Ein Hypnose- Schwindler.
Er wollte Menschen wie Blumen vergeben laffen
Das Kapitel der Dummheit und Leichtgläubigkeit wurde heutz in einer Verhandlung vor dem Schöffengericht BerlinMiffe unter Vorsitz von Amtsgerichtsrat Keßner eingehend erörtert. Angeklagt war der 30jährige Vortragskünstler Schüler wegen Erpressung und Betruges. Er wurde beschuldigt, ein Arbeiterehepaar W. durch Drohungen mit seinen geheimnisvollen Kräften und durch hypnotische Einwirkungen zur Hergabe von Geld und die Ehefrau W. zu einer Bürgschaftsleistung für einen Abzahlungsvertrag zum Bezug eines Anzuges bestimmt zu haben.
Der Angeklagte, ein großer, hagerer Mann mit eingefallenen Gesichtszügen, tiefliegenden Augen und einem starren Blid beschäftigt sich mit Gedankenlesen und Hypnose". Er war früher bei der Heilsarmee . Auf dem Arbeitsamt hatte er den 47jährigen Arbeiter W. fennengelernt, und beide hatten eine Zeitlang auch eine gemeinsame Arbeitsstätte gefunden. Sch. wohnte ein Dreivierteljahr bei den Eheleuten und zahlte nur in der ersten Zeit. Als er die Stelle verloren hatte, wohnte er auch weiter dort und wurde verpflegt, ohne zu zahlen, obwohl sein Quartiergeber erwerbslos geworden war. Nicht nur das, sondern er erhielt auch noch bares Geld. Im ganzen hat das Ehepaar etwa 300 Mart geopfert. Zum Schluß mußte die Frau, die anscheinend ganz unter seinem Einfluß stand, auch noch eine Bürgschaft für einen Anzug übernehmen und später dafür zahlen. Nachdem der Angeflagte meggezogen war und fein Einfluß entschwunden, erstattete das Ehepaar Anzeige. Der Angeklagte bestritt, sich schuldig gemacht zu haben. Er habe damals nichts verdienen tönnen, aber immer die Absicht gehabt zu zahlen, sobald er durch seine Vorträge genügend Geld verdienen würde. Ganz anders schildert das Ehepaar die Borgänge. Frau B., eine schüchterne, ältere Frau, erklärte zunächst vor Gericht, daß sie vor dem Angeflagten Angst habe. Infolgedessen ordnete der Borsigende an, daß sich der Angeklagte mährend der Vernehmung aus dem Saal entferne. Die Zeugin be fundete, daß sie zuerst gelaubt habe, sie würde das Geld wiederbekommen. Sie habe ihn weiter bei sich mohnen lassen und ver pflegt, weil sie Angst bekommen habe, denn er habe oft von seinen ,, geheimnisvollen Kräften" gesprochen und gesagt, er tönne die Menschen steif und starr machen und sie wie Blumen bergehen lassen.
Borf: Weshalb haben Sie ihn nicht hinausgeworfen? Zeugin: Mein Mann wollte es, aber ich war dagegen, denn ich hatte Angst, weil er uns was antun könnte. Als ich unterschreiben sollte, zögerte ich, aber er sah mich starr an und sagte drohend: Das ist doch nicht so schlimm, unterschreibe nur" und da habe ich es getan. Er hatte auch einmal gesagt, wer nicht seinen Willen erfülle, der habe teine ruhige Stunde mehr. Da habe ich Angst bekommen und unterschrieben. Der 47jährige Ehemann W. ist noch schüchterner als feine Frau. Er ist seit 1907 nervenfrant und fann sich nicht mehr recht auf die Borgänge befinnen. Seine Frau habe immer gesagt, man solle ihm alles geben, sonst tue er ihnen was an. Einmal habe er eine Mart verlangt, da sie fein Geld hatten, verlangte er, daß Die Frau ins Seifengeschäft gehe, um eine Mart zu holen. Wenn fie nicht gehe, mache er fie fteif und starr. Sie sei aber doch nicht gegangen.
Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Erpreffung zu drei Monaten Gefängnis. Zur Begründung des Urteils führte Amtsgerichtsrat Reßner aus, daß der Angeflagte es verstanden habe, auf eine nicht übliche Art die Zeugen für sich auszunuzen. Er hat keine direkten Drohungen gebraucht, sondern es verstanden, eine Atmosphäre um sich zu schaffen, in der die Zeugen ängstlich wurden. so daß er seinen Zwed erreichte. Die Handlungsmeife des Angeklagten, ben unbemittelten 3eugen Beträge, die für diese sehr erheblich maren, abzunehmen, sei unerhört und gemein.
Auf frischer Tat ertappt.
Ein gelungener Einbruch und eine mißglückte Flucht. Bewohner eines Hauses in der Madaistraße beobachteten heute früh um 4 Uhr einen sonderbaren Warentransport. In dem Hause Nr. 13 befindet sich ein Radiogeschäft, der Rebenladen steht zurzeit leer. Aus diesem leeren Laden tamen in kurzen Abständen mehrere Männer, die emfig große Batete zu einer wartenden Droschte schleppten, die auf der anderen Straßenseite stand. Die Beobachter riefen die Polizei des 87. Reviers, obwohl aber die Beamten schnell zur Stelle waren, hatte die Droschte sich bereits entfernt. Die Beamten betraten zunächst den leeren Laden und fahen, daß die Wand zu dem Radiogeschäft durch stemmt war. Dort mußten die Einbrecher noch steden. Auf einen Zuruf, heraus zukommen, reagierten sie nicht, ebensowenig auf einen Schreckschuß. Erft, als die Beamten ankündigten, daß sie scharf schießen würden, zogen die Einbrecher es vor. mit erhobenen Händen hervorzukommen. Drei Mann wurden sofort festgenommen. Inzwischen meldete sich bei den Beamten ein Droschtenführer, der die andere Tage hatte abfahren sehen. Er wußte zu berichten, daß der Wagen mit seiner Labung und einem Infassen nach dem Hause Große Frankfurter Straße 64 gefahren war. Kriminalbeamte fanden im Hausflur in Säde verpadt das gestohlene Radiogerät. Sie versteckten sich und warteten, und bald erschien der vierte Einbrecher, der wieder noch eine andere Droschte herbeigeholt hatte, um die Beute abzufahren. Auch er wurde festgenommen. Bon den Festgenommenen nennt sich einer Schamacher, ein anderer Birkenholz, zwei wollen ihre Namen nicht angeben.
Keine Karabiner!
Aus Polizeibeamtenfreifen wird uns mitgeteilt, daß die Angabe. Genosse Fechner sei von drei mit Karabinern bewaffneten Beamten zur IA transportiert morden, völlig unrichtig sei. Es ist tein Schußpolizeibeamter in Neukölln mit Karabiner bewaffnet
worden.
Leibniz- Gymnasium zieht um.
Der Haushaltsausschuß der Stadtverordnetenverfammlung hat heute vormittag der Magiftratsvorlage zugeftimmt, die eine Umfiedlung des Leibniz- Gymnasiums und der Karl. michaells- Oberrealschule vorsieht. Den Stadtverord neten soll noch eine besondere Vorlage über die Höhe der Kosten, die durch den Umzug entstehen, zugehen,
Grufes Flugzeug freigegeben. Die Bofener Preffe berichte, daß Der Staatsanwalt die Freigabe des Flugzeugs des Sportsliegers Grufe, der auf polnischem Gebiet notlanden mußßte, angeordnet bat. Wetter für Berlin : Größtenteils trübe und wieder etwas fälter mit Neigung zu leichten Schneefällen, östliche Winde. Für Deutsch land : 3m Osten teils heiteres, tells woltiges Frostwetter, im Westen und Süben trübe mit neuem Temperaturrüdgang und einzelnen Niederschlägen
Bockbier Bacchantif
Aus Sachsen
So a Bodbierfest is enne hibiche, runde, ruhige Sache. Ja, s iẞ mal was andres. S derf bloß nich tewrdriem mern. Das tommi bei uns nich for. Weil mier immer so ziemlich under uns sinn.
