Die Scherl Aften verbrannt!
Profeffor Bernhard im Kreuzverhör.- Bereidigung abgelehnt.
Im weiteren Verlauf der Untersuchung der Vorgeschichte des Hugenbergschen Preßkonzerns wurde gestern vor dem Untersuchungsausschusse der Ministerialrat a. D. von Hammerstein, der Ber= fasser des Briefes an die Preußentasse, vernommen.
Hammerstein sagte aus:
Im Februar oder März 1913 traten rechtsstehende Politiker an den Landwirtschaftsminister von Schorlemer heran und machten ihn darauf aufmerksam, daß Scherl sein Unternehmen verfaujen wolle und daß leistungsfähige Käufer vorhanden seien, insbesondere Mosse oder Ullstein. Minister von Schorlemer beauftragte mich, in ihm bekannten Kreifen Herren zu suchen, die geneigt feien, Geld für den Erwerb des Scherl- Verlages zu geben.
Auf Veranlassung Schorlemers sprach ich mit dem damaligen Polizeipräsidenten von Jagow, der mir sagte, daß Reichskanzler von Bethmann- hollweg in gleicher Richtung tätig fei. Darauf nahm Schorlemer mit Bethmann Fühlung. Lezz terer bat Schorlemer, von seinem Borhaben abzustehen. Gegen Mitte des Jahres bin ich denn auf Veranlassung der Reichskanzlei zu dem ertranften Minister Schorlemer nach Wiesbaden gefahren, un ihn zu fragen, ob er meiter in der Sache tätig sein wolle. Er hat dann durch seine privaten Beziehungen die notwendigen Kredite erlangt. Meine Aufgabe war es später, zum Abbau dieses Kredites bie notwendigen Gelder zusammenzubringen und die Herren zu ver anlassen, fich an der Sache zu beteiligen. Die ganze Aktion..war noch nicht beendet, als der Krieg ausbrach..
Auf eine Frage des Vorsitzenden erklärt der Zeuge weiter, daß die ganze Angelegenheit, von Herrn von Schorlemer und ihm mehr oder weniger persönlich bearbeitet worden sei und Daß offizielle Aften darüber nicht vorhanden wären.
Auf die Frage des Berichterstatters Ruttner( Sog.), ob er es für zulässig angesehen habe, daß die weitere Geldhergabe von gewiffen Ruhrzechen davon abhängig gemacht wurde,
daß eine Berlängerung des Kohlensyndikats erfolge, erwidert der Zeuge, er sei in diese Dinge nicht eingeweiht gewesen
und fönne fich nicht mehr erinnern, ob er diese Bedingung überhaupt an die zuständige Stelle weitergeleitet habe.
Die Aften am Tage nach der Revolution verbrannt. Bors. Deerberg: Sind Schriftstücke über diese ganze Angelegen.
heit beim Innenministerium vernichtet worden?
v. Hammerstein: Ich habe bereits gesagt, daß ich am Tage nach der Revolution, als der Berliner Cotal- Unzeiger" als„ Rote Fahne" erschien, den privaten Schriftwechsel mit den Geldgebern des Berlagsvereins verbrannt habe. Abg. Diel: Sie hatten aber doch diese Verhandlungen mit den Geldgebern im Auftrage des Landwirtschaftsministers v. Schor femer geführt mit dem Reichskanzler Bethmann- Hollmeg, dem
Reichsbankpräsidenten und anderen Behördenstellen. Glauben Sie, daß trotzdem dieser Schriftwechsel privat war? v. Hammerstein: Ja.
Bernhard im Kreuzverhör.
Nach der Mittagspause wird Professor Ludwig Bernhard nochmals vernommen.
Berichterstatter Kuttner hält dem Zeugen vor, es sei auffällig, daß der Zeuge den Namen des Mannes, der angeblich aus dem Ministerium des Innern zu ihm gefommen sei, nicht mehr an geben fönne.
den Zweck, die erste abzuschwächen. Was mein Erstaunen erregte, war folgendes:
Am 3. April 1928 erschien im Vorwärts" ein Artikel, dem ich große Bedeu ung beilegte. In diesem waren eine Menge Daten und Angaben über den Hugenberg- Konzern enthalten, die nicht aus meinem Buche stammten, sondern aus anderem Material.
