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Weltproblem Arbeitslosigkeit

Sozialistenerfolg in der französischen Kammeron na

Paris , 25. Februar.( Eigenbericht.)

Die französische Stammer hat am Dienstagabend für die Ar­beitslojenunterstügung einen Sonderkredit von 100 millionen Franken bewilligt. Die Regierung hatte 25 Millionen beantragt mit der Begründung, daß das Budgetjahr am 1. April zu Ende gehe und ein höherer Kredit bei dem augenblickitchen Stand der Arbeits­losigkeit gar nicht verwendet werden fönne! Es gelang dem sozia­liftischen Parteiführer Béon Blum, die Bewilligung des 100- Mit­lionen- kredits durchzusetzen. Blum betonte, es gehe unter feinen Umständen an, den Arbeitslosen nur ein Almofen zu bewilligen. Gerade den Arbeitslosen gegenüber seien die Regierung, das Bar­lament und das ganze Bolt zusammen sozial verantwortlich. Bergeblich versuchte Ministerpräsident Laval den sozialistischen Führer als Demagogen zu diskreditieren. Die Kammer bewilligte Den 100- Millionen- Kredit mit 285 gegen 268 Stimmen.

Differenzen in England.

London , 25. Februar. Zwei Anhänger Sir Dewald Mosleys, die Abgg. Strachen und Forgan, sind aus der Arbeiterfraktion ausgetreten, weil sie deren Politik nicht für genügend sozialistisch halten.

In einer neuen Dentfchrift Mosleys heißt es: Die Lage der Industrie und der Arbeiterschaft wird täglich schlimmer. Der Ar beitslofenversicherungsfonds ich bankrott. Der durch jahrzehntelange Anstrengungen aufgebaute Lebensstandard der Arbeiter und die Sozialfürsorge sind vom Zusammenbruch bedroht. Solange eine Krisis besteht, ist eine Lohnverminderung oder ein Angriff auf die Sozialfürsorge unangebracht. Unternehmer und Arbeiter sollten die Notlage gemeinsam bekämpfen. Bir müssen uns flar machen, daß unser Ausfuhrhandel immer mehr durch das Vorgehen anderer Länder, auf das wir keinen Einfluß haben, bedroht und ein­geschränkt

wird. Die ausländischen Tarife machen fich immer empfindlicher fühlbar. Der einzig mögliche Ausweg für England ist, die beste

Produktion zu leisten, um die Industrie vor Einwirtung un kontrollierbarer ausländischer Faktoren zu schützen.

! der Frau erscheint um so unglaubhafter, weil Liane said aber auch alles tut, um ihm immer wieder zu beweisen, daß sie nicht zusammen. gehören. Sie nimmt dauernd übel und Grod ist darauf aus, dauernd Anstoß zu erregen. Den Film soll also Grock in Zukunft den Füm­leuten überlassen auch seine Art, Artisten ins Feld zu führen, mir nicht wir haben an ihm als an dem Artisten völlig genug. Durch den Tonfilm, der die Stimme Grods bis in alle Nuancen wiedergibt, und durch die Großaufnahmen, tie sein Mienen Die Denkschrift bezeichnet die Förderung der heimischen Märtte widerruflid)(?) bas legtemal aufgetreten ift, nun im Film mit seiner spiel deutlicher macht als auf der Bühne, feiert er, nachdem er un­als die wirksamste Lösung der Schwierigteiten Englands. Der Schutz besten Nummer Dauertriumphe. In der Tat ist dieser große Spaß­der Inlandsmärkte müsse durch Kontrolle der Einfuhr, wirtschaftliche macher in seiner Treuherzigkeit, in seiner unerreichten Maste und Bujammenarbeit mit den Dominien und den Kolonien durch Handels feinem bieberen Humor ein wahres Lebenselegier für die leid­abkommen gesichert werden. Ein nationaler Wirtschaftsgeplagte Menschheit. Er wird in seinem Stampf mit allen Llicen rat zur Regulierung der Einfuhr und zur Rationalisierung der Bro- des Objefts immer wieder Sieger, und er schöpft immer neuen Mut duktion und des Absatzes, ferner ein nationales Invistitionsamt zur Mobilmachung von Stapital für den industriellen Wiederaufbau der fest in sich fußend sich über alles lustig macht. Welch eine Stala aus jepet verforfſten Situation. Er ist ein Bhiloſoph eigener Art, sollten geschaffen werden, ferner eine neue Währungspolitit, der fest in fich fußend sich über alles luftig macht. Welch eine Stala vor allem zur Schaffung und Aufrechterhaltung stabiler von Grimassen beherrscht er! Dieser pieredige Bauernschädel mit Preise für Industriewaren. Schließlich fordert die Dentschrift in die Waste einer zimperlichen und forretten alten Jungfer, die seinem etwas blöden, treuherzigen Lachen verwandelt sich im Nu die Bildung eines teinen Rotstandsausschusses aus Ministern ihr süßestes Lächeln aufsetzt. Bald strahlt ihm die Schlauheit aus ohne Portefeuille, der den Bremierminister bei der Durch den Augen, bald drückt er tiefen, feierlichen Ernst aus, wenn es zu führung dieser Politik unterstützen soll. seiner Musifnummer paßt. Was Mienenspiel und Ausdrucafunit ist, das tönnten unsere Filmbarsteller hier besser als irgendwoanders fernen, und insofern hat dieser Film auch seine filmische Bedeutung. Im übrigen aber: Grock ist Grod, möge er uns auf der Bühne oder im Film noch recht lange erhalten bleiben. D.

