Die Justiz vor dem Landtag.
Minister gegen deutschnationale Entstellungen.
Auf der Tagesordnung der heutigen Landtagssigung stand ein Antrag der Deutschen Volkspartei , der das Staatsministerium ersucht, sofort anzuordnen, daß die öffentlichen Gebäude in Preußen an dem am 1. März stattfindenden Boltstrauertag" ha! b. mast zu flaggen haben.
Der Verfassungsausschuß, der noch gestern abend über diese Angelegenheit beraten hat, schlug dem Hause vor, den Antrag abzulehnen und dafür an das Staatsministerium das Ersuchen zu richten, eine alsbaldige Regelung über die Einführung eines Volts trauertages herbeizuführen. Im Ausschuß hatten sich die Regie rungsparteien auf die Ablehnung des Antrages geeinigt. Heute früh fielen dagegen, infolge der Einwirkung der Boltspartei, Zen trum und Staatspartei um.
Unter diesen Umständen beantragte Abg. Jürgensen( So3. die Rüdverweisung des Antrages an den Verfassungsaus schuß. Der Antrag wurde mit allen bürgerlichen Stimmen gegen Sozialdemokraten und Kommunisten abgelehnt. Nunmehr beantragten die Sozialdemokraten namentliche Abstimmung, wobei fle und die Kommunisten fich der Stimme enthielten. Die bürgerlichen Parteien, die jetzt diesen Antrag für so dringend halten und die insgesamt über 257 Mandate verfügen, brachten davon nur 123 auf.
Das Haus war also beschlußunfähig
Bräsident Bartels hob die Gigung auf. In der sofort eröffne
ten neuen Sigung darf nach der Geschäftsordnung ein Gegen. stand, der die Beschlußunfähigkeit herbeiführte, nicht mehr behandelt werden. Da sich der Landtag heute auf Dienstag vertagt, besteht für die bürgerlichen Barteien also prattisch feine Möglichkeit, ihren Willen bis zum 1. März durchzusetzen.
Syierauf wird die Justiz bebatte fortgesetzt. As erster Redner ergreift das Wort
Justizminister Dr. Schmidt,
der sich zunächst mit der gestrigen Rede des Abg. Weißermel ( Dnat.) beschäftigt. Er fönne die Ansicht dieses Redners, daß ein großer Teil der Richter das neue Schlagwort( Gefesselte Justiz) für richtig halte, nicht teilen. Er persönlich habe nicht den gering sten 3 weifel, daß die überwiegende Mehrheit der preußischen Richter den Vorwurf von sich weist, daß sie gefeffelt fei. Die Mehrheit der Richter beurteile das Buch nicht anders als die Mehrheit des Hauses, nämlich als ein mad mert, dem leider eine hemmungslose politische Propaganda eine völlig un verdiente Beachtung verschafft hat. Der Minister erklärt, daß er feine eigenen Ausführungen im Hauptausschuß an die Justizbehörden mit den Niederschriften über die Beratungen des Justizhaushalts
dem Ausschuß und dem Plenum zugehen lassen wird.
Er weist hierauf die Kritit des Abg. Weißermel an seiner Personalpolitik zurüd. Er habe seinen Ausführungen vom vergangenen Jahre nichts hinzuzufügen, es sei denn, daß er den Wünschen des evangelischen Voltsteils durch Besetzung zweier leiten. der Stellen im Rheinland entgegengekommen sei. Er habe die fefte Ueberzeugung, daß die während seiner Amtszeit ernannten Herren fich bewähren und damit der Deffentlichkeit bemeisen, daß seine Ber sonalpolitik die richtige ist,
Er wendet sich zum Schluß den Ausführungen der einzelnen Debatteredner zu und erklärt dabei, daß er der Rede des Abg. Rutiner( Soz.) fachlich vollauf zustimmen fönne. ( Große Unruhe rechts.) Er sei tatsädlich der Auffassung, daß Herr ( Große Unruhe rechts.) Er sei tatsächlich der Auffassung, daß Herr Suttner gestern eine wertvolle Rede gehalten habe,
Die Debatte with fortgesetzt.
Der neue Weltfrieg. 2nU
3m Moskauer Meyerhold - Theater.
