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Geschichte der Woche

Von Gerhart Hermann Mostar

Die Zeitungen haben ihn alle gebracht: seinen Mord. Sie

jetzt noch, ganz bestimmt aber nu is vorbei, is ja auch egal. Nu

steht ihn merkwürdig an. Er gibt einen Fünfziger, den lehien, dann läßt er sich von dem Schupo, der ihn oben erwartet, ohne Wider, stand abführen...

Die Zeitungen haben ihn alle gebracht: seinen Mord. Sie haben alle harte Worte für seine Tat gefunden, Worte des Abscheus, Worte der Wut; mit Recht. Denn er ist ein Säufer, und sein Opfer war ein Reh.

haben alle harte Worte für ſeine Tat gefunden, Worte des Ab nach Hause und das... das Fleisch in den Rucksack un   benn auf Rechtsfragen des Tages

scheus, Worte der Wut; mit Recht. Denn er ist ein Säufer, und sein Opfer war ein Reh.

Nicht, daß er gewildert hätte. Das wäre so schlimm nicht ge­wesen. Das wäre über eine fleine Notiz im Lotalblatt nicht hinaus­gekommen. Wenn es überhaupt entdeckt worden wäre. Mein Gott, es gibt so viel Rehe in den Wäldern um Herzfelde   und Rüdersdorf  ...

Das ist es aber eben, daß dies Reh, dies von ihm gemordete Reh nicht in seinen Wäldern geblieben war. Eine Krankheit und ein mitleidloser Frost hatten es gelöst von dem Rudel seiner Ge­fährten: es war lahm geworden, lahm im bitter falten Winter von neunzehnhundertachtundzwanzig.( Das war doch übrigens der gleiche Winter, in dem er endgültig arbeitslos wurde? und in dem er end­gültig ins Saufen tam?, seltsam...) Die zarten Füße des Rehs waren schwer geworden und unbeweglich, endlich ließen sie sich nicht mehr herausziehen aus dem hohen, steifen Schnee; da war das Rudel weitergezogen und hatte sein mühsames Futter gesucht. Und das Blut begann schon langsam zu erstarren in dem einsamen, zarten Körper des verlassenen Tieres, das flagende Fiepen war schon verstummt, das weiche Auge freiste nicht mehr fuchend über die weiße Fläche da fand es einer: ein Mensch. Es war ein reicher Mensch, er hatte ein Gut mit vielen warmen Ställen. In solch einen Stall brachte er das Reh, brachte es in die Wärme, in die tierische und verwandte Wärme der Kühe und Kälber. Und dort genas es.( Wenn aber damals nicht zufällig der Reiche das Reh gefunden hätte, sondern ein Armer, der feinen Stall der aber Hunger hatte? Der würde es sicher seinem Hunger zu fressen gegeben haben, schon damals, und ganz gewiß hätte außer dem Förster und dem Gendarmen feiner was bei gefunden. Warum denn also jetzt, zwei Jahre später? Warum haben die Herz­felder ihn verprügeln, warum haben ihn viele sogar lynchen wollen...?)

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war es da

Er weiß es ganz genau, warum. Weil sie sich inzwischen an das Reh gewöhnt hatten. Und das Reh an die Herzfelder. Wie sie es im nächsten Sommer in den Wald gebracht und freigelassen hatten, nachdem die Beine wieder gelenfig geworden waren nicht wiedergekommen? Und seither bei den Menschen geblieben? Das hatte, ihnen natürlich geschmeichelt, den Weibern  , und den Männern erst recht; das hatte sie gerührt. O je, wenn ihn da­mals, als er arbeitslos wurde, nur auch so ein Reicher auf­gefunden und in sein Haus geschleppt hätte, und da hätte er zu essen bekommen... wäre er etwa weggelaufen? Wäre er über­haupt ins Saufen geraten, wenn er zu essen gehabt hätte? Aber niemand las ihn auf. Niemand gab ihm Wärme als der Schnaps, gab ihm Wär niemand Mitleid als der Wirt.

