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Beilage

Donnerstag, 5. März 1931

A

minummosib bat Der Abend

Shalausgabe des Vorwärt

Wie behandelt man schwierige kinder?

Merkmale/ Unterschiede/ Methoden

In der Erziehung gibt es fast immer irgendwelche Schwierig.| fie mit Sicherheit nach der Einschulung zutage. Früher oder später| Wesen des geistig zurüdgebliebenen Kindes angepaßt. Auch die feiten. Manche sind harmlos, und auch die Eltern nehmen sie nicht stellt es sich heraus, daß die Kinder im Unterricht troß der größten hilfsschullehrer haben eine andere Einstellung zu diesen zu tragisch. Oft gehen sie vorüber, genau so, wie sie gekommen| Anstrengungen nicht mitfommen und in der Klasse nicht bleiben Kindern als die Lehrer einer normalen Schule. In der Hülfsschule find; sie hängen ja nicht selten mit der Entwicklung des Kindes ist die Möglichkeit einer eingehenden und intensiven Beschäftigung zusammen. Schwer ist es nur für die Eltern, wenn die sich daraus mit dem einzelnen Rinde gegeben. Auf diese Weise kann der ergebenden Konflikte ihnen über den Kopf wachsen, wenn sie auch Lehrer alle vorhandenen Fähigkeiten der Kinder erkennen und sie beim besten Willen mit den Kindern nicht fertig werden können entwickeln. Denn nicht selten sind solche Kinder auf irgendeinem und die üblichen pädagogischen Maßnahmen nicht mehr ausreichen. Gebiete besonders begabt. So fönnen sie z. B. handwerklich sehr In solchen Fällen ist es am vernünftigsten, sich an einen Menschen geschickt sein und später in einem ihren besonderen Fähigkeiten an­zu wenden, der Erfahrung in dem Erkennen und Beeinflussen von gepaßten Berufe so manches leisten. In der normalen Schule mit Erziehungsschwierigkeiten befizt. Ein Dritter sieht alles ob= ihren großen Kassen wird es den Lehrern faum möglich sein, sich jettiver, er fann eher Eltern und Kind und ihre gegenseitige dem einzelnen Kinde zu widmen und auf die Eigenart seiner Beziehung ohne gefühlsmäßige Befangenheit beurteilen. Mandh Persönlichkeit einzugehen. Deswegen lernen wenig begabte und mal stellt es sich heraus, daß das Kind eigentlich gar nicht das ist, geistig zurüdgebliebene Kinder in solchen Klassen wenig. Sie sind mas man mit schwer erziehbar" bezeichnen fönnte; es reagiert nur aber der Qual des Sich- zurückgesezt und Minderwertigfühlens oft in einer den Erwachsenen unverständlichen Form auf ihre selbst ver­Jahre hindurch ausgefeßt. In einer Hilfsschulklasse dagegen fönnen schuldeten, ihnen nicht immer bewußten Erziehungsfehler. dieselben Kinder als die besten und geachtetsten Schüler gelten, wo­In solchen Fällen wird man, nachdem die Situation erfannt wurde, durch für sie eine viel günftigere seelische Situation entsteht. die Kinder von den Erwachsenen trennen müssen, oder aber es wäre cine vollkommene Umstellung der Erwachsenen notwendig.

Nicht nur im Elternhause, sondern auch in Kindergarten, Heim, Schule und Lehrstelle machen Kinder und Jugend liche Schwierigkeiten, Diefelben Kinder, die in der Familie keinerlei Anlaß zur Klage geben, werden den Eltern oft von außen als schwierig gemeldet. Da heißt es objektiv prüfen, woran es liegt, daß es gerade dort nicht recht gehen will; und es wird sich im Inter effe des Kindes eine Herausnahme aus dem betreffenden Kinder­garten, der Schule oder Lehrstelle nicht vermeiden lassen. Man fann beobachten, daß solche Kinder in anderer geeigneter Umgebung ihr Verhalten völlig ändern.

