KPD. gegen Konsumgenossenschaft
Ein Sturm der Empörung, der aber nicht ausbrach
Die Betriebsrätemahlen stehen auch in diesem Jahre wieder im| Gewerkschaftsbürokratie zu entfachen. Das wird dann gelingen, wenn Jeichen des gehässigsten Kampfes aller Gewerkschaftsfeinde gegen die freien Gewerkschaften. Hinter der Einheitsfrontmaste der KPD . und ihrer RGD. verbirgt sich nur sehr dürftig die Ein. heitsfront der Gemertschaftsgegner aller Schattieangen. Das zeigte sich vor einigen Tagen ganz deutlich wieder bei der Konsumgenossenschaft Berlin .
Im vorigen Jahre war auch in diesem Betriebe zur Betriebsratswahl eine sogenannte RGO.- Liste aufgestellt worden. Die Kandidaten dieser Liste mußten entsprechend den Beschlüssen der freien Gewerkschaften aus ihren Verbänden ausgeschlossen und daher auch bei der KGB. entlassen werden, da nach dem Tarifvertrag dort nur Mitglieder der freien Gewertschaften beschäftigt werden dürfen.
In diesem Jahre sucht die KPD. wieder Dumme, die ihre Existenz auf dem Altar der KPD. opfern sollen. Mit der Auf
stellung einer„ roten" Betriebsratsliste soll
eine Kampagne gegen die Konfumgenossenschaft eingeleitet werden, um ihr das gleiche Schicksal wie dem Halleschen Konsumverein zu bereiten. Das geht ganz klar aus dem Schreiben hervor, das die KPD. - Bezirksleitung Berlin- Brandenburg an ihre bei der KGB. beschäftigten Mitglieder richtete und in dem es zum Schluß heißt:
" Schon die Maßregelung der 15 Betriebsratsfandidaten im vorigen Jahre hat in der Berliner Arbeiterschaft die größte Empörung ausgelöst. Diese Maßregelung hat sich auch geschäftlich gegen die Genossenschaft ausgewirtt. Die diesjährige Betriebsratswahl muß benugt werden, um einen Sturm der Empörung gegen die Willtür sozialfaschistischer Genossen und
24 machen eine Glühbirne. Rationalisierte Berufe.
wir für den Arbeiter- und Angestelltenrat vollständige Listen mit Erfagleuten einreichen. Dann wäre die Bürokratie gezwun. gen, etwa 50 Arbeiter und Angestellte zu maßregeln, was nicht ohne Einfluß auf die Berliner Arbeiterschaft bleiben würde. Die Partei müßte selbstverständlich in diesem Falle alles daran sezen, um durch die Solidarität der Genossenschaftsmitglieder die Maßregelung der roten Betriebsräte zu verhindern oder rückgängig zu machen. Aus diesen Erwägungen heraus muß die BL. von jedem Genossen
Bereitschaft zur Durchführung der Parteitaktit verlangen. Sie erwartet, daß sich alle Genoffen aus politischer Ueberzeugung und Disziplin zur Kandidatur für die Betriebsrats wahl bereit finden."
Barteileitung den Gefallen nicht getan, ihre Existenz zur Durch
Die in der KGB. beschäftigten Kommunisten haben aber ihrer
führung der Parteitaftif" aufs Spiel zu setzen. Sie haben den Parteibefehl einfach nicht ausgeführt, wofür sie der Bannstrahl der Partei traf. Sie wurden aus der KPD. ausge. schlossen, weil sie das Interesse ihrer Gewertschaftsorganisation, der sie teilweise schon über 25 Jahre angehörten, höher stellen als das der KPD . Die KPD. wird sich noch ein bißchen gedulden müssen, bis der Kontursverwalter feine Hand auf die Berliner Konsums genossenschaft legt. Das frivolste an der ganzen Aktion ist, daß man vom grünen Tisch der Parteileitung aus an Parteimitglieder einfach den Befehl ergehen läßt: hr müßt eure Entlassung provozieren, weil damit unseren Parteizielen gedient ist." Diese Methode erinnert an die Zeit, wo man vom bombensicheren Unterstand aus Befehle erteilte, die Tausende von Menschen ins Verderben hetzten.
#
Barum man auch den Landarbeitern, die ohnehin so fürchterlich schlecht bezahlt find, den Lohn fürzen will, ist einfach unbegreiflich; denn das De putat, das in der Landarbeiterentlohnung eine große Rolle spielt, ist startentwertet. Der Landarbeiter erzielt heute für Kartoffeln, Getreide oder ein Schwein, wenn er diese Dinge zu Geld machen muß, bedeutend geringeren Erlös. Der Schiedsspruch, der den Barlohn nicht verändert, ist angesichts dieser Sachlage nichts anderes als eine Selbstverständlichkeit. Hoffentlich auch für den Reichsarbeitsminister, bei dem jetzt die Entscheidung über den
Schlesischen Lohnstreit liegt.