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Er wurde nicht schöner bei diesem Leben, ganz gewiß nicht, innerlich nicht und äußerlich nicht. Das fiel ihm immer besonders zart, zierlich, wie... schön war das doch... mie derb, roh, häß­lich war doch er Wie menschlich war das Reh, und es war doch das Tier mie tierisch war er, und war doch der Mensch von ihnen beiden Die Sonntagsausflügler aus Berlin  streichelten das Reh, wo sie es sahen, und fütterten es. Wenn sie dann gerührt waren durch des Tieres Zartheit und Lieblichkeit, warfen sie dem Menschen wohl einen Fünfer mehr in die bettelnde Hand. Er vertrank auch den. Er hielt sich immer in der Nähe des Rehs auf. Er mußte ihm dankbar sein, denn es sorgte ja gewisser­maßen für ihn. Er wußte selbst nie, warum er es nicht war. Warum immer so etwas wie jawohl, wie ein richtiger Haß da war. Gegen alle guten Gedanken, gegen alle Vernunft.

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die Bahn. Un nach Berlin  . Ne halbe Stunde, da is es schon ver­tauft. Nich auf einmal, nee, in fleinen Portionen, an die Kneipe wat un an die Kneipe mat, überall hier rum jibt's Rehbraten heute, haha!

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Das ist erst drei Stunden her: da hockt er in einer dieser Kneipen und hat schon Schnaps getrunken- viel Schnaps. Er hat sich sogar eine Portion Reh bestellt eine Portion von seinem Reh. Wie es vor ihm steht, efelt er sich. Messer und Gabeln tänzeln unsicher durch seine Finger. Plöhlich fühlt er sich gedrungen, seinem Gegenüber am Stehtisch von dem Reh zu erzählen. Et war ja man so een zutraulichet Tierchen, jawoll man so een zutraulichet Tierchen, jawoll... aber wenn man Hunger hat, nich wahr, un Durst, haha, willsten Schnaps..."

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Er erzählt, erzählt die ganze Geschichte. Der Zuhörer sieht eben nicht vertrauenerweckend aus, sieht aus, als könne er ganz andere Wesen um die Ecke bringen als so'n lächerliches Reh aber er steht nach einer Weile doch auf und geht mit verächtlichem Gruß an einen anderen Tisch.

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Er erzählt sich alleine weiter. Trinkt wütend. Würgt das ge­geffene Fleisch wieder aus. Komisch is der Mensch... wegen so'n Reh... wo so viele Menschen druffieh'n..."

Der alte Mann, der da unten umsonst auf Groschen wartet,

Das neile Buch

Franz Blei  : Die Luft der Kreatur". ,, Die Lust der Kreatur", von der Franz Blei   in einem bei Ernst Rowohlt   erschienen Buch zu erzählen unternimmt, ist die Wollust der Kreatur. In einer Reihe von Erzählungen, Novellen, Parabeln, die in der Stadt und auf dem Land, hierzulande und in erotischen Gegenden spielen, tritt Blei in der Rolle eines Senkbleis auf, das der Liebe, dem Liebesgerede, der Liebesbegeisterung, der Liebes­ernüchterung auf den Grund zu kommen bemüht ist, das die Weite und Höhe, die Tiefe und geographische Lagerung jenes merkwürdigen menschlichen Urgefühls zu erforschen bestrebt ist.

