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den ausübenden Künstler zu gering einschätzt; wenn dieser sich nicht Kritik tann nur fruchtbar werden, wenn sie an Dingen geübt er sich sicherlich von seiner Rolle mitreißen lassen, und zwar um so von belanglosem akustischen Beiwert zu sehr gehemunt fühlt, wird wird, von denen der Kritiker eine klare Vorstellung hat und an deren stärker, je mehr sie von bildhaften Aeußerlich Wert er glaubt. Dann kann er die Einzelheit, den Sonderfall miß- teiten losgelöst und auf geistiges Gebiet gelagert ist. Was billigen, und auch dieses Rein" wird eine Bejahung sein, eine Andas oft sehr unzulängliche Ensemblespiel vor dem Mikrophon betrifft, regung, eine Verheißung. Der Berliner Funfintendant Dr. Hans so dürften ausreichende Proben wesentliche Besserung bringen fönnen; Flesch scheint, nach seinen fürzlich gemachten ,, Be mertungen fehr beachtenswert ist dazu ein Vorschlag, den fürzlich Alfred 3um Hörspiel" zu urteilen, diese Einstellung zum Hörspiel taum Bolfenstein in einem offenen Brief an den Berliner Funk zu haben. Eine in Stichwörtern abgefaßte Aufzählung des nicht intendanten machte: die Aufführungen der Berliner Sendebühne aus Borhandenen ist noch leine Berheißung für die Zukunft. Und leider der Berdammnis ihrer Einmaligkeit zu erlösen. Wie Wolfenstein gab Herr Dr. Flesch nur solche Aufzählung, obwohl er natürlich den fehr richtig schrieb, muß die ganze Vorarbeit für solche einmalige besten Billen hatte, Bositiveres zu bieten. Er mar jogar ehrlich Sendung unter geistigen und wirtschaftlichen Hemmungen leiden bemüht, dem Hörspiel, obwohl das nach feiner Auffassung vorläufig Wiederholungen wertvoller Sendebühnenaufführungen würden für noch gar nicht wirklich vorhanden zu sein scheint, bereits einiges Gute die Hörer in zweifacher Richtung einen Gewinn be nachzusagen. So glaubte er konstatieren zu dürfen, daß vor dem deuten: fie betämen sorgfältiger und liebevoller einstudierte DarMikrophon der Sendebühne alles Unechte und Seelenlofe verpuffe bietungen, die abzuhören sie wenn nicht an den einen, so vielleicht und nur das Echte, die wirkliche Dichtung, durchschlage und ergreife. an einem anderen Tage die Möglichkeit hätten, besonders, wenn der Allerdings hatte Dr. Fiesch wenige Säße zuvor gefagt, daß der alte Zeitpunkt der Aufführungen auf verschiedene Stunden gelegt werden Theaterreißerer zitierte als Beispiel Alt heidelberg"- den Publikumserfolg aud) auf der Sendebühne bringe. Da nicht anzunehmen ist, daß der Berliner Funtintendant den Erfolg seiner Rundfunkdarbietungen nur von einer zahlenmäßig jehr einen geistigen Elite festgestellt zu sehen wünscht, so blieb der Zusammen hang zwischen den beiden Gedanfengängen ziemlich dunkel, und man fann nur annnehmen, daß Herr Dr. Flesch dem Hörspiel auf jeden Fall auch ein Lob spenden wollte und ihm leider kein begründeteres einfiel. Denn auch ein für den Funk geschriebenes Hörspiel im Stile van Alt- Heidelberg" mird Begeisterung in breiten Streisen auslösen. Gefühlsduselei macht noch immer auf viel mehr Menschen Eindruc als echtes Gefühl.