Groß: Berliner Parteinachrichten.
101. Abt. Treptow . Die für heute, 20 Uhr, angekündigte Zufamemnfunft jüngerer Parteimitglieder findet erst am 26. d. M. statt. Näheres wird noch bekanntgegeben.
Wetter für Berlin : Größtenteils bewölkt, Tagestemperaturen über Null, südöstliche Winde. Für Deutschland : In Westdeutschland Verschlechterung des Wetters, im Osten vielfach Nachtfröste.
FUNK UND
AM
Donnerstag, 19. Februar.
ABEND
16.05 Alfred Maderno : Sage und verklungene Historie an der Adria. 16.30 1. Brahms : Lieder( Marga Moris- Schleemüller, Sopran). 2. Arien von Giordano und Verdi( F. Scheidhauer, Tenor). 3. Liszt : Klavierstücke ( Meta Hagedorn- Chevalley, Klavier). 4. Rettich: Lieder( Marga MorisSchleemüller). 5. Arien( Ferd. Scheidhauer; Flügel: Wilh. Rettich). 17.30 Dr. Ueberall erzählt.
17.50 Prof. J. Petersen: Frau Rat Goethe .
18.15 Hans Bauer liest aus eigenen Werken. 18.30 Unterhaltungsmusik.
19.55 Arbeitsmarkt.
20.00 Frau Aja( zum 200. Geburtstag von Goethes Mutter). Manuskript: Netty Katzenstein- Sutro. Ltg.: Edlef Köppen .
21.00 Greifswald . Querschnitt durch eine Stadt. 22.20 Wetter-. Tages- und Sportnachrichten.
Anschließend bis 0.30 Tanzmusik.
Königswusterhausen.
beschließen, dem Vorstand der BVG. die Entlassung des H. vorzuschlagen. Dazu wäre jedoch zuerst festzustellen, ob 5. die Beleidigungen der RGO.- Arbeiter während der Arbeitszeit ausgesprochen hat. Als Flieger die RGO.- Arbeiterräte fragte, ob sie dafür Be Albrecht, daß die Bedrohungen und Beleidigungen außermeismaterial beibringen könnten, antwortete der RGD.- Mann halb der Arbeitszeit erfolgt seien. Mit zitternder Stimme schilderte 16.00 Dr. Littmann: Der pädagogische Austausch Deutschlands mit dem Ausland. Albrecht, wie die Anhänger der RGD. jezt unter dem Nazi- Hoffmann Arbeiterratsmitglied Dargusch und bettelte geradezu winselnd, ihm zu leiden hätten. Als die Sigung geschlossen war, tam das RGO.doch den Antrag wiederzugeben.
Anstatt nun über diese Blamage zu schweigen, bringt die ,, Rote Fahne" Nr. 39 einen von Berdrehungen strogenden Bericht über die Arbeiterratssitzung, mit der Ueberschrift„ SPD .- Betriebsrat
Das Arbeitsamt Berlin- Mitte hat Berzeichnisse der Berufsarten zusammengestellt, die durch ihre Fachabteilungen vermittelt werden. Das Heft für die Metallindustrie zählt auf 43 dichtbedruckten Seiten diese Berufsarten auf: für Männer 72, für Frauen 23, jede einzelne wieder unterteilt in manchmal über zwei Dutzend Gruppen. Man bekommt beim Durchblättern des Bändchens einen Begriff davon, wie durch den Einzug der Maschinen in den gesamten Fabrikationsprozeß und vor allem durch die Rationalisierung die Arbeit selbst des gelernten Facharbeiters auf immer enger umgrenzte Bezirke beschränkt wurde, immer monotoner gestaltet, immer weiter abgerüdt von dem Zuschützt Naziprovokateure". sammenhang mit dem Ganzen. 24 Arbeiterinnen stellen eine Glühbirne fertig, 24 Handgriffe, von denen jeder einzelne täglich acht Stunden lang, Wochen so, Monate, Jahre, manchmal vielleicht ein Menschenleben hindurch von einem Geschöpf ausgeführt wird. Es ist grauenvoll, sich auszudenken, wie der Ar beitsrhythmus dabei jede persönliche Bewegung ausschaltet, alles Denten und Fühlen, wie Frauen dabei umgeschliffen werden gu Rädern einer großen Produktionsmaschine. Hinter dieser Fabril arbeit lauert ein 211tagsleben, aufgebaut aus einem fargen Berdienst, Sorgen, Hausarbeit.
