Beilage Dienstag, 10. Februar 1951
SprÄbimö SttäLwi�aß* Ja\irho£*ü
Wege xnm Jugendgericht Bericht über Jangens ans dem Jahre 1031
Mir fragen in einer Dolksschulklasi« von vierzehnjähri» gen Hungen einmal nicht danach, ob sie den Vers, die Strophe. die Zinsdwisoren oder den Kongruenz! atz noch kennen,— wir wollen sie heute nach Haus« begleiten, und dort werden uns die Jungen, deren Vertrauen wir doch ganz haben, erzählen, daß in ihrem Kopf und ihrem Herzen außer dem vorhin genannten noch viel anderes herumgeht. Was denn? Aber sehen wir uns mn, wo wir sind Weg« zum... Der Jung« hat dich in seinen Wohnteller geführt; laß dich süh-en, sonst stürzt du die Treppe hinunter. Ietzr sitzen wir am Küchensenster; die Kell erst übe ist ja noch vermietet! Da erzählt dir der Junge mit wissenden Augen seine Geschichte: „Meinen Vater kenn« ich nicht; ich bin unehelich; mein« Mutter versteht mich nicht; vielleicht heiratet sie noch Ich werd« wohl dann nicht bleiben dürfen.� Wände und Möbel, das müde Feld» bert erzählen von der leiblichen Not. Das dürftig«, selbstgezimmerte Bücherbrett mit wenigen Bänden sagt dir, daß der Junge heraus- möchte aus dem Elend, aus seinem Kellerleben. Wohin? Wege zum...? Und nun nimmt dich«in anderer mit in seinen Keller, und du hörst, daß der Dater trotz guten Verdienstes oft betrunken nach Hause kommt und dann Frau. Kinder und Möbel zerschlägt, bis die großen Söhn« zuletzt ihn schlagen. Wohin soll der Vierzehnjährig« da? Welche Wege zeigt man ihm? Wege zum...? Geh nun mit dem dort mit. Er wohnt in einem Verschlag über der Haustür. Dater, wer weiß, wer und wo? Mutter ist seit acht Tagen in der Hellanstalt, und der Junge macht allein inzwischen die Portierarbeit. Mittag gibt chm der und jener. Wir aber wisien, daß die Mutter Magenkrebs hat. Wenn sie wieder- kommt, für wielang«? Wohin geht dann der Jung«? Wege zum...? Und wenn du mit diesem da mitgehst, lernst du Wohnungen auf dem Z. Hof kennen, und unter 80 Stufen kommst du auch nicht weg. Der dort in der Ecke, wird dir erklären, daß man vorn vier Treppen(mit noch zwei Nachbarn zusammen) Stube und dunkle Küche haben kann. In der Sftrbe wohnt und schläft die Mutter mit drei großen Kindern und ein„alleinstehendes Fräulein" findet auch noch Platz. Willst du aber nicht weitergehen, dann werden die Jungen dir so berichten:„Wir haben nur ein« Stube 2 X 4 Meter,, find zwei Jungen und ein Mädel und unsere Mutter; die ist schwer lungenkrank: wir waren auch schon öiters verschickt." Und der da hat keine Eltern mehr und Jein« Verwandten wollen ihn nicht behalten. Der macht den Haushalt ellein. weil seine Mutter in der Heilanstalt ist: unheilbar! Und der da hat eine eheverlassen« Mutter, die mit dem Leben nicht fertig wird, weil sie schwer krank ist. Die Wohnung mußte geräumt werden, und die paar Möbel sollten auf den Speicher: vorher bezahlen? Geld war nicht da. Ein Vekonnter nimmt sie für k:rze Zeit aus. Und dann? Alles keine Romangestalten: Jungen aus dem Jahre lgZl! Wohin gehen viele dieser Wege der Jungen? Zum... , Jugendgericht! Und vielleicht: und so weiter! Wir bitten deshalb den Vorsitzenden eines Jugendgerichtes, einer Sitzun? beiwohnen zu dürfen. Sind das nicht die möglichen Schicksale der Jungen, die wir besuchten? Dos„Sünden- r c g i st e r": Fahrrad gestohlen, Aktentasche im Warenhaus unter dm Mantel gesteckt, mit„Schmetterlingen"(gebrauchten