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Die Sendebühne ist das neuzeitlichste Kunstinstitut. Wie fie fich in Einzelheiten entwickeln wird, läßt sich natürlich nicht auf weite Sicht voraussagen. Sicher aber ist, daß große Kunst und kleine Kunst, Wertvolles neben rasch Bergänglichem auf ihr erscheinen und auch in richtigen Grenzen auf ihr Berechtigung haben werden. Die Feststellung Dr. Fleschs, daß der plögliche Bedarf an Hörspielen eine Fabrikation dieser Werke angeregt habe, dürften im Laufe der Best wohl alle Funkhörer gemacht haben. Die Erscheinung dieser untünstlerischen Massenproduktion ist eine gewiß bedauernswerte Kinderkrankheit, deren Auftreten man aber den Um ständen nach nicht einmal als unnatürlich bezeichnen kann. Künstlich abfürzen fann man solche Krankheit schwerlich, wohl aber ihre läftigsten Symptome mildern.
Notwendig ist vor allem ein flarer Ueberblid. Herr Dr. Flesch rechnete auch dialogisierte Berichte unter die Hörspiele. Das darf man nicht. Der einzige 3med folcher Darbietungen ist Belehrung; fie haben mit Kunst nichts zu tun. Die gut durchgeformte Wechselrede hat sich in vielen Fällen als ansprechendste und volts. tümlichste Vortragsform bewährt. Hier halben wir nicht mehr beim unsicher tastenden Experiment.
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Ganz anders sieht es mit dem wirklichen Hörspiel aus, dessen Sinn es ist, eine unbekannte tünstlerische Welt zu er obern. Der Breslauer Intendant J. W. Bischoff sprach in seiner Einführung zu dem Hörspiel Das Leben des Johann Christian Günther " sehr gut von einer leberdimen. sionalität der Funtbühne, die es zu erforschen gälte. Die Krise des Hörspiels, sagte Bischoff, ist die Krise unserer literarischen Produktion überhaupt und diese Krise ist, wenn man genau hin fieht, vielleicht gar nicht vorhanden. Aber die Technik habe vielfach den Vorsprung gewonnen; die schöpferischen Menschen müssen erst beffer lernen, sie zu gebrauchen. Damit dürfte mirklich die Problem ftellung für die gegenwärtige Sendebühne gegeben sein. Erst mann das für sie richtige Berhältnis zwischen Kunst und Technik von den maßgebenden Stellen erfannt ist, öffnet sich der gerade Weg für die Sendebühnendichtung. Erst dann wird die Gefahr, von der Herr Dr. Flesch sprad), abgeschwächt: daß in der ungeheuren Menge der angebotenen Stücke der fünstlerisch wertvolle, aber vielleicht scheinbar abseitige Versuch untergeht.
Heute ist bei den meisten Hörspielaufführungen die Technit das beherrschende und bestimmende Moment; das Hörspiel hat eine deut liche und traurige Parallele auf einem anderen sogenannten Kunstgebiet; es ist dem Tonfilm peinlich nahe verwandt, dessen Motto lautet: Noch und noch. Und Dr. Flesch vertritt nun gar die Ansicht, das Hörspiel müsse überhaupt als Platten oder Tonfilmaufnahme hergestellt werden! Nur so sei eine Gigierung des fünstlerischen Aus: druds möglich, unabhängig von Zufälligkeiten. Auch die richtige Ineinanderverflechtung der einzelnen Szenen, die akustischen leberschneidungen feien nur dadurch flar herauszuarbeiten.
