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Nr 87 48. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Spaniens   Wirtschaft.

Ein schlimmes Erbe der wankenden Monarchie für die zukünftige Republik  .

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Scheinkonjunktur durch Währungsverfall.

Spanien   ist ein Agrarland, in dem mehr als die Hälfte| 3 Peseten für Frauen bis höchstens 6 Peseten für Männer. Der seiner 22,5 Millionen Einwohner in der Landwirtschaft tätig ist. Ein schnelle Verfall der Währung die Beseta hat über ein Drittel der Ausfuhr besteht aus Getreide, und die Viehwirtschaft Drittel ihres Wertes eingebüßt- hat die Inlandspreise ständig liefert etwa 25 Proz. des Exports. Dazu kommen Oliven, Wein. erhöht, aber die Löhne sind nicht in demselben Maß gestiegen, ist Kartoffeln, Zwiebeln und Südfrüchte aller Art, wie Orangen, Zi- doch zuweilen die Regierung selbst gegen die Lohnforderungen der tronen, Mandeln, Granatäpfel, Feigen, Trauben und Kastanien. Arbeiter aufgetreten. Im abgelaufenen Jahr ist die Zahl der Spanien   liefert 50 Proz. der Weltproduktion an Oliven, und von Streits auf 527 gestiegen gegen nur 100 im Jahre 1929. seiner Orangenernte gehen mehr als neun Zehntel ins Ausland. Aber es ist eine sehr rückständige Landwirtschaft, die das alles hervorbringt. Die Betriebstechnik ist wenig fortgeschritten, die Bewässerungsanlagen unzureichend und der Hektarertrag des Bodens dementsprechend niedrig. 1927 betrug er im Durchschnitt etwa 9 Doppelzentner gegen 14-19 Doppelzentner in Deutschland  . Eine der Hauptursachen dieser Zustände ist die Verteilung des Bodens. Die Regel ist Kleinpacht bei Großgrundbesitz: aus­gedehnte Latifundien, die nachlässig bewirtschaftet werden, in Anda­lufien und Castilien  , Zwergbetriebe im Nordwesten- beides ist gleich unrationell. In den Provinzen mit Grundbüchern wurden 6,66 Mi­nionen Betriebe mit 18 Millionen Hektar Fläche gezählt. Davon find 5 Millionen Betriebe ,, unter 1 Heftar" mit einer Gesamt­fläche von insgesamt bloß 2,1 Millionen Heftar. Daneben 200 Be triebe in der Klaffe über 3000 Hektar.

Die Lage der Arbeiter.

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Industrie gibt es vornehmlich in der Gegend von Barcelona  und im Nordwesten des Landes. Sie beschäftigt ungefähr ein Viertel der Erwerbstätigen des Landes und gründet sich in erster Linie auf natürliche Bodenschäze: Eisen, Kupfer, Blei und Qued­¡ ilber. Daneben beschäftigt die Textilindustrie etwa 25 Pro3. Der Arbeiter, auch die Ba u industrie hat einen größeren Umfang. Der Reallohn der Arbeiter ist außerordentlich niedrig. Er be­trägt nach der Statistik des Internationalen Arbeitsamts 40 im Ber­gleich zu 100 in Großbritannien   und 73 in Deutschland  . Der Geld­john beträgt im Durchschnitt etwa an die 50 Peseten( etwa 22 M.) die Woche, doch sind die Lebenshaltungskosten etwas niedriger als in Deutschland  .

Wirklich tatastrophal ist der Standard der Land­arbeiter. In Andalusien   bewegen sich die Tagelöhne zwischen

der Wechselkurs finkt, wirkt der Währungsverfall wie eine Da in der Inflation die Inlandspreise nie so rasch steigen wie Exportprämie, und die Handelsbilanz verbessert sich, d. h. während der Export steigt, fällt die Einfuhr. Das war der vor­läufige Ausweg aus dem Gestrüpp von Schutzöllen, Einfuhr verboten, Subventionen und der Derifenzwangswirtschaft, die die Diktatur errichtet und die Regierung Berenguer im wesentlichen fortgeführt hat. Das im November 1926 eingefeßte Comité Regulator" hatte eine sehr weitgehende Oberaufsicht über die gesamte Industrie und zum Teil Einfluß auch auf ihre Dispositio. nen. Mit dieser bürokratischen Verwaltung wurden umfangreiche öffentliche Aufträge für die Privatindustrie verbunden. Die Aus­gaben dieses Apparates erreichten sehr bald ein Maß, das mittelbar zur Inflation und Geldentwertung führte. Die Staatsschuld erreichte einen Umfang von 24 Proz. der ordentlichen Ausgaben, das Militärbudget wurde mit der stattlichen Summe von 600 Mil­lionen Beseten dotiert.