Wer ihn das, wenn Sie sagen: mier?
Nu alle, die ähm immer drbei sinn. Wissen Se, dr Wert forr Daumschlag, der iß nämlich ooch unser Hauswert. Deswegen missen mier immer zum Bockbierfest anschdandshalmer mal hingehn. Unn das bedrifft ooch die frschiednen Geschäftsleide, wo der sei Fleesch tooft, unn seine Grienmarn unn wasr so braucht. Ab unn zu tommt ooch noch eener aus dr Nachbarschaft unn guckt sich den Be
FUCTOR
Da werd nich fiel Bedrieb sinn.
Das missen Sic ja wissen. Bo mier da solche Schoudendenmizen aufhamm, unn iemerhaubt! Wo mier da solchen ridhojen Schdus dendenzaumer machen.
Wie machen Sie dn das?
Nu, da jagen mier manchmal Du zu ennander, wemmr sonst ooch gar nich ber Du sinn.
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Unn das is alles?
Warden Ses doch ab! Lieder sing mier doch ooch! Was dn da zum Beischbiel?
Zum Beischbiel in einen fiehlen Grunde, unn schdeh ich in finfdrer Middernacht.
Leo v. König.
Ausstellung im Kronprinzenpalais.
Die Nationalgalerie felber unternimmt es, den 60jährigen Leo o König burch eine Stollettivschau zu ehren; mas jedenfalls noch nachdrudsvoller wirtt, als wenn die Gezession es täte, deren noch nachdrudsvoller wirtt, als wenn die Sezefflon es täte, deren immer tätiges Mitglied er seit 1900 mar, und wo man alle seine bedeutenderen Bilder zuerst ausgestellt sah. König ist am 28. Februar 1871 in Braunschweig geboren, studierte seit 1889 an der Berliner Atademie, 1894 bis 1897 an der Académie Julian in Paris und lebt seit 1900 ständig in Berlin . Obwohl man sich an viele der ausgestellten Bilder in den drei Sälen des Kronprinzenpalais von früheren Sezeffionsausstellungen her erinnert, bedeutet diese Zu fammenfassung seines Lebenswertes eine leberraschung erfreulicher Art. Mit dem gedämpft fabrigen Frühstüc" von 1907 und dem ausgezeichneten, an Manet orientierten Bohème- Café"( mit dem Porträt des Dichter- Malers Hörter) aus dem Befiz der Nationalgalerie beginnt die Reihe; mit dem äußerst schnittigen und charafter. vollen Seedt- Bildnis von 1931, ganz in Grau und Schwarz gehalten, vollen Seedt- Bildnis von 1931, ganz in Grau und Schwarz gehalten, schließt sie. Dazwischen liegt die reiche Ernte von Bildnissen, die v. Rönigs bestes Teil sind; liegt aber auch die überraschende Reihe seiner Landschaften aus Caffis und Rapallo , die er erst 1927 als neues Motiv sozusagen entdeckt hat, gipfelnd in dem feinen tonigen Grüngrau einer nebligen Frühlingslandschaft" in Rapallo . Das Merkwürdige ist, daß die schönsten Bilder dieses vornehmen und geschmackvollen Malers ein wenig abseits von seinem Hauptbetätigungsfeld, dem Borträt liegen; obwohl Stüde wie das Selbstbildnis mit Modell und Bildnis einer Russin( 1929) zu seinem Besten gehören. Aber es reicht doch feines an die Frisur der Negerin" Don 1930 heran, die ein furioses Schlachtfeld starter braungrauer und faltblauer Tonflächen darstellt, ein Meisterwert von so jugendlichem Elan, daß man es entwicklungsgeschichtlich eher an den Anfang stellen würde als die allzu gedämpfie Roblesse seines Frühstücs". Dies ist ber Grund für die erfreulich überraschende Wirkung der Schau: daß man einen Leo n. König tennen lernt, dessen frischeste und anregendfte Jugend in seine jüngst vergangenen Lebensjahre fällt. Paul F. Schmidt.