Tschechischer Minister fordert Rotsteuer.

Prag , 25. Februar.( Eigenbericht.)

Die bürgerlichen Blätter, nicht nur tschechische, sondern auch deutsche, äußern sich sehr erregt zu einem Artikel, den der sozial­demokratische Ernährungsminister Bechynie in einer Wochen. schrift veröffentlicht hat. Bechynje bezeichnete die Erwerbs­losigkeit in der Tschechoslowakei , die nach der offiziellen Statistik 310 000, nach Schägung des Fürsorgeminifters Dr. Czech aber 600 000 Personen beträgt, als Ratastrophe und forderte eine entweder freiwillige oder obligate Best euerung der Ber mögenden zugunsten der Arbeitslosen durch einen Rotzuschlag zu Steuern bet großen Einfünften, Hergabe eines be­trächtlichen Teils der Tantiemen an den Staat und Besteuerung ber Einnahmen, welche öffentlichen Amtsträgern aus der Vertretung des Staates, der Bezirke oder der Gemeinden in verschiebenen Unter nehmungen aufließen. lleber diese Anträge, die Bedyynje dem Ministerrat vorgelegt hat, wird bald entschieden werden.

Nazi- Justiz

Berhöhnung des Gerichts.

Milde Strafe.

Bor dem erweiterten Schöffengericht in Liegnig hatte sich, Er erflärie: Der Strafzwed würde bei ihm nie erreicht, selbst wenn am Dienstag der nationalsozialistische Agitator Wilhelm Hütt mann wegen einer ganzen Reihe von Deliften zu verantworten. Hüttmann, der Leiter des Gaues Oberschlesien der NSDAP . ist, gilt ats bekannt dafür, daß seine Reden

ein einziges konglomerat von Unftätigteiten, blufrünftigen Phrasen und persönlichen Verdächtigungen

ohne jeden politischen Gebanten darstellen. Bersammlungen pflegt er fich zu rühmen, wieviel Strafen er fchon auf bem intern habe.( Diefer Körperteil( plett in feiner Ausbrudsweise eine befon dere Rolle.)

Die Echimpfereien, wegen derer er sich diesmal zu verant. worten hatte, find in ihrem Niveau dadurch charakterisiert, daß er den Reichskanzler a. D. Müller einen Reifenden in Spül flofetts", den Polizeipräsidenten Grzesinsti als Sohn einer Magd aus dem Hause Cohn" bezeichnet hatte. Außerdem hatte er zu Gewalttätigkeiten aufgefordert mit ben Worten: Slagt das tommunistische Bumpengesindel tot, wo ihr es trefft." Nacy typischer Art der verantwortungsfeigen Hezzer batte er dann hinzugefügt, natürlich nur, wenn es euch angreift". Durch dieses Sicherheitsventi! entschlüpfte Herr Hüttmann denn auch prompt der Strafe wegen Aufreizung.

Wegen der Beschimpfungen beantragte der Oberstaatsanwalt es handelte sich um insgesamt fünf Fälle brei Monate Gefängnis. Er verwies darauf, daß wegen der gleichen Be­schimpfung Grzesinstis bar Ungeflagte bereits einmal durch Urteil des Schöffengeriis Harburg- Wilhelms burg zu 300 mart Geldstrafe verurteilt jei. Der Angetlagte be mußte fein Schlußwort zu einer breiften Berhöhnung des Gerichts.

AWTHOW- HE

Der bayerische Biberpelz".

Johannes Zimm als Dramatifer.

man ihn 10 Jahre ins Zuchthaus stede. Er rühmte sich, daß noch 24 Verfahren gegen ihn schwebfen, jede Berurteilung sei für ihn ein Eisernes Kreuz I. Klaffe.

