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Nr. 69 48. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Unwürdige Schwätzer!

Stadtverordnetensitzung ohne Arbeitsleistung Soll das so weitergehen?

Wenn die gestrige außerordentliche Stadtverordneten­fitzung nicht gervejen wäre, hätte die Stadt Berlin wahrlich keinen Schaden genommen. Nicht ein sachlicher Punkt der Tagesordnung iff erledigt worden! Schade um das elektrische Licht, das da nuklos ift erledigt worden! Schade um das elektrische Licht, das da nutzlos verbrannt wurde. Und das alles, weil es kommunisten und Nazis gefiel, phrasengeschwollene Reden zum Fenster hinaus zu halten. Als dann der Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung gestellt wurde, um wenigstens noch etwas praktische Arbeitsleiffung zu ermöglichen, schloß der etwas übernervöse stellvertretende Vor­steher Dr. Caspari die Sigung, noch ehe es zur Abstimmung ge­fommen war. Ein Stadtverordnetenausichuß beschäftigt fich feit einiger Zeit mit der Umgestaltung der so reform be­dürftigen Geschäftsordnung des Stadtparlaments. Hoffentlich gelingt es den verantwortungsbewußten Parteien des Rathauses, die Arbeiten recht bald zu einem Abschluß zu bringen, damit derart unwürdige nuhlose Schwägereien, wie man sie gefieru wieder einmal über fich ergehen laffen mußte, in Jufunft im Interesse der Berliner Steuerzahler unmöglich werden.

Die gestern abgehaltene außerordentliche Sigung der Stadtverordneten sezte die Aussprache über den Protestantrag der Kommunist en gegen das Demonstrationsverbot enläßlich der Beisehung der von Notionalsozialisten in Charlottenburg erschossenen Kommunisten fort. Während es am Donnerstag bei der Beratung des Antrages zu Sturmszenen tam, in deren Verlauf schließlich die Kommunisten gegen die Nazis tätlich vorgingen, be­fchränkte fich der Stadtv. Lippert( Nioz.) gestern in der Fortsetzung feiner Rede auf einige wenige Säße, die ruhig angehört wurden. In jeinem Schlußwort donnerte Stadtv. Kaspar( Komm.) wie stets gegen Nationalsozialisten und Sozialdemokraten. Die deutsche Kommu­nistische Partei sei entschloffen, mit aller Schärfe gegen den Falchis: mus zu fämpfen. Bei der angekündigten nationalsozialistischen Demonstration am Sonntag im Lustgarten werden die fommu­nistischen Arbeiter ebenfalls anwesend fein. Kaspar brachte schließ lich noch einen 3ufazantrag ein, der die Entlaffung des fozialfaschistischen Polizeipräsidenten fordert. Vor der Abstimmung erflärte der Borsteher Genosse Hak die Einbringung des Zufazanirages für unzulässig, da sie nach Schluß der Debatte erfolgt sei. Der debattierte Hauptantrag wurde abgelehnt. Nach den Bereinbarungen im Aeltestenrat sollten nun mur noch Anträge behandelt werden. Es trat eine Beschränkung der Redezeit dergestalt ein, daß für die Begründung eines Antrages den

Frattionen 10 Minuten, für die Debatte 15 Minuten und für das Schlußwort ebenfalls 10 Minuten Redezeit zur Verfügung stehen. Vereinbart wurde auch, Abstimmungen nicht vorzu­nehmen, sondern sie bis zur Donnerstagfißung zurüdzustellen. is nach einer Rede des Stadtv. Grimberg( Komm.) zu einem An­trag seiner Fraktion betreffend die Bolizeimaßnahmen anläßlich einer vor Monaten stattgefundenen tommunistischen Demonstration der Borsteherstellvertreter Caspari( D. Bp.) doch eine Abstimmung vor nehmen will, protestiert Stadtv. Flatau( Soz.) dagegen. Caspari läßt aber dennoch abstimmen, der Antrag wurde abgelehnt, der Bor­steherstellvertreter erklärt aber, im weiteren Verlauf der Sigung feine Abstimmungen mehr vornehmen zu wollen.

