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Montag

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Technik

16. März 1931 bi

Zigarre am laufenden Band

C

In langen Reihen stehen die Zigarrenmaschinen in den Fabriksälen

Die Maschine beginnt sich jetzt einer Fabritation anzunehmen, die bisher gewissermaßen als das Privileg der Handarbeit galt- der Bigarrenherstellung. Der unausbleibliche Kampf amischen Handarbeit und Maschinenarbeit wird hier wohl nicht so erbittert ausgefochten werden wie auf anderen Gebieten. Ganz wird man auf die handgearbeitete Zigarre von Qualität nicht verzichten fönnen und dann forbert auch die Zigarrenmaschine fie arbeitet

Der Fülltabak wird in die Maschine transportiert als Halbautomat fo viel Hände zur Regulierung ihrer Mechanis men, daß der handwerklich geschulte Zigarrenmacher nicht entbehrt merden fann. An einer Maschine der Krenter Bigarrenwerfe in Döbeln , die die amerikanische Zigarrenmaschine zum ersten Male in Deutschlanh in großem Stile zur Anwendung bringen. arbeiten vier meibliche Hilfskräfte. Die tomplizierte Zurichtung des Tabaf materials( Sortieren, Anfeuchten, Entrippen) fann ohnedies nur durch Handarbeit geschehen. Der Arbeitsvorgang bei Pattersons Bigarrenrollmaschinen ist in großen Zügen beschrieben, etwa folgender: Der geschnittene und automatisch genau abgewogene Tabat wird

Genfer Autosalon.

Genf , im März( Eigenbericht.)

Kaum daß die Berliner Ausstellung ihr Ende erreicht hatte, ist bie internationale Automobilindustrie schon wieder in der Böllerbundsstadt versammelt. Daß es da nichts aufregend Neues gibt, liegt auf der Hand. Fast alles hat man schon in Berlin oder anderwärts gesehen.

Gerade für Deutschland ist die Schweiz deshalb so wichtig, weil wir hier unseren Absatz ständig vergrößern tonnten. Und das fogar in diesem Land, das im Gelde schroimmt, aber nicht weiß, was es damit anfangen soll. Vor allem haben die Amerikaner eine mächtige Absageinbuße erlitten. Grund dafür: USA : erhebt jegt höhere Zölle auf Schweizer Waren, beshalb grollt man hier den Yankees. Frant reich, Italien und Deutschland konnten im vorigen Jahre ihren Abjag in Perfonen und Laftwagen steigern, etmas auch die Eng länder, während außer Amerika auch Belgien und Desterreich nach gelassen haben. In Adler, Hanomag , Maybach, Horch, Mercedes- Benz , Opel und Stoewer ist Deutschland ause gezeichnet auf dem Genfer Salon vertreten. Man tann dem übrigen Ausland hier durchaus die Stirn bieten. Martinis Produktion, die als einzige hier Personenwagen bauen( Lizenz Wanderer), ist mini­mal und spielt gar feine Rolle.

Anders bei den Muzfahrzeugen. Hier liefert die Schweizer Industrie mustergültige und erstklassige Arbeit Man braucht sich mur bie Stände von Saurer, Berna, Brozincevic( FBW.) und Athens anzusehen. Saurer mit einem neuen Sechsrad Fahrgestell mit mir einer Hinterachfe. Ferner mit einem Diefel Schnelläufer, einem Bierzylinder, der bei 2400 Touren 55 PS. leistet Arbenz mit einer ganz neuen Bremse, die fehr menig Kraft erfordert. Hier haben die Deutschen schon einen schwereren Stand, wenn auch nicht ver­schmiegen merden soll, baß beispielsweise der Mercedes- Benz Diesel­motor auch in der Schweiz seine Freunde findet.

Dann die Motorräder. Sie hatten ja in Berlin leider ganz gefehlt. Die Engländer haben einen starten Ridgang in der Liefe rung nach der Schmeiz aufzumeisen. Deutschland dagegen eine Stei perung, es steht jest an zweiter Stelle, allerdings nur mit unb

in der erften Phase des Arbeitsganges in eine Rille gelegt; fie wandern unter ein Rad, merden zusammengepreßt und dann von einem Messer für die vorgesehene Zigarrenlänge zugeschnitten. Dann fallen diese inzwischen gerundeten Füller" auf eine Stahlfinger vorrichtung, die dafür sorgt, daß jeder Füller gleichmäßig dick und schwer ist. Das Umblatt wird nun auf eine durchlöcherte Metallplatte gelegt, die das Blatt anfaugt. Die darüber befindliche Stanze fenft fich auf das Blatt, saugt es hoch und schneidet hierbei das vor­gesehene Format. Der Sauger legt nun das Blatt auf ein Gummi band, auf das vorher der gleichmäßig abgewogene Füller gefallen ift und das Umblatt widelt sich um den Füller von links nach rechts. Die Zigarre hat jetzt bereits die Zigarrenform, ist aber noch ohne Deckblatt. Das Deckblatt wird ebenso wie vorher das Umblatt auf eine durchlöcherte Stanze gelegt, auf der es die vorgeschriebene Größe erhält. Wiederum wird von einem Sauger das Blatt hochgehoben und diesmal von einer Nadel zwischen zwei Rollern um die Zigarre gemidelt

Schließlich wird die Zigarre zur Glättung der Form noch einmal um einen Zylinder gerollt. Sie fällt aus der Maschine, mirb non einer Arbeiterin auf ihr Aussehen geprüft und in Formfäften aufgeschichtet.

