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Neuer Finanzffandal in Paris  .]

Finanzminister Flandin bloßgeftellt.

In Paris   ist ein neuer politischer Finanzffandal ausgebrochen infolge des Zusammenbruchs einer Flugpostgesellschaft ,, Compagnie Aero- Postale", die einen Postverkehr nach Südamerika  eingerichtet hat. Trotz aller verzweifelten Vertuschungsversuche bringen immer neue belastende Einzelheiten an die Deffentlichkeit. Die Gesellschaft hatte annähernd 200 millionen Obligationen auf den Markt gebracht, denen sie unberechtigterweise eine staatliche Garantie zuzuschreiben wagte. Außerdem sollen zwischen der Compagnie und ihren Tochtergesellschaften in Südamerika   sowie den hinter ihr stehenden Banken die üblichen Wechselreitereien vorgenommen worden sein. Das Gesamtdefizit soll sich auf über 400 Millionen Franten stellen.

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Was den Zusammenbruch der Gesellschaft, die wie alle anderen Buftverkehrsunternehmungen jährlich staatliche Subben. tionen erhielt, veranlaßt hat, ist noch nicht genau ersichtlich. Es scheint aber, als hätten die hinter ihr stehenden Banten bei der Revolution in Brasilien   empfindliche Berluste erlitten. Benau wie der Bankier Duftric hatte sich die Fluggesellschaft mächtiger Unterstüßung in den Kreisen des Barlaments zu erfreuen. Der Aufsichtsratsvorsitzende war der Bizepräsident der Kammer, Bouillout- Lafont, ihr Rechtsberater der frühere Handelsminister im Kabinett Tardieu und heutige Finanzminister Flandin. Er soll etwa die gleiche Rolle gespielt haben wie einst der Justizminister Péret im Duftric Standal. Seine Bloßstellung bildet für das Kabinett Laval dieselbe Gefahr wie die Kompromittierung Pérets für die damalige Re gierung Tardieus. Man erwartet daher, daß Laval seinen be­brohten Minister sd, nellstens ausschiffen wird. Borläufig hat er allerdings, und zwar mit unbestreitbarem Erfolg, die Pariser Breffe zum Schweigen bringen können. In der Freitagvormittag­fitzung der Kammer aber hat die Linksopposition alles getan, um dieses Manöver zu durchkreuzen und Flandin vor, der gesamten Deffentlichkeit aufs schwerste anzuflagen. Die Luftfahrtkommission Der Rammer hat mit 15 gegen 3 Stimmen das von der Regierung eingebrachte Sanierungsprojekt in Bausch und Bogen abgelehnt.

Laval wird Flandin richt los.

Der Standal der Compagnie Aero Postale hat am Montag im ministerrat eine leidenschaftliche Erörterung gefunden. Wie der Bopulaire" berichtet, foll Ministerpräsident Laval alles aufgeboten haben, um seinen schwer tompromittierten Finanzminister Flandin zur Demiff on zu veranlassen. Dieser habe sich jedoch entschieden geweigert und habe gedroht, noch zwei seiner Ministerkoueyen bloß­zustellen. Wie der Nationalsozialist Hervé in der Victoire" erklärt, handelt es sich dabei um den Marineminister Dumont und den Minister für öffentliche Arbeiten Deligne, die beide als Industrielle und Geschäftsleute fomie als Aufsichtsräte zahlreicher Gesellschaften bekannt sind.

Nazi Judentum.

Nationaldeutsche Juden mit Hitler   Argumenten.

In der Zeitschrift ,, Der nationaldeutsche Jude", Mitteilungsblatt des Verbandes der nationaldeutschen Juden e. V., bemüht sich der Herausgeber um den Nachweis, daß der Kampf gegen den Abtreibungsparagraphen 218 eine jüdische Ma che fei. Als Anlaß hierzu dient ihm der Stuttgarter   Fall Dr. Wolf Frau Dr. Rienfe. Wir würden die Sache nicht öffentlich erwähnen, Wenn nicht der Artikelschreiber fich die nachstehende Argumentation zu eigen madhte, um den jüdischen Hintergrund der Affäre zu beweisen:

Dr. Wolf und Frau Dr. Niente sind dem Bernehmen nach nichtjuden, aber Beziehungen zu den erwähnten jüdischen Areifen bestehen, für den Mann durch seine Tätigkeit als Bühnenschriftsteller, für die Frau als Gattin eines Suden. Und für jeden, der sehen famm und sehen will, ist völlig unverkennbar, daß diese Beziehungen bereits genügt haben, um gewissen journalistischen Klüngeln das Stichwort für den Spredchor der Entrüstung zu geben.

