Erfolge der Volksfürsorge.

Widerstandsfähigkeit in der Krise. - Der Stand Ende 1930.

Wir haben an Hand der Zahlen einer großen Versicherungsgefell­schaft die Konjunktur im Lebensversicherungsgeschäft als günstig be­zeichnet. Diese Beurteilung gilt nicht in vollem Umfange für die sogenannte Kleinlebens- oder Volksversicherung, die unter dem besonderen Druck der Krise steht. Die Boitsfürsorge, das führende Unternehmen dieser Art, konnte im Vorjahre 416 000 neue Anträge mit 178,5 Millionen Mark Versicherungssumme abschließen. Dieses Ergebnis liegt zwar unter dem von 1929, darf aber unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Wirtschaftslage als sehr gut be­zeichnet werden. Dieser Erfolg ist allerdings im wesentlichen begründet in der großen Leistungsfähigkeit dieses gewerkschaftlich­genossenschaftlichen Unternehmens. Während die Leistungsfähigkeit der besitzenden Schichten und hohen Gehaltsempfänger anscheinend nech wenig gelitten hat, wie aus unseren Feststellungen über die Konjunktur im großen Lebensversicherungsgeschäft hervorging, ist die Arbeiterschaft durch ihr geringes Einkommen zum großen Teil behindert, einen Bersicherungsvertrag abzuschließen.

Der Bersicherungsbestand der Volksfürsorge bezifferte sich Ende 1930 auf rund 2,2 Millionen Versicherungen( 200 000 mehr als Ende 1929) mit rund 900 Millionen Mark Ber: sicherungssumme. Das Vermögen ist auf 130 Millionen Mark geftiegen. Davon sind Eigentum der Versicherten 90 Millionen Mark Prämienreserve und 20 Millionen Mark Gewinn­anteile. Nach Beschluß der Generalversammlung über die Verwendung des Ueberschusses vom Geschäftsjahr 1930 werden sich die Gewinn­anteile voraussichtlich auf 30 Millionen Mark erhöhen. Im Bor­jahr wurden erneut 40,5 Millionen Mark als Hypotheken vergeben; davon der weitaus größte Teil für den gemeinnützigen Klein­wohnungsbau. Das gesamte ausgeliehene Rapital beläuft sich jetzt auf 121 Millionen Mart. Die feit November 1923( Ende der Inflation) ausgezahlten Leistungen für Versicherungs­fälle betragen rund 11,5 Millionen Mark.

Im Januar hemmte die Krise unvermindert auch das private Bolksversicherungsgeschäft. Die Volksfürsorge fann aber trotzdem für den Januar 26 009 neue Versicherungsanträge mit 11 564 926 m. Versicherungssumme buchen. Es ist erfreulich, daß dieses gewerk schaftlich- genossenschaftliche Unternehmen trotz der Wirtschaftskrise noch so hohen Zuspruch hat..

Stettin will in die Osthilfe.

werbslofenfürsorge, die höher als in fast allen anderent Großstädten seien. Schließlich wird eine Kreditgewährung zu niedrigen 3infen an gesunde Unternehmen verlangt.

Vom internationalen Sodatruft. Gewinnrückgang im belgischen Golvan- Konzern.

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Der belgische Solvay - Konzern, der einschließlich seiner zahl­reichen ausländischen Tochtergesellschaften und Beteiligungen einen der größten Chemiefonzerne der Welt darstellt, weist für das Krisenjahr 1930 soweit seine Spitzengesellschaften über haupt über ihre finanzielle Entwicklung berichten starte Gewinn rückgänge aus. Der Reingewinn der Mutuelle Solvay , einer Dachgesellschaft für ausländische Beteiligungen, ist von 1929 bis 1930 von über 64 auf knapp 21 Millionen belgische Franken zu­ſammengeschrumpft. Die ebenfalls zum Solvay - Konzern gehörende Finabel- Gesellschaft( Belgische Finanzierungs- und Industrie­Gesellschaft) teilt eine Verminderung ihres Reingewinns von fast 33 auf 21,5 Millionen belgische Franken mit.

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Die hauptsächlichste deutsche Solvay - Gruppe sind die Deut­fchen Solvay Werke in Bernburg , deren Aktienkapital in Höhe von 75 Millionen Mark zum größeren Teil bei der belgischen zwei Drittel der deutschen Produktion von falzinierter Soda Muttergesellschaft liegt. Diese deutsche Gesellschaft kontrolliert etwa und ein Drittel der Aegnatronherstellung. An der deut­ schen Raliförderung ist sie zu etwa 2,4 Pro3. beteiligt.

In der ganzen Welt werden vom belgischen Solvay - Konzern direkt oder indirekt etwa drei Biertel der Sodaproduk­tion tontrolliert.