Dieselben Angaben sind in dem Urantrag wiedergegeben worden, der diefem Untersuchungsausschuß zugrunde liegt.
Widersprüche in der Aussage.
Berichterstatter Kuttner richtet an den Zeugen die Frage, ob der Artikel im Vorwärts" nicht Veranlassung für ihn gewesen sei, schon damals den Inhalt dieser beiden Unterredungen festzulegen, zumal er sich vom preußischen Innenminister verfolgt fühlte. Zeuge: Ich habe mich niemals vom Minister des Innern verfolgt gefühlt.
Borjihender: Wollen Sie selbst den Vorwurf erheben, daß der Minister einen politischen Skandal habe hervorrufen wollen oder haben Sie nur sagen wollen, dieser junge Mann, dessen Namen wir nicht kennen, habe diese Aeußerung getan?
Zenge: Ich habe selbstverständlich nur das wiedergeben wollen, was ich gehört habe, und ich habe mich lange gefragt, ob ich unter folchen Umständen die Sache hier erwähnen solle.
Der Vorsitzende stellt schließlich als Ergebnis der Befragung des Zeugen fest, daß dieser keine Auskunft über den Namen des betreffenden Herrn geben fönne.
Die Partei der Frontsoldaten.
Nicht die Hafenfreuz'er, sondern die Gezialdemokratie!
In der Nachtsigung des Reichstags vom Montag hat der nationalsozialistische Abgeordnete Frank II den anderen Parteien zugerufen:„ Sie selbst sind heute nur noch, da durch einen Irrtum der deutschen Geschichte. Als damals das deutsche Volk an der Front stand, fonnten Sie sich hier festsetzen."
Aehnliches wird auch immer wieder in der nationalsozialistischen Bresse behauptet. Es ist dort z. B. fürzlich eine Prozentrech= nung aufgemacht worden, aus der sich ergeben soll, daß eigentlich nur die Hakenkreuzfer die Partei der Frontkämpfer feien, während alle anderen Parteien vom Frontkampf nichts verständen. Aus dieser Prozentrechnung werden dann die üblichen Folgerungen ge= zogen, auf die einzugehen sich nicht verlohnt. Nun hat es gewiß nicht viel zu sagen, ob ein Abgeordneter am Kriege teilgenommen hat oder nicht. England, Frankreich und Amerika hatten während des Weltkrieges Zivilisten als Kriegsminister und man kann nicht behaupten, daß sie in der Behandlung militärischer Fragen schlechter
abgeschnitten hätten als etwa die„ gelernten" Militärs in Deutsch land , wie die Herren Ludendorff , Falkenhayn oder Hohenzollern . Immerhin ist es aber doch nicht uninteressant, sich einmal mit der Frage des Frontsoldatentums im Deutschen Reichstag zu be= schäftigen.
In der nationalsozialistischen Prozentrechmung kommt die sozialdemokratische Frattion besonders schlecht weg. Es wird dort behauptet, daß von ihren Mitgliedern nur 24 Proz am Weltkrieg teilgenommen hätten. Soviel ist richtig, daß die sozialdemokratischen Abgeordneten im Reichstagshandbuch mir zum Teil über ihre Beteiligung am Weltkrieg berichtet haben. Zum UnterAbg. Becker- Wilmersdorf( Komm.): Gestern haben Sie ausgeschied von den Hakenkreuzlern, die dort lang und breit ihre kriegefagt, Sie hätten sich über ihre Unterhaltungen im Scherl- Berlag sehr rische Betätigung schildern und niemals verschweigen, welchen miliintensiv Notizen gemacht. Sie haben auch bekundet, Sie hätten sich tärischen Grad sie erreicht haben oder mit welchen Andenken, sie sich bei ihrer Unterhaltung mit dem vermutlichen Ministerialbeamten schmücken durften. Notizen auf der Rückseite seiner Visitenkarte gemacht. Heute, als Sie nach ihrer Unterredung mit dem jungen Mann gefragt werden, sagen Sie, Sie hielten es nicht für erforderlich, fich über Unterhaltungen Notizen zu machen. Wollen Sie den Mann nicht nennen,
weil sie ihn schonen wollen?
