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Das wahre Gesicht Mostaus

Erklärung der ruffischen Sozialdemokraten

Die Auslandsvertretung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Rußlands   ersucht uns um Beröffentlichung der nachstehenden Ere lärung:

Unmittelbar nach der sowjetamtlichen Bekanntmachung über den bevorstehenden Prozeß gegen 14 angebliche Mitglieder des ,, Unions­büros des Zentralfomitees" unserer Partei wurde von den Genossen Abramowitsch und Dan( in der Sigung vom 24. Februar d. 3.) der Auslandsvertretung der Borschlag gemacht, sie zweds Auftretens als Zeugen vor dem Obersten Gerichtshof der USSR  . nach 10 ostau reisen zu lassen. Diese Frage wurde in mehrmaliger Beratung erörtert, morauf die Auslandsvertretung zu der festen Ueberzeugung tam, daß die Sowjetregierung auch nach Zusicherung freien Geleits" und der Möglichkeit der freien Zeugenausfage nicht den Willen habe, die Borbedingungen zu schaffen, unter denen die Zeugenaussagen unferer Genoffen ihre volle Bedeutung gewinnen und den Arbeiter- und Bauernmaffen in Rußland   und im Auslande wirklich bekannt werden könnten.

die ganze Welt mit neuen Lügenströmen zu überschwemmen, die Angeklagten neuen förperlichen und seelischen Beirigungen auszu­fetzen, um ihnen weitere Geständnisse abzupreffen, weitere Dugende, ja vielleicht Hunderte von Menschen zu terrorifleren und sie in neue Leiden und Entbehrungen zu stürzen. Bielicht würde sogar die Sowjetregierung die Gelegenheit nicht unbenügt verfireichen lassen, die russische   Sozialdemokratie ihrer Führer zu berauben entweder in der Form eines Ausbruchs bestellter Empörung" irgendeines Tschefa- Agenten, oder als Folge eines jener Unglüdsfälle die der GPU schon so oft zustatten tamen, und für die man dann so leicht, menn auch feine technischen" Mängel, so doch neue Schädlinge" verantwortlich machen kann, die nur daran denten, die bolichemistische Regierung zu kompromittieren und ihre lauteren Vorsätze zu jabo

tieren".

"

Aus all diesen Erwägungen heraus beschloß die Auslandsver tretung, den Antrag der Genossen Abramowitsch und Dan be­treffend ihrer Reise nach Mostu abzulehnen.

Bezugnehmend auf die Erörterungen Herrn Krylenkos, der fich erlaubte, die Frage des Erscheinens der Genossen Abramowitsch aufs Entschiedenste, daß sie feineswegs gewillt ist, durch Berhand­und Dan vor Gericht aufzuwerfen, erklärt die Auslandsvertretung fungen über fretes Geleit" usw. Herrn Krylenko   und seinen Bor­

Kalifornische Früchte."

Reues Theater am 300.

Die Heine Daisy in der ,, Dollarprinzeffin" will mit ihrem Herrn Gemahl nur wie Bruder und Schwester leben. Eine Woche hält sie es aus, und dann fommt alles ganz anders. Was bei Leo Fall Episode ist, wird in den Kalifornischen Früchten" zum Hauptmotiv der Handlung, und Daisy erhält vier Schwestern, die sogar zur Pro­pagierung der geschlechtslosen Ehe einen Klub mit Statuten und vielen Paragraphen gründen. Ein paar Tage in der Ehe ändern die

Ansichten

Die Idee zu einem Sketch wird zu einer musikalischen Komödie verarbeitet und diese Jbee reicht dazu nicht aus. Andererseits haben Mar Hansen und Willy Brager nicht so viel Einfälle, um das dünne Gerüst mit wigigen Arabesten zu dekorieren oder um durch einen gutpointierten Dialog zu feffeln. Die Operette stirbt am Libretto. Jedes neue Wert demonstriert diesen Sag. Die Menschen, die hier auftreten, sind Schablone, ohne daß auch nur der leiseste Bersuch unternommen wird, ihnen den Anflug von Persönlichem u geben.