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Zu alledem kamen dann die bösen wirtschaftlichen Folgen der politischen Verhältnisse: Die gefährdete Monarchie Ausland. Jedes Zeichen der politischen Unruhe verlor das Vertrauen der Finanzmächte, und das Kapital floh ins zuletzt der Auf­ftand von Jaca  - brachten ein neuerliches Absinken der Währung. Aber auch diese durch die Inflation hervorgerufene Schein konjunktur der Industrie hat in der letzten Zeit bedenklich nach auch der ausländische Absah sinft. Die Lage der Landwirtschaft ist gelassen, die öffentlichen Aufträge wurden start eingeschränft, und womöglich noch schlechter als in anderen Ländern.

So würde die halbfaschistische spanische Monarchie ihren republi­kanischen Nachfolgern ein arg zerrüttetes Erbe überlassen, das in Ordnung zu bringen große Mühe erfordern wird.

Die Preise der Konsumvereine.

Ein Ernährungsindex des Zentralverbandes.

Der Zentralverband deutscher Konsumwereine hat inzwischen| Zentralverbandes- die von den fachlich urteifenden Wirtschaftskreisen aus den Preisdebatten der verflossenen Monate die Lehre gezogen und ist daran gegangen, einen Eernährungsindex aufzustellen, der ja für den konsumgenossenschaftlichen Warenverkehr in erster Linie in Frage kommt. Danach soll der tonsumgenossenschaftliche Breisstand für jeden Monat ermittelt werden. Die Erhebung wird bis auf das Jahr 1926 zurückgreifen. Bis auf weiteres muß allerdings die Feststellung des konsumgenossenschaft­lichen Inder nach den nicht mehr zeitgemäßen Erhebungsgrundsätzen gelten. Im übrigen wird der Inder der Genossenschaft auf den ,, onsumgenossenschaftlichen Einkaufsforb"

erfolgen, die für den Ernährungsinder des Reichsstatistischen Amtes

geschnitten.

zu=

Das Netz der berichtenden Konsumgenossenschaften ist entsprechend dem Aufbau der für die Aufstellung des amtlichen Ernährungs­inder vorgesehenen Berichterstattung gleichmäßig über die städtische Bevölkerung des Deutschen Reiches verteilt. Sowohl die Großstädte als auch die Mittelstädte und Kleinstädte sind in einem dem amtlichen Aufbau gleichzustellenden Verhältnis an der Bericht erstattung beteiligt. 3 Feststellung des tonsumgenossenschaftlichen Ernährungsinder wird zunächst für die Bezirke der Berichtsstellen der durchschnittliche Preisstand der wichtigsten Bedarfs­güter, die bei der Berechnung des amtlichen Ernährungsinder als Grundlage dienen( Brot, Mühlenerzeugnisse, Hülsenfrüchte, Kar toffeln, Fleischwaren, Fette, Käse, Eier, Milch, Zuder, Kaffee. Ratao, Salz, Heringe usw.) ermittelt. Die Berechnung der Bedarfsgüter­preise im Reichsdurchschnitt erfolgt auf Grund der von allen Berichtsstellen gemeldeten Breisermittlungsergebnisse. Unter Be nutzung der Reichsdurchschnittspreise wird der Wert des Einkaufs­forbes", deffen Inhalt dem normalen Vierwochenbedarf einer Arbeiterfamilie( zwei Erwachsene und drei Kinder im Alter von 14, 7 und Jahren), entsprechen soll, errechnet. Der Wert des Ein­taufstorbes" bildet dann die Grundzahl zur Feststellung des Er­nährungsinder.

Die vom Zentralverband deutscher Konjumsereine vorgenommene Erhebung und Berechnung für die Jahre 1926 bis 1930 und für den Monat Januar 1931 find bereits abgeschloffen. Das Ergeb nts ist aus der folgenden Gegenüberstellung des amtlichen und des fonsumgenossenschaftlichen Ernährungsindeg zu ersehen:

im Durchschnitt des Jahres 1926. im Durchschnitt des Jahres 1927.

im Durchschnitt des Jahres 1928.

im Durchschnitt des Jahres 1929. im Durchschnitt des Jahres 1930.