Dann gab es weitere Anträge zu behandeln, die alle in der politischen Betätigung der Kommunisten und der National fozialisten ihren Ursprung haben. Es handelte sich um Protefte gegen die Berbote des Roten Fronttämpferbundes, das Uniformverbot gegen die Nazis und ähnlicher Dinge. Bei den Begründungen gab es mehrfach zusammenstöße zwischen den Nazis und den Kommunisten einerseits und dem Borsteher­stellvertreter Caspari. Die Zurufe der Kommunisten erklärte Caspari für unparlamentarisch und der Würde des Hauses wider sprechend. Von den Mittelparteien wurde ein Antrag eingebracht, über die Anträge

zur Tagesordnung überzugehen.

Die Annahme dieses Geschäftsordnungsantrages hätte der Rer= fammlung die weitere Beratung erspart. Vor der entscheidenden Abstimmung leisten Kommunisten sowohl mie Nationalsozialisten Abstimmung leiften Kommunisten sowohl mie Nationalsozialisten der Aufforderung des Borsteherstellvertreters, die Bläße einzunehmen nicht Folge; Caspari glaubte sich nicht durchsehen zu können und schloß furzerhand die Sigung.

Die angefangene Arbeit blieb also unerledigt liegen. Dem Bauprogramm der Elektrizitätswerte für 1931 mit einem Haushaltsausschuß überwiesen wurde vorher u. a. das Gesamtanleihebedarf von rund 24 Millionen Mart. Schluß der Sigung gegen 21 Uhr.

Der Haushaltsausiauß der Stadtverordnetenversamm­fung vertagte in seiner legten Sigung nach mehrstündiger Debatte die Beiterberatung der Anträge betreffend Wohnungsbau und Mieter­schuß bis zu den Haushaltsberatungen. Angenommen wurde die vorlage wegen Genehmigung von Notstandsarbeiten auf dem Gebiete der Stadtentwässerung in Höhe von 6,50 Millionen Mart.

Der Mörder des Chauffeurs

sin

Ein Händler der Tat überführt Nach Selbstmordversuch geständig

nacht tein lückenlofes Alibi vorbringen. Eine Haus­suchung, die in der Wohnung der Mutter Kablitz vorgenommen wurde, beseitigte den legten Zweifel an seiner Täterschaft. An ver­steckter Stelle wurde nämlich die Waffe gefunden, aus der K. die tödlichen Schüsse auf Bonid abgegeben hatte.

- Das gräßliche Verbrechen an dem 47 Jahre alten Tagenchauffeur| nommen. Er bestritt, der Täter zu sein, fonnte aber für die Mord­and Wagenbefizer Franz Ponid aus der Fregestraße 39 in Steglik, der vor etwa 14 Tagen, in den frühen Morgenstunden des 25. Januar bei Ferch erschossen aufgefunden wurde, ist durch die unermüdliche Arbeit der Mordkommiffion Nebe- Dr. Wächter restlos aufgeklärt worden. Der Täter ist ein 22jähriger Händler Johannes kablit aus der Kurze Straße 1 in Steglitz .

Bei den Ermittelungen hatte die Polizei eine Fülle von Kleinarbeit zu bewältigen, die jetzt endlich von Erfolg gefrönt ist. Eine ganze Reihe von Spuren wurden verfolgt, unzählige Zeugen wurden vernommen und schließlich wurde der Kreis der Berdächtigen immer kleiner. Schon vor Tagen entschlossen sich die Kommissare der Mordkommission zur Festnahme des Händlers Rablitz, da er der Tat am schwersten verdächtig schien. K. wurde in seiner Wohnung festgenommen und zunächst in Dahlem , wo die Mordtommiffion ihren ständigen Siß aufgeschlagen hatte, ver­

Der Knopf des Bergmanns

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Von Max Dortu

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, das is fein Stern, auch feine Sonne und fein Mond das is ein Knopf, ein Hosenknopf, mein Glücksfnopf, ich hab ihn mit Draht an meine Uhrfette feft gemacht schön blant is er, er hat einen dunilen Glanz, man fönnte glauben er jei aus Platin. An diesem Knopf hängt' ne lange Geschichte,' ne Erbschaft hängt dran,' ne amerikanische Erbschaft außerdem is er ein Kriegs­Inopf, ich hab ihn als Andenken gekriegt, von Slip Camber, dem Wälsch, dem Kollegen ihr wißt doch, ich war in englischer Kriegs gefangenschaft. Horrijeh, Krischan, erzähl doch mal. Jo, das Jo, das tann ich woll, setzt euch alle rund um die Kanone erst aber die Stalltüre zu und knipst das Licht an jawoll, schütt der Kanone drei Schippen Kohle ins Maul, wenn der Ofen seine roten Bähne zeigt, dann ist es am gemütlichsten. Es wird draußen dunkel aber es schneit noch immer. Wer hat Tabat? Erst mol de Piep ansteden dann geit dat beeter, unit dat Bertällen!

