Rr. 123 48. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts Sent
Sonnabend, 14. März 1931
Die Not mit der
Landwirtschaft.
Eine Kapuzinerpredigt zur rechten Zeit.- Ein Landwirt an seine Berufsgenossen.
Gegenwärtig sind im Landbund bei Kaldreuth, Sybel und| Rohr Katastrophenpolitik und Hitlerei Trumpf. Der Landbund und die ihn führenden Ostelbier haben jedes politische Augenmaß verloren. Die folgenden Ausführungen eines praktischen Landwirts aus Ostelbien neigen in ihrer scharfen Formulierung gewiß zu Verallgemeinerungen und lesen sich wie eine Kapuzinerpredigt. Aber wie jede Kapuzinerpredigt, menn ste gut ist, zugleich übertreibt und dennoch ins Schwarze trifft, so auch hier. Hoffentlich muzzt die Predigt von der Not ,, mit der Landwirtschaft noch etwas. Es wäre dringend nötig. Die Redaktion.
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Bor dem Kriege gabs auch eine Not mit der Landwirt chaft, die Not mit dem Großgrundbesig; dieser wollte nämlich teine Steuern zahlen. Seine Söhne dienten in den feudalen und feudalften Kavallerie- Regimentern, das loftete eine Stange Gold.
In den maßgebenden Stellen der Regierung und der Be hörden saßen feudale Großgrundbesizer oder Herren, die mit dem Großgrundbesiz verschwägert oder vervettert waren. Da brauchte man sich keine Gedanken zu machen, diese würden schon dafür sorgen, daß alles in Ordnung" bliebe. Ja, man war zus frieden. Die verfluchten Sozialdemokraten waren allerdings mit diesem Zustand nicht zufrieden, ständig mußten sie hegen". Aber was fonnten diese viel machen, seine Leute hatte man fest in der Hand, bei den Wahlen war gute kontrolle, auf dem Lande bekamen die ,, Sozis" teine Stimmen, der Bauer zahlte willig die Steuern für den Großgrundbesiz mit.
Der Bauer hatte viel zu große Ehrfurcht und viel zu großen Respett vor dem Rittergutsbefizer und Bächter, vor dem Herrn Amtmann"( wohl noch einige Tropfen Blut aus der Zeit der Leibcigenschaft vererbt). Sie alle, groß und klein, waren ja Berufs genossen", gingen Schulter an Schulter" durch dick und dünn" in Versammlungen(!). Sonst aber! ,, ja Bauer, das war
ganz was anderes".
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Dem Großbauern war es übrigens so recht, zum wenigsten fieß er es sich gefallen. Er lebte ja auch sehr gut, faß viel im Dorf trug und ließ seine Arbeiter arbeiten und sparte Geld.
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Der Kleinbauer hatte das Maul zu halten.
Aber der Reingewinn mochte sich am Jahresschluß als noch jo groß herausstellen, seinen Arbeitern entsprechend der Höhe des Reingewinnes eine besondere Zuwendung machen, ihre Lebenshaltung verbessern, tat feiner. Ja, folcher Gedanke tam überhaupt niemand, die Arbeiter als Mitarbeiter anzusehen, und daß ein Arbeiter mehr als arbeiten, sich fattessen und auch anständige Unterfunft beanspruchen könne. Je höher der Reingewinn, desto nobler die Paffionen, desto luguriöser die Anschaffungen. Der Arbeiter tennie zusehen. Das erzeugte Berbitterung daddad Und Tatsache ist, daß die Agrarier den Radikalismus auf dem Lande felbst gezüchtet haben und noch züchten.
Die Inflation hat wohl die angehäuften Reingewinne vernichtet, aber auch die Schulden. Wer nicht zu sehr im Geld- und Affoholtaumel in der Inflation mar, hatte seine Hypotheken rechtzeitig abgelöst, gebaut und Inventar getauft. Alle tamen, werut nicht vollkommen schuldenfrei, so doch mit wenig Auswertungshypothefen zu 1% bzw. 3 Proz. Zinsen in die Festmart. Das war eine feine Sache.
Aber die Landwirte tamen auch als andere in die Festmart, als fie por der Inflation waren. Der mühelose große Verdienst und das bequeme Leben hatte sie verdorben. Gutsbefizer und Bauern hatten dies Leben zu lieb gewonnen, sie wollten nicht mehr banon lassen. Doch dazu gehörte Geld. Scheinbar wenig und doch viel Geld, denn mun gehörte wirkliches Geld dazu!