Ernährungsinder

fonnumm Genoffen­fchaftlicher ( 1925-100)

amtlicher ( 1913-100)

144,4

99,1

151.9

101,5

152,3

102,2

9

154,5

102,0

.

142,9

95,4 90,5

im Durchschnitt des Monats Januar 1931. 133,5 Bom Jahre 1926 bis zum Jahre 1931 ist der vom Statistischen Reichsamt errechnete Ernährungsinder von 144,4 auf 133,5, also um 10,9 Punkte oder 7,5 Proz. gesunken. Im gleichen Zeitraum ging der konsumgenossenschaftliche Ernährungsinder um 8,6 Punkte oder um 8,7 Proz. zurück. Die Konsumgenossenschaften des Zentral­verbandes haben also in den letzten fünf Jahren ihre Preise für die wichtigsten Massenbedarfsgüter in einem größeren Umfange gesenkt als der an den amtlichen Preisstanderhebungen beteiligte

private Lebensmitteleinzelhandel

Die vorteilhafte Preisbildung der Konsumgenossenschaften des

stets anerkannt worden ist geminnt durch die vorstehende Fest stellung eine verstärkte Beweistraft. Die Gegenüberstellung läßt jedoch noch eine weitere fehr wichtige Tatsache erkennen. Während der konsumgenossenschaftliche Inder in den drei Jahren von 1926 bis 1928 nur um 3,1 Punkte oder reichlich 3 Pro3. stieg, erhöhte sich der amtliche Ernährungsindex in dissen drei Jahren um 7,9 Punkte oder um 5,5 Pro3. Und obwohl im Jahre 1929 der konsumgenossen schaftliche Inder troh, der geringen Steigerung in den Vorjahren um 0,2 Bunkte zurückging, stieg der amtliche Inder in dem gleichen Jahre um weitere 2,2 Punkte oder um 1,4 Proz.

4

Die Vergleichung zwischen der Entwicklung des amtlichen und des konsumgenossenschaftlichen Ernährungsinder wird erleichtert, wenn der amtliche Inder( dessen Grundzahl mit 100 für das Jahr 1913 errechnet wurde) und der konsumgenossenschaftliche Inder ( dessen Grundzahl mit 100 für das Jahr 1925 gilt) unter 3u grundelegung eines einheitlichen Nenners ( 1926 100) umgerechnet werden. Diese Umrechnung ergibt das nachstehende Bild:.

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im Durchschnitt des Jahres 1926 im Durchschnitt des Jahres 1927 im Durchschnitt des Jahres 1928 im Durchschnitt des Jahres 1929 im Durchschnitt des Jahres 1930

im Durchschnitt des Monats Januar 1931

Ernährungsinder

fonfum­genossen­fchaftlicher

amtlicher

100,0

100,0

105,2

102,4

105,2

103,1

. 107,0

102,9

99,0 92,5

963 91,3

Diese Gegenüberstellung beweist sehr deutlich, wie unangebracht

das Geschrei der Konsumgenossenschaftsgegner über das angebliche Zurückbleiben der konsumgenossenschaftlichen Preissenkung war. Eine Durchrechnung ergibt, daß die Lebensmittelpreise im Einzelhandel im Durchschnitt der Jahre 1927, 1928 und 1929 um 3 Pro 3. höher gelegen haben als die Preise der dem Zentralverband deutscher Konsumvereine angeschlossenen Ronsumgenossenschaften. zahlen ja noch eine garantierte Rüdvergütung von 4 Proz. ändern auch Rabattgewährungen nichts, denn die Konsumvereine

Die Konsumvereine im Januar.

Daran

Nach dem Januarbericht des Zentralverbandes Deutscher Konsumvereine ergab sich pro Kopf und Woche der Mitglieder gegenüber Dezember( Weihnachtsmonat) der erwartete Rückgang Don 9,43 M. auf 7,28 m Gegenüber dem Januar vorigen Jahres ist ein Rückgang um 92 Pf. zu verzeichnen; der wöchentliche Pro- Kopf- Umsatz von 7,28 m. im diesjährigen Januar ist der niedrigste Januarumjaz seit 1928. Der Tiefpunkt in der durch die Krise rückgängigen Umsagentwicklung der Konsumvereine scheint erreicht zu sein. Im Vergleich zum Vorjahr war der Um­satz im Juli 1930 um 3 Broz.. im August um 8 Proz., im Sep­tember um 9 Broz., im Oktober und November um je 13 Proz. und im Dezember um 13,5 Proz. zurückgegangen. Der Umsatz rüdgang im Januar betrug nur noch 12,9 Pro3, so daß sich die umsagverminderung nicht mehr fortgelegt hat Der Zentralverband stellt mit Recht fest, daß der Rückgang des Umjages zu einem nicht geringen Umfange auf die Senkung der Breise in den Konsumvereinen zurückzuführen ist; dazu fommen natürlich die faufkraftdroffelnden Auswirkungen der Arbeits­losigkeit und des Lohnabbaues bei den Mitgliedern.