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Kanal, marm

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Troh dieses geradezu erbrüdenden Beweismaterials fonnte sich

Rablitz zu einem Geständnis nicht entschließen. Bor mehreren Tagen verlangte er Frau und Kind noch einmal zu sehen. Der Wunsch wurde ihm erfüllt und man hoffte, daß dann ein Ge ständnis erfolgen würde. Stattdessen verschluckte Roblik später in seiner Zelle einige Löffel und Teile des Strumpfhalters, offenbar in der Absicht, Selbstmord zu verüben. Die Tat wurde jedoch bald entdeckt, der Zustand des K. war aber so besorgniserregend, daß er ins Staatsfrankenhaus gebracht und operiert werden mußte. Nach der Operation hat Kabliß gestern nachmittag endlich gestanden, den Chauffeur erschossen zu haben. Der

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Schwanensee , im Lande Glamorgan , im Rohlen- und Eisenlande Don Wales. England Best Der. Sturm bläft von der See Atlantif. Regen fließt wie aus Fäffern. Wir waren naß mir murden aber auch wieder trocken. Joo, reiß mal der Buddet Bier den Hals auf, laß mich mal trinfen. Und noch Kohlen in die Kanone, rüdt näher: Kumpels, die Wärme taut die Herzen auf jetzt kommt Slip Camber, der britische Kollege, der wälsche Bergmann, der Mann mit den treuen Augen, mit der Freundschaftshand und dem Knopf ja, hier, dieser Stahlfnopf, der saß einmal an Slip Cambers Hose nu is er mein Glücksknopf. Jaujau, juju, er hat mir Glüd gebracht, als ich nach drei Jahren Gefangenschaft heimfam mar der Storch bei meiner Frau gewesen,' n fleines Mädchen, anderthalb Jahr alt sie schielte, die Kleine, sie hatte grüne Augen- ich hab mich gleich von ihr scheiden lassen, von ihrer Mutter natürlich auch. Meine zweite Frau: die legte nachts meinen britischen Hosenknopf unter ihr Kopfkissen und ihr wißt: daß mein Glück mit dem Knopf fam, ihr wißt: daß Anna mir fünf Kinder gebar zwei davon maren Zwillinge, und da fage mir feiner, daß mein Knopf tein Glücstnopi fei. Edhneit' s nod) draußen?

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Mittwoch, 11. Februar 1931

Mord ist unweit der Stelle passiert, wo Ponid als Leiche gefunden wurde. Da der Zustand des Täters es nicht anders erlaubte, mußte non einer weiteren Bernehmung zunächst abgesehen und diese auf einen späteren Termin verschoben werden.

Es ist nichts so fein gesponnen.

Chauffeurs Bonid mit seinem Wagen weit auseinander. Erst nach Tagelang gingen die Angaben über das Auftauchen des vielen Mühen konnte von der Mordkommission und ihren Beamten einwandfrei festgestellt merden, daß die Chevroletdroschte des Bonic um 11 Uhr am Sonntagabend an der Ede der Birkbusch­und Schüßenstraße in Stegliß gesehen worden war. Von hier aus muß er die Fahrt angetreten haben, die seine Todesfahrt zuverlässige Anhaltspunkte zu gewinnen, arbeiteten die Beamten werden sollte. Da der Personenkreis in Berlin viel zu groß war, um zunächst in Ferch. In Ferch und den anliegenden Ortschaften wurde. bei all den Leuten nachgeforscht, die ein Auto befizen oder wenigstens eins fahren können. Es war nicht so leicht, diese Ermittlungen so anzustellen, daß das Interesse der Deffentlichkeit nicht geweckt und der zu suchende Täter nicht gewarnt wurde. Fast alle Alibis waren bereits nachgeprüft worden, als man auf Kablitz stieß.

Das Berhör im Krankenhause.