Blei redet in diesen kleinen Arbeiten, deren Handlung sich durchweg in jenen gehobenen Gesellschaftssphären abrollt, in denen die rauhe Luft sozialer Einflüsse sich an das Liebesspiel nicht heran­magt, elegant und geschliffen, mit viel Kultur und reservierter Delikatesse: aber es kommt bei seiner Rede nicht allzuviel Brin­zipielles heraus.tom ner Rede nicht a

In der letzten Arbeit ,,, Das Gastmahl", befaßt sich Blei in These und Antithese mit den katholischen Eheforderungen und entpuppt sich dabei als ein offenbar sehr gründlicher Kenner der Kirchengesetze. Wenn er auch hier nicht gerade neue Erkenntnisse vermittelt, fo bleiben doch reizvoll die Mannigfaltigkeit der Betrachtungsweise, die er an sein Thema heranträgt, und ferner eine Spezialfritik, die auf­zeigt, daß die katholischen Ehegeseze nicht nur vom Standpunkt des

Ledigensteuer Verstorbener

Eine bedeutsame Entscheidung hat der Reichsfinanzhof am 17. Dezember 1930 gefällt. Bekanntlich bestimmt die Notverordnung des Reichspräsidenten   vom 26. Juli 1930, daß zuschläge zur Ein­fommensteuer der Ledigen erhoben werden. Bemessen wurde dieser Zuschlag nach der Einkommensteuer, die für den im Kalender­jahr 1929 endigenden Steuerabschnitt veranlagt war. Der Schluß des Kalenderjahres 1929 war daher auch für den Familienstand des Steuerpflichtigen maßgebend. War der Ledige am Schluß des Jahres 1929 bereits verheiratet, so entfiel für ihn dieser Zuschlag. Bisher war die Meinung vorwiegend, daß nur der Ledige den Zuschlag zu zahlen hatte, der das Inkrafttreten der Verordnung vom 26. Juli 1930 erlebt hatte. Dies ist nach der oben ange­führten Entscheidung des Reichsfinanzhofs nicht der Fall. Die Steuer stellt eine nachträgliche Erhöhung der Einkommensteuer für das Jahr 1929 dar, und die Erben sind verpflichtet, diesen Zuschlag nachzuzahlen, auch wenn der Ledige das Inkrafttreten der Notver­ordnung vom 26. Juli 1930 nicht mehr erlebt hat. Für schuldhafte Verletzung dieser Verpflichtung können die Erben eventuell persönlich haftbar gemacht werden. Margarethe Falkenfeld.

| wirklichen Lebens aus anfechtbar sind, sondern auch in sich voller Widersprüche stecken. Hans Bauer.

Der Fünfjahresplan

Unter diesem Titel erscheint bei S. Fischer eine knappe, aber höchst eindringliche Darlegung des bisherigen und mutmaßlich zu­fünftigen Verlaufes, den die neue Offensive des Bolschewismus" nehmen wird. Der Verfasser, Michael Farbman, ist Kor respondent großer ausländischer Zeitungen und, wie es scheint, von jeder Voreingenommenheit frei. Er kennt Sowjetrußland aus eigener Anschauung und versteht es, die großen Zusammenhänge der Sowjetwirtschaft lebendig zu gestalten. Das Bändchen, es um­faßt etwa 130 Seiten und kostet 3 Mt., ist vorzüglich dazu geeignet, alle tatsachenmäßigen Grundlagen zu liefern, welche die kritische Beurteilung des großen sozialistischen   Experiments" vor­aussetzt. Die Gebundenheit der russischen Wirtschaftsmethoden an die materiellen Grundlagen Sowjetrußlands wird überaus deutlich. Als den wichtigsten Faktor, der über Gelingen oder Nicht­gelingen des Planes entscheiden wird, betrachtet Farbman die völlig veränderte Lebenseinstellung" der jüngeren Generation. Die Arbeit Farbmans, die zuerst in einer englischen Wirtschafts­zeitschrift erschien und von Rose Hilferding ins Deutsche übertragen wurde, muß allen politisch Interessierten angelegentlich empfohlen J. P. Mayer. werden.

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Hjalmar Schachts Buch ,, Das Ende der Reparationen", mit dem wir uns in Nr. 103 des Borwärts" vom 3. März in dem Artikel ,, Herr Schacht als Antläger" ausführlich auseinandersetzten, ist im Verlag von Gerhard Stalling A.-G.( Oldenburg  ) erschienen.