Das Gericht beantwortete diese Provokation mit rührender Milde. Es ertannte wegen der Beleidigung des Reichsfanglers a. D. Hermann Müller , die es als nicht schwer" anfah, auf ganze 100 Mart Gelb ftrafe. Dagegen wurde das Berfahren megen Beleidigung Grzesinstis eingestellt mit der famosen Begrün­dung, daß diese bereits durch das Urteil des Schöffengerichts Har burg- Wilhelmsburg geführt sei, obwohl es fich bei diesem Urteil um eine bei ganz anderer Gelegenheit ausgestoßene Beschimpfung des Angeklagten handelte.

Danach macht die Methode Schule, die jüngst ebenfalls ein schlesisches Gericht zugunsten des Landvoltagitators Hamptens an­wenbete, und die darin besteht,

daß Agitatoren der Rechten die gleiche Beschimpfung in beliebig vielen Bersammlungen wiederholen, aber nur einmal deswegen bestraft werden fönnen, weil nach Ansicht der Gerichte eine -fortgefehte Handlung vorliegt.

Selbstverständlich ist diese Rechtsauffassung unsinnig, da jede Rebe einen neuen Entschluß des Redners erfordert. Nach der schlesischen Brazis könnte ein Nazi- Agitator wegen einer hundert mal an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten wieder holten Beschimpfung nur ein einziges at bestraft werden!

Der Oberstaatsanwalt hat gegen das Urteil Berufung ein­gelegt. Es wird notwendig sein, das auch einmal die schlesische Bragis der fortgesetten Handlung" zu höchftinstanzlicher Entschei dung gelangt.

Aft einen schwantmäßigen Austlang, denn dadurch wird die Un mittelbarkeit des wirklich Erlebten zurüdgedrängt. Leider wurde auch die Augsburger Aufführung der fatirisch- eristen Tendenz nicht gerecht. Der Beamte hatte faum etwas vom Inpus des bayerischen Bürotraten, und dem Arbeiterfekretär gestattet man derart clon hafte Gebärden und hansmurftiges Benehmen, baß er sich zum

Die deutschen Städte und die Theater.

In Berlin find vor einigen Tagen wieder zwei Theater ge schlossen worden, nämlich das Zentral- und das Balhalla- Theater. Nunmehr sind nicht weniger als fechs Berliner Theater außer Betrieb, denn das Residenz, Trianon, Thalia- und Stommandantenstraßen- Theater sind aus ihrem Winterschlaf noch nicht erwacht. Die Hauptursache ist in der großen Zahl von Theatern zu, erbliden, die in Berlin vorhanden sind. Bei einer Einwohnerzaht con rund 4 300 000 verfügt die Reichshauptstadt über 43 000 Theater­pläge, also ein Play tommt auf 100 Einwohner. Von den deutschen Großstädten hat nur noch Dresden eine größere Anzahl von Plätzen aufzuweisen, denn auf rund 630 000 Einwohner fommen ungefähr 8200 Pläge, also ein Plag auf 78 Einwohner. Hier ist die Bevölkerung aufs engste mit ihren Kunstinstituten verwachsen. Auf führungen in der fächsischen Hauptstadt waren nicht selten tünstlerische Ereignisse, zu denen man aus ganz Deutschland wallfahrtete, und fo ist es zu erklären, daß in diefer Kunststadt eine so verhältnismäßig große Zahl von Theaterplätzen vorhanden ist. Minden hat trog feiner größeren Einwohnerzahl faft 1500 Theaterpläge weniger als Dresden , denn hier fonimen auf 730 000 Einwohner 6600 Plätze. Hamburg hat bei ungefähr einer Million Einwohnern 9000 Theater pläge, aljo auf 110 ungefähr je einen. In Stuttgart fommt auf 125 Menschen je 1 Theaterplatz. Besonders ungünstig ist das Ber­hältnis in Frankfurt a. M. Hier gibt es bei einer Anzahl von 550 000 Einwohnern nur 3800 Theaterplätze, also auf 145 Einwohner ein Plag Stuttgart hat troß seiner Einwohnerzahl von 373 000 faft ebensoviel Pläge wie Frankfurt aufzumeijen, nämlich 3020. Die Mittelstädte wie Chemniß, Hannover , Rie!, Königsberg , Bremen usw. haben unter der Theatermifere nicht in dem gewaltigen Umfange zu leiden wie die Großstädte, be­fonders Berlin . Die Ursache für bleje Ericeinung ist in bein engeren Bujanunengehörigkeitsgefühl zu erblicken, das in den deutschen . Mittela ftädten zwischen Theater und Publikum besteht und das schon für Dresden festgestellt werden konnte. In vielen deutschen Proviz städten sind die Theater oft hundert Jahre alt. In manchen sogar noch viel älter. Sogar über die größten Krisenzeiten werden sie ge­halten, wenn nicht die wirtschaftliche Lage jeden Bersuch als aus­geschlossen erscheinen läßt.