Sonnabend. 21 Februar 193

Sonnabend. 21 Februar 1931

Aus der Kaliindustrie.

Rückläufiger Absatz- Dividenden

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Finanzgefchäfte.

Nach Mitteilungen des Deutschen   Ralisynditats ift der Bersand der Kaliwerte im Jahre 1930 etwa 3 bis 4 Proz. niedri= ger als im Jahre 1929 gewesen; er belief sich auf 13.57 Millionen Doppelzentner Reinkali gegenüber 14.01 Mill. Doppelzentner im Vorjahr. Allerdings sind in diesen Ziffern die auf den Export= lägern des Syndikats befindlichen Mengen, die gestiegen sein dürften, mit enthalten. In den ersten Monaten des Jahres 1931 da­gegen ist der Absaz start zurückgegangen. Im Januar 1931 wurden nur 1,16 Mill. Doppelzentner gegen 1,86 Mill. Doppelzentner Reinkali im Januar 1930 abgesezt; für Februar wird der Rückgang gegenüber dem Februar des Vorjahres auf mindestens 500 000 Doppelzentner geschätzt.

Die Lage der Kaliindustrie wird auf Grund dieser Absazziffern von den großen Kali- Konzernen sehr verschieden beurteilt. Bei der Entscheidung über die Dividende für das Jahr 1930( das bei dem geringen Abfazrückgang zweifellos hohe Ge= winne brachte) hat nun die Verwaltung des Wintershall­Konzerns auf den starken Ausfall des neuen Jahres hingewiesen und die Dividende start herabgesetzt, von 12 bis 8 Proz. Der Salz­ detfurth  - Konzern will anscheinend die weitere Entwicklung abwarten; die Bilanzfizungen finden erst im März statt.

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=

Die

Sehr viel optimistischer ist der Burbach Konzern. Burbach   Kaliwerte 2.- G. wird wieder 12 Proz. Dividende verteilen. In den Bilanzziffern kommen die Finanzgeschäfte Dom November vorigen Jahres, durch die der Konzern- Aufbau etwas durchsichtiger, wenn auch nicht durchsichtig gestaltet wurde, zum Ausdruck. Die Schuldner erscheinen nur noch mit 26 Mill. M. gegenüber 141,27 Mill. M. im Vorjahre, nachdem die Schulden der Gewerkschaft Burbach( 106 Mill., M.) gegen Uebergabe des halben Aktienkapitals der Burbach   Kali- Werke 2.-G. ( 62,5 mill. m.) aufgerechnet worden sind. Das Aktienkapital ist zugleich von 120 Mill. auf 70 Mill. M. herabgelegt worden. Die Verschachtelung der Konzern- Gesellschaften ist aber noch nicht beseitigt die Tochtergesellschaft der Burbach  - Kali- Werke, die Hauptverwaltung des Burbach   Konzerns G.m.b.  , besitzt nämlich noch 9,25 Mill. M. oder 13 Proz. des Kali- Werk­fizern gegen Kali- Werte- Aktien eingetauscht worden. Das Be Kapitals. Die Kali- Werke A.-G. befigt nunmehr 4700 der 5000 Kuge der Gewerkschaft Burbach; bis auf 300 sind alle Kure von ihren Be­51 mill. M. erhöht. Das Anlagefon to zeigt nur geringen( aus teiligungstonto der Kali- Werke ist damit von 11,9 auf gewiesenen!) Zuwachs, von 73 auf 75,1 Mill. M.

