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Nach den Sechs Tagen

Kritisches zum ,, Fünfundzwanzigsten"

Das Jubiläums- Sechstagerennen ist zu Ende. Von| tüchtigen Reklamefachleuten mit großem Tamtam angekündigt, stellte es sich im Verlauf der 145 Stunden als ein formloses Rennen heraus, bar jeglicher Regie. Man mag zur Regie stehen wie man mill fie hat ihre guten und schlechten Seiten, hier mußte sie angewandt werden, um eben das Formlose in eine vernünftige Form zu bringen. Doch nichts geschah, und das troß zweier sportlicher Leiter! Man ließ das Feld in der ersten Nacht jagen, jagen und nochmals jagen, so daß es für die folgenden Nächte genug hatte. Wenigstens soweit die Mehrzahl der Akteure in Frage kam. Einige der Teilnehmer wußten es ja bald sehr deutlich, wie es nach einer Rundenjagerei mit der Stärke des Gegners bestellt war. Biel war da nicht zu befürchten.

Und so fonnte schon ruhig ein Tanz der Runden einsetzen. Fühlten sich die hinteren bei dieser Rundenholerei ein wenig zu wohl, nun, dann gab es bei den Stärkeren einige Vorstöße und schon waren die Kleinen wieder hinten und die Großen wieder ganz vorn. Besser konnte der Unsinn der Rundenspielerei nicht ge­zeichnet werden. Die großfpurig angekündigten Strafbestimmungen in Sachen kampfloser Rundengewinne" sollen tatsächlich fein säuberlich auf dem Papier aufgezeichnet gewesen sein, doch dürfte diese Akte während der Jubiläums- Six- days nur einmal den Tisch­

kasten des Wettfahrausschusses verlassen haben: nämlich bei der In­formierung einzelner Pressevertreter. Also, man ließ alles

Der DWV. schreibt uns

zum Artikel: ,, Eine überflüssige Gründung" Im ,, Abend" vom 4. d. M. hat unser Mitarbeiter Adolf Bud, Vertreter der Wassersporiler, im Vorstand des Arbeiter- Turn- und Sportbundes, sich gegen die Gründung des republikanischen Deut­ schen Wassersport- Verbandes gewandt. Bud weiß sich mit seiner Ansicht, daß der DWB. eine überflüssige, die deutsche Sportbewegung noch mehr zersplitternde Einrichtung" ist, einig mit der gewaltigen Zahl der deutschen Arbeitersportler. Der Deutsche Wassersport- Verband sendet uns nunmehr eine Entgegnung, der wir folgendes entnehmen:

,, Wir sollen unser Bekenntnis zur republikanischen Staatsform aus unserer Sagung entfernt haben! Wir erklären hiermit, daß an dieser dem ATSB. gewordenen In formation auch nicht ein wahres Wort ist. In unserer Sagung ist nach wie vor das Bekenntnis zur republikanischen Verfassung fest veranfert, und unser Stander weht nach wie vor in den Reichsfarben Schwarz, Rot und Gold. Unsere Sagung wird demnächst öffentlich im Druck erscheinen.

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,, Unmöglich" fönne der DWV. die Anerkennung der Be hörden erlangen, schreibt Buck im Abend". Seit dem Tage unferer Gründung ist bas Unmögliche" möglich geworden. Es gibt feine dienstliche oder öffentliche Stelle, die uns die Anerkennung versagt hätte, die wir gefordert haben. Rechtsfähigkeit, Beihilfe aus öffentlichen Mitteln, Förderung durch maßgebliche Führer der republikanischen Politik haben uns von jeher zur Verfügung ge= standen. Die Frage der Befreiung vom Nummernzwang, die zur Zeit unserer Gründung noch gar nicht bestand und daher auch nicht der Anlaß unserer Gründung sein fonnte, ist bis zum heutigen Tage im Fluß.

Man zeige uns einen zweiten Sportverband in Deutschland , ber wie wir in knapp drei Jahren seines Bestehens in Deutschlands schwerster Zeit von einem fleinen Berliner Gebilde zu einer über Das Reich verbreiteten großen Organisation emporgeschossen ist. Wie war das. möglich? Weil wir einen Gedanken zur Tat gemacht haben, der eine innere Notwendigkeit war: alle Sportler unter dem Zeichen der Republik zu sammeln, ohne Rücksicht auf ihren Stand, ihr Vermögen und ihre parteipolitische Zugehörigkeit, derselbe Ge­danke, der die Wintersportler im Deutschen Wintersport- Verband, die Krafifahrer im DRAC. gesammelt hat, derselbe Gedanke, aus dem der Reichsverband republikanischer Motorradfahrer, der Freie Kegler- Bund, der Sturmvogel " und wie sie alle heißen mögen, geboren wurden, sie alle, die jest sogar zu einer republikanischen Dachorganisation, dem Deutschen Sportkartell", zusammengetreten find."

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Auf mehreren Seiten zitiert die Zuschrift dann einen Sympathie­artifel des preußischen Innenministers Severing in der Zeitschrift des DWV.