Fahr- scheinen) weitergefahren, Stiefel und Anzug entwendet, fremden Kleiderschrank erbrochen und die Sachen in der Münzstraße verkauft! Die meisten der Taten sind Lappalien; es sind ober Schritt«, um später vor? weitere Gericht zu kommen Wie sicher, fast zu iclbstbewltßt sind sonst unsere Jugendlichen, und wie stehen sie hier! Die meisten aus ihrem Anzug herausgewachsen, meist ohne Mantel, und die bekannt« bleierne Schwüle in jedem Gerichtssaal legt sich aus diese jungen Menschen, daß sie zusammenknicken und olles ohne Leugnen eingestehen; oft kommen die Tränen. Da der Achtzehnjährige, der aus der Fürsorge- a n st a l t aus W« i h n a ch t S u r l o u b zur Mutter kommt, wo es nicht zum„Dechnachten" für ihn langt. Aber er will doch die wenigen Tage einmal, ein einziges Mal„leben" und... stiehlt irgendwo, was ihn vor das Iugendgericht bringt. Wie kräftig er ist; aber fem Blick ist scheu, doch gar nicht böse. Gebt ihm Brot, ein Bett und ab und zu ein paar Groschen zum Leben, und er rennt für euch Tut's aber bald, sonst...! Und warum taten die es denn? Fast immer war es dos: Ke>n Zuhause, kein Bett, kein Esten, keine paar Groschen, um mal mit den„andern" vergmigt sein zu können. Der ISjöhrig« da zerreißt sich wie ein fröhlicher, dummer Schuljunge den neuen Anzug; er fürchtet den brutalen Vater und rückt aus.„tippelt" mit einem Freund. In L a u b e n, die sie aufmachen, schlafen st«, stieren elend, hungern noch inehr. So werden sie Laubeneinbrecher! Wie neugierig standen wir einst als Kinder am Grünen Wagen. um die Herauskommenden zu sehen und waren so enttäuscht: meist waren es dürftig« abgeristene Gestalten. Und nun gar erst dies« Jugendlichen! Man läßt die Armen schuldig werden und überläßt sie dann der Pein. Dies« Jammergestalten da vorn klagen u n» A« l t e r e an: Warum haben wir keinen Vater, der uns hält, kein« Mutter, die für uns sorgt? Wie sollten wir das Wort verstehen, das wir lernen mußten, dem wir aber keinen Inbolt geben konnten: Du sollst deinen Vater und dein« Mutter ehren! Für uns paßt« das Lied, das uns der Leierkasten vorspielte:„Mein Vater kennt nnch nicht; mein« Misttee liebt mich nicht!" Als der Vorsitzende ein« Mutter fragte, welch« Wünsche sie für den Jungen Hab«, jache sie: „Ich w ill ihn nicht haben!" Ein Jugendlicher hört« vom Vorsitzenden des Iugendgerichts zum erstenmal, daß er eine fast chrichaltrig« Säxvester hob«? Wir andern Menschen sitzen nicht auf der Anklagebank. Mehr oder weniger säst, aber doch fast, verstehen wir dies« Jugendlichen nicht, daß fit stehlen konnten. Weil wir immer ei» Best hatte» und
immer satt wurden! Warum haben wir„Hemmungen" und diese kein«? Wer im Federbett liegt, versteht ichwer, wie man im Lauben- best, oder im Chousteegraben oder aus der Treppe übernachten kann. Die französische Königin Maria Antoinett« soll, als man ihr meldete, das französische Volk empöre sich, weil es kein Brot habe, erstaunt gefragt haben:„Worum ißt es dann keinen Kuchen?" Eine würdige Bürgersfrau sagt« mir einmal:„Zu betteln und arm zu sein braucht keiner; sie hätten sich ja stüher Geld sparen können!" Die stolz aus ihr Verdienst sind, daß sie nie unter richterlicher Anklag« standen, wollen wir an das Wort eines einst Armen erinnern:„Richtet nicht lieblos, auf daß ihr nicht lieblos gerichtet werdet!" Friedrich Naumann soll einmal etwa gesagt hoben, als man ihn feierte:„Das ist nur ein Zufall, daß ich das geworden bin. Wenn mich ein andere Mutter geboren hätte,