In Berlin find viele Theater geradezu Eintagserscheinungen. Heut hat es der Direktor, morgen ein anderer. Die Namen wechseln so häufig, daß oft der eingesessene Berliner nicht weiß, welches Theater fich unter irgendeinem neuen und unbekannten Namen ver­birgt. Auch die Besucher wechseln sehr start. Nur wenige Theater haben eine Art bodenständigen Publitums wie die Theater der Pro­vingstädte. In Berlin ist der Theaterbetrieb- außer in den Staats­pingstädte. In Berlin ist der Theaterbetrieb- außer in den Staats theatern und der Volkebühne

theatern und der Voltsbühne in erster Reihe ein Geschäftsbetrieb.

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Madame Butterfly stellt sich um.

Die Geishas dürften balb von der Bildfläche verschwunden seint, wie es bie Samurai ", die alte japanische Kriegertlaffe, längst sind. Sie fallen als Opfer Der Kabaretts und Jazzbands, der divilisation des Musikcafés, die sich in den Städten des Infelreichs seit dem großen Erdbeben von 1923 eingenistet hat. Totios City mit ihrer Bastardarchitektur, mit ihren tausenden, in billigem Flitterstaat prun sich die Vertreterinnen der Hassischen Geishatunst heimisch fühlen fenden Cafés und ihren Autobussen, ist nicht mehr der Boden, mo fönnen. In dieser veränderten Ummelt heißt es sich anpassen oder erliegen. Madame Butterfly ist, wenn sie leben will, gezwungen,

Daß ein alter Bolitifer, der noch fest in den Sielen steht und einmal auch bagerischer Justizminister gewesen ist, eine Komödie fchreibt, die eines ist eine Seltenheit. Roch intereffanter ist es für uns, daß der Autor Träger des vom Autor obenan geftellten gefunden Menschen fich umzustellen. Wenn fie also auf ben anmutigen Fächertanz zu

in der vordersten Reihe jener Männer steht, die vor und nad, der Jahrhundertwende die freie Arbeiterbewegung in ihrer ersten Blüte zeit geführt haben: Johannes Timm , der ehemalige Holsteiner Schneidergeselle, der nach feiner rühmlichen Berliner Bewährung mun länger als ein Menschenalter an der Spige der Münchener Gewerkschaften und ber bayerischen Sozialdemokratie lebt und wirkt. Sein Bühnenwert bramatisiert in bichterischer Nachempfindung ungeschminkt eine wahre Begebenheit aus der wirbelnden Berufse arbeit des ersten Münchener Arbeiterfekretärs. Auch den Anstoß zur Mieberschrift feiner Bolizeifatire Der triminalistische B114" empfing unser Hannes nicht pon ungefähr, fondern aus jenen dunklen Tagen der Münchener Böhner- rid- Polizei, als durch die Fememordatmosphäre in der Kahr- bayerischen Haupt­stadt die Sicherheitszustände abruzzenhaft geworden und Morde, Entführungen und Ueberfälle auf linfegerichtete Bersonen an der Tagesoroming waren. Damals erinerte sich Linnn, wie er sich schon ais Arbeiterfefretär vor 20 Jahren mit düntethaften Polizeibüro fraten herumgeschlagen und ihnen manchmal übet mitgespielt hatte, besonders im Falle der Entführung eines Studenten, bei der sich die Polizei unsterblich blamiert hatte. So wurde ber Gegenjas zwischen dem gefunden Menschenverstand eines Baltsmannes und bar hatboerirottelten Aufgeblajenheit eines obersten Kriminal. beantten das dramatische Stonzept für eine wirtjame Stomödie, die man ohne Schmeichelei den banerischen Biberpels" nennen darf. Nur iff die dem Umtsporsteher Berhahn entsprechende Figur, der Dberregierungsrat Dunkelmann, freundlicher gezeichnet.