fönnen. Solche Kinder müssen in andere geeignetere Schulen umgeschult werden, wo der Unterricht sich nach dem Auffassungsvermögen und der Eigenart eines solchen Kindes richtet. Hier begehen die Eltern oft den großen Fehler, daß sie sich in unvernünftiger Weise gegen die Umschulung in die Hilfsschule wehren. Die Tatsache, daß ihr Kind geistig nicht auf der Höhe ist, verbittert sie und macht sie dem Kind gegenüber ungerecht. Sie nennen es blöde und faul und machen ihm Vorwürfe bei jeder Ge­legenheit. Diese Eltern wollen nicht einsehen, daß doch das Kind gar nichts dafür fann, und daß sie durch ihr Benehmen dem Kinde auch seelisch sehr schaden. So fommt es, daß die meisten geistig zurückgebliebenen Kinder im Charakter und Gemüt gestört find. Es ist flar ersichtlich, daß hier das Wohl der Kinder hinter einer falschen Scham der Eltern zurücktritt. Sie glauben bei sich selbst und den Nachbarn etwas zu verlieren und an Achtung einzu büßen, wenn ihr Kind die Hilfsschule besucht. Sie fürchten den Klatsch und die verlegenden Aussprüche, wie: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm", die, wie sie meinen, auf sie zurüdfallen, wogegen fie lieber die Selbsterziehung und Kraft aufbringen sollten, sie mit Würde zu ertragen.

Vor diesem Fehler tann nicht genug gewarnt werden. Die Hilfsschule ist nämlich in ihrer Organisation und Lehrmethode dem

Aus all diesen Gründen müssen die Erwachsenen sich ganz ba mußt für das Ansehen und den Ruf der Hilfsschule auch bei den Kindern einsehen. Heute heißt es noch unter den Kindern: in die Dofenschule" gehen. Diese Gesinnung muß bei den Kindern für die Kinder von allen Eltern befämpft werden. Ganz anders liegt das Problem der Erziehung und Behandlung des psychopathischen Kindes. Dr. Maria Fassbender.

Im Zeichen des S

Zur Hochschuldebatte

In diesen Tagen beginnt im Preußischen Landtag die Hochschuldebatte anläßlich der Beratungen des Haushalts für das Kultusministerium. In dem Zusammenhang ist es zwed­mäßig, sich die Ereignisse nach den bekannten Krawallen an den Hochschulen ins Gedächtnis zu rufen.

Aber Erziehungsschwierigkeiten, die durch Wechsel des Mikeus oder Umstellung der Erwachsenen sich beheben lassen, sind ja ver­hältnismäßig harmlos. Eine weittragendere Bedeutung gewinnen " Sie erst dann, wenn sie durch eine Reihe von entscheidenden Ent­widungsjahren, durch Anlage und Milieueinflüsse im weitesten Sinne in ihren Wechselbeziehungen vorbereitet und groß­gezogen wurden. Da heißt es: auf den Grund gehen. Unsere Zeit erfordert eine neue pädagogische Einstellung. Wir gehen heute nicht mehr mit dem Begrif der unfehlbaren Autorität an Kinder heran. Wir haben gelernt, fie als selbständige Wesen mit eigenen Anschauungen und eigenen Problemen zu betrachten. Aus dieser Erkenntnis heraus haben wir auch gelernt, die sogenannschaften der Studenten haben an einigen deutschen Hochschulen wieder Die Wahlen zu den staatlich anerkannten oder privaten Körper. ten Ungezogenheiten, Fehler und auffallende Charaktereigenschaften einen starten Aufstieg der nationalsozialistischen anders zu beurteilen und zu werten. Es nügt wenig, das Kind wahllos zu strafen, ihm feine Unarten vorzuwerfen und Moral stärkste oder zweitstärkste Gruppe die Führung übernommen, wie in Studentengruppen gebracht. Ueberall haben die Nazis als paufen zu halten. Es läßt sich auch vermeiden, daß die sogenannten Bonn und Breslau , wo sie 15( vorher 5) bzw. 22( vorher 11) mißratenen Kinder die Harmonie der ganzen Familie gefährden. Wieviel 3 wietracht ist dadurch schon zwischen Bater und Mutterschaft( D. St.) erlangten. Dabei ist in Betracht zu ziehen, daß sich von 78 und 31 Mandaten in der rechtsstehenden Deutschen Studenten­gefät worden! Daran bist nur du schuld," werfen sie sich gegen die anderen start zersplitterten Studentengrüppchen nur allzu leicht feitig vor. Das kann das Kind nur von dir haben!" Besonders ins Schlepptau der Nazis nehmen lassen. Das ist ersichtlich aus den unerquicklich find solche Szenen dann, wenn die Kinder dabei anwesend sind. Es heißt vielmehr für die betroffenen Eltern, Begrüßungstelegrammen, die diese Körperschaften den nicht den Mut zu verlieren, sondern sich schnell an berufener Stelle Führern der Nazis geschickt haben, u. a. mehrfach an den thüringi­schen Kultusminister Dr. Frid und Rat zu holen, um dem Kinde und gleichzeitig auch sich selbst zu Günther, ja fogar an die vom Reichsgericht wegen Nazizellen an den Rasseprofeffor bildung in der Reichswehr verurteilten Offiziere.

