienen. Die Ausgabe in sechs Farben kostet 2 M., Der Name des Herrn ist ja noch gar nicht genannt Adolf Broschüre die Rede war, ist mir absolut nicht erinnerlich. die in fünf Farben 1,50 M. Der Plan enthält ein Verzeichniß worden. Staatsanwalt: Ich habe aus Delikatesse Es kann nur so gekommen sein, daß der auch anwesende Chef der der Straßen und Sehenswürdigkeiten. für den Herrn den Namen nicht nicht genannt, nachdem Buchhandlung eine Mittheilung über die Broschüre nach Er= aber der Angeklagte Singer der Anklage den Vorwurf ledigung der Boykottfrage gemacht hat. macht, muß ich sagen, es handelt sich um den Reichstags Ab Angeklagter Pfanntach schließt sich den Angaben der geordneten Vogt herr, der in Vermögensschwierigkeiten war vorhervernommenen Angeklagten an. Er giebt zu, öfters verund dem 9000 M. gegeben worden sind, damit er nicht gezwungen tretungsweise Gelder für den Kassirer angenommen zu haben und war, offiziellen Konturs anzumelden. Quittungen daüber ausgestellt zu haben. Bors.: Geben Sie die Zahlung des Geldes an die Agrar- Angefl. Gerisch bestreitet ganz entschieden, auch nur einen Tommission zu? Jawohl.- Bors.: Wird die Pfennig Gelbes von den 2abah Die geleer in der Agrarkommission als Verein betrachtet, so wäre doch hier das Empfang genommmen zu haben. Die Gelder in der Uebersicht 13 Quer: Inverbindungtreten festgestellt. Auer: Ich bestreite den Ver- der Einnahmen aus den einzelnen Kreisen seien von den Ver. einscharakter ganz entschieden. Sollten wir mit der Agrar trauenspersonen der betreffenden Kreise gezahlt worden. Ich tommission, einer für die Bearbeitung einer bestimmten muß gegen die Behauptung der Anklagefchrift protestiren, in der Höhe wohl eine Verständigung zu erzielen sei, an die Stadt abFrage eingesetzten Kommission nicht verhandeln dürfen, es heißt:" Daß der Angeklagte Gerisch gewußt habe, daß das zulassen sei. Uebrigens sei für die Bebauung des Gartens von der dann möchte ich sehen, wie über: Geld von den Wahlvereinen herrührte." Das ist unwahr und Ministerial- Bauverwaltung bereits ein Plan ausgearbeitet worden. haupt eine Partei teiten soll.- Bors.: Hat wird durch die beschlagnahmten Kassenbücher widerlegt. Ich Bei dieser Gelegenheit machte Herr Miquel noch die für das der Vorstand an Sihungen der Preßkommission theil- bitte den Herrn Vorsitzenden, diese Kaffenbücher durchzusehen, er früppelhafte Ding, das sich Berliner Bürgerstolz nennt, wenig genommen? Auer: In corpore nicht, obwohl ich auch darin wird darin nichts finden, was die Behauptung der Anklage stüßt. schmeichelhafte Bemerkung, daß Berlin das, was es sei, lediglich nichts Strafbares gefunden hätte. Aber ich war oft bei Sigungen aus Vors.( die Bücher einsehend): Ich muß erklären, daß auch ich dem Hofe und der Errichtung des Deutschen Reiches verdante. persönlichem Interesse als Parteigenosse, der auch der Redaktion nichts für den Angeklagten Gerisch nach dieser Richtung hin des Vorwärts" nahe steht, zugegen. Belastendes in den Büchern finden kann. Haben Sie geheimen sogenannten Korpore Versammlungen theilEs werden mehrere an den Parteivorstand zu Händen an Auer's gerichtete Briefe verlesen, aus denen die Staatsanwalt genommen? Gerisch: Ich habe an viel Versammlungen schaft die Verbindung des Vorstandes mit Bereinen beweisen theilgenommen, nie aber den Eindruck der Heimlich will. Es handelt sich um Briefe geschäftlicher Natur. Auer er- feit gehabt. Bors.: Es sind zwei Beugen da, tlärt: Ich bin doch nur verantwortlich für das was ich thue, die Sie beobachtet haben. nicht für das, was mir andere an den Hals schreiben. fammlung theilgenommen Würden alle Briefe tonfiszirt, so würde sich fein im politischen Wahlvereins Vorsitzende Leben stehender Mann vor den Schlingen und Fängen genommen haben. des§8 im Vereinsgesetz retten können. Es handelt sich um geschäftliche Briefe der Hamburger Buchdruckerei und Verlagsanstalt, deren Inhaber die Abgg. Auer, Bebel, Singer und Förster Hamburg sind. Der Ausdruck Parteivorstand sei gewählt, weil die Inhaber mit dem Parteivorstand identisch sind. Angeklagter Bebel schließt sich diesen Ausführungen an und konstatirt, daß der Parteivorstand an sich mit der ganzen Sache nichts zu thun gehabt hat. Vorsigender und Staatsanwalt erklären nach diesen Bekundungen die Sache für aufgeklärt.