Bernhard: Ich mache mir nur bei wissenschaftlichen Unterhaltungen Notizen, mußte aber, daß das Unsinn war, was der Mann fagte, habe seine Karte nicht mehr gefunden und erinnere mich wirklich fagte, habe seine Starte nicht mehr gefunden und erinnere mich wirklich nicht an den Namen.
Berichterstatter Kuttner( S03.): Es bleibt die Tatsache bestehen, daß, während ihr Buch noch nicht erschienen war, Ihnen gesagt wird, es gäbe jemanden im Innenministerium, der glaube, daß noch heute der Staat Forderungen an die Scherl- Gesellschaft aus den damaligen Subventionen herleiten könne, ohne daß Sie sich beim Innenministerium über diefe Dinge erfundigen.
Abg. Kaufhold( Dnat.): Ich nehme an, daß der Mann, der bei Prof. Bernhard war, auch der Verfasser jenes Vorwärts"-Artikels ist. Borf. Deerbera( Dnat.): Wollen Sie, Herr Prof. Bernhard, behaupten, daß der Mann, der bei Ihnen war, aus dem Innenministe
rium fam?
Prof. Bernhard: Ich habe nur gesagt, daß ich ihn dafür halten mußte. Vielleicht könnte man die Beamten aus dem Ministerium befragen, ob einer von ihnen den Artikel geschrieben hat.
Vereidigung abgelehnt.
hard zu vereidigen, widerspricht Abg. Jürgensen( Soz.) der Vereidi Als Abg. Hillger( Dnat.) nunmehr beantragt, den Zeugen Berngung. Er fagt, Bernhard habe gesagt, er halte es für ausge schlossen, daß für die Sanierung des Scherl- Verlages öffentliche Mittel verwendet wurden, habe fogar gefagt, man fönne sich auf den Beuge nicht in der Lage gewesen, über die Herkunft der einen Million, die der Unbekannte gegeben haben soll, etwas Positives auszusagen. Dieser Widerspruch müsse Veranlassung geben, von der Bereidigung abzusehen.
Der Antrag auf sofortige Bereidigung wird gegen die Rechtsparteien abgelehnt.
Zeuge: Ich hatte heute früh schon die bicht, and theintopf ſtellen, es tame boch nichts betaus. Trobem fei der zu melden, weil ich über diesen Punkt, dessen Tragweite mir ganz flar ist, einige Ergänzungen geben möchte. Dieser Besuch war ein Glied in einer Rette. Das erste Glied in dieser Kette war damals die Haussuchung, nach der ich an den Polizeipräsidenten Grzesinsti einen eingeschriebenen Brief gerichtet habe, in dem ich ihm Willkürlichkeit vormarf. Der Polizeipräsident hat auf meinen Brief mit feinem Wort geantwortet. Das zweite Glied der Kette. mar folgendes: In meine Sprechstunde, die täglich von 10 bis 20 Leuten besucht wurde, fam gegen Weihnachten ein etwa dreißig jähriger Mann feine Karte fand ich nachher auf dem Tisch und sagte, er tomme, weil er gehört habe, daß ich ein Buch über Ben Hugenberg- Konzern schreibe. Ich hatte den Eindruck, daß er mich ausfragen wollte und war natürlich zurückhaltend. Nach acht Tagen tam der Herr wieder. Diese Unterredung hatte offenbar
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Starfe Reichsbank.
Reichliche Entlastung in der ersten Februarwoche.
In der ersten Februarwoche ging der Wechselbestand der Reichsbank um 139,9 auf 1802,3, die Gumme der Lombarddarleben, um 107,6 auf 66,2, der Bestand ah Reichsschatzwechseln um 62,9 auf 23,2 Millionen, die gesamte Kapitalanlage also um 310,5 auf 1994 Millionen zurück. Die Gelder auf Girokonto zeigten allerdings nur eine Zunahme um 4,2 auf 270,8 Millionen. Dies und die Tatsache, daß gleichzeitig die Devisenbestände mit 198,4 Millionen ( Abnahme 1 Million) fast unverändert blieben, lassen erkennen, daß zwar noch feine neue Geldfülle, aber doch eine Entlastung und Beruhigung des Geldmarktes eingetreten ist. Sie tönnen am so höher peranschlagt werden, als die Banken, ja neue Gelder für die in Gang gefommene Börsenhausse benötigt haben. Der Notemuunlauf sant um 299,2 auf 4084,2 Millionen. Bei fast unveränderten Goldbeständen von 2244,1 Millionen erhöhte sich die Notendedung von 55,7 auf 59,8 Proz.; das ist fast die Hälfte mehr als die gesetzliche Vorschrift von 40 Proz.