Zu diesen Vorgängen schreibt Ifred eine Mufif, die hin und wieder einen Stlager gebären möchte und nicht dazu in der Lage ist Sehr viel Rhythmus und wenig Melodie. Der Dirigent Hans Sommer   leistet im Rhythmischen Ausgezeichnetes. Gut ist ebenfalls die Regie Gustav Charlés, der auf Bewegtheit der Darsteller achtet. Unter diesen steht an erster Stelle Billy Brager selbst, der einen Berleger spielt und sonst mit der Handlung nicht viel zu tun hat. Künstlerische Bändigung des Schmonzes. Schon ein Plus. Neben ihm Emmy Sturm, stimmlich fultiviert, darstellerisch zu viel und zu start betonte Forschheit. Irma Godau und Eva L'Arronge   fönnen singen, sehen hübsch aus und ver­an das Operettenschema, das entweder Groteske oder die beherrschte Haltung verlangt. F. Sch.

Die Sowjetregierung würde unter feinen Umständen den beiden Ge noffen die Möglichkeit gewährleisten wollen, über all das Material zu verfügen, das zur Widerlegung jeder neuen, nicht vorauszusehen den Lüge benötigt werden könnte, und das sie also nicht vorher bereits des Genoffen Abramowitsch nach Mostau im Sommer 1928 und die gefeßten darin zu unterstützen, durch erlogene und heule fügen auch über schauspielerische Begabung. Die Herren halten sich

mals stattgefunden hat, zeugen nur zu gut von der grenzene lofen Berlogenheit der Antläger unserer Partei und von den grenzen­icfen Gewaltmaßnahmen, denen sie ihre Opfer, die in Moskau   auf der Antlagebant figen, unterwerfen mußten, um sie ihre notorischen Lügen mit allen Einzelheiten wiederholen zu lassen.

Die Sowjetregierung würde auf teinen Fall die Sicherheit der­jenigen Personen garantieren mollen, die irgendwie mit den Genossen Abramowitsch und Dan in Berührung tommen und sie in der Here beijchaffung des Materials unterstüßen würden, oder deren Erscheinen vor Gericht zur Befräftigung der Aussagen unserer beiben Genossen und zur fofortigen Widerlegung der immer wieder neu aufgehäuften Lügen notwendig würde. Die bolichemistische Regierung würde nie mals die Bedingungen schaffen wollen, die dem Bersprechen eines freien Geleits für die Genossen Abramowits h und Dan erst seinen vollen Bert geben würden. Sie kann ja diese Bedingungen nicht Schaffen, ohne das System von Willtür, von Gewalt, von wirtschaftlichem, physischem und moralischem Drud umzustürzen, das das russische Bolt bedrückt und das die Basis der Stalinfchen Dittatur bildet

Unter diesen Umständen würde die Reise der beiden Genossen nur ein Mittel für die Sowjetregierung sein, um

Aeschylos mit Sprechchören.

Der Agamemnon" im Staats heater.

Dr. Leyhausen ist ein Fanatiker des Sprechchors. Er erzieht Studenten und Studentinnen der Universität für sein Menschen Stimmenorchester. Daß die jungen Leute ihre Zeit vernünftiger bei den Bersen des Neylos als bei dem Brüllen von Juda verrede" totfdagen, barf nicht bezweifelt werden. Es fommt in die Sprecher, Die ihre Zunge bewältigen, auch eine gewisse Selbständigkeit des Ge miffens. Nur darf der Lehrer, mur dürfen die Schüler ihr Wert nicht überschäßen. Sie dürfen bas Kehleninstrument, deffen fie fich zu bemächtigen trachten, auch nicht falfa) in die Theaterkunft einfügen Denn man vergefle nie: ber bramatische Sprechchor soll ein poin phones Orchester fein, er foll die Etimmung des Dramas untermalen, er foll für die Soliften den Auftakt geben, er soll nach dem Soliften­auftritt noch eine Atinosphäre der Ergriffenheit zusammenbrauen. Auch mimische und tänzerische Beweglichkeit sind vom Chor zu ver langen.