Man war noch an große Summen gewöhnt; tausend Mart spielten gar feine Rolle. Die Herren" Landwirte waren vielfach mehr in der Stadt, in Versammlungen, in Weinlokalen, als auf thren Wirtschaften. Ihre Damen bevölkerten die besseren Kaufhäuser und Cafés. Zu Hause rauschte man in Seide und die Schmausereien wechselten ab. Ja, es ging hoch her und Geld spielte Leine Rolle. Aber es mußte gepumpt werden. Jeder Wechsel wurde unterschrieben, ob zu 15 Broz oder 30 Proz., nur Geld haben, um jeden Preis Geld haben, um ,, weiter wirtschaften" zu können. Weil teine Deckung vorhanden war( außer der Subfranz), badhte man lieber gar nicht daran Wedyfel zu 2000 m., 20 000 m., 40 000. lächerliche Summen--
Heute?! Sehr viele rettungslos pleite- meist durch eigene Schuld!
Gemach, meine Herren Berufsgenossen, schnaubt nicht so wütend, ich trete den Beweis an: Alle die ordentlichen, fleißigen, fparfamen und vorsichtigen unserer Berufsgenossen, die sich von der Inflation nicht verwirren fießen, zum wenigsten nach der Inflation wieder zur Besinnung tamen, haben keine oder wenig Schulden und auch heute noch vielfach leberschüsse. Ihrer sind gar nicht so wenig. Die Vorsichtigen haben in der Inflation am schlechtesten abgeschnitten. Wogegen diejenigen, die vom Inflationstaumel erfaßt waren, bauten und und kauften für Zehn tausende( nach wirklichem Geldeswert) auf Wechsel, die sie später mit dem Erlös für ein paar Ausschußtühe einlösten. Diese Helden sind aber heute trogdem am meisten pleite. Genügt auch das nicht als Beweis, daß ihr die Shuldigen feid. dann den zweiten Beweis: Es ist bekannt, daß die meisten Rittergüter, die unter ritterschaftlicher Berwaltung stehen, Ueberschüsse haben. Sowas Gowas bleibt nicht geheim. Aber das ist auch ja allen bekannt. I am mern tun natürlich alle, ob pleite oder plus!
Allen stand Berufsberatung in jedem Ausmaß zur Verfügung durch die Landwirtschaftskammern, landwirtschaftlichen Schulen, Zierzuchtinfpeffionen usw. Warum habt ihr euch nicht um die Juffitute gefümmert, sie sind doch eigens für euch geschaffen?! Euch war der Juflationslurus und der Inflationsschlendrian lieber! Es ist nicht wahr, daß die Beschaffenheit der einzelnen Güter und Bauernwirtschaften, die Rentabilität, bei der Berfchuldung ausschlaggebend war. Objekte der verschiedensten Rentabilität find pleite oder in Ordnung. 3mmer war es die Perfonalfrage der Befriebsleitung!
Untere Banbbundführer und die Borfigenden ber fanb mchichaftlichen Bereine haben schöne Reben gehalten. Inumer das
Heute ist es für die meisten zu spät.
selbe: die Not der Landwirtschaft, die hohen Löhne, die hohen| Fortführung eures Inflationslebens zwangen euch, um jeden Preis Steuern, Lobhudelei auf sich selbst, wie man bei Wind und Wetter Bargeld zu schaffen! ( fürchterlich!) sich abmüht für die Bevölkerung, für das Vaterland, Nahrungsmittel zu erzeugen aus reinem Pflichtgefühl(!) und reiner Baterlandsliebe(!), womöglich noch Vaterlandslieder hinterher. Man war mit sich zufrieden nach solch einer Bersammlung, machte noch in Gruppen eine faftige Nachfeier und fuhr dann nach Hause. Donnerwetter, was war man doch für Keris!
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Hätten unsere Führer Führerfähigkeit gehabt, dann hätten sie ihre Berufsgenossen ous dem Inflationstaumel rausgeriffen, hätten diesen die Wirklichkeit gezeigt, sie zur Sparfam feit, Drönungsliebe, Fleiß und Tüchtigkeit zurückgeführt. Hätten gewarnt, besonders vor dent leichtsinnigen Schulden= machen zu enormen Zinssägen usw.