Bevor Prof. Bernhard dann entlassen wird, wird er dem Pressereferenten des Innenministeriums, Ministerialrat Dr. Hirsch feld, gegenübergestellt. Bernhard erklärt, dieser Beamte sei nicht jener Mann, der ihn seinerzeit aufgesucht hätte.
In nichtöffentlicher Sitzung wurde dann noch beschlossen, am Mittwoch Staatsminister a. D. Drews, Staatssekretär a. D. Löbel und den Abg. Heilmann( S03.) zu vernehmen.
Franken gegen 4 743 585 000 Franken im Jahre 1929 angegeben. Hier steht Deutschland an dritter Stelle. An erster Stelle steht Groß britannien , an zweiter Stelle Belgien .
Labour Party gegen Neuwahlen. Arbeiterfraktion gegen JCP.- Antrag.
London , 10. Februar.( Eigenbericht.)
Die Fraktion der Arbeiterpartei lehnte am Dienstag mit 121 gegen 14 Stimmen den Antrag der unabhängigen Arbeiterpartei auf Auflösung des Unterhauses und Neuwahlen ab. Die Wahlen sollten nach dem Antrag unter Propagierung eines streng sozialistischen Programms durchgeführt werden.
Sven Hedins Rückfehr. Befriedigende Ergebnisse der Expeditionen.
Frankreich Deutschlands größter Käufer den unter feiner Bethung stehenden acht innercſiatiſchen wiſſenſchaft
Rund 1300 Millionen deutsche Grporte.
Die Einzelstatistik über den französischen Außenhandel weist den Wert der Einfuhr von deutschen Waren nach Frank reich im Jahre 1930 mit 7 906 075 000 Franfen( rund 1300 Millionen Mark) gegen nur 6 612 970 000 Franten im Jahre 1929 aus. Deutschland steht mithin an erster Stelle, der Länder, die nach Frankreich Waren einführen, vor Amerika ( das im Jahre 1929 an erster Stelle stand), Großbritannien und Belgien . Der Wert der nach Deutschland ausgeführten französischen Waren wird für das Jahr 1930 mit 4 152 932 000
STAAT Staatl.
Marches
Mineralwasser
FACHINGEN
Der berühmte schwedische Forscher Sven Hedin tehrte am Dienstag aus dem fernen Osten nach Stockholm zurüd. In einer Unterredung mit dem Vertreter des ,, S0.3. Pressedienst" in Stockholm beschrieb Dr. Hedin die in den letzten Jahren von lichen Expeditionen erzielten Ergebnisse, die sämtlich außerordentlich befriedigend ausgefallen seien. Im Mittelpunkt der Forschungen ständen die Provinzen Sintiang und Kansu , sowie die Wüste Gobi . Die Forschungsarbeiten würden ven 19 Fachgelehrten 11 Schweden , 5 Chinesen, 2 Deutschen und 1 Dängnbeaufsichtigt und umfaßten vor allem geologische, meteorologische, ethnographische, botanische und zoologische Untersuchungen. Auf Grund von eingehenden wissenschaftlichen Beobachtungen seien, genaue Karten von mehrere Tausend Gegenstände aus den verschiedensten Wissensden durchforschten Gebieten angelegt worden. Außerdem feien gebieten gesammelt worden. Die Forschungsarbeiten sollten noch etwa zubei Jahre fortgesezt werden.
rachingen
Die sozialdemokratische Fraktion des Reichstags zählt 143 Mitglieder. Die Wirklichkeit sieht aber ganz anders aus. Rechnet man die 16 weiblichen Abgeordneten ab, so bleiben noch
127 Männer. Bon diesen 127 jozialdemokratischen Abgeordneten waren während des Weltkrieges 22 über das wehrfähige Alter hinaus, 16 find megen irgendwelcher förperlicher Gebrechen nicht eingezogen worden; es bleiben 89 sozialdemokratische Abgeordnete, die den Weltkrieg aftiv mitgemacht haben. Anders ausgedrückt, bedeutet das,
daß 70 Proz. der männlichen Mitglieder der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion ihre militärische Pflicht während des Krieges erfüllt haben.
liche Einstellung zum Krieg, auf seine Ursachen, seinen Verlauf und Sie haben diese Pflicht erfüllt ohne Rücksichtnahme auf ihre persönihre Haltung zur kaiserlichen Regierung.