Weimars Goethe Reichsfeier 1932.
Aus Anlaß der hundertsten Wiederkehr des Todestages Goethes plant Weimar eine große Reichsfeier in der Woche des 22. März 1932. Im Mittelpunkt werden Gastspiele der bedeutendsten deutschen Bühnen, der Staatstheater in Berlin , Dresden , München und Stuttgart fowie des Wiener Burgtheaters stehen. Zur Aufführung sind Iphigenie "," Egmont "," Tasso"," Göz von Ber lichingen“ und„ Clavigo " vorgesehen. Sämtliche Gastspiele werden im Deutschen Nationaltheater stattfinden, das seinerseits Goethes Faust, I. und II. Tell" mit Gästen in den Hauptrollen aufführen wird. Der Reichsfeier soll ein 3yftus anbefannter Dramen Goethes in den Kammerspielen der Weimarer Halle Jowie eine Reihe volkstümlicher Wochenendspiele folgen. Außerdem werden Festkonzerte stattfinden.
preußischen Oberrechnungskammer wird ein Bergleich über die EinDie Einnahmen der Staatstheater. In einer Uebersicht der nahmen 1913 und 1928 durchgeführt. Im Jahre 1913 wurden durch eigene Einnahmen bei der Lindenoper 69,5 Proz., im Jahre 1928 nur 48 Proz. gedeckt. Noch größer ist die Differenz beim Staatlichen Schauspielhaus: 1913 wurden durch eigene Einnahmen 69,4 Proz. der Ausgaben gedeckt, 1928 nur 27 Proz. Die Oberrechnungstammer zieht daraus den Schluß, daß zur Hebung des Besuches eher an eine Herablegung als an eine Erhöhung der Eintrittspreise zu denken sei. Weiter mirò vorgeschlagen, die erheblichen Ausgaben für Gastfpiele einzuschränken. Für Garderoben und Dekoration der Berliner Theater find u. a. im Jahre 1928 runb 770 000 Mart ausgegeben worden. Für 1929 ist bereits eine nicht unwesentliche Einschränkung dieser Ausgaben erreicht worden. Aber eine weitere Einschränkung
muß noch angestrebt werden.
Amtliche Breußische Pressedienst mitteilt, beginnt die nächste Brüfung Prüfung vor dem Künstlerischen Prüfungsamt. Wie der vor dem Künstlerischen Prüfungsamt, Abteilung für bildende Kunst, am 1. Juni. Meldungen zur Prüfung sind bis fpätestens 1. April an den Borfizenden des Künstlerischen Prüfungsamts in Berlin einzureichen.
Auffindung von drei lebenden Mount Cyell Salamandern Einer Expedition der Universität von Kalifornien , unter Leitung von Dr. Lone Holmes Miller, die zu einer Forschungsreise in die Gletscher, in einer Höhe von 10 000 Fuß, drei Salamander von einer Sierra entsandt war, ist es gelungen, am Fuße des Mount Lyell so seltenen Art zu entdecken, wie sie bisher überhaupt nur von zwei Menschen jemals gesehen wurden. Diese Salamander, denen man ten Namen Mount Lyell Salamander gegeben hat, baben weder Lungen noch Kiemen, sondern ihr Atmung erfolgt durch die Boren der Haut. Einem Mitglied der Expedition, Mr. Campbell, gelang es, brei lebende Eremplare zu fangen, die auf Eis gepact, noch fünf Tage am Leben erhalten werden fonnten, so daß man Gelegen helt hatte, fie zu photographieren, in Farben zu malen und eingehend zu beobachten. Die Mount Lyell Salamander leben unter Steinen und nähren sich von Spinnen und Käfern, bie ebenfalls in dieser talten Einöde vorkommen.
