Der Architekt Herr Karl Lobber, Berlin SW., Hafenplay 5, Der Architekt Herr Karl Lodder, Berlin SW., Hafenplay 5, bittet diejenigen Personen um Angabe ihrer Adresse, welche Augenzeugen des in unserem Blatte mehrfach erörterten Unglücksfalles in der Dorfstraße gewesen sind, bei welchem der Schlosser Lodder getödtet wurde.
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Waffergaffe feine angeblich kranke Frau, die er in Watte und noch Busch geboten, von Adolph Ernst und Frische ganz zu gehender Beweisaufnahme nicht klären, welche Bewandtniß es Betten gepackt hatte, in die Charitee, nachdem er am Tage schweigen. Wer genau beobachtet, wird zu seinem Privat- mit der angeblich zum Schein ausgestellten Urkunde gehabt. vorher schon seinen Sohn eingeliefert hatte. Es stellte sich vergnügen noch finden, daß sich unter den Balleteusen neben den Der Gerichtshof hielt eine Beleidigung des Klägers v. N. beraus, daß die Frau und der Sohn durchaus gefund gewohnten Berliner Gesichtern auch wirklich englische Typen be- für vorliegend. Es sei nicht erwiesen, daß derselbe sich unlauterer find, Pfeiffer jedoch, ein Mann von 45 Jahren, plöglich geistes- merkbar machen, die direkt von London hergekommen sind, um Mittel bedient habe, um die Wechsel von seinem früheren Mündel trank geworden war. Während die Krankheit bis dahin die Berliner Gewerbe- Ausstellungsbesucher durch ihre strammen zu erlangen. Die Fassung des ganzen Berichts sei für den Privatgutartig gewesen war, trat gestern plötzlich eine Wandlung Exerzitien wie durch ihre Rasse in Staunen zu verfeßen. Und Kläger ungünftig, da nur angeführt worden sei, was gegnerischer cin, die Geheimrath Jolly beinahe verhängnißvoll geworden all diese bunte Kostümpracht ist, wenn man man den ehr- feits vorgebracht wurde. Dem Privatbeklagten sei aber zugegeben wäre. Als der Arzt zwischen 10 und 11 Uhr seinen Rundgang lichen Versicherungen des Textbuchs trauen barf, so worden, daß er sich im guten Glauben befunden habe und des durch die Abtheilung machte, riß Pfeiffer unversehens von einer gar von einer Handlung getragen, von der auf der halb sei gegen ihn nur auf eine Geldstrafe von 100 M. erkannt eichenen Bank eine Querlatte ab und verfekte damit dem Arzte Bühne allerdings ebenso wenig zu merken ist als von den Ur- worden. Die Veröffentlichung des Urtheils habe in der einen wuchtigen Schlag über den Kopf. Geheimrath Jolly, der fachen, welche den„ Dichter" bewogen haben, das aufgeführte Vossischen" und in der National- Zeitung" zu erfolgen. blutüberströmit war, wurde von Geheimrath König verbunden Schaustück„ Der Orient" zu nennen. Handlung und Idee Gegen das Erkenntniß wird Berufung eingelegt werden. und von zwei Angestellten der Charitee in feine Wohnung ge- würden hier auch nur als störendes Beiwerk empfunden werden. Wie vorsichtig man als Zeuge bei Beantwortung ber bracht. Die Befürchtung, daß der Schlag eine Gehirnerschütterung Man gloßt das ganze an, wie den Riefenbau einer Kaserne oder von dem Richter gestellten allgemeinen Fragen zu Werke gehen herbeigeführt habe, hat sich glücklicherweise als grundlos heraus wie eine Parade auf dem Tempelhofer Felde. Der Glanz blendet, muß, bewies eine Strafsache, welche gestern vor der ersten Straf gestellt. Der Verlegte befindet sich bereits wieder außerhalb des aber künstlerischen oder gar ethischen Gewinn daraus ziehen zu kammer des Landgerichts II zur Verhandlung gelangte. AnBettes und hat auch seine Wohnung schon verlassen können. wollen, wäre einfach lächerlich. Man muß daher auch die neueste geklagt wegen fahrlässigen Meineides war der Kohlenhändler Art der Bühnenkunst, mit der Deutschland nunmehr von Amerika Karl Gottfried Täschner aus Briz. Am 15. März d. J. wurde und England aus beglückt worden ist, als eine vielleicht noth der Angeklagte