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Das Berliner Verkehrslexikon ist soeben im Verlage von Max Schildberger erschienen und enthält außer dem Adressen. verzeichniß und den Fahrplänen einen knappen, aber recht ins struktiven Führer durch die Gewerbe- Ausstellung.
Eine Ausstellung, welche alle Gebiete des Jmpfwefens umfaßt, ist gelegentlich des 100. Geburtstages von Jenner, dem Entdecker der Schutzpockenimpfung, im Medizinischen Waarens Die Ausstellung bause, Friedrichstr. 108, veranstaltet worden. ist werktäglich von 10-7 Uhr bis zum 31. Mai geöffnet.
Mit dem Finanzminister Miquel tonferirte am Mittwoch gint ground bus ausschusses, be fich aur Grhaltung tit Botanischen Gartens als öffentliche Schmuckanlage tonftituirt hat. Herr Miquel blieb bei seiner Ansicht, daß der Botanische Garten nur gegen eine angemessene Entschädigung", über deren
Ein Boykott ist, wie ein Berichterstatter zu melden weiß, Händlerinnen in der Markthalle am Andreasplak verhängt worden, von zahlreichen Hausfrauen über diejenigen Händler und die ihre Kundschaft in gar zu grobem Ton behandelt haben. Der Boykott soll mit solchem Erfolg durchgeführt sein, daß der umgangston in der Markthalle bedeutend gesitteter geworden ist.
Sie sollen an einer Ver an haben, der fämmtliche Mit Nücksicht auf den großen Fremdenverkehr will der und Vertrauenspersonen theil Magistrat in den besuchtesten Straßen die hölzernen Brunnen. Gerisch: Ich kann mich nicht gehäuse durch eiserne ersetzen lassen. Der Magistrat sei darauf erinnern. Der Angeklagte Wengels giebt Auskunft aufmerksam gemacht, daß die Bewohner der abgelegenen Straßen dahin, daß er und andere Parteigenossen zu einer Besprechung gleichfalls nicht ganz frei von ästhetischem Empfinden sind und eingeladen worden seien. Einige Genossen, die die Partei wohl ebenfalls die häßlichen hölzernen Brunnen durch eiserne reorganisation wollten, hatten diese Einladung bewirkt. Als wir ersetzt wünschen. zusammengekommen, habe ich es abgelehnt in irgend eine Der Adressbuch Kampf zwischen den Firmen August Verhandlung einzutreten, die auch nicht stattgefunden hat. Scherl und W. u. 6. Löwenthal ist nunmehr dadurch beendet Gerisch sei nicht anwesend gewesen. Angefl. Meiner hat eine Einladung zu einer Sigung der worden, daß lettere Firma sich nach einer Vereinbarung mit Vertrauensmänner und des Parteivorstandes erhalten, die bei Herrn Scherl entschloffen hat, das in ihrem Verlage erscheinende ihm beschlagnahmt worden ist. Der Angeklagte giebt an, daß alte Adreßbuch eingehen zu lassen. Herr Scherl theilt uns ferner Der Staatsanwalt überreicht noch mehrere Briefe. Gin die Einladung von einer Privatperson, Herrn Vogtherr, ergangen mit, daß der umfangreiche, auch sämmtliche April- Umzüge enthaltene Nachtrag im Laufe der nächsten Woche erscheinen uno Es handelte sich um die Brief rührt von dem Vorstand eines Vereins her und sein In- sei, nicht von einem Vertrauensmann. allen Käufern des Scherl'schen Adreßbuches gratis verabfolgt halt bezieht sich auf den Versand von Druckschriften. Auer: beregte Angelegenheit Wogtherr. Ich kann weder bestreiten noch zugeben, daß dieser Brief bei mir werden wird. Der Vorbestellpreis des Scherl'schen Aldreßbuches, Der Vorsitzende vertagt hierauf um 3/4 Uhr die Sigung auf welches also fortan das einzige Adreßbuch für Berlin sein wird, befchlagnahmt worden ist. Dem Inhalte nach ist er nicht bei Sonnabend früh 9 ühr. mir gefunden worden, denn ich habe mit der Druckschriften- Der Verhandlung wohnten auf der einen Gallerie der Ober- bleibt nach wie vo: 6 M. vertheilung nichts zu thun. Im übrigen muß ich sagen, es fann Staatsanwalt Drescher, Landgerichtsdirektor Rieck und doch vorkommen, daß einmal ein Verein an mich schreibt. Wenn viele Richter bei, in der anderen Loge fah man viele mir aus jedem solchen Briefe ein Strick gedreht werden Damen von Justiz beamten, die wohl gekommen waren, sollte, so geht das doch nicht an. Es kommt doch darauf um die Abgg. Bebel, Singer und Auer auf der Auflagebank zu an, was ich thue, nicht was andere mit mir thuen. fehen! Der Zuhörerraum war von Beginn bis Ende der Ber To Der Borsigende hält dem Angeklagten die Abhaltung handlung ebenfalls dicht gefüllt. mehrerer Sigungen in dem Expeditionslokal des Vorwärts", Beuthstraße, vor, an denen er theilgenommen habe, bei denen es sich um den Bierboykott handelte. Auer giebt Achtung, Schöneberg ! Zur weiteren Flugblattverbreitung die Anwesenheit au, bestreitet aber als Mitglied des Parteivorstandes zugegen gewesen zu sein.