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Richard Hueisenbeck: Der Ertrunkene

Vorspiel.

Im Jahre 1913 war der zwischen Europa   und New York   ver­tehrende Dampfer ,, Titanic  " auf einen Eisberg   gelaufen; fechzehn hundert Menschen waren ertrunken oder an den Folgen stundenlangen Umbertreibens im Eiswasser gestorben.

Kolonel P. Herrid, der in Londons   bester Gesellschaft eine sehr gefchätzte Rolle spielte, befand sich zu dieser Zeit in Philadelphia  ; er besaß hier eine Textilfabrik und er hatte es aus verschiedenen Gründen für richtig gehalten, gerade in diesem Jahr übers Wasser zu fahren und nach dem Rechten zu sehen. Die Preise für Tertil waren gingen zurück, weil man seit Jahren feine so gute Baumwoll­ernte gehabt hatte. Herricks Mitinhaber, ein Amerikaner namens Ralph Pierson befand sich in undurchsichtigen Geldschwierigkeiten; er lag in einem Rechtsstreit mit seiner ersten Frau; die Zeitungen nahmen, wie das in Amerika   zu sein pflegt, starten Anteil an diesem Prozeß und erhoben gegen ihn mancherlei Beschuldigungen, die Herrid auf äußerste erregten, weil er darin versteckte Drohungen gegen das gemeinsame Unternehmen sah.

Herrick hatte seiner Familie mitgeteilt, daß die Dinge sich gui zu machen schienen. Die Anwäite hatten versichert, alle Zeitungs­behauptungen hätten rein demagogische Zwede. Herrid hatte seiner Frau, die an geschäftlichen Angelegenheiten sehr interessiert war- fie stammte von den Grahams, die in London   seit Generationen als erfolgreiche Kaufleute bekannt sind- Börsenausschnitte geschickt. Die Baumwolltrise schien überwunden zu sein. Mit Hilfe des sehr ge­wiegten Pierson hatten beide, Herrick und sein Kompagnon, ein imvorhergesehenes Börsengeschäft gemacht. Herrick schrieb: Es würde mir nichts mehr Freude machen, als wenn Du mit den Kindern sofort herüber fämst. Wir würden ein sehr schönes halbes Jahr ver­leben. Wir wollen mit Pierson eine Fahrt nach Kanada   machen; auf diese Weise würdest Du ein sehr interessantes Land kennen lernen, Die Kinder fänden hier bei einer Familie Becker, die deutschen  Ursprungs ist, aber seit zwei Generationen in Amerika   lebt, ausge­zeichnete Unterhaltung..."

Als das Unglück geschah, waren die Gäfte bei einer Tanzfestlich feit. Frau Herrid, eine große blonde Frau, machte die Reise in Begleitung eines Herrn Hougthon Strombom, der Sekretär der englischen Gesandtschaft in Washington   war. Herricks Töchter, Kinder im Alter von sechs bis fünfzehn Jahren, lagen, von der Bärterin Betreut, in ihrer Kabine.

Die ungeheure Gewalt des Zusammenpralls ließ feine Täuschung über die Schwere des Unglüds aufkommen, obwohl der Kommander selbst seine Baffagiere zu beruhigen versuchte und die Offiziere in vorbildlicher Weise eine Panit zu verhüten strebten. Herr Hougthon Strombom stellte sich als Feigling heraus; als er begriff, daß höchste Lebensgefahr vorhanden war, suchte er mit aller Gewalt zu einem Rettungsboot zu gelangen. Frau Herrid tatte feinen anderen Ge­banten als ihre Kinder, die sie aus den Betten riß und weinend um­armte. 21s jemand tam und sie auf das Dec, das schon von den Bogen überspült wurde, hinauszerren wollte, schrie fie, fie wolle mit ihren Kindern sterben. Auf Ded wurde sie durch die rücksichtslos sich bewegenden, schreienden und tobenden Menschen von den Kindern getrennt. Reiner der Geretteten tonnte sich ihrer entfimmen; niemand mußte, ob es ihr oder einer ihrer Töchter gelungen war, ein Boot zu erreichen.