in einer Untersuchungsfache wider den Tischlermeister wendige Erscheinung der Zeit hinnehmen. Sie bringt nichts als Lehrich wegen vorsäglicher Störperverlegung an seiner Person vor dem zur höchsten Entfaltung, der als die Begleiterscheinung und Kenn- figenden, ob er bereits bestraft sei, beantwortete Läschner mit den auf blöde Schaulust spekulirenden barbarischen Geschäftsgeist Schöffengericht in Rixdorf vernommen. Die Frage des Vorzeichnung einer absterbenden Geschichtsperiode immerhin von Be-" nein". Später stellte es sich heraus, daß er im Jahre 1869 und deutung ist. im Jahre 1878 wegen Diebstahls mit Strafe belegt war und auf Theaterchronik. Jm Schiller Theater geht heute grund dieser Feststellungen wurde alsbald Anklage gegen T. erzum ersten Male Shakespeare's Lustspiel Viel Lärm um Nichts" hoben. Vor der Straffammer gab letzterer den Thatbestand zu in Szene. Die Hauptrolle der Beatrice spielt Frau Klara Meyer und führte zu seiner Entschuldigung an, daß er geglaubt habe, als Gaft. Guido Tielscher, der Komiker des Adolph- Ernst der Richter habe gefragt, ob er wegen Meineids bestraft sei Durch unvorsichtigen Gebrauch von Benzin hat sich am Theaters, ist für das Deutsche Theater verpflichtet worden und diese Frage sei dann von ihm allerdings verneint Dienstag Abend in der Wallner- Theaterstraße 23 ein schweres und wird an dieser Bühne seine Thätigkeit schon im neuen Spiel worden. Der Vertheidiger Rechtsanwait Bürtner wies darauf Brandunglück ereignet. Gine der in der dortigen Busfedernfabrit jahr beginnen. Im Berliner Theater wird nächstens hin, daß nach der jetzt herrschenden Praxis die Zeugen nur nach angestellten Arbeiterinnen reinigte nach Schluß des Geschäfts die dramatische Umdichtung der Novelle Meine offizielle Frau" den Vorstrafen wegen Meineides gefragt würden und daß daher ihr Kleid mittels Benzins. Sie trat alsdann unvorsichtiger- von Hans Diden aufgeführt werden. sein Klient wohl der Ansicht sein fonnte, daß auch ihm diese meise an den heißen Kochherd heran und sofort fing das Frage vorgelegt worden wäre. Der Gerichtshof schenkte zwar Benzin Feuer. Einen Augenblick später standen die Kleider den Angaben des Angeklagten Glauben, erblickte aber gerade der Unglücklichen in hellen Flammen. Einer Feuersäule gleichend, darin die Fahrlässigkeit, daß er die Frage des Richters nicht rannte sie in ihrer Todesangst auf die Straße hinab. Dort eilten ihr die Droschkenkutscher, die vor dem Hause hielten, au mit dem Titel: L'evoluzione storica della proprietà"(„ Die geEin Werk von dem sozialistischen Abgeordneten De Felice gehörig überlegt habe. Unter Zubilligung mildernder Umstände lautete das Urtheil auf 1 Monat Gefängniß. Silfe, rissen sie zu Boden und erstickten mit den Wagendecken die schichtliche Entwicklung des Eigenthums") wird in den nächsten Flammen. Der herbeigeholte Arzt erachtete den Zustand des Tagen im Berlage von Barbagallo und Scuderi in Catania er Mädchens, das Brandwunden am ganzen Körper erlitten hatte, scheinen. G3 soll eine fleißige Studie über den Sozialismus auf als so schwer, daß er dasselbe sofort nach dem städtischen Kranken- Sizilien sein; De Felice spricht von den Latifundien, von den Gehause am Friedrichshain überführen ließ. meindeländereien, von der wirthschaftlichen Lage der Bauern, von der Lage der Frau, von dem zivilisatorischen Einflusse der Arbeiter Das Werk wurde fasci", von dem Kollektiv Eigenthum 2c. während der Gefangenschaft des Autors geschrieben.
Von einem Kopp'schen Krankenwagen wurde Mittwoch Nachmittag ein unbekannter Knabe an der Ecke der Jnvaliden. und der Rathenowerstraße in Moabit überfahren. Das schwer verletzte Kind wurde auf dem Wagen gleich in ein Krankenhaus befördert.
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Tiferarisches.
Gerichts- Beifung.
