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Hyänen der Weltstadt.

Drei räuberische Grazien und ein jugendlicher Erpresser.

vor den Behörden. Go tat er es Anfang Februar d. 3. Er gab sich einem Brovinzontel zu erkennen: Gelb wolle er nicht, erflärte er. Hinterher fonnte er es doch gut brauchen und erhielt es auch. Er führte den Mann in abgelegene Winkel, angeblich, um ihm Amüsantes zu zeigen, machte ihn plöglich in einem Hausflur durch einen schmerz­haften Griff wehrlos und nahm ihm Ring, Armband, Brieftasche, Uhr und Kette ab. Schreist dir, so hast du das letztemal geschrien Ich bin einer von den großen Ganoven." Dann lief er davon und wurde gefaßt. Als man ihn zur Polizei führte, meinte er: Ich habe noch feine grauen Haare, die paar Monate werde ich schon absitzen." Nachdem der Staatsanwalt 1 Jahr 8 Monate Zuchthaus beantragt hatte, sagte er: Jetzt will ich eine Zigarette rauchen." Das Gericht verurteilte ihn zu 3 Jahren Gefängnis. Ist der Angeklagte noch zu bessern," hieß es in der Urteilsbegründung, so wird das in diesen drei Jahren geschehen. Ist er unverbefferlich, so muß er eben unschädlich gemacht werden."

Bor der Straffammer des Landgerichts II sitzen 3. B.| bedroht ist, und plünderte sie aus. Er spekulierte auf ihre Furcht drei Frauen: 44, 40 und 38 Jahre alt. Ihre Gesichter verraten Beruf und Vergangenheit, ihre Stimmen sind heiser von Alkohol. Die erste Instanz hat alle dret wegen Raubes verurteilt: die ,, bice Grete" zu Jahren Gefängnis, die beiden anderen zu je einem Jahre. Sie haben Berufung eingelegt. Sie bestreiten, den Mann an die ,, Band gedrückt" zu haben; er war betrunken und mag jem Portemonnale wohl verloren haben; auch sie waren betrunken, so daß sie überhaupt nicht wissen, was geschehen ist. Sie hatten sich in einem Restaurant zu dem Mann gesetzt; um sie loszuwerden, warf er 5 Mark auf die Thefe. Als er das Lofal verließ, folgten sie ihm; dann sah er sich plötzlich von den drei Grazien umringt, spürte einen Rud in der Gefäßtasche und schon waren sie fort, mit ihnen Porte­monnaie und 70 Mart. Jetzt fonnte er nicht mehr sagen, ob sie ihn an die Wand gedrückt hatten. Das war ihr Glück: sie erhielten nun wegen gemeinschaftlichen Diebstahls: die dicke Grete 9 Monate Gefängnis, die beiden anderen je 6 Monate. Auf dem Korridor baten sie den Berichterstatter, nur ja nicht ihre Namen und Adressen zu veröffentlichen.

Wenige Stunden später später vor dem Schöffengericht Berlin Mitte ein Dreiundzwanzigjähriger. Seinen Bater

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fannte er nicht, seine Mutter lernte er erst bei ihren Besuchen im Waisenhaus fennen. Von seinem siebenten Lebensjahre bis zur Ent laffung aus der Fürsorge wechselte er sechs Anstalten, als er die legte verließ, zählte er bereits zehn Vorstrafen. Sechs weitere folgten; auch wegen Erpressung und Raub. Der Bursche arbeitete stets nach dem gleichen System. Er näherte sich Männern, deren Veranlagung noch immer von dem berüchtigten Paragraphen

Tragödie einer Mutter.

Mit zwei Kindern in den Gastod.

Hamburg , 14. März.

Die Ehefrau eines Oberzolffekretärs hat sich, ihre vier jährige Tochter und ihren zweijährigen Sohn in der Küche ihrer Wohnung mit Gas vergiftet. Alle drei find tot. Das Motiv zur Tat ist nicht bekannt.

Nicht Prunk sondern Leistungsschau. ergriff das Vorstandsmitglied des Vereins Berliner Hotels, Rechts

Eröffnung der Reichsgafwirtemesse.

Die neunte Reichsgastwirtsmesse, die mit der Kochkunst ausstellung verbunden ist, wurde am Sonnabend mit einer schlichten Feier im Blauen Saal der Neuen Auto­balle auf dem Städtischen Messegelände eröffnet. In Bertretung des behinderten Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft fprach Ministerialrat Schuster. Er wies darauf hin, daß die zeit­gemäße Ernährungslehre in dem letzten Jahrzehnt außerordentliche Fortschritte gemacht habe. Die Hausfrauenorganisationen bemühen sich ganz anders als früher, die wichtigsten Ergebnisse dieser Forschun­gen an die einzelne Hausfrau heranzubringen. Man dürfe hoffen. daß die mit der Schau verbundenen besonderen Wettbewerbsveran staltungen neue und wesentliche Anregungen für weite Kreise bringen. Darauf erflärte der Ministerialrat die Ausstellung für eröffnet. Als Zweiter sprach der Bizepräsident des Deutschen Gastwirtsvert andes, Baul Litfin, der die volkswirtschaftliche Bedeutung des Gastwirts­gewerbes betonte, das fast eine Million Menschen beschäftigt. Die Modernisierung und Rationalisierung der Betriebe fei restlos durch geführt. Leider aber werde die Unterstüßung dieses Gewerbes durch Reich, Staat und Gemeinden immer noch sehr vermißt. Sodann