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Amr das sinn doch Lieweslieder. Zum Bockbierfest missen doch Sauflieder gefung mern, meindwegen drink, drink, Briederlein, drink. Oder die alden Deidschen, sie dranken noch eins.
Die sing mier nich. Amr ein Schdreißchen am Hude , unn in dr Fals, da wachsen unsre Rämen.
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Das sinn doch Wanderlieder. Warum sing Sie denn teene Sauflieder?
Wie solln mier dn das machen?
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Nu, wie machen Sie's denn bei den andern Liedern? Da läßo dr Wert sei eletdrisches Bianoforde los, unn da fing mier alle mit.
Ach so. Unn weider hat der wohl feene Schdicke droff? Nee. Das heeßt: oia. Awr wasr noch hat, de Miehle in Schwarzwald unn Feegleins Ahmblied, da tenn mier de Derde nich -Amr so ä Ahmd is doch lang. Unn da fing Sie weider nifcht wie die zwee, drei Lieder?
brfon.
Ja. Amr jedes ä baarmal.
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Unn ohne das Klawier fenn Sie fee eensjes?
Dia, eens. Amr das hehm mier uns immer off, bis de Schdim.
mung an heechsden geschdiegen iẞ.
Schdumfsinn, du mei Frgniegen.
W. Appelt.
Bon Berlin zur Waterkant." Ein Reisefilm.
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Berlin Lüneburger Heide Forellen Hamburg Helgoland , das sind die bedeutungsvollen Stichworte der Hubert. Schonger Filme, die dafür forgen sollen, daß der Reise verkehr innerhalb der deutschen Grenzen bleibt. Nicht nur in seiner Buſammenſeßung, auch in seinem Gelingen zeigt dieser im Mar. morhaus vorgeführte Film ein start unterschiedliches Bild Berlin und Hamburg wurden nach dem Muster der berühmten Symphonie der Großstadt gedreht, doch gehört zu einem Kunstwerk à la Ruttmann auch fünstlerisches Können. Diese reinen StädtePropagandafilme müssen mit Tegten laufen, damit der Kinobesucher der von der Stadt angezogen werden soll, weiß, um was für ein Gebäude oder was für eine Sehenswürdigkeit es sich handelt. Die Lüneburger heide ist nicht stimmungszart genug erfaßt, außerordentlich interessant hingegen ist die Forellen. 3ucht in Winsen a. d. Luhe. Wir sind miterleber eines Forellendafeins vom fünftlich befruchteten Et bis zum tafelfertigen Fisch.
Borzüglich gelangen ferner die Aufnahmen von Helgoland . Dieses fleine Felseneiland( höchstwahrscheinlich durch einen unterfeeischen Bultan dem Meere entsprungen), zeigt sich uns in seiner ganzen bezaubernden Eigenart. Ein jeder betommt Sehnsucht nach diefer Insel, gleich, ob er sie fennt oder ob fie ihm bislang unbekannt blieb.
e. b.
Der tägliche Krach um den Dreyfus- Film. Die französische Aufs führung der Affäre Dreyfus " stößt in Baris täglich auf neue Ab. lehnung, die fich in mehr oder weniger großen Rundgebungen während der Borstellungen äußert. Am Montag mußte die Polizei hängern der Action française verurfocht wurden, ein Ende zu zum dritten Male einschreiten, um den Lärmszenen, die von Anmachen. 16 Besucher wurden polizeilich aus dem Saal gewieleu Zehn mußten sich zur nächsten Bolizeimache begeben, von wo aus fie nach Feststellung ihrer Personalien wieder entlassen wurden.