In den ersten Nachmittagsstunden des Dienstag erklärten die Aerzte im Staatstranfenhause den Patienten soweit hergestellt, daß er ein Berhör überstehen würde. Kablitz gab an, daß er die Tat ganz allein begangen habe. An jenem Sonnabend hätte er Ponic, den er nicht fannte, in Steglitz in der Birkbuschstraße angerufen und zu einer Fahrt nach Fer ch aufgefordert. Der Chauffeur habe auch gleich eingewilligt. Was er eigentlich zu der Zeit draußen in Ferch wollte, fann Rablitz nicht fagen. Unterwegs sei ihm seine bedrängte Lage eingefallen und er überlegte, daß ein Chauffeur, der einen so guten neuen Wagen fahren fönne, auch Geld bei sich haben müsse. Als die Stelle an der Lienewiher Chauffee erreicht war, schoß er den Mann hinterrüds nieder. Er schleppte ihn aus dem Wagen heraus und ließ ihn im Chauffeegraben liegen. Darüber, weshalb er das Geld des Chauffeurs unangetastet gelassen hat, ist Kablitz noch nicht befragt worden, da er noch nicht fräftig genug für ausgedehnte Berhöre ist. Er selbst fuhr die Droschte des Ermordeten zurüd bis zur Amselstraße und ließ sie dort stehen. Nach diesen Feststellungen wurde die Bernehmung abgebrochen.

Möge es nun auch bald gelingen, die nationalsozialisti iden schen Mörber ber jungen Reichsbanneriente Schneider und Graf zu faffen, möge es meiterhin gelingen, auch die übrigen Mordtaten der letzten beiden Wochen bald aufzu fären.

Schreckensszene auf U- Bahn.

Eine blinde Studentin überfahren.

Auf dem U- Bahnhof Hausvogteiplah spielte sich in den geffrigen fpäten Abendstunden eine Schredensszene ab. Die 36jährige blinde Studentin Elisabeth M ad aus der Niederwallift. 11 ftürzte in dem Augenblid, als ein Zug einlief, auf die Schienen und wurde überfahren. Die Berunglüdte mußte durch die Feuerwehr aus ihrer furchtbaren Lage befreit werden. Mit lebensgefährlichen Berletzungen wurde die Unglückliche in die Charieté gebracht.

Steuerbetrüger in Paris verhaftet. Riefenbetrug an der Preußischen Bau- und Finanzdirektion.

Der Kaufmann Hermann Story, der im März vorigen Jahres die Breußische Bau- und Finanzdirektion um 750000 Mart betrogen hatte, ist soben von der Pariser Polizei verhaftet worden. Dem Bernehmen nach wird die Staatsanwaltschaft durch das Auswärtige Amt die Auslieferung Storys an Deutschland bei der französischen Regierung beantragen.

Sprechchor für Proletarische Feierstunden. Donnerstag, den 12. Februar, abends 7% Uhr, im Gesangssaal der Sophienſchule, Beinmeisterstr. 16-17, Uebungsstunde.

getriegt,' ne gute Manchesterarbeitshose hier, der blanke Glücks­fnopf, der saß mit dran, an der Erbschaftshose des Slip. Kuh, Hose, Unterrock für Slips Frau, Schuhe für die Kinder' ne heimliche Bottle Whisky die Erbschaft war genau drauf gegangen.

Blöhlich schlug das Unglüd ein. Die Ruh friegt' n diden Bauch, und sie war doch gar nicht beim Bullen gewesen der Bauch wird immer dider und fester- wir holen die Hebamme, den Barbier und den Paster holen wir aber Lovelace starb Lovelace is tot: die arme scheene Erbschaftstuh! Die Kinder und Frau Slip meinten Slip Camber selbst aber fluchte. Und ich sagte: Holt den Butcher, den Schlachter die tote Kuh is noch das Fleisch wert. Furry up!

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n' Platat an Slip Cambers Haustüre: Billiges Kuhfleisch zu verkaufen!" Riemand fam. Slip, schreib' n anderes Plakat. Yes. Kubfleisch zu verschenken!" Abends war es weg, das Fleisch. Alles. Nur' n mächtiges Stück Cowbeef und die Silberhörner und den Knopf behielten wir von Lovelace, der Erbschaftskuh. Den Knopf? Jawohl, den Knopf, den Knopf von der Hose des Ge­nossen Slip. Der Knopf war die Ursache des Eingehens der Kuh. Beim Füttern war dem Slip ein Knopf von der Erbschaftshose ab­ihn aufgeledt, er mar fchlecht zu verbauen, der Knopf gesprungen Lovelace hatte ihn für' ne Rofine gehalten, sie hatte er blieb der Megger hatte ihn gefunden: Die Kub wor dm Knopf gestorben! Die Erbschaft war Slip Camber stedte den Knopf in seinen Tabaksbeutel, viel­leicht bringt er da Glück?