Bas tut Lenhausen, der im Staatstheater seine Kunst zeigen darf, und der selber den Agamemnon" des Aeschylos von neuem verdeutschte? Er stellt nur lebende Bilder. Er läßt die Bilder

"

sprechen. Mancher von den Böglingen mag Talent haben. Die meisten besigen nur den Dilettanteneifer. Im antifen Drama ift der Chor ctwas Unw'rtliches, eine Bermehrung der schauspielerischen Solisten teele. Jm Leyhaufenschen Chor sind nur die Bemühungen der sehr wirklichen und meist unzulänglichen Mitglieder spürbar. Die Chor­mitglieder sind innerlich unbeteiligt, trog des Willens, aus dem Ur­quell der Begeisterung zu schöpfen.

Beyhausens Berdeutschung des griechischen Tramas ist tugend­hafte Philologenliebhaberei. Die Geduld fehit nicht, es fehlt mur das untergründige Wort. Das ganze Erperiment entspringt dem Gehirn, nicht bem fröhlichen Spieltrieb. Das große, heilige, neugestaltete Wort, der Tempelschatz des Dichters und Nachdichters, wird nicht entdeckt.

Bauntsch und niederträchtig waltet in der Schicksalstragödie des Aeschylos der verbrecherische Uebermut her olympischen Götter. Dieses flare Donna der menschlichen Inwürdigkeit und Unmündigkeit spricht Maria Roppenhöfer, bie Darstellerin der Rintemnäftra, mit bemunterungswürdiger Kunst. Auch Theodor Loos  , der Aga memnon, unb Walter Frant, der Aegisthos, gliedern ihre Rolle schön und vollkommen. So fiegen allein die Solisten. Sie verdienen den Beifall, den die Freunde des dramatischen Experimentes spenden. Im athenischen Theater des Herodes Attikus und im antifen Bau von Delphi werden heute noch die griechischen Schicksals tragödien aufgeführt. Dann bieten die Landschaft und der strahlende Tageshimmel den Boden und den Horizont für die Entfaltung der schredlichen Ereignisse. Der Chor ist dann nicht mehr eine zufällige theatralische Beigabe. Wer solche Festspiele gesehen hat, der begreift balb, daß Lenhaufens Experiment nur akademisches Intereffe wecken

tann.

marum

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Wedekind Aufguß.

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m, h.

Theater am Schiffbauerdamm: Der Dompteur". Das Theater am Schiffbauerdamm hat fich für seine neue Ko­mödie einen Alfred Savoir   ausgesucht, der die Götter wissen, augenblicklich der in Berlin   meist gespielte Autor ist. Innerhalb zwei Wochen gab es in Berlin   zwei Premieren von ihm. Das zweite dumme Stüd, das hier aufgeführt wird, hat den Titel Der Dompteur", und die Hauptrolle spielt wieder das unversiegliche Schedbuch. Alfred Savoir   lebt in einer bürgerlichen Märchenwelt, beren Dasein nur durch sagenhaft großen Reichtum möglich ist.