Die Anzahl der Schlosserberufe füllt faft fünf Seiten! Aber hinter den meisten Gruppen mag doch noch eine ermas lebendige Arbeit stehen. Nur wenige Berufe scheinen noch dem Facharbeiter handwerkliche Befriedigung zu bieten: so die Gold und Silberarbeit.
"
Es geht zur Betriebsratswahl bei der BBG. Aus diesem Grunde ist anscheinend den RGD.- Leuten nicht ganz wohl. Sie fürchten offenbar, daß die Nazis, denen sie das Bett gemacht haben, ihnen den Rang ablaufen würden. Früher hat die RGO. und die Rote Fahne " oft behauptet, ihre Anhänger würden von den„ Sozial faschisten " bei der Direktion denunziert". Die SPD .- Arbeiterräte der BVG. haben noch nie die Entlassung eines Ar beitstollegen verlangt. Die RG0Leute möchten jetzt die freigewerkschaftlichen Arbeiterräte als Denunzianten gebrauchen, weil sie selbst zu schlapp und zu feige sind, um mit einem einzigen Nazi- Mann fertig zu werden. Die Mitglieder der freien Gemertschaften bei der BBG. werden diesen Helden" bei der Betriebsratswahl die richtige Anmort geben.
Das Heft soll den Unternehmern die Möglichkeit bieten, reid Streitbeschluß im Bergbau Frankreichs .
den für einen bestimmten Posten geeigneten Arbeiter zu finden; in einer Kartothet des Arbeitsamtes werden sämtliche Arbeitsuchenden nach Berufsarten und Spezialisierung darin verzeichnet. Wohl dem Arbeitsuchenden, der es zu möglichst großer Bielseitigkeit gebracht hat; er fann noch am ehesten hoffen, troß der beständigen Verände rung in den Fabrikationsprozessen Beschäftigung zu finden.
Der Mut der RGO.
Sie fürchten die Abrechnung.
In der Sigung des Arbeiterrats der BVG. am 13. Februar stellten
Gegen jede Lohnfenfung.
Paris , 19. Februar.( Eigenbericht.)
Die außerordentliche Tagung der französischen Bergarbeitergewerkschaften in Paris hat sich am Mittwoch einstimmig für den Generalstreit ausgesprochen, um jede neue£ ohnsenkung zu verhindern. Allerdings soll dieses Mittel erst ergriffen werden, wenn alle anderen versagt haben. Die Bergarbeitergewerfschaften werden heute bei Ministerpräsident Caval vorstellig und ihn zur Vermittlung auffordern. Am Nachmittag wird die Tagung fortgesetzt werden.
die RGO.- Leute Schmirgal u. Co. den Antrag, der Arbeiterrat möge Um den Barlohn der schlesischen Landarbeiter.
die Entlassung des in der Signalmeisterei 2 beschäftigen SA.. Führers Hoffmann beschließen. As Begründung wurde angeführt, daß H. die NGO .- Arbeiter der Signalmeisterei 2 als Gannonen und Verbrecher hingestellt habe.
Der Arbeiterratsvorsitzende Flieger erklärte, daß der Arbeiterrat zu einem solchen Beschluß feine Befugnis habe. Er könnte allenfalls
Theater Lichtspiele usw.
Donnerst, 19.2. Donnerst, 19.2.
Staats- Oper
Unter d. Linden
171. A.- V
20 Uhr
Spiel oder Ernst Die Verlobung bei
Polowzer Tänze
der Laterne Ende n 22 Uhr
Städt. Oper
Bismarckstr. Turnus II 20 Uhr
Die Entführung aus dem Serail
Ende 222 Uhr
Staats- Oper Staatl. Schausph.
20-22 Uhr
( am Gendarmenmarkt).
147 A.-V.
20 Uhr
4. Sinf- Konzert Gustav Adolf Kapelle der Staatsoper( Der 30 jährige Krieg) Lig. Otto Klemperer Ende n. 22½½ U.
Tägi. 5 u. 815
PLAZA Sonnt. 2, 5 n. 8
E 4, Alex. 8066
Nchm. 50 Pf.- 1 M., abds. 1-2 M. 4 Bronetts, Dollynoffs Jazz- und Tanz- Revue Daunton- Shaw. Kremo- Familie und weitere Attraktionen
Winter Garten
815 Uhr. Zentr. 2819. Rauchen erlaubt.
7 Alfredos ,, Arcano Dolinoffs
-
3 Cressos
und weitere internationale Varieté- Stars.