FÜR DEN KLEINGÄRTNER

Rosen und Ziersträucher

3mei Jahre lang hat er diesen Haß ausgehalten, ohne ihn zu befriedigen. Er würde ihn auch heute noch mit sich herumtragen, wenn er immer genug zu essen gehabt hätte. Oder, was wichtiger ist: genug zu trinken. Wenn er betrunken war, dann mar er der gutmütigste Mensch von der Welt. Jawohl. War er. Dann Für die Befizer von Lauben und Kleingärten werden auch die hatte er immer Lust, das Reh zu streicheln, gut zu ihm zu sein, Richtlinien der Deutschen   Baumschulen für den Einkauf von Rosen obwohl es seine armselige Güte nicht brauchte; es hatte ja so viel und Ziersträuchern von Interesse sein. Rosenhoch Davon... Aber wenn er betrunten war, war das Reh nie bei ihm. stämme: 1. Wahl: der Stamm muß träftig und gerade gewachsen Immerhin: wie das gestern so schnell gekommen war Das sein und gute Fajerwurzeln haben. Er darf keine größeren un­fonnte nur geschehen, weil er zu lange, viel zu lange nichts ge­überwallten oder sonstigen Wunden haben und keine Brandflecken. trunken hatte. Weil sie ihn ausgesteuert hatten, endgültig und voll- Die Art der Unterlage. ob Wald- und Sämlingsstamm, ist anzu­ständig, und weil sich auch die Wohltätigen seiner nicht mehr an­geben, Rugosa- Stämme sollen nicht angeboten werden, sonst nur nahmen, da er ja doch ein unverbesserlicher Tunichtgut und Trunken- unter ausdrücklicher Angabe, daß auf Rugofa- Stamm veredelt ist. bold war. Das war wohl richtig; wie lange mochte das her sein, Die Krone muß mindestens drei normal entwickelte Triebe haben. die Zeit, da man ihn noch hätte bessern können...? Mittel- und Niederstämme: Es gelten die gleichen Be­Wie er durch die Straßen geschlappt war, den Frost des Winter- stimmungen wie bei Hochstämmen: Die Höhenmaße sind für Rosen­tags in den flammen Gliedern, den Frost dieser Gedanken im tauben, lahmen Hirn, voll Sucht und Sehnsucht nach Wärme ihm das Reh begegnet. Es sah ihn an aus seinen weichen, gar nicht mehr scheuen, fast schon menschlich gewordenen Augen; es tannte ihn ja auch, weil er im Sommer so oft um es war. Er lockte es mit Borten und Gebärden, und es folgte ihm.

da war

Er erschrack, wie er das fah. Wenn es ihm doch nicht folgen wollte. Sie waren am Rande des Ortes, nach wenigen Schritten waren sie im Wald, niemand konnte beobachten, was er dort tat. Wenn sie doch lieber inmitten des Dorfes wären. Wenn ihm doch einer jetzt zwanzig Pfennig gäbe, nur zwanzig oder fünfzehn Pfennig, nur für ein Glas Schnaps. Es war ja bloß, weil er feinen Schnaps hatte... Aber freilich: das war nur ein Glas, ein win­ziges; was half das? Aber einmal viel Schnaps haben, so viel Schnaps, wie man wollte... ach!

Sie sind sie sind im Wald. Er und das Reh. Er streichelt

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ſtämme wie folgt festgelegt: Hochstämme 100 bis 140 Zentimeter, Mittelstämme 75 bis 100 Zentimeter, Halbstämme 50 bis 75 3enti

meter.