Im Dompteur" hat ein verstiegener Lord Lonsdale nach alter

Gesten die Meinung

ringen kann, daß die nur unter den größten Hemmungen sich zu dem Gedanken durch

Regierung Sowjetrußlands im zwanzigsten Jahrhundert in Rechtsprechung, Untersuchung, Polizei usw. Methoden anwendet, die in Europa   unwiderruflich dem finsteren Mittelalter angehören, und die der Moskauer   Schandprozeß so überzeugens aufzeigt. Die Auslandsvertretung ist nicht gewillt, dieses System zu beden, bas mit Rechtsbegriffen wie freies Geleit, freie Aussage usw. im schroffsten Widerspruch steht, noch den Henkern die Möglichkeit zu geben, die Sozialdemokratie zu enthaupten, indem sie sie ihrer hervorragendsten Bührer herauben. Im Gegenteil, bas schamlose Auftreten Herrn Krylenlos zwingt sie dazu, noch einmal mit der größten Entschieden beit vor aller Welt zu erflären: im bolschewistischen Rußland   gibt es fein Gericht, es gibt nur durch nichts verhüllte Willfürafte terrori­fierter Slaven der allmächtigen Diktatur, die ihrerseits die Ange­flagten, die Zeugen, ja die gesamte Bevölkerung terrorisieren; die grenzenlose Unehrlichkeit der bolichemistischen Dittatur nimmt ihr jeden Anspruch darauf, daß ihr Versprechen des freien Geleits" usw. anders aufgenommen wird, als die Borbereitung eines neuen Schmählichen Treubruchs."

Familientradition die Idee, irgendetwas Refordmäßiges für die Nachwelt tun zu müssen. Die Lonsdales fezen fich für die Unter­drückten ein; da es nach Savoir feine unterdrückten Menschen mehr gibt, interessiert sich Lonsdale für die dressierten Tiere. Er haßt die Dummheit und Brutalität des Dompteurs und hofft, daß er eines Tages von den Bestien aufgefressen wird. Um dies bemerkenswert fade Thema drehen sich die acht Bilder in der Komödie, die ein für Berlin   unbekannter Regiffeur Günther Haenel   ohne Schwung und ohne Linie abrollen läßt. Der Autor versucht dem Stüd baburd eine pifante Note zu geben, daß er sein Thema mit einer dämonischen Arabella, die niedliche Frau des Liebesgeschichte nerquidt: Dompteurs, verliebt sich Knall und Fall in den reichen Lord  . Die Lebensweisheiten, die uns der Pariser Autor serviert, find under­bauter Wedekind, von dessen Existenz er teine Ahnung zu haben fcheint.

Es lohnt sich nicht, das langftielige Hin und Her der Handlung näher zu beschreiben. Gerechterweise muß ich allerdings zugeben, daß einige erheiternde und gefchickte dialogisierte Szenen eingestreut find, die sicheren Lacherfolg verbürgen.

Regisseur schlecht zusammengehaltenen Ensembles, das mit Ausnahme Den verdienten Durchfall verhindert die Glanzleistung des vom von Beter Lorre Ausgezeichnetes leiftet. Einen blasierteren Lord, als ihn Gustav Gründgens   spielt, einen traftmeierischen Dompteur, als den von Fritz Kampers   tann man sich nicht benfen. Auch Theo Bingen gibt einer bummen Gigolofigur Gestalt und Farbe. Peter Lorre   fehlt der Humor für den Clown, den er darzustellen hat. Ein wirkliches Erlebnis vermittelt Carola Neher   als Arabella, als Weibchen mit der Dämonie. Sie zwitschert und lacht und schimpft und liebt hinreißend. Jedes Wort, jebe Miene, jede Bewegung ist ein reiner Genuß.

Poelzig und seine Schule.

Afademie Ausstellung.

dgr.