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Kolonel Herrid martete mit den anderen fiebernd auf die Tele­gramme; die Tage bis zur Ankunft der Geretteten verbrachte er in einem Heinen Hotel der Fifth Avenue  . Er schlief teine Nacht, er rannte schreiend auf die Straße, warf sich über sein Bett, alarmierte die Hotelangestellten. Kein Arzt fonnte ihm heljen, er fant auf die Knie, rutschte über die Dielen und betete laut mit heiserer Stimme.

Als feinerlei Hoffnung mehr bestand, lief Herrid noch vor den Schaltern der Schiffahrtsgefllschaft auf und ab, tobte und meinte, er müsse sein Recht haben; bis man ihn in eine geschlossene Anstalt brachte. Hier brachte ihn eine Lungenentzündung an den Rand des Grabes; als er sich erhob, hatte er schneeweiße Haare, ging gebüct und seine Gesichtshaut war gefältelt wie Pergament.

Jahre vergingen; vor einigen Monaten gab Kolonel Herrick, der nun fast die Sechzig erreicht hatte, seine geschäftliche Tätigkeit auf und zog sich in das irische Fischerdorf Warwic zurüd, wo er in einem fleinen Haus ganz in der Nähe der See das Leben eines Fischers zu führen begann. Die Leute fannten Kolonel Herricks Schicksal; sie liebten ihn wegen seiner Schweigsamkeit, seiner Hilfsbereitschaft und -wie sie sich ausdrücktenwegen seines Mangels an Stolz.

Nachspiel.

In dem niedrigen Raum waren drei Menschen versammelt, das junge Mädchen Kathrin Dadmun, der Fischer George Norris und der Fischer Christopher Morley  . Die Unterhaltung, die schon seit längerer Zeit ziemlich ratios sich bewegte, murde nun erregter. Norris, der sich selbst, wie er oft gesagt hatte, für einen rücksichtslosen Mann hielt er glaubte, Rücksichtslosigkeit sei eins der Zeichen des wahren Mannes wollte der Sache ein Ende madjen.

,, Kathrin," sagte er ,,, weiß allein, wo der Kolonel ist. Sie ist der einzige Mensch, mit dem er in der letzten Zeit mehr als zwei Worte gewechselt hat. Ich fordere Kathrin auf, alles zu sagen, was sie weiß. Wenn wir in einer halben Stunde nicht genau unterrichtet sind, alarmieren wir die Küstenwache."

Kathrin, die errötet war, schwieg hartnäckig. Christopher Morley  , dem es fern lag, irgendwelchen Verdacht zu äußern, mußte sich der Meinung des George Norris anschließen.

,, Du mußt jetzt etwas sagen, Kathrin. Du brauchst nicht zu fürchten, daß die Leute über dich sprechen werden. Kolonel Herrick ist seit vierundzwanzig Stunden verschwunden. George Norris ist Bürgermeister und hat die Pflicht, sich um die Bewohner zu kümmern. Du meißt, Kolonel Herrid ist ein merkwürdiger Mann, der durch das Unglüd noch seltsamer geworden ist. Also sprich, Kathrin..." Rathrin errötete noch tiefer und schüttelte den Kopf:

Ich weiß nichts. Woher soil ich etwas wissen. Was geht mich Kolonel Herrid an? Das ganze Dorf weiß, daß er die Gewohnheit hat, mit seinem Motorboot längere Fahrten auf See hinaus zu unter­nehmen. Vielleicht ist er nach..

George Norris fonnte nun nicht länger zurückhalten; er schlug mit der Faust auf den Tisch.

,, Sollen wir uns hier zum Besten halten lassen? Du, Kathrin, bist gestern abend noch mit Kolonel Herrid zusammengewesen..." ,, Das ist nicht wahr!" Kathrin war bleich geworden; sie hielt sich mit beiden Händen an der Wand fest, wandte den Männern ihr volles Gesicht zu, sentte aber dann den Kopf. Christopher Morley   begann zu zweifeln. ,, Bielleicht meiß Rathrin wirklich nichts."