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Kartoffeln, die nicht schwarz kochen

Ein Schmerzenskind der Landwirtschaft ist der Absatz der Kartoffeln. Vor allem in Jahren mit großen Kartoffelernten iſt der Handel in der Lage, besonders hohe Anforderungen an die Be­schaffenheit der Ware zu stellen. Die großstädtischen Kartoffelhändler faufen kaum noch Kartoffeln ein, ohne eine Kochprobe vorzunehmen; denn in den Speisewirtschaften der Großstadt, in denen die Kartoffeln stundenlang aufgewärmt stehen bleiben müssen, wird auf die Koch­eigenschaften der Kartoffeln großer Wert gelegt. Besondere Be­deutung hat daher in den letzten Jahren die Anforderung bekommen, daß die Kartoffeln nicht schwarz kochen dürfen. Holländische Forscher haben festgestellt, daß als Vorbeugungsmittel gegen das Schwarzkochen der Kartoffeln eine reichliche Salidündung zu empfehlen ist. Die städtische Verbraucherschaft berücksichtigt ober feineswegs nur das Aussehen der Kartoffeln, sondern sie stellt auch an den Geschmad immer strengere Anforderungen. Der Ge= werden. Ein von der Deutschen   Kartoffelbaugesellschaft verbreitetes Flugblatt berichtet über eine Geschmacksprüfung von verschieden gedüngten Kartoffeln, bei welcher die mit Bolldüngung ver­fehenen Kartoffeln über 1 Pfund höher bewertet wurden als die ungedüngten oder mur mit Stallmist gedüngten Kartoffeln. Dieses günstige Ergebnis wurde allerdings nur dann erzielt, wenn die Kartoffeln eine Volldüngung mit reichlich bemessener Kaligabe erhalten hatten.

3iersträucher: Bei Flieder, Schneeball, Hydrangea, Gold- schmack fann wesentlich durch eine zweckmäßige Ernährung verbessert regen, Prunus triloba und ähnlichen Arten sind teine bestimmten Höhenvorschriften. Die Stammhöhen sind bei Angeboten anzugeben und einzuhalten. Für Trauerbäume gelten die gleichen Bestim­mungen. Verschiedene Sorten, wie z. B. Salix alba vital. pend., Corylus avell. pend., Fagus sylv. pend. und atri purpurea pend. Betula in Sorten werden von unten gezogen bzw. auf niederen Stämmen veredelt. Diese Pflanzen werden nach den üblichen Höhen gehandelt und müssen von unten auf gut garniert und beästet sein. Die Ziersträucher müssen verpflanzt und aus weitem Stand, d. h. aus weiter Verschulung geliefert werden. Sie sollen kräftig gewachsen und gut entwickelt sein. Das Alter ist anzugeben. Eine Höhe läßt sich nicht festlegen. Dieselbe richtet sich nach der Art des

Strauches und seiner Verwendung als Vor-, Zier- oder Deckstrauch. Bei Lieferungen von Veredelungen genügen je nach Art 1- bis 2jährige Beredelungen. Hauptartikel, wie 3. B. veredelte Syringen, Prunus   triloba u. ä. werden nach Trieben gehandelt. Handelsüblich wie bei Syringen, z. B. 3 bis 5, 5 bis 10 Triebe und mehr.