vielleicht im Straßengraben oder im Zigeunerwagen, dann wäre wohl nichts aus mir geworden. Ich tat wenig dazu!" Wenn alle „ausgerutschten" Jugendlichen einen so verstehenden und fördernden Richter fänden, wie ich ihn sah! Es ist einer von den wenigen mutigen Menschen, die immer wieder in die Welt hinausschreien. wenn sie auch noch so oft enttäuscht werden:„Der Mensch ist gut!" Seht, jetzt wird der Saal des Jugendgerichts immer voller; alle Jugendlichen, die einmal fehlten, kommen herein, fasten ihren gütigen Richter bei der Hand. Sie werden jetzt die Ankläger, wir die Angeklagten, und sie klagen uns Eltern und Lehrer an:„Ihr solltet uns führen: ihr ließet uns meist allein. Wir waren tn Not; ihr sähet sie nicht! Wir wollten euch alles vertrauen; ihr saht uns verständnislos an. Wir wollten lachen und uns unserer Jugend freuen; wir wollten viel Sonne — und ihr? Graffumier.
Der Weg* aus der Krise Eine Betrachtung; über die Sehnlmediziu
Profestor Dr. Hans Much befchöttigt sich in einer 35 Sellen starken Abhandlung(Steht die scholastische Medizin vor einem un- venneidlichen Bankrott?, Verlag von Johann Ambrosius Barth, Abteilung Curt Kobitzsch, Leipzig 1931) mit der Krise der Schul- medizin. Die Frage, ob die Schulmedizin vor einem unvermeidlichen Bankrott steht, verneint er. Notwendige Voraussetzung für eine Ueberwindung der gegenwärtigen Krise sei allerdings die Erkenntnis, daß die Schulmedizin nicht souverän, sondern nur Mittel zun: Zweck ist, daß die Lehrmeinungen kein fester unumstößlicher Besitz sind, sondern Stationen eines lebendigen lebenslangen Ringens. Not- wenöig sei die Erkenntnis von der Problematik der Medi- zin, notwendig, im Schüler das Bewußtsein dieser Problemattk fest zu verantern, anstatt chm den falschen Hochmut eines festen Besitzes zu geben.„Erst aus der D e sinnung entspringt die echte, die wirNiche G e sinnung." Die Hauptfehlerquelle, die zur Krise geführt hat, sieht Much darin, daß die Schulmedizin die einzelnen. Kronkhellen als solche und als Dittg an sich behandelt, ohne in einer Gesamtschau von der Konstitution des von der Krankheit befallenen mensch- lichen Einzelwesens auszugehen. Die Schulmedizin ist statisch statt dynamisch. Sie geht dogmenbehastet von dem äußeren seststehcnden Krankheitsbild aus, anstatt ohne jede Voraussetzung von der bei jedem Individuum anders reagierenden Gesamtkonstittttibn des Kranken auszugehen:„Macht es doch im natürlichen Geschehen nicht die sogenannte Krankheitsursache, wenn ein Mensch erkrankt, sondern die bestimmte Konstitutionsanloge des einzelnen, ob und wie er auf den Reiz reagiert. Nicht die Analyse, sondern die Synthese ist der Wcsenskern künstlerischen Heilens:„Statik und Analytik endet und wurzelt sinngemäß immer in der Diagnostik; Dynamik in der Heilung. Auf welchem Wege einer hellt, ist ganz gleichgültig, wenn er nur heilt, denn es ist unsere einzige Ausgabe." Soll der Weg aus der Krise gesunden werden, dann muß die Medizin ihre Methodik auf das Prinzip der dynamischen Synihetik einstellen. So sei es z. B. falsch, den Ablauf der lebendigen Be- wegung von der Anotomse her, vom Seziertisch aus erfasten zu wollen. In gut llü Proz. der Fälle seien für den praktischen Arzt seine anatomischen Kenntniste ohne jeden Wert. Die Anatomie weise bei der Hauptzahl der Sprechstundensölle nicht einmal charak- teristische Veränderungen nach. Vor dem Leben verstummt die Anatomie. Sie kennt nur den Tod.