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2

Für die Finanz- und Machtpolitik der Kali- Konzerne von Bedeutung kann eine erst jetzt bekanntwerdende Beteiligung des Wintershall  - Konzerns werden. Wir haben schon gestern auf die Finanzgeschäfte innerhalb des Konzerns des Banthauses Ephraim Meyer   u. Sohn, Hannover  , hingewiesen. Vom Kapital der Haldinggesellschaft des Bankhauses Meyer, der Hanno verschen Industrie A.-G., in Höhe von 8 Mill. M. befizt, an­geblich schon seit längerer Zeit, der Wintershall  - Konzern 25 Proz. Daß damit das Kali- Kapital in die Elektroindustrie die Hannoversche Industrie A.-G., ist beteiligt an den Lüden= scheider Metallunternehmen und an Voigt u. Häffner, Frankfurt am Main   eindringen will, ift wenig wahrscheinlich. Aber die Hanno­versche Holdinggesellschaft besitzt auch verschiedene Kalipapiere, darunter Kuge der Gewerkschaft Burbach, und der Herr des Hauses Meyer, Gumpel, fizt im Aufsichtsrat der Burbach- Kali- Werfe A.-G. Es ist also anzunehmen, daß der Wintershall  - Konzern auf diesem Wege Einfluß auf den großen Rivalen, den Burbach­Konzern, zu gewinnen ſucht.

Wachsende Verluste der Ruhrgas A.:G.

nur

Der Ruhrgas A.-G., die im Jahre 1926 mit pollen Segeln und Hoffnungen auf das Ziel einer zentralen Ferngasversorgung Deutschlands  , von den Ruhrzechen aus losgegangen ist, geht es gar nicht gut. Die Gesamtgasabgabe hat sich 1930 zwar auf 707 Millionen Kubikmeter erhöht, davon kommen aber 130 Millionen auf die Belieferung von Gemeinden und kommunalen Gasanstalten, dagegen 570 Millionen auf die Industriebelieferung, die der Ruhrgas A- G. sowieso sicher war. Noch bitterer als um die Erfolge in der Gaswirtschaft sieht es in den Finanzen aus. Es wird gemeldet, daß das Jahr 1930 voraussichtlich mit einer nicht unerheblichen Erhöhung des vorjährigen Ber Iust es von 3,58 Millionen abschließen wird, und daß die Ruhr­gas A.-G. erst in einigen Jahren in der Lage sein wird, rentabel zu arbeiten und effektive Gewinne zu erzielen. Die wilden Konkurrenzangebote zur Unterminierung der öffentlichen Gaspersorgung sind der Ruhrgas A.-G. also sehr schlecht bekommen. Auf den Kommentar zu den erhöhten Verlusten darf man gespannt sein.

Sinfende Fleischpreise/ steigende Preisspannen

Aus der letzten Veröffentlichung der Reichsforschungs. stelle für landwirtschaftliches Marktwesen zeigt sich von neuem, daß bei sinkenden Fieischpreisen es den Fleischern feineswegs ein­fällt, auch entsprechend die Spanne herabzusetzen. In der Woche vom 8. zum 15. Februar ist der durchschnittliche Fleischpreis im preis von 106,4 auf 95,1 Pfennig gesunken. Die Handelsspanne zwischen Groß- und Kleinhandelspreis dagegen hat sich von 22,5 auf 24,4 Pfennig erhöht. Den Konsumenten fommt also die Verbilligung im Großhandel nicht voll zugute.

Gegenüber dem Monat. Oktober ist der durchschnittliche Pfund­preis von 106,4 auf 95,1 Pfennig gesungen. Die Handelsspanne zwischen Groß- und Kleinhandelspreis ist einige Monate lang von 24,3 auf 22,5 Pfennig heruntergegangen, hat sich aber zum 15. Fe­bruar wieder auf 24,4, also über den Ottoberstand hin­aus, gesteigert.

Von der berühmten Fleischverbilligung um 5 Pfennig, die eine Verringerung der Fleischspanne, alio ein Opfer der Fleischer sein sollte, ist also nichts mehr übrig. Die jetzige Fleisch­verbilligung ist nur noch eine Folge der dem Landwirt zugemuteten Opfer

Sanierungsversuche haben dies afte Unternehmen nicht zu Das Ende der Bernh. Stoewer 2.-G. Steffin. Die mehrfachen retten vermodst. Es ist ein Opfer der Ueberlegung der Mäh maschinen und Fahrradindustrie cemorden, die nur durch die Still­legung einiger Werke zu beseitigen ist Dazu fam noch mit der Ver­Jahre 1930 ein neuer Berluft von 1,85 millionen Mark entstanden schärfung der Krise ein starter Absazrüdgang, so daß im ist. Da sich der Gesamtverlust somit auf 2.36 Millionen Mart erhöht hat( Aftienfapital 1.57 Millionen Mark), beschloß die außer ordentliche Generalversammlung die Auflösung der Gesellschaft.