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Schlimmer tann man die geistigen Möglichkeiten des Hörspiels faum verkennen. Nicht die überwältigende Fülle der äußeren Eindrücke, sondern die Tiefe der geistigen Schau gibt dem Hörspiel den Wert sofern es überhaupt über den Augenblid hinaus Bedeutung als Kunstwert anstrebt. Das Berliner Hamlet"-Experiment, wenn es auch in der Ausführung nicht recht gelang, stand im Zeichen dieser Erkenntnis, und deutlicher noch und erfolgreicher das Breslauer Hörspiel Das Leben des Johann Christian Günther " Der erste Teil war eine rein verstandesmäßige Konstruktion, ein Hin und Her von ausgetüftelten Reden und Gegenreden, ein viel zu breites Vorspiel für den folgenden Hauptteil. In diesem jedoch stieß das Werk in steiler Linie vor in jenes Reich der„ leberdimensionali tät". Johann Christian Günther hat bei dem Berfasser des Wertes, bei dem Komponisten, bei der Spielleitung das gefunden, was er fein Leben lang vergeblich suchte: Berständnis. Niemand von allen, die an der Schöpfung dieses Hörspiels beteiligt waren, ist ein Genie; aber alle maren fähig, das Genie Günthers zu fühlen, zu erkennen, zu lieben. Und darum zog sich eine flare fünstlerische Linie durch das Bert: nichts mefentliches murde verwischt, im Hauptteil teine Einzel heit mehr betont, als ihr im Sinne des Ganzen zufam. Nicht Menschen und Geschehnisse wurden in dem Spiel lebendig, sondern eine geistige Welt. Flesch zitierte in seinem Vortrag als verheißungsvollen Bersuch einer Höraufführung die vor einiger Zeit von Berlin gebotene Jobfiade", die in der Art der Verflechtung von Wort und Ton mit dieser Breslauer Sendung einige äußere Aehnlichkeit und Ton mit dieser Breslauer Sendung einige äußere Aehnlichkeit aufzumeisen scheint; aber die„ Jobfiade" war flach, ganz auf Effelt geftellt, eine breitgemalzte Belanglosigkeit. Daß Dr. Flesch an dieser tünstlerischen Unzulänglichkeit teinen Anstoß nahm, zeigte vielleicht am deutlichsten, wie sehr er kunst zugunsten von Technik verkennt. Mit Hilfe von Lonfilm- oder Plattenaufnahmen fönnen natürlich auch gelegentlich angeffette in sublimierter Form in ein Hörspiel überführt und darin zu geistigen Afzenten werden falls nämlich der Dichter fie als Teil seines Bertes vorempfunden hat. Menschliche Stimmen aber müssen vor dem Mitrophon unmittelbar ertlingen, menn das Hörspiel seine eigene Welt erfühlen und erfüllen joll. Dr. Flefch meinte, es fehle bei solcher einmaligen Mitrophon aufführung der fünstlerische Elan der Mitwirkenden, das einheitliche Ensemblespiel, dem die Gastaufführungen der Berliner Bühnen in der Funtstunde thren Erfolg verdanten. Es scheint, daß Dr. Flesch
würde.
3ahlen: im Reid) feien im letzten Jahre 321 Theaterstücke und Dr. Flesch begann seinen Bortrag mit einigen imponierenden 593 Hörspiele über die Sendebühnen gegangen, in Berlin allein 43 Theaterstücke und 75 Hörspiele. Wenn er aber die dramatisierten
Das neile Buch
Drei Bändchen„ Junge Kunst"
Erfreulicherweise wird die bekannte Serie Bändchen ,, Junge Kunst" vom Berlag Klinkhardt u. Biermann weiter fortgesetzt, nach dem eine Zeitlang befürchtet werden mußte, daß sie nicht weiter werde erscheinen fönnen. Die neuen Bändchen sind nicht mur ein Anzeichen für das Vertrauen des Verlegers und Herausgebers Georg Biermann , sondern auch ein Beweis für das wieder ermachende Interesse an der Kunst der Gegenwart, das in den letzten Jahren manchmal leider von der Spekulationsfreude an alter Kunst erstickt zu werden drohte. Diese Bändchen sind je einem hervor: ragenden Künstler der lebenden Generation gewidmet, einführender Tert und 33 Abbildungen( darunter eine Farbentafe!) unterrichten ausgiebig über ihr Wesen; das Format ist ein angenehmes Klein oltav, die Ausstattung solide und geschmackvoll, der Preis( 2,50 M.) mäßig.