Aus Mostau wird geschrieben: Der lekte Entscheibungstampf von W. Bishnewsti, die Februar- Premiere des Moskauer Meyerhold - Theaters, behandelt zum erstenmal auf der Sowjetbühne den fommenden, von der Sowjetunion erwarteten Angriffstrieg der tapitalistischen Westmächte gegen den Sowjetstaat. Wishnewsti, der Verfasser des Bürgerkriegsstüdes„ Die Erste Ra valleriebinifion", ist als Renner und Schilderer des Roten Armee und Flottenmilieus befannt. Sein neues Bühnenwert gilt insbe sondere der Berherrlichung der Roten Floite, die szenischen Er eignisse spielen sich in einem Sowjethafen, an Bord eines Kriegs. schiffes und auf einem gefährdeten Grenzposten ab. Der Regisseur Meyerhold zeichnet wie gewöhnlich als Mitautor" der Auf führung. In feinen Regiemethoden erweist sich Meyerhold diesmal mehr denn je als Schüler des japanischen Theaters. Die Bühnenmusit Don W. Schebalin ist ein wichtiger Stimmungsfattor; auch der Film findet Berwendung. Der Hauptatzent in den Kampf szeren ist auf die naturalistische Darstellung der Kriegssdyreden verlegt, was von der Sowjetfritit scharf getadelt wird.
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" Meyerhold will uns durch die Schreden des Krieges Furcht einjagen", schreibt der Trub ", das Zentralorgan der Gewerkschaften, mer bedt nicht, wie es einem Bolfchemisten geziemt, die Unabwend barkeit und tiefste historische Zweckmäßigkeit bes Rlaffenfrieges auf. Auch die schematische und grobe Arbeit der Agitation" wird von der Sowjetpreffe abgelehnt, da eine solche in ärgerlicher Weise die politische Bedeutung der ganzen Aufführung herabmindere." Der Inszenierung mangelt es an Einheitlichkeit und organifcher Geschlossenheit des Stils: anfangs ist es der Ton einer derben Buffonade( eine Satire auf den pfeudorevolutionären Anstrich der neuen Sowjetopern und Ballette mit ihren tanzenden Matrofen und roten Jungsturm- Girls), im weiteren ein psychologisches Kon versationsstück und schließlich eine melodramatische Apotheose mit allen Effekten blendender Theatralit. Auch fehlt es nicht an naiven Geschmaclcfigkeiten; ein Beispiel, wie Meyerhold sich den Zukunfts. frieg vorstellt: Auf der Bühne sind richtige Maschinengewehre auf gestellt. es mirb phrenbetäubend gefnattert, Berwundete stöhnen, Tote fallen schichtweise übereinander, alles mit Begleitung einer bledhern heutenden Radiomefit, die von Mestau her in die vor dersten Kampfstellungen gesendet wird( und das im entscheidenden Augenblid des bittersten Hauptkampfes)! Die schauspielerischen Leistungen sind gutes Mittelmaß. Die ganze Aufführung ermedt Den Eindruck eines halbreifen Experiments.
Die spanische Regierung verteuert die Eisenbahnperfonenfahrten und verpflichtet die Bahngefellafien zu einer Bohnerhöhung für Sárantenwärter und Eisenbahnarbeiter, damit fie ruhig bleiben. Der republikanische Schriftsteller Ortea a Gaffet ift zu fechs Monaten Gefängnis und 1000 Beleten Gelbftrofe nerurteilt
morben
Neues im Ouffric- Standal
Der frühere Justizminister Péret immer schwerer belastet
Bérets Auslieferung an den Staatsgerichtshof ist bereits im Aus. schuß grundsäglich beschloffen worden. Die Enthüllung, daß er als Minifter dem Generalstaatsanwalt in den Arm fiel und bie Berhaftung seines Geldgebers tagelang verhindern fonnte, dürfte sein Schicksal besiegeln. Daß er sich dabei auf den damaligen Finanzminister Reynaud berufen fonnte, der jetzt wiederum Minister im Kabinett Laval geworden ist, dürfte für die Regierung überaus peinlich sein.