Schon vor zwei Jahren wurde die luftspielhafte Komödie von ermerbslojen Schauspielern auf einer Münchener Borstadtbühne aus Der Taufe gehoben. Inamischen intereffterte sich das Augs burger Stadttheater dafür, nachdem der österreichische Bühnenroutinier Anton 5 amit den Dialog da und dort schmiffiger gestaltet hatte, Ridgt zum Borteil des Ganzen erhielt der britte

verstandes unmöglich mehr eignet. Trotzdem machte das Stüd

großes Bergnügen, und der neugebackene Bühnenschriftsteller Hans Brodau alias Johannes Timun mußte fidh am Schluffe viele male vor der Rampe zeigen.

Grock im Zonfilm. Ufa - Palaft am 300.

Dr. Blum.

Schon seit langem hatte Grod angefündigt, daß er sich mit dem Film beschäftigen wolle. Nun ist endlich sein erster Film heraus. Aber leider werden die Erwartungen, die man an den großen Artisten geknüpft hat, im Film nicht erfüllt. Grod hat sich selbst mit Eduard Behrens eine Artiftentragödie auf den Leib ge­schrieben, die glüdlicherweise zum Schluß eine Wendung ins Bo schrieben, die glücklicherweise zum Schluß eine Wendung ins Bo fitive nimmt. Karl Boese hat den Namen des Regiffeurs dazu hergegeben; auch er in diesem Falle eine Enttäuschung. Denn dieses Artiftenfchicksal ist hundertmal dagewesen und wird in der neuen Faffung auch nicht lebenspahrer. Grod ist des ewigen Herum wanderns mübe geworden, er will entlich auch ein Mensch für sich fein, fauft sich ein herrliches Schloß an der Reviera und nimmt eine hübsche junge Frau bazu. Aber er tann fein altes Leben nicht aufgeben, er bleibt eben der Clomn, der er immer mar. Ms er mit einem durchreifenden 3irtus in seiner Villa Jeste feiert, ver. läßt ihn die Frau, die ihn mur des Geldes wagen genommen hatte. Grod aber fehrt in feine frühere Belt zurüd. Die Filmhandlung ist zu Ende und es fommt eine Wiedergabe Grods in seiner befannten Rolle als Mufitdown, durch de er in der ganzen Welt berühmt geworden ist.

Der Bürger Grod. der die Progengewohnheiten her reichen Baute angenommen hat, ohne doch in diefem milieu heimisch zu Beute angenommen hat, ohne doch in diesem Milieu heimisch zu werden, intereffiert uns menig, und feine ongebliche Tragödie mit

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gunsten des Fortrotts verzichtet, so ist das ein bitteres Muß, fein freiwilliges Aufgeben ihrer Befensart. Sie tut es widerwillig

genug.

Aber die Kaffeehäuser mit ihren Grammophonen und ihren Huldinnen im Bubitopf find billig, und selbst in den besseren Restaurants braucht der Gast weniger für eine Abendunterhaltung auszugeben als in den Getshahäusern. Deshalb find die billigen Kaffeehäuser für die minderbemitteltett Studenten und Angestellten ein wirkliches Lebensbedürfnis. Mit großer Unruhe sehen die Geishas, wie in der Gesellschaft Tokios , bei alt und jung, der Jazz zur Herrschaft gelangt ist. Sie fühlen sich ernstlich gefährdet, denn die meisten ihrer festen und besten Kunden lassen sich von dem fockenden Talmiglanz der Kaffeehäuser blenden, wenden sich leichten Herzens von der feinen Kunst der Geishas ab und lauschen lieber dem Garophon, das ihnen angenehmer ins Ohr flingt als die ge­wohnten Klänge des Roto und Samisen und der anderen Instru mente der japanischen Heimatsmufit. Was bleibt da den Geishas anderes übrig, als sich in das Unvermeidliche zu fügen und dem veränderten Zeitgeschmack fich anzupaffen. Die Geisha tauft sich also ein Grammophon mit den dazugehörigen Platten und macht öffentlich bekannt, daß sie von nun an statt vor ihren Gästen, jeg mit ihnen tangen will.

Cateinische Schrift bei den Tartaren. Das russische Zentral Epetutiotomitee hat bie neuen gefeglichen Borschriften über die Ein führung des lateinischen Alphabets bet ben türkischen und tart rifchen Boltsstämmen der Sowjetunion bestätigt. Einem besonderen omitee ist die Aufgabe übertragen worden, das fertiggestellte ein­heitfiche Lateinische Alphabet mit möglichster Beschleunigung in den Schulen der betreffenden Bölferschaften einzuführen.

nach Berlin surildgefehrt und wird am 1. Mars mit feinent Ensemble eist Wieder ,, Blaner Vogel. Direftor Ruifun ist pon einer Guropa Tournee Gaftiptel mit volländig neuem Programm Surfürstendamm 188 beginnen,