Nachzucht von Gemüsesaaten

noch immer über das Fell, gedankenlos es ist glatt und gepflegt; da muß wohl einer oder eine im Ort sein, einer oder eine mit einem Ramm, und da wird es dann gefämmt, und da wird wohl große Trauer sein, wenn es tot ist. In Berlin  , am Schlesischen Bahn­ hof  , da fann man alle mögliche Ware loswerden, und überdies ist der Schnaps da billig. Verflucht falt ist es, man fönnte auch was Warmes außenrum brauchen, das würde vielleicht auch abfallen. Aber es ist doch nicht so talt wie vor zwei Jahren, wo es gefunden wurde Wem gehört es denn eigentlich? Keinem! Na also! Es frißt bloß und tut nichts. Db es wohl, ob es wohl vielleicht die alte Großmutter in der Gasse dahinten ist, die das Reh fämmt? Oder vielleicht auch ein fleines Kind...? Das tann man sich nach her überlegen, beim Schnaps, bei viel Schnaps. Kann ja der Alten oder dem Kind auch was Gutes tun, ne Kleinigkeit, von dem Gelde. Aber Quatsch! Wer tut unfereinem Gutes...? Kud mich man nich so an, Kleenes. Es wird ja Gott sei Dant summerig hier unter den Bäumen, da sieht man das Ruden nich so. Na nu tomm man, nu hab man teene Angst, ich werde dir woll doch mischt tun, jloob id... Barum willste denn mit einemmal weg? Warum schiebste denn nachs Dorf hin? Nee, du Biest, warte bleibste stehn, Ranallje, bleibste jleich stehn so- so .!! Wenn's bloß nich hätte ausrüden wollen, das Biest, es lebte Hochhaltung unserer Saatfulturen.

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Daß der rste Anbauer von Schlierstadter Weißkohl seine Ernte als Schlierstadter Weißkohlsaat anzeigen darf, während sie in Wahr­heit doch nur eine Nachzucht ist, die über X Böden gegangen und unter X Klimaten gebaut wurde, ist eine vielbeklagte Tatsache. gegen die aber der Original- Anbauer nichts zu tun vermag. Natürlich hat die rste Nachzucht schon so viele Qualitäten des Original- Samens verloren, daß sie vielfach enttäuschen wird. Der Preisunterschieb zeigt schon die Minderwertigkeit an, während der Original- Büchter das Behnfache herausrechnet, ist der Preis beim gsten Anbauer tief gefunten. Es wäre schon ein Fortschritt, wenn man darauf hielte, daß der erste und zweite Nachbau einer Originalzüchtung als solche bezeichnet würde, so daß man bei Angebot der Saat ohne diesen 3ufag auf einen undefinierbaren Nachbau schließen würde. Die Saatenanerkennungen find deshalb ein vorzügliches Mittel für die

Der Rückgang der Gemüseeinfuhr

wurden Zahlen über Import und Export von Obst und Auf der diesjährigen Tagung des Obstgroßhandels in Köln  Gemüse befanntgegeben, die großes Interesse verdienen. Die Einfuhr in frischen Südfrüchten ist pon 193 Millionen im Jahre 1929 auf 176 Millionen im Jahre 1930 gesunken unzweifelhaft

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ein Beweis für die gesunkene Kauftraft der Bevölkerung und jeden­falls nicht für die Notwendigkeit der von agrarischer Seite er­hobenen, bekanntlich allseitig abgelehnten Forderungen eines Süd­fruchtmonopols sprechend. Andererseits ist die Einfuhr in Aepfeln  im Jahre 1930 auf 2 457 000 Doppelzentner gegen 1653 000 Doppel­gentner im Jahre 1929 gestiegen, worin sich die sehr schlechte deutsche Apfelernte unseres letzten Jahres ausspricht. Der Wert der Aepfeleinfuhr beträgt 1930 74 Millionen Mark. Gewiß eine starte Einbuße für unseren Garten- und Obstbau. Demgegen­über konnte der Obsthandel auf die erfreuliche Tatsache hinweisen, daß der Rüdgang in Gemüse gegenüber dem Vorjahr etwa 30 Prog. betragen dürfte. Bei Weißkohl sei ein Rückgang von 2 361 000 Mr. auf 693 000 M. zu verzeichnen gewesen. Dazu komme eine deutsche Ausfuhr in Weißtohl, die der Menge nach größer als die Einfuhr mar. Für den unparteiischen Beobachter der Verhältnisse ergibt sich der Schluß, daß die vorhandenen, leider noch nicht zahlreichen Anfäge zur Selbsthilfe namentlich hinsichtlich Besserung der Absatz­verhältnisse mit allem Nackdrud vermehrt werden müssen.