Paris , 27. Februar.( Eigenbericht.) schaften Duftrics find Hunderte von Millionen Meiner Sparer verloren In der parlamentarischen Untersuchungsfommission im gegangen. Luftric Standal find Dokumente zur Berlesung gekommen, die angesichts ihres schwer belastenden Charakters für den einstigen Justizminister Beret unter den Kommissionsmitgliedern große Erregung hervorgerufen haben. Es handelt sich um ein Brotokoll, das eine Unterredung widergibt, die der Nachfolger Pérets, Justizminister Chéron mit dem Generalstaatsanwalt nach dem Rüdtritt Pérets hatte, zu dem zwecke, sich in der Affäre genau zu instruieren. Aus diesem Protokoll geht hervor, daß der General staatsanwalt schon am 21. Ottober beim Justizminister Béret erschienen war, um ihm Mitteilung davon zu machen, daß die Ber haftung des Bantiers Duftric bevorstehe. Zehn Tage später wurde der Generalstaatsanwalt zum Justizminister Béret geladen, der ihm erklärte, daß er das Doffier Duftric genau durchgesehen habe und nach Rücksprache mit dem damaligen Finanzminister Reynaud zu der Ueberzeugung gekommen fei, daß
Wetter für Berlin : Beränderlich mit einzelnen Schauern. Sehr fühle Nacht. Am Tage wieder langjamer Temperaturanstieg. Für Deutschland : Algemein unbeständig. pielfach Schauer, ftellenwelle Machtfröfte.
ein Grund zur Berhaftung nicht vorliege.
Weitere zehn Tage später, am 1. November, ist dann das groteste morden.
Bolizeiverfahren gegen die Baiffiers an der Pariser Börje eröffnet
der der Duftric- Bant angeschlossenen Konzerngesellschaften verDes weiteren hat die Kommission einige Aufsichtsratsmitglieder staatssekretär für öffentliche Arbeiten Falcoz von der franzöfifchen nommen. Es ist hierbei festgestellt worden, daß der ehemalige UnterFiliale der Ford- Automobilgesellschaft ein jährliches Gehalt von 100 000 Franken und der Linoleumgesellschaft Salpa 30 000 Franken empfing.
Don
Der Duftric- Standal erweist sich noch als viel schlimmer, als man bisher annahm. Es war bereits bewiesen, daß Péret 1926 laufenden Geschäfte zu erledigen hatte, das Defret unterzeichnete, als Finanzminister, der nur noch für menige Stunden die durch das allen Warnungen zum Troß, die Attien des italie nischen Kunstseidefonzerns Snia Biscofa an der Pariser Börje zugelassen wurden. Die Snia Viscofa war nämlich das Bombengeschäft Duftrics und Beret stand als Rechtsberater mit hohem monatlichen Figum in Duftries Diensten. Er blieb der bezahlte Berater diefes Finanzhochstaplers all die Jahre hindurch, auch in der Zeit seiner Tätigkeit als Justizminister im Kabinett Tardieu. An der Snia Biscoja und an anderen Aktiengesell
Der Kampf gegen den Lärm.
Die Vernehmung des ehemaligen Finanzministers Cheron hat sodann die Richtigkeit der gemachten Feststellung bestätigt, wonach Béret in seiner Eigenschaft als Juftizminister monatelang die beabsichtigte Untersuchung gegen Duftric verhindert hat. Chéron fonnte nichts anderes als das amtliche Protofoll als richtig anzuertennen. Im Anschluß daran machte er die aufsehenerregende Mitteilung, daß er bereits im November 1929
damals in der Eigenschaft als Finanzminifter auf die Machenfchaften des Banfiers Duftric aufmerksam geworden mar und eine gerid
fiche Untersuchung gegen den Bankier angeregt habe. Chéron mar damals von einem hohen Beamten des Finanzministeriums von seiner Absicht abgebracht worden.
Diefer Beamte war, wie fich nunmehr herausgestellt hat, sou Duftric gekauft.
Des weiteren erflärte Chéron, daß im März 1930 noch einmal die Absicht beftand, gegen den Banfier Duftric gerichtlich einzuschreiten. Diesmal hatte sich jedoch Duftric die Hilfe verschiedener einflußreicher Abgeordneter versichert, die durch Interventionen die Gefahr hintertrieben.
Parallel mit den Arbeiten der Untersuchungstommiffion geht nunmehr ein
neuer Feldzug der Pariser Polizei.
Sie hat am Donnerstag vormittag unvermutet in dem Brivathaus des Senators Lederlin eine Haussuchung abgehalten, des gleichen in den Büroräumen der von Lederfin kontrollierten Großdampfwäscherei Thaon in den Vogesen , wo auch die beiden Privatfefretäre vernommen worden sind. Bier dicke Bakete mit Korrespon benzen fielen der Polizei hierbei in die Hände, über deren Inhait jedoch noch nichts belant geworden ist,
22.Ar
Biehle, Borsteher des Instituts für Raum und Bau- Akustit an In der Urania sprach am Donnerstag Brofessor Johannes der Technischen Hochschule.