Man sieht: die übertriebene Angst vor dem Antisemitismus zeitigt genau die gleichen Methoden, mit denen die haten. freuzler felber jebe ihnen nicht genehme Person zu fünft lichen" Juden machen. Wenn die Eigenschaft als Bühnenschrift ſteller bereits himreicht, um einen Nichtjuden in einen Juben zu verwandeln, so werden am Ende doch die Hitler  - Leute damit recht haben, die da behaupten, daß alle großen deutschen Dichter- Don Leffing, Goethe und Schiller angefangen bis zu Gerhart Haupt des Judentums hinreichend verdächtig seien.

mann

Der Gehaltsabbau za

askars

Die falte" und die amtliche Ermäßigung" der Angestellten- Gehälter

Dr. Suhr sehr interessantes Zahlenmaterial über die Gehalts Im Märzheft der" AfA- Bundeszeitung" bringt Genoff: tämpfe der Angestellten. Dieses Material läßt nicht nur die Größe des augenblicklichen Angriffs auf die Tarif. gehälter der deutschen   Angestellten erkennen, sondern beweist darüber hinaus, daß dem jezigen Abbau der Tarifgehälter mit Hilfe der staatlichen Schlichtungsinstanzen schon etwa

feit Mitte 1930 ein genereller Abbau der übertariflichen Gehälter vorangegangen

ist und daß mit Sicherheit für die zweite Hälfte dieses Jahres mit einem neuen Generalangriff auf die Angestelltengehälter gerechnet werden muß.

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Zunächst stellt Dr. Suhr fest, daß nach der Statistit bes Bundes über die tariflichen Durchschnittsgehälter die Tarifgehälter der Angestellten von Mitte 1929 bis Ende diefer Zeit die tatsächlichen Einkommen der Angestellten noch ge 1930 fast unverändert geblieben sind. Daß aber während sunken sind, ist durch eine Untersuchung der Angestelltenverbände

in Mannheim   ermittelt worden.

Eine Umfrage bei 2500 Angestellten hat dort ergeben, daß im Laufe des Jahres 1930

faft der Hälfte der Angestellten das Einkommen um 13,3 Proz gekürzt

worden ist, und zwar durch Abbau der Leistungszulagen, Umgruppierungen usw. Wenn auch diese Feststellungen nur für die Stadt Mannheim   getroffen wurden, so betarf es doch feines besonderes Bercises dafür, daß eine derartige Droffe Reiche erfolgt ist. lung der Einkommen nicht nur in Mannheim  , sondern im ganzen

Gültigkeit haben, waren bereits gefündigt werden tönnen und die für 543 000 Angestellte

bis Mitte Februar 313 Verträge für 317 000 Angestellte gekündigt. Es besteht also gar kein Zweifel mehr darüber, daß die Unternehmer bis zum 31. März jeden fündbaren Tarifvertrag fündigen werden, um den einmal begonnenen Gehaltsabbau mit Hilfe der Regierung vollends durchzuführen.

Die Tatsache, daß die Unternehmer wie die Schlichtungs­instanzen bei den Tarifabschlüssen zu Ende des Borjahres sich jeder Geltungsdauer über den Spätsommer hinaus energisch widersetzten, läßt weiter darauf schließen, daß zu diesem Zeitpunkt mit der zwei­ten Abbauoffensive zu rechnen ist.

Seif Dezember 1930 ist bereits für 532 000 tariflich erfaßte Ungestellte ein Abbau der Tarifgehälter um durchschnitt.ich 6 Proz. vorgenommen worden,

mobei noch nicht die im Februar erfolgten Gehaltstürzungen eins gerechnet sind.

Durch diese Feststellungen wird wieder einmal der volkswirt. schaftliche Unsinn der ganzen Lohn- und Gehaltsabbauaktion dar getan, von der man einen Rüdgang der Preise und eine Wieder­belebung der Konjunktur erwartet. Seit mitte 1929 sind die Tarifgehälter der Angestellten im allgemeinen unnerändert ge blieben, die tatsächlichen Einkommen aber gefunten.