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Die drei Büchlein gelten Erich Hedel, mit vortrefflich einführendem Tert von Erich Thormählen, dem Bildhauer Georg Kolbe , über den Ludwig Just i Worte von feinstent Berständnis findet, und dem großen belgischen Maler Sames Ensor, der namentlich durch seine phantastisch- graufigen Radierungen zu den Bahnbrechern der modernen Kunst schon am Ende des 19. Jahrhunderts gehörte; der Text von Bauí Colin gibt einen Begriff von dem problematischen und rätselhaften Künstler. Man fann in diesem Zusammenhang noch auf das ausgezeichnete Büchlein über die Graphit Erich Hedels hinweisen, das im Euphorion- Berlag als erftes einer Reihe„ Graphit der Gegenwart" erscheint. Ganz ohne Tert wird hier eine Auswahl der wichtigsten
Schweinerei
Zeitbilder und ähnliche lehrhafte Darbietungen nicht mitgezählt hätte, dürfte sich das Verhältnis ganz wesentlich zugunsten der bearbeiteten Schauspiele verschieben. Nun sagte Dr. Flesch: der Bersuch, flassische Theaterſtüde für die Sendebühne zu bearbeiten, mar aussichtslos. Diese Feststellung mußte in ihrer großzügigen Berallgemeinerung Wahl des Stückes und von der Art der Bearbeitung ab. Natürlich befremden. Ob solch Versuch Erfolg hat, hängt schließlich von der durfte man klassischen Werken nicht, wie das gelegentlich versucht Fällen gelingen, den überwiegenden geistigen Gehalt auf ein Miniworden ist, Funkisches aufpfropfen"; wohl aber wird es in vielen mum von Handlung zu stützen und so den Hörern das Wesenta bietungen tann gar nicht verzichtet werden, wenn nicht im Funkliche des Kunst merts zu übermitteln. Auf solche Darprogramm eine Lücke entstehen soll, die von den fabrikmäßig her. gestellten Hörspielen nur auf sehr peinliche Weise zugestopft werden tönnte. Herr Dr. Flesch kündigte an, daß er als Ersaz klassische Bühnenstüde oder einen Querschnitt daraus wieder wie das in den ersten Jahren des deutschen Rundfunks geschah vor dem Mikrophon lefen lassen wolle. Auch mit dieser Feststellung verkannte Dr. Flesch Wirkungsfreis und Wirkungsmöglichkeit der Sendebühne. Eine gute Höraufführung löst gefühlsmäßiges Mitschwingen, un mittelbare seelische Reaktionen aus. Die Borlesung dramatischer Werke fordert Aufnahme durch einen machen Verstand. Resebühne", wie sie Dr. Flesch vorschwebt, tann unter Umständen eine angenehme und nachhaltige Literaturstunde für die Hörer bedeuten, aber sie vermag niemals die Unmittelbarkeit einer Sende spielaufführung zu ersetzen.
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Solche
Tes.
Graphikblätter eines unserer führenden Künstler geboten, um dos etwas abgeflaute Interesse an diefem hochentwidelten 3meige unferer Gegenwartsfunft zu beleben. Paul F. Schmidt.
In der Reihe der Schaubücher( Orell Füßli- Berlag, Zürich ) ist als 40. Band erschienen„ Der Rhein von den Alpen bis zum Meere". Breis 2,40 mr. In 67 Bildtafeln sehen wir diesen Strom mit seinem ungeheuren Reichtum an Naturschönheit, Kunstschäzen, Lebensfülle und Werfkraft. Die begleitenden Borte Emil Schaeffers zu den ausgezeichneten, oft neuartigen Bildern find fnapp, aber erschöpfend der kurze einleitende Tert von Herman von Wedderkop gibt einen zusammenfassenden lleberblick. W. Tietgens.
Die in W. B. Seabroot, Geheimnisvolles Haiti, Rätsel und Symbolik des Wodu- Kultes( Rudolf Mosse , Buchverlag, Berlin 1931, 222 S., 32 Abbildungen, Breis fart, 5,25 geb. 6,75 m.), geschilderten Dinge zu glauben, möchte man sich fast fürchten, trois ber Photographien, so seltsam ist alles. Beschreibungen von sonder baren, orgiastischen Opferfeiern, denen der Berfaffer beigewohnt hat ( oder haben will?). Berichte über graufigen Leichenfult; fremdartig und taum faßbar! Und doch auflösbar in eine sonderbare Mischung aus uraltem afrikanischem Neger- Bauberglauben und nach Negera weise zurechtgemachten fatholischen Formen. Ein Jahr lang hat Seabrook als nahezu einziger Weißer die Negerinsel Haiti treuz und quer durchzogen und tiefe Einblicke in das Boltsleben ihrer fulturell noch ganz im afrikanischen Mutterlande veranferten Bewohner getan. Fesselnd auch die Beleuchtung der Oberschicht, der politischen und sozialen Struktur des Landes und Boltes. Drastisch und scharf die Umrisse der Bersönlichkeiten, mit denen Seabrook in Berührung fam. Ob der schwedische Botaniker Ekman von seinem boshaften Porträt sehr begeistert sein wird?
