Einigungsverhandlungen mit Frankreich und 3talien.
London , 24. Februar.( Eigenbericht.) Der englische Außenminister Henderson und der Marineminifter Alexander find am Montagmorgen plöhlich in Be. gleifung von Craigie nach Paris gereist.
hat
, 23. Februar.( Eigenbericht.) Der gestern berichtete 3usammenstoß zwischen Natio.
alsozialisten und Reichsbannerleuten, der in der Nacht zum Sonntag in Stuttgart in der Hauptstädter Straße statt fand, hat sich als ein ganz planmäßiger und vorbe reiteter Ueberfall herausgestellt, den die Hafenkreuzler von ihrem in dieser Straße gelegenen Berkehrslotal aus auf eine Gruppe Reichsbannerleute unternommen haben, die von einer Beranstaltung Hause gingen. Die„ Schwäbische Tagwacht" gibt von dem Borfall des Republikanischen Studentenbundes tamen und in aller Ruhe nach folgenden Bericht:
Im besonderen waren es zahlreiche Kabelenden und Farrenschwänze, die man sich zur Bearbeitung des Gegners zurecht gelegt hatte. Wie wohl organisiert der Ueberfall war, zeigt ferner die Tatsache, daß ein Mann in Zivil in blauer Müze, der bei der Tankstelle Ausstellung genommen hatte, den Ueberfall durch Pfeifensignale feitete. Die benußten Mordwerkzeuge wurden auch in einem in der Nähe befindlichen Schacht, wo die Nationalsozialisten sie versteckt hatten, von städtischen Arbeitern gefunden und der Polizei übergeben, bannerkameraden planmäßig vorbereitet war, geht schon aus der Daß der Ueberfall der Nationalsozialisten auf die wenigen Reichs Tatsache hervor, daß unmittelbar nach dem ersten Ueberfall bereits in verschiedenen Kraftwagen Nationalsozialisten zum Hauptstädter Hof, ihrem Verkehrslokal, gebracht wurden, die zur Berstärtung des Ueberfalls herangezogen wurden, u. a. ein Lastkraftwagen mit 40 uniformierten S2.- Leuten.
Paris , 24. Februar.( Eigenbericht.) Die überraschende Auskunft des englischen Außenministers Henderson und des ersten Lords der Admiralität Alexander in Paris beide hatten am Montag eine dreistündige Konferenz am Quai d'Orsay mit Briand und dem französischen Marineminister in der Pariser Presse Sensation hervorgerufen. Es ist der Schleier zerrissen worden, den die französische Diplomatie bisher über die engliſch - franzöſiſch- italienischen Flottenkompromißverhandlungen zu roerfen sich bemüht hatte. Wie die Presse mitteilt, dürften die Berhandlungen zur Fertig stellung eines Kompromisses wenigftens zwischen Frankreich und ,, Die Reichsbannerabteilung, etwa 50 Mann, die zum Schuße der England noch im Laufe des Dienstag zu Ende geführt werden. Nur England noch im Laufe des Dienstag zu Ende geführt werden. Nur erwähnten Bersammlung aufgeboten waren, blieben vollkommen noch einige technische Hindernisse seien zu beseitigen. Die Engländer unbehelligt, solange fie geschloffen beisammen war. Nachdem sich die bemühten sich so meldet das„ Echo de Paris", die französischen Abteilung aufgelöst und die Kameraden in einzelnen leinen Trupps die schon Tankstelle in der Häuptstädter ihren Wohnungen zustrebten, wurde ein kleiner Trupp bet der worden seien, noch weiter auf 620 000 Tonnen zu vermindern. Uebermacht Braunhemden, die aus ihrem Lotal herausstürmten warfen die Nationalsozialisten von hier aus dauernd neues Menschen. Außerdem protestierten sie gegen den Bau eines französischen Panzerfreuzers von 23 000 Tonnen, der dazu bestimmt fei, den deutschen Panzerfreuzer Preußen" zu übertreffen.
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Ein Reford- Kampfflugzeug.
London , 24. Februar.( Eigenbericht.)