„Glaubt man wirklich, das Lebendige beim Toten oder in einem bestimmten Moment Fixierten fasten zu können? Ueber das Wesen der gewaltigen Vorgänge, die sich in rasender Bewegung und Gegenbcwegung bei einer Krankheit abspielen, über das wirbelnde Spiel der Kräfte sagt uns die Anatomie nicht das Geringste. Das um so weniger, als bei jedem einzelnen dieses Krättefpiel anders verläuft, je noch seiner besonderen Konstitution." Bon ähnlichen Fehlern geht noch Muchs Meinung unsere heutige Schulmedizin beim Tierexperiment aus, wenn sie den Versuch am Tier blind auf dag Leben im allgemeinen und insbesondere auf das menschliche Leben überttägt. Es sei absurd, das Nagetier zum Maße des Menschen zu machen. Schon die einzelnen Tierarten seien in ihren Reaktionsweisen grundlegend voneinander verschieden. Selbst bei einem so kurzlebigen Tier wie dem Schweinchen gäbe es keinen grundlegenden Typus. Und da wolle man Nagetiere wie das Meerschweinchen zum Richter über die Abläufe des menschlichen Geschehens bei Jnsektionstrankheiten und anderem machen, während der Mensch schon durch sein vielleicht bestes Abwehrorgan, die menschliche Haut, grundsätzlich von ollen Pelz- und Fittich- trägern verschieden und jedes menschliche Individuum durch die gewaliig« Bastardierung des Geschlechts ein Typus für sich fei?! „An dieses Für-Sich-Sein des Einzeltypus des Menschen mit den kleinen Pelzträgern herankommen zu wollen, war einer der Hauptgründe für die unzähligen und unseligen Irrwege der letzten Jahrzehnte."—„Was für den Nagetierstall gilt, hat prinzipiell mit dem Menschen nicht das geringste zu tun, um so weniger, als alle kün st lichen Infektionen der Nager völlig anders ver- laufen, als die merrichfichen Ansteckungen." 93 Proz. der Arbeiten über Tierversuche hält Much für unnütz. Much weist dann darauf hin. daß in einer Familie bei sicherlich der gleichen sogenannten Ansteckung das ein« Kind an Scharlach stirbt, das zwelle schwer erkrankt, das dritte leicht und dos vierte überhaupt nicht. Di« Ursache dieser Totsach« zu ergründen, sei die Frag« der Fragen. Man könne ihrer Lösung nur näher kommen, wenn man sich bewußt werde, daß nicht der Arzt, sondern die Natur die Krankheit heilt, daß der Arzt nichts als der Helfer der Natur, d. h. der Konstitution sei. Infolgedesten müsse man in der Lehr« von den anstechenden Armchheiten völlig«ntfernen. Man
müsse sich von der„muffigen Atmosphäre des Nagetierstalles" und von der Lehre der Krankheitstypen befreien und wieder das Staunen vor dem lebendigen Geschehen lernen:„Nur keine Regeln für Typen, sondern Vorschriften für den Typ des einzelnen! Jeder einzelne ist ein Typ für sich. Es gibt keine Typen von Krankhellen, sondern nur Typen von Individuen, d. h. Typen der Konstllution, d. h. ähnlich reagierende Einzeltypen, wodurch wiederum ein wirtlicher Typus aä absurdum geführt wird, und wodurch es verständlich wird, daß ein besonders aus eine Krank - hell eingestelltes Heilmittel bei den allerverschtedensten Kronkheits- typen helfen kann."—„Nicht Typendiagnose und Typenbchand- lung, sondern Erkennung des Einzellypus mit seinen Begrenzthellen und Möglichtellen und daraus sich ergebende Einzelbehand- lung— das ist der Weg der wahren Kunst."