Die Zigarre erhält das Deckblatt

einem Drittel der englischen Quote. Was Arbie, BM W., DK W., NGU. und Triumph zeigen, tann sich fehen lassen. Ganz neu ist die 500er Buch, Zweizylinder- 3weitatt- Doppeltolbenmotor. Auch recht preiswert. Von der Schweizer Industrie steht wie immer Motosacoche an der Spize. Unübertreffliche Präzisionsarbeit, aber mur geringe Produktion. Noch geringer bei Condor und den anderen. Also ist man auch bei Motorrädern start auf Import angewiesen; das sollten sich auch andere deutsche Motorradfirmen merten.

Fritz Wittekind.

Elektrischer Klein- Lötkolben Für den Werkzeugkasten im Hause fehlte noch immer der einfache, billige und leichte elektrische Lötkolben, denn mit den üblichen Kolben zu arbeiten, ist nicht jedermanns Sache. Nun ist für diese Zroecke, also für den Bastler, insbesondere für die Rundfunkbastler ein kleiner und besonders billiger Lötkolben geschaffen woorden, der nur 115 Gramm roiegt, aber

Nr. 126

48. Jahrgang

Der Glühringmotor

Er arbeitet mit Benzin und Schwerölen

Die Wahl des Motors ist heute die am meisten umstrittene Frage des ganzen Nußtraftwagenbetriebes. Dem mit Benzin, Benzol und deren Gemischen angetriebenen Bergaser motor steht als Kon­furrent der in neuester Zeit erheblich verbesserte Dieselmotor gegenüber, dessen Betriebsstoff das billige Gasöl ist. 3meifellos nimmt für den Großfraftwagen die Bedeutung der Dieselmaschine ftändig zu, doch wird es vielfach unangenehm empfunden, daß sie auf das ausländische Gasöl angewiesen ist und daß die Bedienung, Wartung und Instandsetzung den meisten auf Verbrennungsmotoren eingestellten Chauffeuren Schwierigkeiten macht.

Krupp in Effen baut jetzt fogenannte Glühringmotoren, deren Hauptvorteil darin besteht, daß sie beliebig mit Leicht oder Schmerölen, also mit Benzin, Benzol, Gasöl und sogar mit Stein­tohlen- und Braunkohlenteeröl betrieben werden können. Es handelt sich hier um normale Leichtölvergasermotoren mit einer in Kon­struktion und Arbeitsweise einfachen Zusagvorrichtung, die das Schweröl im Zylinder so umformt, daß es ohne erhöhten Druc genau wie ein Leichtöl entzündet wird und arbeitet. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus plattenförmigen Einfäßen( Glühringen), die im Oberteil des Verdichtungsraums bei allen Zylindern ein­gebaut find. Die Glühringe befizen Deffnungen, die dem Ber dichtungshub genau angepaßt und so gelegt sind, daß die nichtver dampften Brennstoffteilchen erst den Glühring überstreichen müssen und auf ihm verdampfen, bevor das Gemisch durch die Deffnung in den Hubraum gelangt.

Der Betriebsbeginn des Glühringmotors erfolgt stets mit Leichtöl; sowie der Glühring nach furzem Benzinbetrieb soweit vorgewärmt ist, daß der Betrieb mit Schweröl aufgenommen werden fann, erfolgt selbsttätig die Umschaltung auf Schweröl ver­mittels eines Wärmereglers( Thermostaten). Durch Zerstäubungs­vorrichtungen wird das angesaugte Schweröl zu feinsten Tröpfchen vernebelt und strömt durch das Einlaßventil, mit Luft vermischt, in den Zylinder, wo es vom Glühring völlig verdampft wird Nach Ablauf des jetzt folgenden Berbrennungshubs wird durch Zündkerze das Gemisch entzündet, worauf fich Arbeits- und Auspuffhub on­schließen. Bird der Motor durch Stillstand oder längeren Leerlauf zu falt, so erfolgt wieder selbsttätig Umschaltung auf Leichtöl.