Die englischen Luftstreitkräfte find um einen neuen Typ von Kampfflugzeugen reicher geworden. Es handelt sich um einen Einfiger, der mit nicht meniger als fechs Maschinengewehren ausgestattet ist, die gleichzeitig vom Piloten bedient roerden können. Das Flugzeug ist ein Doppeldeder, befigt einen luftgefühlten 480- PS- Motor und hat bei den Probeflügen eine Geschwindigkeit von 194 Meilen in der Stunde( über 300 Kilometer) erreicht
Mosley macht sich selbständig.
Eigene Fraftion in Aussicht genommen.
neuen
London , 24. Februar.( Eigenbericht.) Sit Oswald Mosley beabsichtigt einen Theatercoup. Er will mit seiner Gruppe aus der Parlamentsfraktion der Labour Party austreten und eine Kampagne im Lande veranstalten. Jeden Tag dieser Woche soll einer feiner Anhänger feinen Austritt ankündigen. Die ganze 2tflon ist auf eine theatralische Wirkung angelegt. Wie groß die Gefolgschaft Mosleys auf deffen neuejien Pfaden sein werde, ist nicht genau zu fagen, doch dürfte die Zahl seiner zuverlässigen Anhänger wesentlich geringer feia als die der Unterzeichner feines letten Manifeftes, die 17 betrug.
Republifoper.
Es ist viel Rührendes, ja Erschütterndes in der Tragödie der Hleinen Japanerin, die an ihrer Liebe zu einen amerikanischen Ma rineoffizier, an der Enttäuschung und Berzweiflung eines findlich gläubigen Herzens zugrunde geht. Biel menschlich Echtès ist in dieses unechte, brutal raffinierte Stüd verarbeitet. Seine Birtungen sichert eben dieses Genisch aus fraglos Glaubwürdigem und fragwürdigstem Theater. Das rührend Menschliche, das in der zweifelhaften Dichtung angelegt ift, mirb gewiffermaßen mißbraucht, unser Gefühl und Mit gefühl zu gewinnen: mir vermögen nicht es zurückzuziehen, es ist zu spät zu widerstehen, wenn das Frauenfchicksal, an dem wir erGriffen teilnehmen, schließlich in die Niederungen peinlichster Kinodiamatit gerät. Puccinis Mufit, noch immer fesselnd in ihrem erotischen Rolorit, reicht an zarten Nuancen des Ausdrucks, aber auch en gröberen Reizen und Effetten diese Musit verdichtet alles Atmosphärische und verstärkt die Wirkung im Guten und im Schlim men, aber am Ende ist es doch mehr Nerven als Gefühlswirkung gewesen.
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Im Arbeitsplan der Republikoper, aus der ein oberflächlich Schiefes Schlagwort die Berliner Experimentier- Oper" gemacht hat, bebeutet ,, Madame Butterfly " in der Tat das erste Experiment: ein nicht ganz unbedentliches Experiment auf dem Weg des Entgegen tomimens an angebliche Publikumsbedürfnisse, auf die bisher in biesem Hause menig Rücksicht genommen werden mußte. Doch dem Geschmad, an den Buccini sich wendet, macht die Inszenierung kein Zugeständnis. Der fluge Regiffeur, Hans Curjel , wahrt den Stil des Werks, versteht aber all seinen Gefahren der Rührseligkeit und Gefühlsverlogenheit geschickt auszuweichen, das Spiel entwickelt fich in fnappen Gesten und in natürlichster Bewegung. Und der Dirigent, Alexander v. 3emfinity, weiß als feiner, überlegener Musiker Buccini von seiner besten, sozusagen ebelften Seite zu nehmen. Jarmila Novotna in der Titelrolle macht den Abend zum fünstlerischen Erlebnis. Und eine Ueberraschung der junge Deutschamerikaner Charles Rullmann, Bühnenneuling, wie es heißt, in der Caruso- Rolle des Linterton, eine feltene Stimme und eine verblüffende Spielbegabung. In den übrigen Hauptpartien Elfe Ruziczla, Ahlersmener, Peters. So wird die Aufführung, Beugnis gewissenhaftester und bester Arbeit, ein großer, unbestritte ner Erfolg. Dant dieser Aufführung wird ,, Madame Butterfly " wifchen Figaro" und Falstaff" ihren Dienst im Spielplan der Republifoper tu.