Barnowsky- Buhnen Metropol- Theater
Täglich 8 Uhr
Die Nachverhandlungen über den Schiedsspruch für die fchlesische Landwirtschaft, der den bisherigen Barlohn nicht verändert, sind ergebnislos verlaufen. Die Unternehmer laufen mit aller macht Sturm gegen den Schiedsspruch, der für 300 000 Arbeuter Bedeutung hat.
Volksbühne Theater am Bülowplatz.
8. Uhr
Deutsches Theater
8 Uhr
Elisabeth
Hans Albers von England
in
8 Uhr:
Scherz, Satire, Ironie u. tiefere Bedeutung
Theater am Schiffbauerdamm 8 Uhr
von Ferd. Bruckner Regie: Heinz Hilpert
Kammerspiele
8 Uhr:
Die Komödie
8 Uhr
der Stresemannstr. Schön Ist die Die Quadratur Die Fee
81 Uhr
Welt
20 Uhr
Scherz, Satire, Ironie und tie ere Bedeninng Ende gegen 22 Uhr
Tägi. 8 Uhr. Im weissen Rössl. Stg. nachm. 3 Uhr Originalbesetzung billige Preise Regie: Erik Charell .
Komödienhaus
Lustspielhaus SCALA
Regie: Stefan Hock
Tägl 2 Vorste.
5 u. 8 Uhr Barbarossa 9256
Machm. 50 Pf. bis 3 M. abends 1 bis 6 M
3 Andreu Rivel
Roberto de Dasconcellos, maidle& Rey usm.
17.30 Mersmann: Hausmusik.
18.00 Schulrat Rösler: Siebenbürgen .
18.30 Min.- Rat Joachim: Aus der Praxis des Arbeitsrechts. 19:00 Ing. K. Dörffel: Landwirtschaft und Maschinen. 19.30 etwa Breslau : Heitere Abendmusik. 20.30 Prof. Dr. Karl von Noorden: Moderne Ernährung. 21.10 Mühlacker : Der Wunderdoktor."
Gewinnauszug
5. Klasse 36. Preußisch- Süddeutsche Staats- Lotterie. Ohne Gewähr Nachdrud verboten Auf jede gezogene Nummer sind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II
9. Ziehungstag
18. Februar 1931 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400.
2 Gewinne zu 25000
2 Gewinne zu 10000
14 Seminne zu 5000 m. 395794
gezogen
. 149196
. 346845
863 5826 27965 118070 202683 236036
26 Gewinne zu 3000 m. 4479 6713 14579 46237 130180 135760 157258 216506 244013 252646 279588 376813 385292
34 Gewinne zu 2000 m. 6465 55100 60438 73222 106358 128464 143938 234481 267341 267375 310964 327480 340475 341564 384322 389400 397554
96 Gewinne au 1000. 15082 36783 41620 46550 46942 53745 60991 66958 73531 88425 92273 108217 109882 124597 125034 130968 135418 137879 147679 165503 175390 178629 193965 201979 209907 213580 221157 221257 221597 226626 234852 235275 241902 243210 244519 261475 273920 274268 277737 280212 303857 308744 321063 338138 359926 379193 389945 390133
178 Gewinne au 500 m. 3781 6580 12536 13894 14019 14851.16107 23930 25090 27044 30506 34218 36433 39889 42870 46587 47161 49741 53731 58633 64388 65377 67892 68654 70175 70787 72030 75480 76341 80203 81028 90002 100024 109496 113675 113818 126764 135606 137900 150620 163126 165127 168100 169000 171203 176148 182514 189120 192913 217402 219829 220254 224427 224845 225505 226809 232557 236320 240374 244016 244602 254344 258426 260466 261201 261365 262671 268807 279826 283240 287519 296314 299676 299754 304525 309080 310589 311354 313078 314187 344719 348288 354156 357763 371241 371395 374719 392398 392902
Jm Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000, 2 Gewinne zu je 500000, 2 zu je 300000. 6 zu je 75000, 4 zu je 50000, 22 zu je 25000, 122 ju je 10000, 334 zu je 5000, 678 zu je 3000, 2066 zu je 2000, 4122 zu je 1000, 6642 zu je 500, 20074 zu je 400 Mart
Berantwortl. für die Rebattion: Herbert gepere, Berlin : Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Bormärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch bruckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co.. Berlin G 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.
STEINMEIER
Das ist
@.
CAFE KAL
TANZ SCHÖNER
FRAUEN
Eintritt frei!
KABAREIT
IA 1348
J.1\
RUNDFAHRT A.G
das berühmte Tanz- Kaffee u. Kabarett STEINMEIER
FRIEDRICHSTRASSE 96 AM BAHNHOF