Die Notwendigteit einer Lärmbekämpfung wird vom wirt hinreichend anerkannt. Daher erscheint es wichtig, erneut die Mögschaftlichen, praktischen, gesundheitlichen und juristischen Standpuntie stichteit der Bekämpfung zu erörtern und den Nachweis zu geben, Das die Störungen, die ihrer Natur nach vielfach als unvermeidlich angesehen, in einem weitergehenden Maße eingeschränkt, herab
gesetzt oder ganz unterdrückt werden fönnen.
Ausgehend von den physikalischen Berhältnissen läßt sich eine wissenschaftliche Grundlage bilden, von der aus die Lärmbekämpfung in den verschiedenartigsten Richtungen einheitlich aus gebaut werden kann. Ist schon die Raumafustit als ein befonderer Fall der Lärmbekämpfung auffaßbar, so ist die Bauatustit das Gebiet, welches als Schuhmaßnahme gegen Lärm dis volfte Aufmerksamkeit und Ausnutzung erfordert. Namentlich ist von ihr der Wohnbau abhängig und die Wohnlichkeit und Brauchbarfeit eines Miethauses bebingt. Es genügt aber nicht die Aufstellung der Borschrift hinsichtlich Mauerwert, Fenster und Türen, fondern auch der innere Ausbau, die Installation aller Rohrleitungen, Motoren ist bis ins einzelne auszubilden! Die technischen Maßnahmen müssen sich weiterhin auf die fonstrulline Durchbildung aller Maschinen unter dem Gesichtspunkte der Geräuschverminderung erstreden. Schließlich bildet das Berhalten der zusammen wohnenden Menschen, ihre Erziehung zur Rücksichtnahme und zur Vermeidung des Bermeidbaren einen wesentlichen Faktor.
Am ohrenfälligsten erscheinen für die Allgemeinheit die Mißstände im öffentlichen Berkehr, der besonders der behörd. lichen Regelung unterworfen werden muß. Die Frage der Wirt. schaftlichkeit ist legten Endes eine Frage der Gesundheit, da die Leiftungsfähigkeit aller Kopfarbeiter von der Schonung der Nerven abhängig ist. Denn wie es unwirtschaftlich ist, weil eine Kraft vergeudung , wenn Maschinen nichtgewollte atustische Borgänge her vorrufen, so ist es unwirtschaftlich, die Gedankengänge des Geistesarbeiters burch Gehöreindrücke zu durchkreuzen und die Gedanken. verbindung zu hemmen. Somit ist die Wirtschaftlichkeit gleich zu fegen mit Nervenötonomie. Darüber hinaus sind die Ge höreinbrüde noch für die Entwicklung des Gemütslebens, für unsere seelische Verfassung von richtunggebender Bedeutung, so daß schließlich die Lärmbekämpfung eine ethische Frage ist und zu einer Rulturfrage größter Bedeutung wird.
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Daher hat das an der Technischen Hochschule bestehende Inftitut für Raum und Bauatustit, Salzufer 11, auch die Lärmbekämpfung in ihre Aufgaben eingeschloffen, und eine vollständige Sammlung aller Materialien und sonstiger der Lärmbekämpfung dienenden Einrichtungen geschaffen.
Die Nazi- Zenjur. Im Phöbus- Palast in Nürnberg fam es gestern abend bei der Aufführung des Films Dreigroschenoper" zu Zwifchenfällen. Als die Hochzeitsszene im Pferdestall" auf der Zeinwand erschien, fetzten auf den vorderen Reihen des Zuschauer bas Ueberfallfommando und verstärkter Polizeischus fonnten nach raumes Pfuirufe ein, die zu tumultartigem Lärm anmuchlen. Erst Entfernung der Hauptstörer eine ruhige Weiterführung der Bor. stellung sicherstellen. Nach der Vorstellung murden unter ben Sigen ber hinausgewiesenen Ruhestörer Stinkbomben und Niespufner e funden
Die Philharmoniker la Brüssel Das Berliner Philharmonische Orchester brachte gestern abend unter der Leitung von Wilhelm Furt mangler im Balais der Schönen Künfte in Brüssel Werte von Beethoven zu Gehör. Der große 2500 Tersonen faffende Stonzertsaal war bis auf den legten Plak befeßt. Der freundliche Empfang, der ben teutschen Künstlern zu Beginn des Konzerts zuteil murde, steigerte sich im Laufe des Abends zu einer stürmischen Rundgebung.