helfen.

Nun fragen wir, welche sind die häufigsten Erziehungs. fchwierigkeiten und wie tönnen wir ihnen abhelfen? Wir fönnen hier nur einige allgemein gültige und auf langjährige Er. fahrung geftüßte Beobachtungen bringen. Es lassen sich zwei große Gruppen von schwierigen Kindern unterscheiden: die einen find folche, die wenig auffallen, die Erwachsenen nicht sonderlich stören und sich den Anforderungen der Außenwelt ziemlich gut anpassen, die es aber mit sich selbst sehr schwer haben. Das sind die sogenannten nervösen, empfindlichen, zarten Kinder, Kinder, die an Schlaflosigkeit leiden, die unruhigen und leicht erregbaren Kinder, auch die verschlossenen, grüblerischen, schwermütigen und die Kinder, die keine Kameraden haben, die am liebsten allein sind und auch zu den Erwachsenen fein richtiges Verhältnis finden können. Nur liebende und aufmertfame Eltern, Erzieher und Lehrer bemerken, daß etwas mit diesen Kindern nicht stimmt, daß sie doch nicht so find, wie sie sein müßten.

So bemerkt z. B. die Lehrerin in der Schule, daß die 7jährige Lilli immer sehr müde ist, und das schon in der ersten Unterrichts. stunde. Lilli ist ein sehr zartes Kind, und deswegen glaubt die Lehrerin, daß das einfach eine förperliche Schwäche ist. Der Schul­arzt aber findet das Kind zwar zart, aber doch nicht frant und meint, daß die Müdigkeit andere Ursachen haben müsse. Die Lehre rin spricht mit der Mutter, und von ihr erfährt sie nach einigem Zögern, daß es ihnen jetzt sehr schlecht ginge, daß die ganze Familie, fünf Personen, in einer fleinen Stube wohne und des­wegen das Kind mit den Eltern in einem Bett schlafen müsse. Sie habe es längst bemerkt, daß das Kind in der Nacht entweder sehr unruhig oder überhaupt nicht schlafe und sich ängstlich an die Mutter anflammere. Darauf wurde das Kind einer Beratungsstelle für Heilerziehung zugeführt und von da aus erst einmal für einige Beit zur Erholung verschickt. Dort gelang es nach einer gewissen Zeit, das Kind daran zu gewöhnen, allein und gut zu schlafen. Nach Hause zurückgekehrt, hatte das Kind von jetzt an ein Bett für sich, das den Eltern inzwischen vom Jugendamt zur Verfügung gestellt worden war. So fonnte dank der Aufmerksamkeit einer Lehrerin diesem Rinde, wenn auch nicht restlos, so doch wesentlich geholfen werden. Es war auch eine Hilfe für die Mutter, die von nun an sich mit der Lehrerin ohne Scheu über alles aussprechen und sich Rat holen fonnte.

austommen fann.