Bei der Arbeiterschaft ist ungefähr die gleiche Entwid­lung zu verzeichnen, mas erst vor furzem durch die Erhebungen des Teptilarbeiter Berbandes festgestellt worden ist. Die Lohn- und Gehaltsabbauattion ist also im Grunde genommen schon seit Mitte 1929 im Gange, ohne daß bis zum Jahre 1931 auch mur ein nachweisbarer Erfolg dieser Aktion hinsichtlich der Preis­fenfung oder Konjunkturbelebung zu verzeichnen ist.

Nachdem dieser talte Gehaltsabbau burchgeführt war, fegte gegen Ende 1930 eine wahre Flut von Tarif.. Die in dem Artikel des Genossen Suhr an die Reichs­fündigungen ein. Von den 1361 Tarifverträgen, die durch die regierung gerichtete Forderung, den Lohnabbau end­Af- Statistit erfaßt werden, waren bis zum 1. Januar dieses lich dadurch einzubämmen und Abbauschiedssprüche nicht mehr für Jahres 404 gefündigt. Für die übrigen 957 Berträge laufen tie verbindlich zu erflären, muß von allen Gewerkschaften mit tem Kündigungsfristen erst später, ab, zum Teil erst im vierten Quartal größten Nachdrud erhoben werden, weil der Lohn und Ge. 1931 und teilweise sogar erst 1932. Von den 800 Tarifverhaltsabbau fein geeignetes Mittel ist, um die trägen jedoch, die im ersten Quartal dieses Jahres Rrife zu beseitigen.

Stiläufer gewarnt!

Aeußerste Lawinengefahr in den Alpen.

In den bayerischen Bergen besteht außerordentlich große Lawinengefahr, so daß offiziell vor Skitouren gewarnt

wird.

St. George aus, einer unbestrittenen Hochburg der Konservativen, mo meder Arbeiterpartei noch Liberale einen Kandidaten aufgefteft haben. Es stehen sich jedoch zwei konservative Kandidaten gegen­über. Es ist der Kampf um die konservative Parteiführung. Ein Sieg der Zeitungstönige wäre für Baldwin eine Niederlage, die er fchwerlich lange überleben tönnte.

Unweit des Nordbahnhofes Ingolstadt tam bei dem Schienen: Städtestreit um den Abrüftungsfongreß

fie unterbringen?

gleisübergang der Staatsstraße Ingolstadt Nürnberg   der fahrplanmäßige Personenzug Riedenburg- Ingolstadt zur Entgleisung. 3000-4000 Zeilnehmer werden erwartet. Kann Genf  Die Lokomotive des Zuges sowie der Tender und Packwagen spran gen aus den Schienen und fielen die Böschung hinab, während tie sechs Personenwagen auf den Gleisen stehenblieben.. Auch in Tirol find außerordentlich starte Schneefälle zu: ver. zeichnen. In den italienischen Dolomiten sind familiche Basse durch neemaffen bis zu drei Meter blodiert. Im Adamello   Gebiet follen durch eine riesige Lamine etma 2000 Bäume umgeriffen sollen durch eine riesige Lamine elma 2000 Bäume umgeriffen morden, fein.

Bertehrsstörungen durch Schneeverwehungen werben auch aus Bolen und Oft galizien berichtet. Aus Schweten werden gefährliche Eisverhältniffe gemeldet. Hier liegen ebenso wie an der dänischen Küste zahlreiche Schiffe im Eis feft.

Knesebeck  , der Doppelverdiener.

Ohne Beschäftigung doppelte Einnahmen.

Auf Veranlassung des preußischen Innenministers ist gegen den Nazireichstagsabgeordneten und Regierungsrat von dem Knese bed das förmliche Disziplinarperfahren mit dem Biel der Entfernung aus dem Amte eingeleitet worden. Knesebed wurde bereits lange vor den Reichstagswahlen von dem Betätigung für die Nazipartei seines Amtes enthoben. Düsseldorfer   Regierungspräsidenten wegen feiner öffentlichen Als dann der Reichstag   aufgelöst wurde, bestimmten die Nazis den beamteten Propagandisten von dem Knesebeck   zum Reichstags fandidaten. Nicht weil er irgendwelche Qualitäten befigt, sondern

Entschädigung für die CalmettesOpfer. weil er von der preußischen Regierung gemaßregelt worden war.

Das Gäuglingssterben nochmals vor der Bürgerschaft.

Cubed, 10. März.