WAS DER TAG BRINGT
ERZÄHLT VON YORICK
Auf der Landstraße von Alt- Landsberg nach Berlin lenkt ein Kutscher einen Schlächterwagen der Großstadt zu. Durch die Straßen Kutscher einen Schlächterwagen der Großstadt zu. Durch die Straßen dieser Großstadt streicht ein struppiger, seit längerem herrenloser Köter. Noch haben sie nichts miteinander zu tun, der Kutscher und der Hund; noch wissen sie nicht, daß sie vom Schicksal sozusagen der Hund; noch wissen sie nicht, daß fie vom Schicksal sozusagen füreinander bestimmt sind.
Um das deutlich zu machen, werden erst noch ein Durst, eine Kneipe und ein Gannove benötigt. Den Durst bekommt der Rutscher, Kneipe und ein Gannove benötigt. Den Durst bekommt der Kutscher, begreiflich nach der langen Fahrt; in der Sneipe stillt er ihn; der Gannone hat das beobachtet und stiehlt zwei von den elf geschlachteten Schweinen, die der Kutscher nach Berlin transportiert hat. Im gleichen Moment, in dem der Bestohlene aus der Kneipe und an seinen Wagen getreten ist und den Diebstahl bemerkt hat, kommt der Köter vorbei. Damit ist die Vorgeschichte beendet; die Komödie beginnt.
Erinnerung an die übermenschliche Schlauheit der Filmhunde vom Der Kutscher nämlich hat eine plötzliche Idee und eine plötzliche Schlage Rintintins. Da er von den Feinheiten der Rassetheorie so wenig versteht wie von den S.hwierigkeiten einer ordnungs gemäßen Polizeihunddreffur, greift er sich den Köter, hält ihm ein Bertrauen, der Hund werde die richtige Spur schon finden. Der Stück Fleisch vom Wagen unter die Nase und folgt ihm im naiven Bertrauen, der Hund werde die richtige Spur schon finden. Der aber rennt sofort in die Kneipe, aus der sein neuer Auftraggeber
eben heraustrat.
Den Kutscher erbost es, daß das Bieh quasi ihn selbst verdächtigt. Er haut den unfreiwilligen Detektiv durch, präsentiert ihm das Fleisch nochmals und ersucht ihn wiederum um Aufnahme der Spur. Und jetzt ereignet sich das Wunderbare. Der Hund läuft die Straße herunter, Nase am Boden, dann links ab, dann rechts ab, dann noch einmal links ab, bleibt vor einem Hause stehn, stellt sich ist mir angefehnt, der Stutscher stößt es auf, der Hund springt mit den Pfoten an einem Fenster im Parterre empor; dies Fenster hinein, der Kutscher flettert nach. Drinnen liegt im gemeinsamen Bette ein Ehepaar: der Hund, undelikat nach Hundeart, stöbert unter der Decke, der Kutscher hebt sie trotz Protestes und zwischen den Ziegenden werden sichtbar die gestohlenen Schweine. Mit der Berurteilung des Ehepaars nimmt die Schweinerei ihr Ende, die Freundschaft zweichen dem Kutscher und dem Köter ihren Anfang. braucht, um diesen Effeft zu erzielen. Das Schidjol nämlich lieb: Wie gefagt: das Schicksal hat Durst, Kneipe und Gannonen ge immege. Die Menschen wissen das und nennen es Zufall... Auto nach Maß
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In London lebt Major Slowby. Daß man das meit über 2on dons Weichbild hinaus weiß, hat weniger mit seinem militärischen Rang als mit seiner Leibesfülle zu tun. Die Zeitungen behaupten, er habe einen Durchmesser von zwei Meter, sowohl in Höhe wie in Breite und Tiefe
Major Slomby hat eine Tochter( nicht so did), Miß Slowby hat einen Bräutigam und den Wunsch, sich mit diesem trauen zu laffen. Major Elamby wiederum hat das Verlangen, an der
Dr. K. Lewin,
Trauung teilzunehmen. Dem steht nichts im Wege als der Umstand, daß ein feinen Rörpermaßen entsprechendes Auto, das ihn zur Kirche bringen fönnte, in ganz England nicht aufzutreiben ist. Major Slowby zieht die Konsequenz und bestellt sich ein Auto nach Maß. Nicht in England, obgleich doch dessen Maßschneider berühmt sind, sondern, weil er sich geniert, in Frankreich . Die
Maße schickt er der Fabrif ein.