Heute schreien unsere Führer noch mehr, drohend, bom bastischer( sie halten das für ihre Pflicht). Ihr schreit mit. Es ist das bequemste, und wenig Gehirnschmalz gehört dazu.-
Was hat man der Landwirtschaft nicht schon alles geschenkt: Notstandshilfen, Wasserschadenhilfen, Roggenstügungen usw usw. Jetzt die Osthilfe; und das Geschrei nach der öffentlichen Hand, dem Staat also, wird immer gellender.
Wer ist denn der Staat? Das ist die Wirtschaft, das Volt, das find wir! Auf Kosten anderer, denen es noch viel schlechter geht, als der Landwirtschaft, und die feine Schuld haben, wie ihr, foll euch geholfen werden!
Warum geht es diesen schlechter? Weil die Kauffraft der Landwirtschaft vernichtet ist und dies fich naturgemäß auf Handel und Wandel auswirken muß. Wer hat die Kauffraft der Land wirtschaft vernichtet? Die Landwirte selbst durch ein Leben wie vorstehend geschildert. Die Krise hat das nur verschärft.
Selbstverständlich geht es der Landwirt fchaft nicht glänzend. Aber daß bei 12-13 M. für Beizen, 10-11 m. für Gerste, 50-60 M. für Schweine, ebensoviel bei Rindern, 15-20 Pf. für Milch, 12-20 Pf. für 1 Ei usw. usw.. welche Preise wir wohl meist gehabt haben, Ueberschüsse erzielt merden können, wird in vielen vielen landwirtschaftlichen Betrieben erwiesen. Daß wir für diese Preise vielfach unsere Produkte verfauft haben übermäßig hoch werden
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nur vielleicht nicht, wo die Frachten wird wohl niemand bestreiten wollen. Gewiß hat der Roggen schon mal 6,50 M. gefoftet, aber auch schon 11 M., wir haben den Zentner Kartoffeln in diesem Jahre schon für 75 Pf. verkauft- aber wir haben auch schon 6 M. bekommen, und der Weizen hat schon 18 M. und die Schweine haben schon 90 M. geloftet. Hoftet der Roggen 7 M. und die Kartoffeln 1 2., dann sehe ich eben diese Produkte in Fleisch, Fett, Milch, Eier usw. um. Aber die Fälligkeit der leichtsinnig unterschriebenen Wechsel zur
Ford als Mahner.
und
Der Inflationstaumel, der erst 1928 fichtbar ganz verebbte, wurde von einer zunehmenden Stumpfheit Energielofigkeit abgelöst, die kaum noch überboten werden tonn. Biele könnten sich noch retten, aber so sorsche Kerle sie in der Inflationszeit waren, so große Schwächlinge sind sie jetzt geworben. Anstatt eisernes Bollen zu haben, hören sie trübselig das Gequatsche ihrer Führer mit an und brüten dann zu Hause ihrem Ende entgegen. Allenfalls soll noch der dröh nende Stahlhelmmarsch kolonnenschritt helfen! Stahlhelmmarschkolonnenschritt
Bor dem Weltkriege, in den Jahrzehnten nach einem ge= wonnenen Kriege, der außerdem nur ein gutes Jahr dauerie, fonnte sich Deutschland den Lugus der Nichtbesteuerung, also eines Privilegs des Großgrundbefizes auf Kosten der übrigen Volkswirt schaft leisten. Deutschland war ja wohlhabend. Jetzt aber, na ch einem perlorenen Kriege, der 51 Monate dauerte, in dem fast die ganzen Völker der Welt gegen uns standen und der eine furchtbare Menschen- und Materialvernichtung war, geht das nicht. Den Auswirkungen des von uns verlorenen Krieges zu begegnen. erfordert die Kraft der ganzen Nation!
Heute muß die Landwirtschaft nicht nur dem Namen nach, sondern wirklich das Fundament und der Nährstand des Staates fein und nicht der Zehrstand, der vom Staat erhalten sein will.
Der Staat und alle Stände können verlangen, daß die Candwirtschaft als großer Faftor im Staat seine Schuldigkeit tut und nicht durch seine Mißwirtschaft andere Stände mit ins Verderben zieht. Die Plus- Wirtschaften beweisen, daß die Landwirtschaft nicht nur lebensfähig ist, sondern auch Ueberschüsse erzielen fann. Sie tönnte also Kauftraft haben, Handel und Wandel beleben, und nicht, wie jetzt, ihn lähmen!