K. P.
Neues Land in der Antarktis entdeckt. Das norwegische Auswärtige Amt erhielt eine drahtlose Meldung von Kapitän Riifer Larsen von der Norvegia - Expedition des Inhalts, daß von dem zu der Expedition gehörenden Seeflugzeug die Küstenlinie eines neuen Landes entdeckt worden sei, das sich von 70 Grab 30 Minuten jüdlich und 24 Grad 15 Minuten öftlich nach 68 Grad 40 Minuten füd lich und 33 Grad 30 Minuten öftlich erstreckt. Die norwegische Flagge wurde zusammen mit einer Befignahmeerklärung abgeworfen und so das neue Land für norwegisches Gebiet erklärt. Das neue Gebiet hat den Namen Brinzessin Ragnhild Land er halten. Die neuentdeckte Küstenlinie liegt etwa 800 Rilometer füdwestlich von Enderby- Land in einem ber am wenigften erforschten Teile des Südpolargebiets.
Afritas erfte Untergrundbahn. Algier wird noch vor Marseille und Lyon die zweite französische Stadt fein, die eine Untergrund bahn erhält. Sie wird die Stadt der Länge nach durchqueren.
Lehte Woche der japanlichen Ausstellung. Die Ausstellung von Werfen Tehender japanischer Maler in der Akademie der Künfte, die bisher von über 15 600 Personen besichtigt wurde, bleibt nur noch bis Sonntag einschließlich geöffnet.
Artur Schnabel wird im V. Konzert der Boltsbühne am Countag den 1. Märs vormittags 1,12 Uhr Sonaten von Brahms , Mozart und Beethoven zum Bortrag bringen.
überfallen und mit Mordwerkzeugen aller Art mißhandelt. Ein Reichsbannerkamerad wurde durch Stiche so schwer verletzt, daß er auf dem Plaze blieb. Die durch die Hilferufe aus einem nahegelegenen Lofal herbeigerufenen Kameraden wurden von den pon drei Seiten anrüdenden Nazileuten ebenfalls über. fallen und zu Boden geschlagen. Ein am Boden Liegender wurde von den Bestien in den Rüden und in den Hintertopf gestochen, ob wohl er zur Gegenwehr unfähig war.
Inzwischen wurde von Reichsbannerseite sowie auch einzelnen privaten Stellen das Ueberfalltommando alarmiert, das mit reichlicher Verspätung eintraf. Sofort wurde das Berkehrsiotal der Nazis abgeriegelt und eine Durchsuchung auf Waffen vorgenommen, die ein überraschendes Ergebnis zeitigte. Eine Unmenge von hieb und Stigmaffen wurden den Nazis abgenommen.
Mordkommission alarmiert.
16 jähriger Altersrentner tot aufgefunden. der Stadt alarmiert. Im Hause Marienburger Straße 47 Heute mittag wurde die Kriminalpolizei nach dem Nordosten bewohnt seit vielen Jahren der Rentenempfänger Wilhelm Hamann, ein Mann von 76 Jahren, im Erdgeschoß des Quergebäudes eine Behausung für sich allein. Den Hausbewohnern war es aufgefallen, daß in den letzten Tagen der Greis nicht mehr zum Vorfchein kam. Der Pförtner öffnete beshalb am Dienstagnachmittag init Gewalt die Wohnung und fand Hamann nur halb betleidet tot vor dem Bette liegen. Ein hinzugezogener Arzt entdeckte im Rücken des Toten eine Verlegung, beren Ursache nicht ohne weiteres zu bestimmen war. Da mit der Möglichkeit eines Verbrechens gerechnet werden muß, wurde ein Kriminalbeamter der Inspektion A. zur Untersuchung entsandt. Nach den vorläufigen Feststellungen muß der 2db schon vor einigen Tagen eingetreten fein. wahrscheinlich nichts. Die Untersuchung ist aufgenommen. Geraubt ist in der Wohnung, soweit bisher ermittelt merden konnte,
Der Fall Gertrud Frenzel.
Der Streit um Gertrub Frenzel, der Tochter des früheren Ge meindevorstehers von Bornim bei Botsdam, der in erster und zweiter Instanz megen Sittlichkeitsverbrechens an feiner Tochter perurteilt murde, geht weiter. Der bestellte Pfleger Dr, Stappen bed hat das Mädchen in Süddeutschland unterbringen lassen, um zu ver hindern, daß sie mit ihren Angehörigen zusammenträfe. Die Mutter hatte leßthin ein Gefuch eingereicht, die Tochter zu sehen. Dieses Gesuch ist vom Vormundschaftsgericht mit der Begründung ab.