hin

Bergmann . Ich lag bei ihm in Quartier. Wir deutschen Kriegs Deutlicher. Gut. Also: Wales in England. Slip Camber, der der Lovelace an der Magenwand hängen und dann konnten wir froh gefangenen famen einfach zu einem mälschen Kollegen ins Haus, ha: nicht zu viel, shaft, eßt, lauft auf den Bütt, rutscht ab, arbeitet auch nicht zu menig seid gute Kollegen, vertragt euch! Und wir verirugen uns: Slip und ich, wir verirugen uns prächtig. idh mar ganz frei Ein Jahr is' rum, ich fühlte mich gar nicht mehr als Brisoner, nur alle vier Wochen tam mal' n britischer Sergeant, nach mir zu guden er ließ mir immer' ne Handvoll Sigaretten da: Sweet Cap!

Soo, also, legg los! Wir soßen in britischen Konzentrations lager, an die tausend deutsche Gefangene, wir waren ganz lustig, zu cfien gab's genug, zu rauchen auch sein, daß wir aus dem Kriegsfchlamassel hinaus waren. Besser, der Stachelzaun um uns her, als die Splittervorhänge des Trommel­und Sperrfeuers. Wo' s mar? Auf der Isle of Wight lagen mir in ,, Sonzentration"," ne marme regnerische Insel, im britischen im Gefangenenlager gab es Lorbeergebüfdh Schaa, die Insel Wight , graue Kaltfelsen über der perlmutternen Gee eigentlich hätte sie Graue Insel heißen müssen. Eines Tages: Appell! Who is miner? Bergleute freiwillig vor. Gut, all right, wir waren woll an die zehn Kumpels. Westfalen und Schlesier also: Ihr fommi auf Grube!" Go ahead. Wir fahren. Wir reisen. Zwei britische Soldaten mit uns. Ohne Gewehr. Nur den ungeladenen Revolver im Beder drin am Gürtel. London . Jemand, schenkte uns Zigaretten.' n paar schöne Mädchen lächelten uns freundlich zu Rosen und Neffen blühten plötzlich aus unseren Herzen heraus britische Mädchen, ohne Haß der Krieg war die große Lüge: Menschlichkeit war die große Bohrheit! Es regnete. London . Bristol . Cardiff , Swansea . Mir waren da wo wir hin sollten. In Swansea an der

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Eines Tages tam' n Telegramm. Für mich? Och, für Slip ' n Telegramm aus Amerika . Gaddam, foll Slip Camber den Frieden vermitteln? No, Sire. Aber Slip Camber foll' ne Erb schaft machen. Dam, wir gratulieren!

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Das Geld is da, die Erbschaft aus Amerifa. Der Bostbote brachte uns das Galo ins Haus vierzig Pfund Sterling, in Papier zweihundert Dollar waren das, dabran hatte Slips Ontel fünfzig Jahre lang gefpart, er war Hüttenarbeiter in Pittsburg ge­wesen also, sauer und bitter erspartes Geld. Slip, die vierzig Bfund dürfen mir nicht versaufen. Na, wir laufen' ne Kuh dafür. Und die Kuh is schon da, fie steht im Stall, neben der Ziege. Bir triegen Butter, mir friegen Säfemd Slip hatte' ne mene joje

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Und der Knopf brachte Glück. Im November kam der Waffen­stillstand.

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was? Den

Nach' nem halben Jahr reiste ich ab. Slip Camber und seine Frau brachten mich zur Bahn, mich, den Prisoner Der aber als Freund schied. Die Kinder meinten, Elips Frau schentte mir' n Taschentuch und Slip selbst der schenkte mir, na Knopf hat er mir geschenkt, alles was er hatte, den Rest seiner Erbschaft, das Höchste, was er hatte: Dieser Hosenknopf brachte den Frieden!

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Bersteht ihr nun, warum ich den Knopf liebe? Mit Draht sizt er an der Uhrfette mehr wert, als Gold oder Platin, denn er ift Symbol der Stameradschaft, des Frohsinns und der Menschlich feit! Slip Comber in Wales flingen dir die Ohren? Hardhe, mie brummt die Kanone, der Ofen Slip Camber brummeit leise für sich hin: All men are brothers! Alle Menschen find Briber! Draußen schneit es.