Woolworth verdient gut.

Der Woolworth- Konzern, der größte Kettenläden= Konzern der Welt, der auch in Deutschland seit einigen Jahren festen Fuß gefaßt hat, hat das Jahr 1930 im Gegensatz zu vielen amerikanischen Trusts ohne wesentliche Einnahmeverluste überstanden. Der Umsatz ging etwas zurück, von 1273 auf 1214 Mil­lionen Mark, hauptsächlich infolge durchgeführter Preissenfungen. nicht erheblich: er ging von 150 auf 146 Millionen Mark zurück. Durch diesen wertmäßigen Rückgang litt der Reingewinn aber Die Zahl der von ihm betriebenen Verkaufsgeschäfte hat sich im Laufe des Jahres um weitere 56 vermehrt und beträgt jetzt 1881.

Der Großhandelsinder ist in der Woche zum 25. Februar von 114 auf 114,2 Proz. leicht gestiegen. Die Agrarstoffe sind um 0,4 auf 106,3, Kolonialwaren um 0,3 auf 99,8, Rohstoffe und Halb­waren, um 0,3 auf 106,7 Broz. erhöht, und industrielle Fertigwaren find um 0,3 auf 139,3 Proz. gefunten.

Neues Ruffengold für die Reichsbank. Die russische Staatsbank hat eine neue Goldsendung im Werte von mehr ats-20 Mil lionen Mark zum Versand an die Reichsbank gebracht. Mit dieser Jahres einen Betrag von mehr als 80 Millionen Mart. neuen erreichen die russischen Goldsendungen seit Beginn dieses

Der Magistrat der Stadt Stettin hat eine Eingabe an die Reichsregierung und an den Reichsrat gerichtet, in der die Ein­beziehung Stettins in die Osthilfe gefordert wird. Stettin sei mit der Provinz Pommern nicht nur durch Verkehrs- und Handels­beziehungen, sondern auch durch den steuerlichen Zusammen schluß im Kommunalverbande. der Provinz verbunden. Es wird gefordert, die Stettiner Wirtschaft durch meiteren Ausgleich der jcachttariflichen Nachteile zu unterstützen; die Industriebe Iaftung solle in Stettin nicht länger erhoben werden; Arbeits. aufträge müßten nach Stettin gelegt werden, zum Ausbau der Odermasserstraßen und zur Entlastung von Ausgaben der Er- Projektes befanntgegeben;

Um das Tauern- Kraftwerk. Seit Jahren wird von dem Plan zur Errichtung eines gewaltigen Wasserkraftwerkes in den öfter­reichischen Alpen, den Tauern, gearbeitet. Bisher hatte die AEG. besonderes Interesse dafür bekundet. Jetzt wird die Gründung einer Studiengesellschaft zur Durchführung des Tauernkraft dieser sind die Siemens

ant

Wo bleibt der Zweite?

Die Parole der Partei: Bo bleibt der zweite Mann?" hat überall im Lande eingeschlagen. Ueberall im Reiche wer­den Scharen neuer Mitkämpfer in die Parteiorganisation ein gereiht.

Was für die Partei so erfreulich begonnen hat, muß auch für die Parteipresse durchgeführt werden. Jeder Leser, der für den Vorwärts" neu gewonnen wird, stärkt die Kampffront gegen faschistische Unkultur und kommunistisches Rowdytum. Darum laßt den Monatswechsel nicht ungenutzt vorübergehen. Benutzt den unten angefügten Bestellzettel beim Werben für den

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Schudert Werke und die Desterreichischen Wasser­Praftmerte( diese mit 51 Proz. des Kapitals) beteiligt. Gleich­zeitig werden Meldungen über eine bevorstehende Einigung zwischen der AEG. und den Siemens- Stuckert- Werken zur Beseiti= gung der Konkurrenz zwischen beiden verbreitet.

Ein neues Kartell. Unter dem Namen Gemeinschaft deutscher Hohlglasfabriten" ist das Syndikat der Weiß­hohlglasindustrie für die Gruppen Hohlglas, Beleuchtungsglas und Preßglas zustande gekommen. Es soll eine Steigerung der Leistungen, Senfung der Unkosten, Zusammenlegung und Vereinfachung der Produktion und des Verkaufsapparates herbeiführen. Diese Ziele sollen weniger durch Stillegungen als durch Spezialisierung der einzelnen Werke auf bestimmte Glassorten, vor allem durch ge­meinsame Bearbeitung des Exports erreicht werden.

Gegen Sowjetrußland. Die tanadische Regierung hat die Einfuhr von Kohle, Papierholz, Ruhholz, Asbest und Fellen aus der Sowjetunion nach Kanada verboten.

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