Obgleich zwei Wachtmeister vor dem Hauptstädter Hof standen, Ueberfall nicht mit dem Tod einiger Kameraden endete, ist nur dem Umstand zuzuschreiben, daß die wenigen aus der Wirtschaft herangeholten Kameraden mit fast übermenschlicher Kraft ihre Kameraden, auf denen die Nazis herumtrampelten, zu befreien versuchten."
Die sozialdemorfatische Fraktion des Württembergischen Landtags hat diesen Vorgang zum Gegenstand einer Großen An. frage an den Staatspräsidenten und Innen- ninister Bolz gemacht, in der er gefragt wird: ob er willens und in der Lage ist, bem gefährlichen Treiben der Nationalsozialisten alsbald ein Halt zu gebieten oder ob nach Lage der Verhältnisse Abhilfe nur durch eine nachbrüdliche Selbsthilfe geschaffen werden tann." Diese Interpellation wird voraussichtlich schon in der Dienstag- Sigung des Landtags zur Verhandlung tommen.
gelehnt morden, daß Bater und Mutter Frenzel bas Sorgerecht für ihre Tochter Gertrud abgesprochen worden ist. Hierzu erklären die amtlichen Stellen, daß Frau Frenzel die mütterlichen Sorgerechte entzogen wurden, weil sie sich um ihre den Berfehlungen des Baters nicht geschützt habe. Demgegenüber Tochter Gertrud nicht genügend gefümmert und sie vor macht die Vertretung der Frau Frenzel gelbend, daß, solange die Revision laufe, das Urteil der Potsdamer Kammer nicht rechts. fräftig sei. Weiter weist man von seiten der Frau Frenzel darauf hin, daß die Tochter dadurch, daß sie der Obhut des Dr. Stappenbed übergeben fet, Gefahr laufe, mit den Freunden des Pflegers, Pfarrer Schent und Frau Schent, in Berührung zu kommen. Hier durch sei eine Beeinflussung des Mädchens zugunsten der Pfarrers leute und zum Schaden ihrer Eltern möglich und wahrscheinlich.
Frau Frenzel hat das Vormundschaftsgericht erneut um die Genehmigung gebeten, ihre Tochter zu besuchen. Die Entscheidung hierüber wird in allernächster Zeit gefällt werden.
Das Arbeitsgericht zieht um.
Am Freitag und Sonnabend dieser Woche ist der ge famte Betrieb des Arbeitsgerichts in ber 3immerstraße und der Brinz Albrecht Straße geschlossen, auch die Stelle für Rechtsauskunft und Aufnahme von Klagen.
An diesen Tagen geht der Umzug nach den neuen Räumen in der Wilhelmstr. 85 vor fich, wo die Tätigkeit des Arbeitsgerichts am Montag, dem 2. März, beginnt, mit Ausnahme der Kammern für Hausangestellte sowie für Arbeiter im Handelsund Verkehrsgewerbe , die einstweilen noch in der Zimmerstraße
verbleiben
Csokor: ,, Gesellschaft der Menschenrechte"
Volksbühne
Der Shakespearische Tonfall Georg Büchners, feine balladen bas merkwürdigste Künstlerteil, in dem vor bürgerlicher Langlebig hafte Szenentechnit, sein dramatisch plastischer Wortschaß, vielleicht feit und Redseligkeit bewahrten Genie, das wollte Franz Feodor Efotor durch einen Aft der ästhetischen Bernunft nachahmen. Cfotors eigene Dichtungen, hauptsächlich seine Balladen, find träftige Stüde . Er lebte schon seit etwa zwei Jahrzehnten in dieser Formenwelt. Go tonnte er vom eigenen viel zuschießen: Talent und Ausbauer und literarische Liebhaberei. Das geheimnisvolle Genie mangelte ihm allerdings.
Er nährte sich von der historischen Berühmtheit Büchners, der in vier stürmischen Jahren die vier Blüds. und Elendsmöglichkeiten des Männerdafeins austoftete: den Kampf der politischen Berfön lichkeit, Beseeligung des liebenden Herzens, Glut des künstlerischen Schöpfers, die Erkenntnis des wissenschaftlichen Forschers, und der schließlich blutjung starb, weil das finnlofe Schicksal niemals im stande scheint, ein so vollkommenes Geschöpf lange zu erhalten.