Die Stäbliche Oper hat im Rahmen einer allgemeiren Breisfenfung fon jest ben Breis für den IV. Rang von 2- f. auf 1.50 mt. aefenti; nur für Erstaufführungen bleibt der bisherige Eintrittspreis bestehen.
Der Fall Basler. Sochflapelei erwiesen.
Am Donnerstag fand der lette Lermin in dem Prozeß des Süd statt, der Dr. Basler einen„ miffenschaftlichen und literarischen Hochameritaforschers Dr. Basler gegen den Schriftsteller Selfferi Borträge, die unter dem Namen des Dr. Bäsler veröffentlicht feien. stapler" genannt hat. Helfferich behauptete, bie nielen Artikel und feien fein geistiges Eigentum. Er habe auf Grund eines Bertrages mugt, das ihm Dr. Bäsler gegeben habe. Auch behauptete er, daß die Ausarbeitung vorgenommen und dabei bloß das Material be
bungen genannt habe, gar nicht aufgesucht habe. Die Berhandlung Dr. Bäsler sehr viele von den Orten, die er in feinen Reifebeschrei bauerte stundenlang. Das Gericht sprach Helfferich frei mit der Be feine Behauptungen gegen Dr. Bäsler geliefert habe. gründung, daß Helfferich in der Hauptsache den Wahrheitsbemeis für gegen Dr. Bästerg
Berthold Held gestorben.
Der befannte Schauspieler, Regisseur und dramatische Lehrer Berthold Held ist heute früh im Hedwigstrantenhaus nady langem und schwerem Leiden gestorben. Er stand im 63. Lebensjahre. Das Berliner Kunstleben verliert in Held eine hervorragende Bersönlich feit. Bor breißig Jahren traf Held mit Mag Reinhardt in Salzburg zusammen. Die beiden Künstler schloffen eine Freundschaft fürs Leben. Als Reinhardt fein eigenes Theater in Berlin eröffnen fonnte, war Held sein nüglichster Mitarbeiter. Er trat als ein fluger Darsteller meist nur in fleineren Episodenrollen auf, doch er war der emfigste Mitregisseur Reinhardts. Er bereitete ihm jene pompösen Vorstellungen vor, die hiftorisch wurden. Bor 25 Jahren wurde die Reinhardtsche Theaterschule gegründet, die sich schon in der ersten Zeit ihres Bestehens neben ben staatlichen Instituten behauptete und immer wieder die Bühnen Deutschlands mit neuen Talenten ver sorgte. Berthold Held war der Direktor dieser Theaterschule, er war der glücklichste Talententdeder. Das Unternehmen wurde muster. gültig, und es überdauerte alle wirtschaftlichen und fünstlerischen Krifen unserer Zeit. Das ist Helds großes Verdienst.
FUNK
RUND
AM ABEND
Freitag, 27. Februar.
16.05 F. Linke: Eros und unsere Erkenntnis über den Bau des Weltalls. 16.30 Oeffentliche Meinung und Reportage im Volkslied. 17.05 Nach Feierabend( Dr. Käthe Lövinsan).
17.30 Cysarz: Zur Geistesgeschichte des Weltkrieges( Max Niemeyer, Halle a. d. S.). Am Mikrophon: Hch Bachmann.
17.40 1. Haydn : Trio für Flöte, Kontrabaß und Klavier. 2. a) Liadow: Pré
lude; b) Roussel: Pan aus Joueurs de Plote", 3. Bonis: Scherzo( Alfred Lichtenstein , Flöte; Rudolf Klietz. Kontrabas ; J. Bürger, Flügel).
18.00 Hans Raisiger liest eigens Arbeiten.
19.00 Unterhaltungsmusik. 18.30 Dr. Wolfgang Pohl: Sozialpolitische Umschau.
20.00 Sprechstunde vor dem Mikrophon.
20.40 Orgelwerke von Joh. Seb. Bach. 1. Prätudium und Pure B- Dur. 2. Tac cata, Adagio und Fuze C- Dur( Prof. Frits Heitmann. Orzel). 21.00 Tages- und Sportnachrichten 21.10 Breslau : Heimat in Schlesies. Ursendung. Das Leben des Jahresa Christian Günther.
22.10 Wetter. Nachrichten und Sport Anschließend Stunde für die Winterhilfe.
Reizswesterbossen.
16.00 Dr. Aug. Lafisen und Binding: Dichter und Jugend.