Drei Tage vor der Trauung von Miß Slomby trifft der bes stellte Bagen ein. Er ist die Firma sei schuld, und verlangt 20 000 Mart Schadenersak zu flein.. Major Slomby behauptet, denn man habe ihn durch die Geschichte lächerlich gemacht. Die Firma behauptet, Major Slowby sei schuld, denn er habe die Maße zu klein angegeben. Aus. Eitelkeit...
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Die Trauung indes läßt sich wegen dieses Streites nicht verbefreundeten alten Geschlechts eine riesenhafte Pferdetutsche aus schieben. Guter Rat ist teuer. Dann aber treibt man im Befiz eines der Zeit der Queen Bittoria auf. Die Karosseriebauer von 1831 fcheinen mehr Stunden vom Ausmaß Major Slowbys gehabt zu haben als die von 1931: in diese Kutsche paßte der Major hinein, in dieser Kutsche fährt er zur Kirche. Allerdings ist es eine offene Kutsche... eine geschlossene, die ausgereicht hätte, gab's auch damals nicht.
Die Londoner Jugend läuft neben dem Wagen her und freut sich. Und der Prozeß schwebt noch.
Neues auf Korsika
Herr Danjou, Journalist in Paris , macht eine Reise nach Korfita. Sagt er. Dort erlebt er allerhand tolle Dinge. Schreibt er. Die Abonnenten seines Blattes tönnen es schwarz auf weiß lesen, daß auf Korfita geradezu scheußliche Zustände herrschen. Daß jeder zweite Korfifaner ein Bandit ist. Daß Herr Danjou es sogar fertig gebracht hat, einen dieser Banditen, den größten und rühmte Bandit. Und zufrieden mit seiner journalistischen Leiſtung, gefürchtetsten natürlich, zu interviewen. Spada heißt dieser betehrt Herr Danjou nach Paris zurüd, und soweit wäre alles ganz gut gewesen wenn es in Paris nicht auch einen forfitanischen Journalisten gegeben hätte, Herrn Carbuccia. Der las Herrn Danjous Artikel zuerst mit Bermunderung und dann mit Zorn, und dann tat er, was Journalisten in solchen Fällen zu tun pflegen: er griff Herrn Danjou in geharnischten Artikeln an und scheute fich Biftolen forderte. Das Duell fand statt, Herr Carbuccia schoß in nicht, ihn einen Lügner zu nennen. Worauf ihn Herr Danjou auf die Luft, ohne zu zielen, Herr Danjou zielte, traf aber auch nicht. Abermals wäre danach alles gut gewesen, wenn nicht jener Herr Spada auf dem Plan erschienen wäre, und zwar in Gestalt eines Telegramms aus Korfila. In diesem Telegramm tat Herr Spada das, was Banditen auf Korfifa in solchen Fällen zu tun pflegen: er schwor Herrn Danjou Rache. Denn er habe Herrn Danjou nie gesehen, sei nie von ihm interviewt morden.. Was Herr Danjou nun zu tun gedenkt, ist noch nicht bekannt. Gewiß ist lediglich so piel, daß er nie mieder nach Korfita reift. Denn derartige Schmüre, mie Herr Spada einen tat, pflegt man auf Korfifa zu halten; und in die Luft zu schießen, pflegt man dort auch nicht...