,, Bir haben doch die Beweise in der Hand" schrie Norris ,,, der junge Harold ist dem Kolonel gestern gefolgt und hier, im Haus der Kathrin ist er verschwunden."

Kathrin mußte gestehen, daß sie mit Serrid eine sehr enge Freundschaft unterhalten hatte und daß beide diese Freundschaft mög­licht vor den Leuten verborgen hatten. Kathrin weinte. Christopher suchte sie zu beruhigen, aber Norris drang mit weiteren Fragen in fie. Dann sagte Christopher Morley  :

,, Das hat, so viel ich weiß, nichts mit uns zu tun. Kathrin ist ja erwachsen und fann tun, was sie will"

George Norris empfand, daß seine Würde in Frage gestellt sei; aber er schwieg verdutzt. Dann sagte er: ,, Jedenfalls ist der Mann verschwunden."

Kathrin wußte nicht, was mit Kolonel Herrid geschehen war. Sie sagte, er habe mit seinem Motorboot eine Fahrt unternehmen

wollen.

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,, Da sind wir ja in einer netten Lage," schnauzte Norris. Benn er bis morgen nicht da ist, müssen wir nach London   telegraphieren und uns werden sie verantwortlich machen, weil wir nicht aufgepakt haben. Das war doch ein wichtiger Mann in einer hohen Stellung, wenn er auch verrückt war. Und die Leute in London   haben sich,

da kann man sich taum einen Begriff davon machen."

Das Letzte sagte Norris sehr wichtigtuerisch; so, als habe er direkte Beziehung nach London  . Kathrin weinte, aber Christopher mußte lächeln.

Zweites Nachspiel.

Die Leute wußten, daß der halbverrüdte Rolonel Herrid mit Pathrin befreundet gewesen war, fie beneideten fie, ohne eigentlich zu sagen warum. Man redete hinter Kathrin her; es sei eine Schande, daß ein junges Mädchen sich mit einem alten Kerl abgebe.

Kathrin hielt nicht viel von den jungen Leuten Warwids, und das und ihre ausgesprochene Intelligenz waren vielleicht der Grund, weshalb Kolonel Herrick sich so zu diesem Mädchen hingezogen fühlte. Es konnte ihr aber niemand etwas Böses nachweisen, bis zu dem Tag, als Harold dem Kolonel gefolgt war; er behauptete, er habe ihn in Kathrins Tür verschwinden sehen.

Es dauerte eine ganze Weile. bis der Leichnam des Kolonels am Strand in Warwick angeschwemmt wurde. Man sagte, er habe nun das gleiche Schicksal erlitten wie seine Familie und er könne zufrieden sein. Kathrin erhielt von ihm ein Legat; sie lebt jetzt als wohlhabende Frau in London  ; sie hat sich nicht verheiratet.

Wie hoch war der Turm zu Babel? Bisher war durch Aus­grabungen nur festgestellt, daß der Turm unten viereckig war und 90 Meter Seitenlänge hatte. Nun ist es Professor Eckhard Unger gelungen, eine babylonische Keilinschrift zu entziffern, die alle Maße des Turmes angibt. Danach trug der siebenstufige Götterberg auf feiner Spiße einen 15 Meter hohen Tempel, der zugleich als Obser vatorium für die Sterndeutung diente. Der bergartige Unterbau war ziegelrot, dagegen waren die Tempelmauern mit blauen Fayenceziegeln bekleidet. Die Gesamthöhe des Turmes betrug 90 Meter.

Der Transport einer Tonne Weizen von Amerita nach Europa  fostete in den siebziger Jahren noch 30 Mart, in den neunziger Jahren fanten die Transporttosten auf 8 Mart und heute betragen sie noch 5 bis 6 Mart.

mehr Irländer als in Irland  . Dies rührt daher, daß aus Irland  Irländer. In den Bereinigten Staaten von Amerita wohnen infolge der ungünstigen wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse immer eine starte Auswanderung stattgefunden hat.

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