—„Das einzelne muß notwendig als einzelnes verstanden werden, ober lebendige Kraft erlangt es erst, wenn es aus dem Ganzen ersaßt wird."— „So muß selbst eine Insekttonskronthell, z. L. die Tuberkulose, aber auch andere, wie Typhus, bei dem einen ganz anders behandell werden als bei dem anderen." « In diesem Zusammenbong weist Much ans die„g r a usa m e Ueberfüllung des Heilmittelmarktes" hin, die eine Folge der falschen Systematik der Schulmedizin sei:„Symptom» behondlung, Typenbehondlung, führen nachweislich zu den aller- verschiedensten Anpreisungen der allerverschiedensten Heilmillel.. „Analytik, Exaktheit vortäuschend, führt eben wegen der konstitutto- nellen Sonderheit des einzelnen zu solcher Fülle von Analysen, daß eine ebensolche Füll« von Mitteln verständlich wird." Den Weg aus der Krise der Schulmedizin sieht Much in der Konstitutionslehr«, mll dem Ziel einer auf der Konstitutions� ersassung beruhenden Diätetik. Much verlangt diese Kon- stitutionslehre als ein„zusammenfastendes, überblickendes Fach(so weit der Ueberblick möglich ist)", er verlangt ferner neben der Ein- stellung auf die pathologisch« Biologie,„die ein besonders klinisch verhaftetes Fach sein muß", Kollegs über medizinische Problematik.
Der Krebs der Korksteinarbeiter Auch in Laienkreisen ist die Tatsach« nicht mehr unbekannt, daß im Steinkohlenteer eine Substanz vorhanden ist, die krebserzeugend wirkt. Es Handell sich um den Rückstand des Stsinkohlenteers, der bei der Destillation des Teers unter 499 Grad in der Retorte zurückbleibt, also um den Steinkohlen pech. Dr. Schürch- Zürich Hot nun jüngst über zwei Fälle berichtet, in denen Korksteinarbeiter krebskrank geworden sind. Die Korksteme bestehen bekanntlich aus geschrotetem Kork, der in Heiß-Mischmaschincn mll einem Binde- inillel vermengt und zu Platten gepreßt wird Als Binde» mittel verwenden die Fabriken bei den dunklen, wetterfesten Steinen eins Mischung von Ton und Teer Für besonders wetterfeste Steine wird Pech verwendet. Die erkrankten Arbeiter waren in je einer Korkstemfabrik tätig und zeigten das S k r o t u m- K o r z i n o m. Der eine der Arbeiter war seit 19 Iahren in seiner Fabrik tätig. Er mußte daselbst Kork - platten zuschneiden und befand sich infolgedessen stets in einer staub- erfüllten Luft. Im Sommer trug der Erkrankte nur Hose und leichtes Schuhwerk. Der P e ch st a u b bedeckte seine ganze Haut. Beim Heruingehen waren beide Beine und die ganze Beckengegend häufig ganz schwarz. Bor 1�- Iahren bemerkt« der Patient eine nickende Pustel. Das EiterMäschen ging auf und es bildet« sich ein Schorf, der ein Jahr lang ruhig blieb. Plötzlich ging aber die Pustel in eine Geschwulst über, die langsam, später immer rascher zunahm. Der zweite voin Krebs Befallene war seit 1913 in einer Kork- sleinfabrik tätig. Anch bei diesem wurde eindeutig Krebs in- folge von Pechstaubtinwirkung sestgestellt. Dr Schürch fordert be- greislicheriveise Vorbeugungsmaßnahmen im Interesse der Arbeiter in solchen Fabriken. Seine Borschläge beziehen sich aus folgende Punkt«: l. Verminderung der Pe chst a u bb i l d u n g. 2. Verwendung nur kerngesunder junger Ar- beiter mit Befristung der Verwendungszeit. 3. Aufklänmg der Zlrbeiter über die Gefahren der Arbeit und über Schutzmaßnahmen. 4. Schntzvorschriften für den Arbeiier bezüglich Kirdung und Reinigung. 5. Periodische ärztlich« Untersuchung. Ur. 5.