Ein thränenreicher Amtsrichter erschien gestern vor der fünften Strafkammer am Landgericht I als Zeuge. Der Nutzrichter Dr. v. Constein hatte an einem schönen November- Nach mittage einen Spaziergang gemacht. In der Belle- Alliancestraße begegnete ihm der Kassenbote Thamm und stieß ihm in eiligem Der Amtsrichter wendete Polizeibericht vom 20. Mai. Am Dienstag Mittag wurde Vorübergehen an den rechten Arm. sich nun um, lief dem Kassenboten nach und ließ ihn festder 12jährige Sohn der Wittwe Eichelmann vor dem Hause nehmen. Der Amtsrichter begnügte sich aber nicht mit Schwedterstr. 241 durch einen Handwagen überfahren und am der Stellung des Strafantrages, sondern schrieb auch noch Kopfe und am Unterleibe verlegt. An der Ecke der Charlottenan den Brinzipal des Kaffenboten und legte ihm nahe, er möge und Schüßenstraße fiel nachmittags der 28 jährige Bierfahrer Emil Gude bei dem Versuche, auf den Vorderraum eines in den Kassenboten entlaffen. Da aber Thamm sich bei seinent Prinzipal des allerbesten Rufes erfreute, und da der Prinzipal der Fahrt befindlichen Pferdebahnivagens zu springen, gerieth Konsumvereine, welche in einem offenen Ladengeschäft auch wegen des nach seiner Ansicht ganz minimalen Renkontres nicht mit dem rechten Fuße unter die Räder und erlitt eine schwere Branntwein abgeben wollen, sind nach dem Gewerbesteuergefeß einen pflichttreuen und zuverlässigen Mann, der noch dazu Familie Quetschung der Behen. Er wurde nach einer Unfallstation steuerpflichtig. Mehreren Parteigenossen aus Langenbielau wurde hatte, mitten im Winter auf die Straße werfen wollte, ward aus gebracht. Gegenüber dem Grundstücke Kirchstr. 27 stürzte der vorgeworfen, die bezüglichen Bestimmungen verletzt und sich einer biefem Verlangen nichts. Das Strafverfahren nahm aber seinen Fort18 jährige Franz Baulinat beim Spielen von der Wassertreppe Steuerdefraudation schuldig gemacht zu haben. Thatsächlich gang, und das Amtsgericht nahm an den gestoßenen Ellenbogen so In die Spree, wurde jedoch durch einen ihm sofort nachspringenden hatten sie von der Abficht, Branntwein ebenfalls umzusehen, dem regen Antheil, daß es gegen den Angeklagten, dem von dem SynHerrn gerettet und zu seinen Eltern gebracht. Nachmittags Ortsvorsteher Mittheilung gemacht, fälschlicherweise diefelbe aber dikus seines Prinzipals das allerbeste Zeugniß ausgestellt wurde, wurde die fünfjährige Tochter der Wittwe Herrwig in der an den" Amtsvorsteher", der mit jenem in der Person iden auf fage und schreibe einen Monat Gefängniß Adalbertstraße durch einen Geschäftswagen, dessen Führer an- tisch ist, adressirt. Ferner tonnte von einem offenen Laden im erkannte. Hiergegen legte der Angeklagte selbstverständlich Be scheinend nicht die erforderliche Aufmerksamkeit aufgewendet hatte, Sinne des Gesetzes überhaupt nicht die Rede fein; rufung ein, und vor der Straffammer erschien wieder überfahren und am rechten Unterschenkel schwer verletzt. was die Staatsanwaltschaft als solchen angesehen wünschte, der Amtsrichter als Zeuge. Er meinte, es sei eine nur thatsächlich und Schuppen noch dazu unerhörte Witternugsübersicht vom 20. Mai 1896. Dreiftigkeit des Angeklagten, ein verschlossener. Das Schöffengericht erkannte troß haupte, er habe nicht absichtlich angerempelt, den erstens dem nach dem Antrage des Staatsanwalts auf schuldig hätte dann der Stoß den linken Arm treffen müssen, und und verurtheilte jeden der Angeklagten zu 20 M. Strafe zweitens sei bald nach dem Rentontre auch eine Dame dem AnDie Straflammer in Schweidnis indessen hob das Urtheil auf geklagten ausgewichen. ausgewichen. Ich habe," fuhr der Amtsrichter
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Stationen.