Die Film- Weltproduktion. Die neueste Statistit über die Belt produktion von Filmen vermittelt folgendes Bild. An der Spize stehen die Bereinigten Staaten mit 750 Filmen oder 41 Broz. der Gesamtproduktion. An zweiter Stelle tommt Japan mit 400 Filmen ober 22 Broz. Diese Rangstellung Japans erscheint mertmürdig, doch erklärt sie sich daraus, daß von den vielen japanischen Filmen verhältnismäßig wenig Beltabfaz finden, weil in Japan hauptsächlich Theaterſtüde verfilmt werden. An dritter Stelle in der Weltproduktion steht Deutschland mit 250 Filmen oder 14 Proz. der Weltproduktion. Die vierte Stelle nimmt Rußland mit 150 Filmen oder 8 Proz. ein. Es folgt Großbritannien mit 100 Filmen oder 6 Broz. Frankreichs Filmproduktion für den Weltabsatz ist start zurückgegangen. Ebenso haben die anderen Länder feinen nennenswerteren Einzelanteil an der Weltproduktion.
94% Millionen Deutsche. Prof. Wilhelm Windler, Borstand des Instituts für Statistik der Minderheiten an der Wiener Universität , gibt in feinem neuesten Statistischen Handbuch für das gesamte Deutschtum" folgende prozentmäßige Verteilung der Deutschen in der Welt an: Auf der Erde leben rund 94,5 Millionen Deutsche , davon im Reiche 62,5, außerhalb Deutschlands 32 Millionen. Bon letzteren entfallen auf Desterreich 6,3, auf die Tschechoflowafei 3,5, auf die Schweiz 2,86, auf Frankreich 1,7, auf Bolen 1,35, auf Südflawien 0,7, auf Ungarn 0,6, auf Stalien 0,3, auf Litauen 0,13, auf Lettland 0,075 und auf Amerita 11 Millionen.
Neue Entzifferung der Andreefchen Tagebücher. Die müh famen Versuche von Helgesson, die noch lesbaren drei Seiten aus dem zweiten Tagebuch Andrees zu entziffern, find jetzt von Erfolg getrönt worden. Svenska Dagblad" veröffentlicht den vollen Worlaut dieser legten Botschaft des unglücklichen Forschers, und die Sachverständigen stimmen darin überein, daß diese Lesung das Richtige wiedergebe. Die legten Zeilen, die nach dem 7. Oliober 1897 während eines furchtbaren Schneefturmes in einem ungeschüßten Unterschlupf geschrieben wurden, haben nach der Entzifferung Helgessons den Wortlaut: Mit Anstrengung, erstarrt, daß die fünf Seiten des Tagebuches. die bisher überhaupt nicht und während der Lebensfunte noch fladert." Helgeffon hofft auch, lesbar waren, fich noch zum Teil entziffern lassen werden, und daß man so noch spätere Botschaften erhalten wird.
Ein Riefenmeteor in Afrifa entbedt. Der füdafrikanische Landmesser Nott hat zwischen dem Tangannita- und Niassasee den größten ist eine feste Masse aus Niceleisen und hat eine Länge von etwa Meteor entdeckt, der bisher in Afrika gefunden wurde. Der Meteor gefähr 1 Meter tief in den Erdboden eingegraben. Der Landmesser 4,5 Meter und einen Durchmesser von 1,2 meter. Er hat sich un hielt feine Entdeckung geheim und ließ sich sofort von der nächsten Regierungsstation die Bergwertsrechte für die dortige Gegend geben.
Einen Kabarettabend beranfialtet die Voltsbübne am 20., 20 Uhr, in brem Theater am Bülowplay. Kräfte der Boltsbübne und ver ichiedener Rabaretts wirten sulammen. Werner Fird hat die Conférenc Einlaßfarten( auch für Nichtmitgiteder der Bolfsbübne) 1.- bis 5. Mark bei Bote& Bod, Ties, Wertheim und an der Theaterfaffe.
ihre 11. Austellung: Borza eröffnet am 22., 12 Ubr, in then Räumen Budapester Straße 3, Die tos antiche Rünstlergruppe Arco Geöffnet toochentags 10-17, Sonntags 10-15 unb bauert bis zum 22. März.