Gegen die Arbeiter, Angestellten, Rentner und Enteignete aller Art war der Landwirt hart und brutal, sogar schadenfroh( es gibt natürlich auch Ausnahmen). Heute heischt er Milleid und Hilfe als eine Selbstverständlichkeit. Jene gerieten unschuldig ins Unglüd, diese( die Landwirte) sind in Uebermut und Hochmuf hineingetaumelt. Selbstschuldig!!
Dem übrigen Volk darf von der Regierung nicht zugemutet werden, daß es außer der eigenen Not und Sorge, die nun einmal ein verlorener Krieg im Gefolge hat, auch noch die selbstverschuldeten Sorgen der verschuldeten Landwirte tragen und beseitigen foll.
Es gibt keine besondere Not der Landwirtschaft. Biel größer und ernster ist heute die Not mit der Landwirtschaft. Wer nicht of mit fähig ist, foll Fähigeren Platz machen! Die Unfähigen haben fast alle ihr Schidsal verdient! Ihr seid dem Volt und dem Staat schuldig, daß ihr das endlich erkennt und bekennt und- danach handelf!
Ford ist ein bitterernster Konkurrent für die in zu vielen, in zu fleinen und zu wenig ausgenutzten Betrieben arbeitende deutsche Industrie. Höhere Umfäße- höhere Gewinne starte Reserven. Auch die anderen europäischen Ford- Gesell. Bei der Ford- Motor- Company A.-G., der deutschen Ford - Gesellschaften haben das Jahr 1930 glänzend überstanden. Die schaft zeigte sich 1930 die entgegengesetzte Entwicklung wie bei der englische Gesellschaft verteilt wieder 10 Proz. Dividende; die Betriebsdeutschen Autoindustrie. Der Umsaß erhöhte sich gegen das gewinne sind von 18,8 Millionen Mark im Jahre 1929 auf 21,4 MilVorjahr von 38,1 Mill. auf 46,9 Mill, also uni 23 Proz. Da die lionen Mart im Jahre 1930 gestiegen. Die holländischen Fabriken Breise santen, stieg die Zahl der abgesetzten Wagen sogar um 29 Proz. haben in 14 Monaten( bis Ende Dezember 1930) bei 8,4 MilVon der deutschen Gesamtproduktion von 86 000 Personen und lionen Rapital fogar 6,5 Millionen Mart verdient, so daß die 17 000 Laftwagen hat die Ford- Gesellschaft 13 776 Fahrzeuge ab- Dividende von 10 auf 20 Broz. erhöht wurde. gesetzt. Gegenüber der zunehmenden Zersplitterung der deutschen Autoproduktion gibt dieses Fordsche Erempel zu denfen.
Der Reingewinn des deutschen Ford erhöhte sich von 2,2 auf 3,9 millionen Mart, obwohl erhebliche Rückstellungen er folgten. Wegen der bevorstehenden Stillegung des Berliner Betriebes sind ein Drittel der Berliner Anlagen mit 0,3 mil tonen Mark abgeschrieben worden. Die im Bau befindlichen Kölner Anlagen stehen mit 3,5 Millionen Mark zu Buch. Auf dem wichtigen Konto Patente usw.", das ursprünglich mit rund 4 Millionen Mark eingesetzt war, wurden im vorigen Jahre 1,33 Mil lionen, 1930 aber noch 1,3 Millionen Mark abgeschrieben, die natürlich verdient find. Diese Abschreibungen" find in Wahrheit Zahlungen an das amerikanische Mutterunternehmen. Bom Reingewinn kommen 1,9 Millionen Mark in eine Sonderreserve, weil man für alle Fälle wegen des Umzuges nach Köln vorsichtig sein. will. Dennoch wird auf das 15- Millionen- Kapital wieder eine Dividende von 10 Bro3. verteilt, und 0,5 Millionen werden noch auf neue Rechnung vorgetragen.
In der Generalversammlung wurde mitgeteilt, daß bis Anfang Mai 4000 schriftliche Aufträge vorliegen. Die Aussichten für 1931 werden optimistisch beurteilt; mann hofft, 17 000 Wagen abjeßen zu können.