Die Akademie der Künste am Pariser Platz   erfüllt eine ihrer schönsten Aufgaben, indem sie das Lebenswert ihres Mitgliedes Hans Poelzig   und zugleich sein wirken auf die Schüler­generation darstellt. Die Schau erscheint als gefchloffene llebersicht über das Lebenswert des großen Sechzigjährigen in der Atempause, die die Ungunft der Zeit in sein Schafen zwangsläufig eingelegt hat. Die vier Hauptfäle der Akademie enthalten die Bauten Boelzigs JG.- Farben- Gebäude in Frankfurt  , 1930 vollendet; die rings um­vom Löwenberger Rathaus 1906 an bis zu dem gewaltigen laufenden acht Räume die Arbeiten seiner zahlreichen, meist schon zur Selbständigkeit übergegangenen Schüler. Allein in Berlin   tennt man das Große Schauspielhaus, die Bebauung des Scheunenviertels, das Kapitol Kino, die Messehallen und endlich das jüngst vollendete Funkhaus als Berte eines Baumeisters, der den gewaltigen Griff eines Genies besigt, um Maffen zu gliedern und ihrem praktischen 3wed anzupaffen. Die bezwingende Aufgabe des Architeften von Rang, doppelsinnig durch nüchterne 3wedhaftigkeit und die Möglich teiten reichster Phantasieformen als deren baulicher Umtleidung, ist in Boelzig wie faum in einem anderen Baumeister der Gegenwart Derförpert.

Seine Schüler haben viel von ihm empfangen, vor allem den schöpferischen Elan und das Gefühl für Maffenbeherrschung und llebereinstimmung von Grundriß und Aufbau. Eine Schule" im Sinne bloßer Formnachahmung gibt es nicht. Nur das Ideelle eint fie mit dem Meister: das Beste, was man von der Wirksamkeit eines Lehrers sagen kann. Beides, das Gemeinsame und das Selbständige, fann man am besten erkennen bei den Begabtesten, etma bei Eiermann   und Jannide, bei hamburger, dem Japaner Gafamoto, bei Poelzigs liebstem Mitarbeiter Schapiro und bei den ganz hervorragenden Rudolf Schwarz   und 3weigenthal p. f. sch.

Die lustigen Weiber von Wien."

fa- Palat am 300. Sie wirken ansteckend mit ihrer Lustigkeit. Allein dadurch ist fchon der 3wed des Films erreicht.

Die Handlung ist nicht in die forgenschmere Gegenwart verlegt. Augermeije mählte man für das Geschehen das Jahr 1873, in dem in Wien   ein Hofrat und seine 10 Tochter mohl forgenfrei leben fonnten. Der Herr Papa verirrt sich ein wenig, er möchte eine Dame mit zweifelhafter Bergangenheit heiraten. Darum machen seine Mädel emen Abstecher nach dem Ballett und fehren erst, als die Luft wieder rein ist, ins väterliche Haus zurüd.

Der Regiffeur Géza von Bolvary   darf weder Probleme wälzen noch uns hochdramatisch kommen, beides übersteigt sein Können. Aber eine belanglofe Sache versteht er reizvoll zu gestalten. Er meiß, daß auch das Auge im Tonfilm befriedigt werden muß und so bleibt seine Arbeit Film im eigentlichen Sinn. Er reiht ein schönes Blb an das andere. In verklärtem Schimmer lebt diese Zeit auf, in der die Frauen Culs trugen und Frauengesichter aus wunderbar aufgetürmten Haaren herauslugen. Entzückend sind die 10 Hofrats töchter, ganz gleich, ob man sie auf dem Bartett sieht oder auf einer schmalen Varietébühne. Es wirit tatsächlich ultig, wenn die spring­lebendige, übermütige Schar in viel zu enge Kulissen hineingeprest ist. Man sieht viel Spitzengeriesel, man sieht ein Stückchen Bein. Bon den Darstellern füllte ein jeder seinen Platz vorbildlich aus. Man freute sich über die 10 herzigen Mädel mit ihrer natürlichen Annut, über die schöne Lee Parry   den feschen Willy Forst   und die ultigen Paul Hörbiger   und Oskar Sinia.

Bedeutung des Rhythmus.

a. b.