Am Montagabend hatte sich die Lübecker   Bürgerschaft wieder einmal mit dem übeder Säuglingssterben zu beschäftigen. Der Senat hatte dem Parlament eine Borlage unterbreitet, die die Durchführung der Fürsorge für die durch das Calmette Berfahren Geschädigten und den Abschluß eines Schieds­gerichtsvertrages für die Schadensersatzansprüche der Betroffenen regeln soll. Dabei wurde erwähnt, daß dem Lübecker Staat bis Ende Januar bereits 172 355 Mart Kosten entstanden sind. und der Senat ersucht nicht nur um Bewilligung von 200 000 Mart zur Abgeltung dieser Kosten, sondern auch um Einstellung der gleichen Gumme in den Haushalt des nächsten Jahres.

Im Anschluß an diese Senatsvorlage entwickelte sich eine außer ordentlich lebhafte Aussprache, in der der Sprecher der Rechten noch einmal auf die Zusammenhänge einging und besonders Angriffe gegen den Leiter des Gesundheitsamtes, den sozialdemokratischen Senator Mehrlein, richtete, daß weder er noch sein Stellvertreter in der entscheidenden Sigung des Gesundheitsrats anwesend gewesen seien. Auch sei dem Gesamtsenat vor Einführung des Verfahrens Peine   Mitteilung gemacht worden. Die sozialdemokratischen Abge­ordneten wandten sich energisch gegen die gegen Mehrlein er­hobenen Angriffe. Senator Mehrlein nahm darauf selbst das Wort und betonte zunäfft, daß das Untersuchungsver­fahren gegen die angeschuldigten Aerzte am 24. Februar abge schloffen und nunmehr vom Oberstaatsanwalt die Antlage erhoben werden wird. Er erklärte aber, daß die Aussichten der Anklage fehr fraglich seien, da selbst von fachwissen schaftlichen Autoritäten noch kein endgültiges Urteil über die Schäd­lichkeit oder Unseäblichkeit des Calmette- Berfahrens gefällt werden fonnte. Nach weiterer Aussprache wurde schließlich den Genats anträgen zugestimmt.

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Die Nazimelle vom 14. September brachte dann den Naziregierungs­rat in den Reichstag  , so daß das gegen ihn schwebende Disziplinar verfahren unterbrochen werden mußte. Nachdem der Reichstag am 9. Februar zur Weiterverfolgung der Angelegenheit seine Zu ftimmung gegeben hat, ist das Verfahren wieder aufgenommen worden. Schon seit Monaten bezieht Knesebec für nichts und wieber nichts sein volles Gehalt, darauf hinaus monatlich auch noch mehrere hundert Mart Diäten, obwohl er den Reichstag nun schon seit Wochen schwänzt. Wie bei Knesebec, so ist es bei allen Beamten der Nazifraktion. Sie alle tun, obwohl fie den Reichstag schwänzen, feinen Dienst. Sie sind aber pünktlich zur Stelle, wenn es Gehalt tassieren und Diäten in Empfang zu nehmen heißt.

Labour gegen Mosley  . Mandaisniederlegung gefordert.

Korruptionsverfuch. London  , 10. März.( Eigenbericht.)

getreten und hat sich der Mosley  - Gruppe angeschlossen, während der Der tonservative Abg. Allen ist aus der Partei aus­aus der Labourfraktion ausgeschiedene Abgeordnete und Beamten­gewerkschaftler Brown einstweilen neutral bleibt, bis seine Drgani­sation entschieden hat.

Zur Zeit reisen die Mosley  - Abgeordneten durch ihre Wahltreise, heftigsten widerstand und auf die Erbitterung der Arbeiter. um thre Haltung zu rechtfertigen, stoßen jedoch überall auf den Die Labourorganisationen verlangen die Niederlegung der Mandate. Mosley und seine Freunde weigern sich jedoch. Daneben sucht die Mosley- Gruppe, Funktionäre der Arbeiterpartei durch hohe Gehälter als Gefretäre ihrer Bartei hinüberzuziehen. Diese Versuche vermindern lediglich das unter der Arbeiterschaft bereits gefundene Ansehen Mosleys. Die Mehrzahl seiner Ber sammlungsbesucher find Mittelständler und Neugierige. Mos leys Aktion ist heute bereits bei der Arbeiterpartei und ihren An­

Wegen Beleidigung des preußischen Ministerpräsidenten Braun wurde vom Erweiterten Schöffengericht in Görlig der national- hängern erfolglos abgeprallt. sozialistische Reichstagsabgeordnete Brüdner- Breslau zu 600 Mart Geldstrafe verurteilt.