Die Credit A.-G. für Ford- Fahrzeuge, eine Tochtergesellschaft, die den Absatz der Ford- Wagen finanziert, wird auf das Nominalkapital 15 Proz. Dividende verteilen. Die Ford- Gesellschaft erhält hier für ihre Beteiligung von nominell 2 Millionen Mart, für die nur 0,5 Millionen Mark eingezahlt wurden, noch 0,3 Millionen Mark. Alles in allem dürfte die Ford Gesellschaft im Jahre 1930 rund 5,5 mil. lionen Mart, also annähernd 40 Proz. ihres Rapitals, verbient haben!
Der Umzug nach Köln wird Ende April stattfinden; Anfang Mai soll die volle Produktion im Gange sein. Es sollen im ersten Jahre 1500 bis 2000 Leute beschäftigt werden, die in einer Schicht 75 Personenwagen und 35 Lastwagen herstellen, was einer Jahresproduktion von 33 000 Wagen entspräche. Der Kölner Betrieb foll auch für die Märkte von Frankreich , Holland und Standinavien arbeiten. Röln foll nicht Montage, sondern regelrechter Fabrit betrieb werden. Man fagt, die maschinelle Einrichtung wird ,, moderner" als die in Detroit sein.
Das Wort des Ford- Direttors, daß die weitere Entwicklung des deutschen Ford - Unternehmens von der Gestaltung des Abfazes, b. h., Bon ber usnugung der Anlagen, abhängt, follte auch in der deutschen Autoindustrie, me bie Gelege bes Marftes non den Technifern noch zu wenig beachtet werden, fehr bebacht werben.
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Der Leiter des Burbach - Konzerns, Generaldirektor Norte, äußerte sich auf der Generalversammlung im Gegensatz zu der pessimistischen Auffassung anderer Kalifonzernleiter über die Zukunft des Stalibergbaues durchaus optimistisch. Wenn auch der Kaliabsazz in den beiden ersten Monaten dieses Jahres gegenüber dem Borjahr erheblich zurückgeblieben sei, so hätten doch bisher die März abrufe dem Stand des März 1930 entsprochen. Er halte es für sicher, daß sich der Kaliabsatz in Deutschland nach der Durchführung der landwirtschaftlichen Hilfsattion fräftig beleben würde. In Den überseeischen Ländern seien für einen Ausbau des Kaliabjazzes noch unbegrenzte Möglichkeiten vorhanden.
Zu den im letzten Jahr begonnenen Delbohrungen bemertte Herr Korte, daß Burbach sowohl in Norddeutschland wie auch in Thüringen mit Erfolg Bohrungen vorgenommen habe. Die Beschaffenheit des geförderten Dels sei sehr gut und enthalte etwa 20 bis 23 Proz. Benzin, die bisherige Tagesausbeute fei bis auf der Burbach- Konzern den Vorteil gegenüber anderen Unternehmun 60 Tonnen angewachsen. Bei der Erschließung neuer Delfelder habe gen, daß er unter Benutzung seiner Kalischächte bei den Bohrungen 1000 Meter Tiefe, die anderenfalls erst vorgebohrt werden müßten, einspare. Eine eigene Raffination. des Dels kommt für Burbach vorläufig nicht in Frage, vielmehr wird diese auch weiterhin von der IG.- Farbenindustrie durchgeführt werden.
Der Verkauf der Oberschlesischen Hüttenwerke.
Auf der Generalversammlung der Mitteldeutschen Stahlwerte 2.-G., in der die früheren Lauchhammer Betriebe und das Brandenburger Walzwerk Weber zusammengefaßt sind, wurde mitgeteilt, daß sich bisher die Lage des Eisenmarkts in Mittel deutschland noch nicht geändert habe. Ob das bevorstehende Früh jahr eine Belebung durchgreifend bringen wird, könne gegenwärtig noch nicht übersehen werden.
Außerdem wurbe mitgeteilt, daß die im Besitz des Konzerns befindlichen Aktien der Oberschlesischen Hüttenwerte 21. G. in Gleiwiz für 6 Millionen Mark an den Oberbedarfkonzern( Oberschlesische Eisenbahnbedarf A.-G.), der sich im Besitz des Grafen Ballestrem befindet, vertauft worden sind. Der sehr rentable Mittelbeutsche Stahlfonzern ist bamit eine Beteiligung aus ber Seit des Sinte- Hofmann- Lauchhammer- Ronzerns losgeworden, Ian ber er menig Freude erlebt hat. 1