In die richtige Beleuchtung fommt diese Feststellung, wenn man sich die Frontsoldaten" in der nationalsozialistischen Fraktion etwas näher ansieht. Nach Herrn Frank müßte man annehmen, daß sie hundertprozentig am Kriege beteiligt gewesen seien und daß man nur bei ihnen die reinste Verkörperung des Frontkämpfergeistes" finden könne. Aber auch hier sieht die Wirklichkeit ganz anders aus. Unter den 107 nationalsozialistischen Reichstagsabge ordneten befinden sich 77, die den Weltkrieg mitgemacht haben. Das ergibt ungefähr den gleichen Prozentjaß wie bei der sozialdemokratischen Frattion. Es bleiben 30 Mann übrig, die feine 3
Front gesehen haben, die im sicheren Hinterlande geblieben fine,
Auch unter den 77 Frontfämpfern" befinden sich gewiß noch mandje, die ihre Uniform nur in der Etappe spazieren getragen haben. Herr Frank selbst war bei Kriegsausbruch ganze 14 Jahre alt; mit feinem„ Kriegsdienst", von dem er im Reichstagshandbuch berichtet, fann es also nicht weit her gewesen sein. Bei den dreißig eigentlichen Heimfriegern sind 11, die während des Weltkrieges ihren Hosenboden auf der Schulbant gemezt haben; das sind aber jetzt die lautesten Kriegsschreier. Dann bemerken wir Herrn Dr. Goebbels , der wegen eines förperlichen Fehlers zu Hause geblieben ist. Die übrigbleibenden 18 Hakenkreuzler gruppieren sich um Herrn Frick, der während des Krieges in Pirmasens hinterm Ofen gesessen, und um Herrn Rosenberg, der als Balte in Riga faß.
Bei dem Vergleich zwischen den sozialdemokratischen und den nationalsozialistischen Kriegsteilnehmern stößt man aber noch auf eine andere sehr bemerkenswerte Tatsache. Die 77 nationalsozialisti schen" Frontsoldaten" zählen in ihren Reihen nicht weniger als 32 Offiziere, angefangen vom Gerneral bis hinab zum Offiziersaspiranten oder Fahnenjunker. Dazu kommen dann noch 5 Feldmebel, die gleichfalls Offiziersdienste baten.
Fast die Hälfte der nationalsozialistischen
Frontfoldaten ge
hörte also dem Offizierstorps an!
Wie ist es dagegen bei den sozialdemokratischen Kriegs= | teilnehmern? Ein einziger hatte das Glück bis zum Leutnant aufzusteigen, er hat aber dafür den Krieg vom Anfang bis zum Ende mitmachen müssen. Ein anderer mit der gleichen Dienstzeit wurde Offiziersstellvertreter; sonst finden wir noch vier Abgeordnete, die es bis zum Vizefeldwebel gebracht hatten. Alle übrigen fozialdemokratischen Kriegsteilnehmer gehörten der grauen Masse der " Gemeinen" an, nur vereinzelt durften sie sich mit dem Gefreitenfnopf oder der Unteroffizierstresse schmüden.
Was ergibt sich aus dieser Gegenüberstellung? Die NationalKrieges im Offizierstorps in der Regel geherrscht hat. sozialistische Partei spiegelt den Geist wider, der während des
Die Sozialdemokratische Partei dagegen ist das getreue Abbild des Boltes, wie es im Krieg und Frieden für das Baterland fämpft, leide, hungert!
Braucht man nach alledem noch eine Erklärung dafür, daß die Nationalsozialisten heute an der Seite derer stehen, die das Volk unbeschränkt ausbeuten und vergewaltigen wollen?
( Gewerkschaftliches siche 2. Beilage.)
Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Geyer ; Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : A.$. Döscher; gofaics und Constiges: Fr Karstädt ; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G m. b. S., Berlin , Drud: Vorwärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger. Co.. Beriin CB. 68, Lindenstraße 3. Sierzu 2 Beilagen.
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