Zu der zweiten Gruppe der schwierigen Kinder gehören die jenigen, mit denen die Umwelt aus irgendeinem Grunde schwer Eltern und Erzieher find, ob sie wollen oder nicht, ganz einfach gezwungen, sich mit diesen Kindern zu be fchäftigen, um die Störungen, bie fie verursachen, zu beseitigen. Das sind vor allem die geistig zurüdgebliebenen Kinder verschiedenen Grades. Die Erziehung dieser Kinder erfordert eine besondere Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Burde die geistige Schwäche von den Eltern in der Vorschulzeit nicht bemerkt, so tritt

Es ist mir eine Frage der Zeit, wann Vorstand und Haupt­ausschuß der D. St. fich offen zu den Nazis bekennen werden. Sie haben jetzt schon einen Beschluß gefaßt, daß sich die Einzelstudenten­fchaften in nächster Zeit wissenschaftlich mit dem numerus clausus auf voltsdeutscher Grundlage" beschäftigen sollen Dieser Beschlußz ist auch schon an einigen Hochschulen aufgenommen worden, indem man den Ausschluß von Studierenden jüdischer Abst am mung forderte. Den Juden nennt man, und den Sozialisten meint man! Das zeigt auch in diesem Semester deutlich das Bei­spiel Wien , wo die sozialistische Studentenschaft von den Wahlen zu der neuen Studentenvertretung durch die akademischen Behörden weitgehend ausgeschloffen wurde.

Aus dieser Hetze gegen die Sozialisten konnte auch in Deutsch land der folgende Fall entstehen: Der bekannte religiöse Sozialist Pfarrer Dehn erhielt einen Ruf für praktische Theologie an die Universität Heidelberg . Die Studentenschaft protestierte und Die Studentenschaft protestierte und repoftierte wie im Falle Gumbel. Kurz vor dem ablehnenden Beschluß der Fakultät entschied sich Pfarrer Dehn für einen von Halle ausgegangenen Ruf. Die rechtsstehende Studentenschaft hat auch hier Protestfundgebungen angekündigt. Der Kampf geht gegen die Ernennung eines Sozialisten zum Dozenten..

zu gleicher Zeit hielt die Deutsche Studentenschaft eine Hoch­schulreformtagung ab, von der besonders ein Vortrag über Masse und Bildung" interessiert. Der Referent führte an Hand von wissenschaftlichem und statistischem" Material aus, daß wissen schaftliche Erfolge von Studenten und Schülern der pro­letarischen Klasse taum festgestellt werden könnten, während die besten Leistungen von Angehörigen des gehobenen Bürgertums stammen. Von dieser Feststellung aus erfolgt dann die Forderung, den Einbruch der Masse" in die Hochschulen völlig zu verhindern und diese dem intellektuellen Bürgertum zu überlassen.

Hier wird so traß wie noch nie der Gedanke des Bildungs­privilegs des Bürgertums ausgesprochen. Die objektive Unter fuchung der Leistungsfähigkeit der Arbeiterstudenten muß schon daran scheitern, weil bisher nur eine ganz verschwindend geringe Anzahl von Arbeiterkindern an den Hochschulen studieren( 2 Broz. seit 1920. früher noch weniger). Das ,, wissenschaftliche" Material, auf dem der Referent feine Gedanken aufbaut, entzieht sich unserer Kritit, weil es uns nicht zugänglich ist, doch darf man hier wohl sagen, daß Statistik und Beweisführung in den Dienſt des politischen Willens des Re­ferenten und der Zuhörer gestellt worden sind und mit Recht ange aweifelt werden können. Es bleibt uns die Feststellung, wie allge mein und zäh das Bürgertum Front macht gegen einen Aufstieg der Arbeiterschaft in die wissenschaftlichen Berufe.