Inzwischen ist der Kampf unter den Konservativen voll ent brannt. Er tobt sich offen und ungehemmt im Londoner   Wahlkreis

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Genf  , 9. März. Der Generalfetretär des Bölferbundes hat an sämtliche Stadten eine Note gerichtet, in der die Regierungen aufgefordert werden, orbitungen für die Abrüstungstonferenz fowie die Zahl der benötigten und bie bis zum 15. April die Zahl und die Zusammenfegung ihrer Ab­Räume mitzuteilen. Die Note erklärt, diese Daten feien für die auf fcheidung über den Ort der Abrüstungstonferenz notwendig. Der der Maitagung des Bölkerbundsrates endgültig fallende Ente Note ist ein Fragebogen beigefügt, in der ins einzelne gehende An gaben über die Bahl und die Namen der Hauptvertreter, der stellver tretenden Vertreter, der Sachverständigen, des technischen Hilfs personals, der Journalisten, sowie Angaben über die benötigten Hotelräume, Salons und Büros usw. gefordert werden.

Bisher haben außer Genf   noch Wien  , Biarris, Cannes  und Barcelona   ihre Kandidatur für die Abhaltung der Abrüstungskonferenz für Genf   zu sichern. Sie hat einen besonderen Kommissar ernannt, in dessen Händen die gesamte technische Vor­Konferenz angemeldet. Die Genfer   Kantonregierung versucht, die bereitung der Konferenz liegt. Da die Stadt Genf   nicht über die

genügenden Räumlichkeiten für die Abhaltung der Konferenz und die Unterbringung der auf 3000 bis 4000 geschäßten Konferenzteil­und Wohnungen für die Delegierten vorgesehen; jedoch haben Wien  , nehmer besitzt, ist der Neubau von Versammlungsräumen, Hotels Biarriz, Barcelona   und Cannes   gleichfalls dem Generalsekretär Borschläge eingereicht, die eine Abhaltung der Abrüstungskonferenz in diesen Städten technisch möglich machen würde.

Flottenfrieden im Echwarzen Meer. Russisch- türkisches Abkommen.

Mostau, 10. März.

Amtlich wird mitgeteilt, daß das foeben abgeschlossene russisch­türkische Marineabkommen folgenden Wortlaut hat: Rußland   und die Türkei   verpflichten sich, teine Kriegsschiffe wader in ihrem eigenen Lande nech in anderen Ländern zu bauen, um ihre Flotten im Schwarzen Meer zu verstärken, ohne die andere Seite einige Monate vorher davon in Kenntnis zu seßen."

Das Abkommen gilt nach seiner Ratifizierung als untrennbarer Teil des russisch  - türkischen Protokolls vem 17. Dezember 1929. Als Grund für die Unterzeichnung dieses Zusagprotokolls wird ange geben, daß die türkische und die sewjetrussische Regierung nach einer eingehenden Aussprache beschlossen haben, durch die Unter­zeichnung eines solchen Abkommens ihre freundschaftlichen Be­ziehungen zu erweitern und den Frieden zu befestigen".

Chaplin Empfang

Bedauerlicherweise

als Anlaß für politische Demonftrationen. Der Polizeipräsident teilt mit: Unter den Linden   vor dem Hotel Adlon   und dem preußischen haben politisch radikal eingestellte Elemente die Ankunft Charlie Chaplins   dazu benutzt, um innerhalb des Bannkreises Ministerium des Innern politische Kundgebungen zu veranstalten. Der diensthabende Polizeioffizier sah sich daher ver anlaßt, die Mittelpromenade der Linden räumen zu lassen.

Polen   fürzt die Beamtengehälfer. Der polnische Finanzminister ertlärte im Senat u. a., im Rechnungsjahr 1931/32 fei ein Fehl­betrag von ungefähr 350 Millionen Bloty zu erwarten, die Regie­rung jei aber gewillt, Ersparnisse in Höhe von 300 millionen Zloty fegung der Beamtengehälter um 15 Proz. voraussichtlich ab 1. Juli zu erzielen. Davon sollen 200 millionen Zloty allein durch herab­dieses Jahres eingespart werden.