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Petersburg
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Wetter- Prognose file Donnerstag, den 21. Mai 1896. Etwas fühleres, veränderliches, vorwiegend trübes Wetter mit Regenfällen und ziemlich frischen nordwestlichen Winden. Berliner Wetterbureau.
Theater.
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wenn er
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und sprach die Angeklagten frei. Nach ihrer Annahme fehlten fort, schrecklich geweint vor Schmerz, ich habe auch auf der dem Schuppen die äußeren Merkmale eines offenen Ladens"; Polizeiwache schrecklich geweint und habe auch zu Hause schrecklich damit war für das Berufungsgericht natürlich auch die formale geweint, sodaß ich garnicht zu beruhigen war." R.-A. Justizrath Frage nach der Anmeldung beim Ortsvorsteher erledigt. Am v. Winterfeld legte hierauf dem Zeugen die Frage vor: Haben 18. Mai hatte sich der Straffenat des Kammergerichts als Sie vor Schmerz oder vor Aufregung so schrecklich geweint? Revisionsinstanz mit der Sache zu befassen. Der Ober- Staats: 3euge: Ich sagte es ja schon, vor furchtbaren Schmerzen; es anwalt felbft beantragte jedoch die Freisprechung, weil für die ist ja aber möglich, daß ich leichter weine, wenn zu den fürchter Entscheidung der Frage, ob ein offener Laden in Frage lichen Schmerzen noch eine große seelische Erregung tritt. stand oder nicht, die thatsächliche Feststellung des Berufungs - R.A.: Sie sind wohl sehr nervös, Herr Amtsrichter?- gerichts maßgebend sei. Der Senat erkannte denn auch auf Ver- 3euge: Jawohl, ich bin etwas nervös, soviel wie eben werfung der von der Staatsanwaltschaft eingelegten Revision. jeder Richter nervös ist, wenn er viel arbeitet; aber durch Der einstmalige Chefredakteur der Kreuz- Beitung", aus nicht frankhaft! Der Vertheidiger ging in seinem Rammerrath Philipp v. Nathusius( Vorgänger des Freiherrn Plaidoyer mit dem Amtsrichter, dessen Zugeständniß, daß jeder v. Hammerstein) hat gegen den Berichterstatter Gustav Meyer Richter nervös sei, geradezu klassisch war, scharf ins Gericht und eine Privatbeleidigungsklage angestrengt, welche gestern vor dem gelangte zu der Ansicht, daß die Schlüsse des Zeugen TrugSchöffengericht zur Verhandlung gelangte. Es handelte sich um schlüsse seien, durch die nun und nimmer bewiesen werden könne, einen Bericht, der gleichlautend in der„ Vossischen Zeitung" und daß der Angeklagte absichtlich den Herrn Amtsgerichtsrath in der National- Zeitung" erschienen war und einen Zivilprozeß angerempelt habe. Dieser Ansicht war das Gericht auch, es betraf, der am 21. Oftober v. J. zwischen Herrn v. Nathusins erkannte aber wegen fahrlässiger Körperverlegung auf 60 M. und dessen Verwandten und früherem Mündel, dem Hauptmann Geldstrafe.
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v. Päzold stattgefunden hatte. Es wurde mitgetheilt, daß Herr And Noth zum Betrüger geworden. Wegen Betruges v. N. bei einer passenden Gelegenheit für ca. 30 000 M. Wechsel- stand gestern der Steindrucker Karl T. vor der 129. Abtheilung afzepte aus feinem Mündel herausgelockt und sich nach des Schöffengerichts. Der Angeklagte war im Februar d. J. Das Olympia- Riefentheater hat am Dienstag Abend vor längerem Drängen dazu verstanden hatte, vor einem Notar durch Zufall in den Besitz eines Formulars gelangt, welches einer dichtgedrängten Zuschauermenge seine erste Vorstellung ge- eine fofort vollstreckbare Schuldurkunde auszustellen. Dies zum Kollektiren für eine Diakonissenanstalt benutzt werden aber für ben geben. Die Frage, warum dem Institut dieser Name ward, hätte Hauptmann von Pätzold teinen sollte. Der Angeklagte sammelte nun selbst milde Beiträge kann nur der reine Thor stellen, der nicht weiß, daß