In letzter Zeit bemüht man sich auch start um die Wiederein führung einer staatlich anerkannten Studentenver tretung in Preußen. Nach den stürmischen Ereignissen zu Beginn

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| des Wintersemesters in Berlin und Königsberg haben die Hochschul­behörden. Bemühungen zur Einführung eines studentischen Selbst­scuzes angestellt, die jetzt auf eine Wiedereinführung der staatlichen Studentenschaft hinauslaufen. Dieses Bemühen ist von den Rechts­studenten freudig aufgenommen worden, denn mit staatlicher An­bunden. Der Gedanke der Wiedererlangung der Selbstverwaltung erfennung wäre für die D. St. wieder regelmäßige Finan­dierung durch 3wangsbeiträge aller Studenten wird nur als Decmantel vorgeschoben. Sollte er ehrliches Ziel der D. St. fein, fo brauchte sie nur dem vom Miniffer Becker entworfenen Studentenrecht zustimmen, das die Interessen aller Studenten und des Staates regelt.

ver=

Diese wichtigsten Einzelheiten der legten Zeit muß man fich vor Augen halten, wenn im Landtag über die Fragen der politischen Haltung der Studentenschaft, der Hochschulreform, der Lockerung des Bildungsmonopols und der studentischen Selbstverwaltung gesprochen wird. Sie sprechen deutlicher als die Redner der politischen Rechts­welche politischen Ziele fie verfolgt und wozu ihr die Hochschulreform parteien im Landtag, wo die Mehrheit der Studentenschaft steht, und das Studentenrecht dienen soll. Erst so gewinnt man ein um fassendes Bild über die Stellung der Hochschulen und der Studenten­schaft im heutigen Staat.

Wilhelm Tietgens,

Beberfüllung der Hochschulen

Troß der schlechten wirtschaftlichen Bage auch der Akademiter. nimmt der Andrang zu den Universitäten von Jahr zu Jahr zu. Die allerjüngste Statistit berichtet, daß zur Beit 132 000 Studierende an den deutschen Hochschulen immatrikuliert sind. Bisher wurde die Bahl 100 000 noch nie überschritten. Der Zu­wachs entfällt in der Hauptsache auf die medizinische Fakultät; während 1928 alles in allem 17 000 Medizinstudenten vorhanden waren, betrug im vergangenen Jahre ihre Zahl 26 000. Die Zahl der männlichen Studenten in diesem Fach betrug gegenüber früher 135 Pro3., die der weiblichen sogar 170 Proz

unaufhaltsam, fast lawinenartig ist die Zahl der Ata­demiterinnen im ganzen gewachsen. Die Zahl der studierenden Frauen beträgt zur Zeit 19 428. Gegenüber 1914 beträgt der Zu­wachs 358 Proz. Es ist interessant, daß die Frauen im Gegensatz zur Borkriegszeit nicht nur zur Universität gehen, sondern auch in erheblichem Maße andere Hochschulen besuchen, insbesondere te dh nische hochschulen. Mehr als ein Drittel der studierenden Frauen betreibt geisteswissenschaftliche Studien. An zweiter Stelle steht das Studium der Medizin, dann folgen in absteigender Reihe Naturwissenschaften, Rechts- und Staatswissenschaften, und die Aus­bildung der Lehrerin. Die Zahl der Theologiestudentinnen beträgt in Deutschland zur Zeit 257.

Dr. S.

Wochenende für Schulkinder!

Der Fürsorgearzt Dr. R. Jänede in Hannover hat in einem Spezialartikel in der Medizinischen Welt" die Forderung erhoben: Schafft auch für das Schulkind ein Wochenende." Er bedauert, daß das Plakat der Internationalen Hygiene- Aus­stellung in der Abteilung Kinderfürsorge mit dem angegebenen Tert bei den Behörden anscheinend feinen Widerhall gefunden hat. Jänecke gibt zu, daß die gesundheitlichen Störungen der Kriegs- und Nachkriegszeit in allen Schulen dank der gewaltigen Entwicklung der Leibesübungen heute endgültig verschwunden sind, daß aber in jüngster Beit aus anderen Gründen( Folgen der Arbeitslosigkeit der Eltern?) ein Nachlaffen des allgemeinen Gesundheitszustandes der Schulkinder allgemein beobachtet wird. Besonders zahl reidh feien nervöse, asthenische Kinder, und für diese müßten in jeder Woche ununterbrochen 1% Tag absolut freigemacht werden zum Sammeln der verbrauchten Kraft. Jänece wünscht, daß zu seinen Vorschlägen Lehrerschaft und Elternbeirat das Wort ergreifen. Dr. Seling.