ergriff das Vorstandsmitglied des Vereins Berliner Hotels, Rechts­anwalt Hampe, das Wort. Gegenüber unserem Vorhaben so fagte er, könnte vielleicht eingewendet werden, daß in der heutigen Zeit, in der viele Volksgenossen in ihrer Ernährung Mangel leiben, die Veranstaltung einer Kochkunstausstellung Bedenten erregen müßte Wir veranstalten teine Prunfschau für verwöhnte Gäste, sondern eine Leistungsschau. Wir legen Wert darauf, Produkte der Küche zu bieten, die den Einkommensverhält­nissen der werktätigen Bevölkerung Berlins angepaßt find Die heutige Zeit steht dem Problem der Kochkunst vielfach auch anders gegenüber mie frühere Jahre. Als legter sprach Obermeister Albert Balzer, der darauf hinwies, daß die Kochkunstausstellung, die zum erstenmal nach 17 Jahren wieder in Berlin veranstaltet wird, das Herz der diesjährigen Reichsgastwirtsmesse sei. Den Abschluß der Schau werde die am 19. März von 12 bis 18 Uhr stattfindende Aus­stellung der Berufsarbeiten der Kochlehrlinge bilden.

Der Eröffnungsfeier wohnten zahlreiche Behördenvertreter von Staat und Stadt bei.

Die Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Alkoholgegner, 1. Bor­sitzender Carl Severing , 2 Borsigender Herm. Tempel, M. d. R., hält am Mittwoch, dem 18. März 1931, 17 Uhr, im Saal der SPD. - Fraktion im Reichstag, Bortal 2, feine dies

jährige Hauptversammlung ab. Folgende Tagesordnung ist in Aussicht genommen: 1. Bortrag des Genoffen Sanitätsrat Dr. Juliusburger: 3ur Psychologie und Soziologie des Altohalis. mus. 2. Tätigkeitsbericht.( Dr. S. Druder.) 3. Borstandswahl. 4. Berschiedenes. Die Organisationen werden gebeten, nach Mög­lichkeit mehrere entsprechend dem mehrfachen Stimmrecht Vertreter zu entfenden. Auswärtigen Mitgliedern tann auf Antrag ein 3uschuß zu den Reiseuntosten gewährt werden.

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Reichsbanner wehrt sich.

Die Prozesse in Prikwalf und Perleberg .

In Pritwalk( Priegnih) und Perleberg fanden nacheinander politische Prozesse statt. Auf der Anklagebank faßen neben Reichsbannerleuten National­fozialisten. Ueber das freisprechende Urteil im Perle­ berger Prozeß haben wir bereits furz berichtet. In beiden Orten glaubten die Nationalsozialisten die von den Reichs­bannerleuten geschützten Wahlversammlungen durch ihre Provokationen sprengen zu können.

In Prizwalt verantworteten sich drei Reichsbannerlaute und ein Nationalsozialist wegen gemeinschaftlicher schwerer Körperver­letzung. Unparteiische Zeugen befundeten, daß es die National­sozialisten, etwa 60 Mann starf, waren, die während der Ver­fammlung provozierten und nach der Versammlung die Angreifer spielten. Die Nazis wollten es natürlich in der Verhandlung anders mahr haben. Das Gericht sprach zwei Reichsbannerleute, da sie in Notwehr gehandelt hatten, frei, und verurteilte einen Reichs­bannermann wegen schwerer Körperverlegung zu einem Monat Ge­fängnis einen schmerkriegsbeschädigten Menschen, der durch einen Kopfschuß ein Auge ganz verloren hat und auf dem anderen nur schlecht sehen fann; er behauptete, sich durch einen Stuhl vor den umherfliegenden Biergläsern geschüßt zu haben. Der Nationalsozialist wurde freigesprochen.

Das Urteil in Perleberg ist bereits bekannt. Gegen den Nationalsozialisten, der drei Monate erhalten hat, war vom Staats­anwalt ein Jahr Gefängnis bentragt worden. Nicht unerwähnt foll das Verhalten der Nationalsozialisten in der Gerichtsverhandlung selbst bleiben. Die Herren fühlen sich immer mehr. Der Nazi­Angeklagte, Student der Theologie und SA. - Mann, erschien in Hitler- Hose und Hitler- Weste. Der vom Staatsanwalt wegen der provozierenden Kleidung beantragten Ordnungsstrafe wurde vom Gericht nicht zugestimmt. Dagegen erhielt ein nationalsozialistischer Zeuge eine Ordnungsstrafe in Höhe von 25 Mart Als nämlich der Verteidiger der angeflagten Reichsbannerleute, Rechtsanwalt Dr. Joachim, an ihn eine Frage richtete, erflärte er: Einem nichtdeutschen Berteidiger gebe ich teine Antwort Die Berleberger und Brigmalfer Ereignisse sollten den Nationalsozialisten eine Lehre sein: Das Reichsbanner wird, wenn es darauf ankommt. sich seiner Haut zu wehren wissen.

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