Neuer Sprechmaschinenmotor

Das Aufziehen des Federmerfs der Sprechmaschine wird heute von jedem als fäftig empfunden, und faff jeder Schallplattenfreund hat die Abficht, feinen Apparat mit einem efeftrischen An trieb auszurüsten. Die Sprechmaschinenmotoren sind in den legter. Jahren so billig gemorden; für 50 m., ja fogar für einen noch ge­ringeren Betrag erhält man bereits einen recht guten Motor Teuer mird die Umänderung mur durch die notwendige Einbauarbeit, oft ist sie aber auch gar nicht möglich, da der Raum nicht ausreicht, mie z. B. bei Roffersprechmaschinen. Einen Ausweg bietet hier ber Motor im Blattenteller. Es handelt sich um einen sehr flachen Elektromotor, der zwar nicht unmittelbar im Plattentelier. wohl aber in einem sehr flachen Untersatz zu diesem untergebracht ist. Der Motor mit Plattenteller ist nicht höher, als etwa drei Zentimeter. Dieser neue Motor ist außerdem so fonstruiert, daß ein Einbau überhaupt nicht vorgenommen zu werden braucht, mant stellt den Motor nur auf die Sprechmaschine, von der man den Teller abnahm. Jeder Apparat mit Federwerk kann hierdurch also im Handumdrehen in einen. folchen mit elektrischem Antrieb umgewandelt werden, und jedes Koffergrammophon fann man zu Hause von der Lichtleitung aus laufen lassen.

Der Motor ist ein sehr moderner Kollektotmotor, der mit eine gebautem Regulator und Hochfrequenzstörschutz versehen ist, der die Entstehung von Rundfunkstörungen verhindert. Damit der elef­trische Tonabnehmer, der bei dieser Konstruktion dem eigentlichen Elektromotor natürlich näher tommt, als bei der üblichen, durch die Kraftlinien des Motors nicht beeinflußt wird, befindet sich in dent Leichtmetallplattenteller eine Einlage aus hochwertigem Dynamo­blech, die die Kraftlinien sauber abschirmt, so daß irgendein Brumme ton beim Betrieb des Motors aus dem Wechselstromneh nicht zu hören ist.

Kampf dem Lärm

Bereits vor dreißig Jahren wurde in Deutschland die Bea tämpfung des Lärmes als eine Kulturmaßnahme planmäßig ausgebaut, ging aber im Lärm" des Krieges unter und gewann erst neuerdings wieder Gestalt und werbende Kraft. Nun hat der Verein deutscher Ingenieure eine wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft unter dem Namen Fachausschuß für Lärmminderung" unter dem Vorsitz von Präsident Prof. Dr. Wagner, Direktor des Heinrich- Herz- Instituts für Schwingungsforschung an der Technischen Hochschule zu Berlin , gebildet und in mehreren Sizungen einen Plan aufgestellt. Das weite Arbeitsgebiet wird betreut von den Arbeitsausschüssen für Phyfit, Medizin, Bautechnit, Maschinen­technit, Rechtslage und Verwaltung, Erziehung und Aufklärung und schließlich Finanzierung. Durch diesen Zusammenschluß foll eine Grundlage für die gemeinsame Bearbeitung des Lärmproblems durch Behörden und Bertreter aller an der Lärmbekämpfung intereffierten Kreife geschaffen werden. Vor allem will der Fachausschuß richtung­weifend vorgehen, damit die Technik den Weg der Selbsthilfe be schreiten fann, um Eingriffen der Behörden vorzubeugen. Der Fach ausschuß wird auch auf der diesjährigen Bauausstellung mit Vor­führungen und zusammenfassenden Darstellungen vertreten fein.

Romar- Flugboot für Frankreich

Das fürzlich von den Rohrbach- Werfen in Berlin nach dent Travemünde Seeflughafen transportierte Großflugboot recht leistungsfähig ist. Entsprechend seinen besonderen Rohrbach- Romar" ift dort aufmontiert und zu Baffer ge­Zmecken ist bei seiner Konstruktion alles vermieden, was ihn bracht worden. Die erften Probeflüge unter Führung des Flugs teuer machen könnte. Er hat daher auch keinen besonderen tapitäns Steindorff zeigten sowohl in bezug auf Geschwindigkeit als Griff, sondern wird etroa so gehandhabt roie ein besonders auch Tragfähigteit mefentliche Berrefferungen gegenüber den Eigen­großer Füllfederhalter . Wegen dieser seiner Einfachheit hat der Spitzkolben auch den anspruchslosen Namen Lot- schaften der im Besitz der Deutschen Luft- Hansa befindlichen Romar­patrone" erhalten. Mittels Stecker, Leitungsschnur und Flugboote. Das Großflugboot wird im Anschluß an die Abnahme­Sicherheitsfassung ist der kleine Apparat, der nur soviel Strom flüge von Travemünde aus nach seinem französischen Bestimmungs mie drei Glühlampen braucht, mit der Hausleitung verbunden. hafen, noraussichtlich. St. Raphael am Mittelmeer , fliegen.