die Unter- praktischen Werth gehabt, denn die versuchte Zwangs- ein, die er in seine eigene Tasche fließen ließ. Durch nehmungen der Herren Blumenthal und Löwenfeld auch ver vollstreckung gegen Herrn v. N. sei fruchtlos ausgefallen. Die den Erfolg dreist geworden, begab der Angeklagte sich sogar zum teufelt wenig mit den im Olymp wandelnden Männern gemein fraglichen Wechsel seien theils von befreundeten Offizieren des Minister v. Berlepsch. Hier wurde er aber vom Geschick ereilt. haben, nach denen berechnender Geschäftssinn sie benannt hat. Hauptmanns v. P., theils von dessen Verwandten bezahlt worden. Dem Minister kam die Sache verdächtig vor, er ließ den Und da der Himmel der Alten des Schutzes zum Glück Herr v. Nathusius habe dann eine Gegentlage gegen Haupt- Kollektanten feststellen, wobei der Betrug ans Tageslicht tam. nicht theilhaftig wird, den der Gotteslästerungs- Paragraph mann v. P. angestrengt, weil dieser zu unrecht von der Schuld- Der Staatsanwalt wollte den Angeklagten mit einer Ge des Strafgesetzbuches den obrigkeitlich anerkannten Be- urkunde Gebrauch gemacht habe, welche nach Angabe des Klägers fängnißstraße von fünf Monaten bestraft wissen, der Vers hörden bietet, fo werden die Erbauer des Riesen- nur zum Schein" ausgestellt worden war. Das Gericht zu theidiger, Rechtsanwalt Reiche, wies aber auf die Nothlage hin, ft alles, in Dem figen das Publikum den Potsdam hatte ihn abgewiesen, das Kammergericht aber am in welche der Angeklagte mit seiner Familie infolge längerer Sommer hindurch zweimal täglich eingeladen wird, nachtheilige 21. Ottober eine Vertagung eintreten lassen, damit den Arbeitslosigkeit gerathen war und erreichte dadurch, daß es bei Folgen wegen der Namensnennung nicht weiter zu befürchten Parteien noch Zeit zu einer Einigung gegeben einer Einigung gegeben wurde. einer Strafe von zwei Monaten und drei Wochen Gefängniß be haben. Driginell mag der Gedanke sein, den Zuschauerraum in Während ber beklagte im beklagte Meyer geftrigen Termine lassen wurde. einen schreiend armfeligen und nüchternen Gegensatz zu der Pracht behauptete, daß er genau den Sachverhalt so wiedergegeben habe, Antisemitischer Boykott vor Gericht. Von der Strafzu stellen, die sich auf der Bühne ausbreiten soll, aber das Gefühl wie er vor dem Kammergericht von dem Vertreter des damaligen fammer Hagen sind die verantwortlichen Verfasser eines FlugDer Unbehaglichkeit, das sich beim Eintritt in das Gebäude un Beklagten, Justizrath Wolff, geschildert worden sei, erklärte der blattes, in dem die Aufforderung enthalten war, Weihnachts. willkürlich einstellt, verliert sich auch nach dem Aufgehen des Privatkläger, daß der Bericht die Thatsachen völlig entſtelle. einfäufe nicht bei Juden zu machen, zu je 30 Mart Geldstrafe Borhangs nicht. Ja, zum Unbehagen gefellt sich eine Art Ge- Bor Jahren sei er mit seinem früheren Mündel sehr befreundet verurtheilt worden. Die Straffammer hatte zuerst die Er= drücktheit und Aengstlichkeit beim Anblick der ungewohnten Riesen- gewefen, sie hätten sich gegenseitig mit Gefälligkeitsatzepten aus- öffnung des Hauptverfahrens abgelehnt, das Ober- Landesgericht pracht, die sich auf der breitgedehnten Bühne schnell entwickelt. geholfen, die nach und nach eine Gesammthöhe von 38 000 m. aber die erneute Strafverfolgung angeordnet. Wir brauchen Gine prüde Engländerin foll beim Anblick einer nackten Roloffal- erreicht hätten, wozu noch etwa 4000 M. an Binsen und Kosten wohl kaum zu sagen, daß wir eine derartige Berurtheilung statue in Rom erklärt haben, daß bei solchen Dimensionen die gekommen feien. Er habe seinem Mündel viele Wohlthaten ebenso bedanerlich finden, wie andere Gerichtserkenntnisse, die in Unfittlichkeit aufhöre. So ungefähr ist es auch im Olympia : erwiesen, sei aber mit Undant belohnt worden. Jähnlichen Fällen gegen Sozialdemokraten ergangen find. Theater, wenn zweihundert Frauenbeine sich auf einmal Jahre 1892 habe Hauptmann v. P. eine reiche Heirath gemacht. zum Himmel emporstrecken. Man wird erdrückt von dem vielen Er habe den reichen Verwandten seiner Frau nicht die Fleisch und der bunten Massenhaftigkeit, und trotz der Präzision, ganze Höhe feiner Schulden beichten, aber doch Geld von mit der die wohl an Tausend zählenden Menschen beiderlei Ge- ihnen haben wollen und da habe er, der Kläger , sich denn von Achtung, Klavier, Klaviatur und Piano Mechanik schlechts auf der Bühne sich bewegen, ermüdet das Auge unter ihm überreden lassen, ihm eine vollstreckbare Urkunde über den Anstrengungen, die ihm beim Verfolgen so ausgedehnten 30 000 m. auszustellen. Diesen Schein wollte der Hauptmann fabrik- Arbeiter! Der Ausstand ist noch unverändert. Die Arbeiter verharren auf ihren Forderungen. Troßdem die pekuniäre Flitterstaates zugemuthet werden. So mag es fommen, daß bei den Verwandten unterbreiten, um dadurch zu beweisen, daß er diefem Schauspiel finnliche Regungen weit mehr zurücktreten, durch andere Leute in Schulden gerathen sei. Hauptmann v. B. Unterstützung sehe minimal ist, sind sich die Streifenden alle als in normalen Ballettheatern, und daß beim Aufstehen von habe ausdrücklich erklärt, daß er von der Urkunde feinen Ge- einig, dem Unternehmerthum nicht zu willfahren, das Wiederdem harten Sitz, der einen drittehalb Stunden gedrückt hat, sich brauch machen würde. Die Wechsel seien dadurch aus der Welt aufnahme der Arbeit zu den alten Bedingungen verlangt- eine fast ein Gefühl geltend macht, als ob eine schwere Arbeit über geschafft worden, daß 10 000 Mart aus der Privatschatulle des Bumuthung, die um so größer ist, als man die Klaviatur geworfen hat. standen wäre. Man denke, was der Zuschauer alles zu beaisers gezahlt worden seien, 9000 M. habe Prinz Albrecht ge: Arbeiter, bedenkt, wir stehen einer der rücksichtslosesten wältigen hat! Ein Dugend weitläufiger Tänze, Massenaufzüge deckt, beides gegen Bürgschaft des Klägers v. Nathufius, 15 000 M. fonder Bahl, ganze Reitergruppen hoch zu Roß, Kameele, Efel, habe der Sohn des legteren übernommen. Der Rest sei von den Unternehmer- Vereinigungen gegenüber; es ist Eure Pflicht, uns moralisch und materiell zu unterstützen. Vor allem ist Geld zwei Elephanten, eine allerdings aus Pappe gefertigte Riefenfchlange, Verwandten des Herrn v. Pätzold gedeckt worden. In dem Redturner, Buftspringer, Klowns, eine Drahtseiltänzerin und zu Artikel des beklagten Meyer war noch erwähnt, daß gegen Herrn nöthig, um den 2600 Ausständigen wenigstens ein paar Groschen letzt, auf dem breiten Waffergraben, der die Bühne vom Zu- v. Nathufius ein Strafverfahren wegen Unterschlagung, Ürkunden vor den Feiertagen auszahlen zu können. Geldsendungen und schauerraum trennt, eine Anzahl elektrisch erleuchteter Schiffe, fälschung und Betrugs schwebe. Herr v. N. erklärte, daß sich Anfragen find zu richten an A. Kleinlein in Berlin SO, per die wirklich hin und her schwimmen! Nebenher ertönt sogar zu- dies Verfahren auf einige polizeiliche Ermittelungen beschränkt Adresse: Henke, Naunynstraße 27. Sämmtliche Arbeiterzeitungen werden um Abdruck gebeten. weilen Chorgefang. Auch macht die 70 Mann starte Stapelle habe, welche ein durchaus negatives Ergebniß gehabt hätten. Da Au die Gewerkschaften Berlins und Umgegend! Nacheine Musik zum Ganzen, die zum theil recht melodiös Dies wurde vom Vorsitzenden aus den Akten bestätigt. ist. So viel ber Bracht hat bislang Renz Hauptmann v. Pägold nicht zur Stelle war, ließ sich troß ein- dem zur genüge befannt ist, daß der Ausstand der Berliner
Gewerkschaftliches.
arbeiter ohne weiteres