Heber Bedeutung des Rhythmus für Stultur und Tanz" sprach in der Humboldt- Hochschule Friz Böhme. Er betonte, daß der Rhythmus, im Gegensatz zum mafchinenmäßigen Gleichmaß des Tattes, den Ausdruck der natürlichen Lebensturve alles organischen Werdens und Vergehens darstelle. Nur der rhythmisch empfindende Mensch sei imstande, sich als Bestandteil des lebendigen Organismus der Natur zu fühlen und die eigene Gefeßmäßigkeit darin zu erfassen. Lichtbilder, die Boltstänze und altertümliche Kulttänze zeigten, unter­Der Tanz sei ursprünglich stets rhythmischer Ausdrud gewesen. stüßten diese Feststellung des Vortragenden. Man fah Tänze in den einfachen und strengen Formen geschlossener Linien und geballter Streise, Tanze, die ein Gegeneinander von zwei Gruppen darstellten, und solche, bei denen das Bewegungserlebnis fich auf zwei als Baar tanzende Personen beschränkte.

Daß der moderne gymnastische Tanz wieder bewußt den Rhyth­Podium beweisen. Nur von den Darbietungen der Gymnastikschule mus zur Grundlage genommen hat, sollten Vorführungen auf dem Hinrich Medau  , den Tänzen Hans Weidts und den tänzerischen Baro. dien Trudi Schoops bekam man jedoch einen richtigen Eindruď. Beidts Erlebnistraft und feine tänzerische Körperbeherrschung waren start genug. selbst das unzulängliche Milieu zu überwinden. Die Ballgymnastik der Medau- Gruppe, fröhlichstes Körperspiel, wirfte in diesem primitiven Raum sogar echter und ursprünglicher als auf dem Bodium. Trudi Schoop   brachte Vorführungen die sie..Im preffionen und Karikaturen nannte. Sie enthüllt die Lächerlichkeit bedeutungsvoller Lebensposen, indem sie diese in ihren Tänzen spiegelt.

Tes.

Cupu Pid, der befannte Filmregisseur, ist diese Nacht im Alter von 45 Jahren plöglich gestorben. Auf einem Bankett der Tobis wurde er, gleich nachafeiner Tischrede, die er auf die Filmschaffenden hielt, von heftigen Herz- und Magenträmpfen befallen. Er wurde Stunden. Lupu Bid, selbst ein Charakterspieler von Format( zuerst in seine Wohnung geschafft, erholte sich nicht und starb nach wenigen im Theater), schuf Filme großer Eigenart. So Scherben", den erften tertlosen Film mit Werner Kraus und Anita Berber  . Sein letter großer Film war ,, St. Helena  ", in dem Werner Kraus den Napoleon   spielte. Lupu Bid gehörte zu den fühnen Berfechtern der Idee, daß alle Filmschaffenden fulturelle Interessen verbinden müßten. Er war daher auch der eigentliche Gründer, der Organi fator und der Borsigende der Dacho.

Museumsführungen. Conntag, den 8. März, 10 Uhr. Brof. Scharff: Aunit und Handwert Aegyptens" im Neuen Muieum. Dr. Hell: ta lienisches und belgisches Barod" im Staiser- Friedrich Museum. 11 30 Uhr, Dr. Cohn: Chinesische Kunst der Tang- Dynafile" im Bölferkundemuseum II. Zwanzig künffler aus Schweden  , Norwegen  , Dänemort und Effland find mcbiere Wochen in den Ausstellungsräumen der Deutschen Kunstgemeinschaft im Berliner   Schloß zu Gaft. Es befinden fich darunter die bedeutendsten nordischen Maler. Die Ausstellung wird Sonntag, mittage 12 Uhr, im Schloß eröffnet.

Der Bierte Deutsche Naturschußlag findet vom 8.- 12. April 1931 in Berlin   im Breußischen Abgeordnetenbaule ftatt Er wird fich reben einigen speziellen Fragen des Naturschutzes, insbesondere bes Bullanschutes, ben immer bringender werdenden Problemen der Landesplanung und Landa schaftsgestaltung widmen.