Cfotors Drama ist ein Zeitstud. Bieles Menschenbasein wirbelt durcheinander. Da ein kurzer Theaterabend mächtig ausgefüllt merden soll, bleibt nicht viel Zeit, um den vielen Spielern und Gegenspielern volle psychologische Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Wer die Büchnerfche Biographie nicht aftenmäßig fennt, wird durch manches befremdet. Immerhin gibt es wenige, die darauf verzich teten, den aufregenden Büchner- Roman zu studieren. Deshalb finb die meisten entzückt, weil Csokor fich so tapfer zu den Rebellen stellte, die uns teuer sind, weil er die Schinder und Heuchler so unbarmherzig entlarvte, die wir verabscheuen bis in unsere Tage.
Knaben Wühelm Liebknecht, feinen durch die Geschichte beglaubigten In dem Drama macht der unglückliche Pfarrer Beidig den Neffen, zum Bertrauten seiner rührenden Menschenliebe. Indem mir diese lyrische Nebenszene miterleben, schwingt die Phantasie mit Wir erinnern uns an alles, was Revolution, was sozialer Kampf, was Bosheit der Reaktion war und sein tann.
der Vergangenheit schöpft. Cfotor findet die Tendenz für die Zukunft, indem er sie aus
Hans Rodenberg war der Regisseur. Er mählie und bil Pete feine Darsteller mit Instintt. Nur Hans Böhm , der den Büchner spielte, hätte weicher und gewinnender( ein fönnen. Er ist ein fluger Künstler, aber die Uebergänge von der Lyrik zum lauten
Heldentum trifft er noch nicht. Dafür wurde man entschädigt durch wurde oft der eigentliche Held und Träger des Revolutionsge prachtvolle Inpen: Ernst Kar dhow, der Rebellenpastor Beidig, dankens. Er war der reine Aufrührer, den nichts umwirft, auch nicht die Körperfolter. Der Reaktionsteufel, der nie zu belehrende und für alle Zeit in feine Borniertheit eingesperrte Feind des Fortschritts, ist Hermann Speelmans . Er wurde ein famoser und taftvoller Charakteristiker. Er dämpfte, wo der Dichter ins Uebertreiben geriet. Er machte glaubhaft, daß auch in der Menschenbestie noch ein armfeliges Menschentum verborgen ist. Kurt or wit und Ernst Ginsberg spielten die Spitzel, hartgefottene Spitzbuben, die sich moralisch dagegen wehren, daß sie ihr Gewissen nur verschachern. Obwohl sich der Dramatiker in ihrer schwarzen Seele selbst nicht ganz zurechtfindet, geben die Darsteller mehr, als die Dichtung ihnen gab. In fleinen, aber schwierigen Rollen traten Josef Dahmen und Leonhard Stedel auf. Sie erreichen einen schredt. Die Frauenrollen wurden von dem Dichter dürftig be Grad der Wahrhaftigkeit, die auch vor dem Grotesten nicht zurüddacht, und der Regisseur strich ihnen noch das meiste weg. Nur Margarete Melzer fiel auf. Sie spielte die Braut des Genies, die den letzten Hauch des Büchnerschen Geiftes aufzufangen hat. Sie durfte einige Herzenstöne fchenten.
mal. Aber stets hilft die Vorliebe des Zuschauers für den schönen Cfotors Stüd ist reich an Einfällen. Es zerfällt auch manchStoff, damit diese Schäden bald vergessen werden.
folgend, hatten sich anläßlich des 75. Todestages von Heinrich Heine Einer Einladung des republikanischen Bariser, Deutschen Klubs" am legten Sonntag in Baris etwa 40 deutsche Republikaner mittags vor dem Montmartre Friedhof eingefunden, um gemeinsam einen Stranz am Grabe nieberzulegen. Am Grabe wurden zwei furze Gebentreben gehalten, in denen auf den Kampf hingewiefen wurde, den der freie Dichter Heinrich Heine gegen den Knechtsgeist zu führen hatte. Den Rrens, der om Grabe niebergelegt wurde. schmidt eine große Schwarzrotgoldene Schleife, auf der nur die Worte stehen:., Der Deutsche Klub zu Paris ".