- Borf.: Es soll in der betreffs Beitungsspedition mögen sich die Genossen Sonntag früh einen Sigung über die Gustav Adolf Broschüre, in 7 Uhr zahlreich einfinden bei Obst, Klauke, Klein, einer anderen über Arbeitslosen Bersammlung ver- Binger, Hoffmann u. Fröhlich. Bestellungen auf den handelt worden sein.- Auer: Verhandelt ist wohl ein Borwärts" und das„ Boltsblatt" sind bei diesen sowie beim falscher Ausdruck. Immerhin mag die polizeiliche Ber- Parteifpediteur 28 i 1 h. Bäumler, Belzigerstr. 59, G. IV. trauensperson manches er horcht haben. Es ist sehr leicht anzubringen. Der Vertrauensmann. möglich, daß der Leiter der Buchhandlung, als er die Partei- Das Lokal zum Waldkater am Tegeler Weg ist von der genoffen aus ganz Berlin sah, gesagt hat: Kinder, nächsten Tag Lokalliste zu streichen. erscheint die Gustav- Adolf- Broschüre, forgt für gute Verbreitung", Auf die in Charlottenburg , Augsburgerstr. 78 bei und daß man in einer anderen Sigung von der bevorstehenden Bredlow, am Sonntag Nachmittag 6 Uhr stattfindende BoltsArbeitslosen- Bersammlung gesprochen hat. versammlung, in der Frau Mesch referiren wird, sei hiermit be fonders hingewiesen.
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Der Vorsitzende will eine kleine Pause eintreten laffen. Angett. Singer bittet den Vorsitzenden, die Verhandlung um 8 Uhr zu vertagen, da die Abgeordneten zu einer wichtigen namentlichen Abstimmung nach dem Reichstag müßten. Der Vorsigende bittet, bis um 4 Uhr dazubleiben, zu welcher Stunde er die Bertagung eintreten laffen wolle. Aida Pause.
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Ein Werk christlicher Nächstenliebe, dem sich der Arnens fommissions- Vorsteher und Restaurateur Bode in der Bremer straße gegenwärtig hingiebt, bildet in Moabit den Stoff zu aller. hand Kommentaren. Am 23. November vorigen Jahres sind die Schuhleute August Budahn and Johann Doming wegen einer unerhörten Mißhandlung, die sie am Abend des 2. September an einer wehrlofen Frau und einem rubigen Bürger verübt haben, zu sieben resp. vier Monaten Gefängniß verurtheils worden, nachdem ihr abgefeimter Versuch, die Mißhandelten durch eine Denunziation wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu Fall zu bringen, mißglückt war. Diese Strafe ist bereits rechtskräftig geworden, doch haben bie beiden Vers urtheilten ihre Saft noch nicht angetreten. Daß ihnen die Strafe überhaupt im Wege der Gnade erlassen werde, darum bemüht sich jetzt mit außerordentlich lebhaftem Eifer der genannte Restaurateur, indem er bei den Hausbesitzern und Geschäftsleuten der Gegend Trepp auf und Trepp ab läuft, damit dem Gnadengefuch durch deren Unterschrift eine besondere Befräftigung zu theil werde. Der Gute stößt aber in seinem Bes mühen bet denen, die die Säbelaffäre des 2. September noch lebhaft im Gedächtniß haben, auf einen wenig mißverständlichen Widerstand. Mehrere Verkehrsstörungen find am Himmelfahrtstage In Angelegenheiten der Volksküchen des Herrn auf den eletrischen Bahnen vorgekommen. Gegen 12 Uhr mittags Abraham fand kürzlich eine Zusammenkunft verschiedener sich brach auf der Linie Zoologischer Garten- Gewerbe- Ausstellung dafür interessfirender Herren und Damen im Hotel zu den Vier die Buführungsstange eines Wagens und verursachte derartige Jahreszeiten statt. Bei der Rechnungslegung stellte es sich heraus, Störungen in der Leitung, daß der Verkehr eine Stunde Lang daß 87 000 m. verausgabt waren, von denen nur 12 000 auf stockte. Am Rottbuser Thor versagte auf der Strecke, die von