Nachschrift der Redaktion: Zu den Erklärungen des Verbands­vorstandes hält unser Gewährsmann seine Behauptung aufrecht, daß auf der Gründungskonferenz des DWV. in Leipzig auf Antrag Pfeiffer( Frankfurt a. M.) aus dem vorliegenden Satzungsent­wurf der Sazz ,, Der Verband steht auf dem Boden der republi­tanischen Staatsform" gestrichen und dahin abgeändert werden sollte, daß der Verband sich zu der jeweils geltenden Staatsverfassung" bekennt. Um die Gründung des DWV. in Leipzig nicht auffliegen zu lassen, hat man dort Ausflüchte ge­funden. Wenn dieser, die Grundlage des DWVB. bestimmende An­trag nachträglich hinfällig geworden ist, so ist das im Interesse

durcheinander jagen, fahren und trödeln. Das Publikum war an­spruchslos genug, nur in ganz traffen Stunden zu opponieren, d. h. Pfeiffonzerte zu inszenieren, die manchmal sogar von Erfolg ge­frönt waren. Dann ging irgendein Fahrer aus sich heraus und die Besucher waren wieder zufrieden.

Manchmal aber mußte auch die schönste Pfeiferei nichts. So auch an einem Abend, an dem sich nichts tun wollte, das Feld ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Es fragt sich jedoch, ob der Sport­ palast , der ja schließlich die traditionelle Stätte der Berliner Sechs­tagerennen ist, immer ein so folgsames Publikum haben wird, wie eben bei dieser Jubiläumsfahrt. Es kann auch einmal anders fommen, und dann stellen sich alle möglichen Sportbehörden ge­wichtig hin, um die Ursachen des Niedergangs des Radsports fest­zustellen.

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Also, her mit der Regie, her mit dem Regisseur, der ge­willt ist, die ganze Struktur eines Sechstagerennens kritisch durch zugehen und vorausgesetzt, daß er die dazu nötigen Vollmachten erhält das auszumerzen, was beseitigt werden muß. Schon vor Jahren schrieben wir über den Unsinn der Bormittagsneutralisation, die für die Fahrer weiter nichts als eine quälende Angelegenheit ist, und sprachen uns für eine völlige Vormittagsruhe aus. Bis heute ist jedoch alles beim alten geblieben, aber die Stimmen, die eine radikale Aenderung in dieser Sache fordern, werden lauter!

des DWV. nur zu begrüßen. Die von Bud bezweifelte Aner tennung des DWB. bezog sich nur auf das Reichsvertehrs­ministerium. Ob die Anerkennung durch andere Behörden statt finden wird, wird die Zukunft lehren. Im übrigen hat sich Bud in seinem Artikel wie stets dafür eingesetzt, daß die Sportverbände, die zur Arbeiterbewegung gehören wollen, mur Mitglied

H.d

im Arbeiter- Turn- und Sport- Bund sein können oder sich forpo­rativ der Zentralfommission für Arbeiter- Sport- und Körperpflege anschließen müssen.

Damit ist die Diskussion beendet.

Die Wasserfahrer des Reichsbanners

Die Wassersportabteilung des Reichsbanners, gez. Wilkens, bittet uns im Zusammenhang mit dem obigen Auf­faz um Veröffentlichung folgender Mitteilung:

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Die Wasserfportabteilung des Reichsbanners Schwarz Rot Gold ist einige Male im Abend" erwähnt worden wegen ihres Ausscheidens aus dem Deutschen Wassersport­verband. Der Verband ist seinerzeit gegründet worden, weil damals die Einstellung des Arbeiter- Turn- und Sportbundes noch ungeklärt

war.

Die Verhältnisse haben sich inzwischen so grundlegend ge­ändert, daß die vom Reich anerkannten Spizenverbände voll­fommen ausreichen, um allen Bereinen passenden Anschluß zu gewähren.

Der Anschluß an den Arbeiter- Turn- und Sportbund gibt der Wassersportabteilung die Möglichkeit, der Entwicklung des republika­nischen Gedankens einen breiten Raum zu geben und ein starkes Menschengeschlecht heranzubilden, das der Reaktion und den Kräften, die die Republik bekämpfen und den sozialen Fortschritt hindern wollen, einen Wall entgegensetzt. Die Reichswassersportabteilung hat sich in den wenigen Jahren ihres Bestehens bestens entwickelt, sportlich stand sie im DWA. an erster Stelle, ein Zeichen der guten technischen Arbeit. In der kurzen Zeit ihres Bestehens war es mög­lich, Kulturstätten zu schaffen, die für die Sportentwicklung erheb= liche Bedeutung besitzen. Die Bootshäuser in Tegel , Köpenick , Tiefwerder bei Spandau haben 380 Boote aller Art aufgenommen, fie bieten noch weiteren Republikanern die Möglichkeit zur Auf­nahme. In den Ruderriegen, die im Bootshaus Köpenid und im Bootshaus Tegel untergebracht sind, wird in vereinseigenen Achtern, Bierern erafter Mannschaftssport getrieben. Anfang April werden bei den einzelnen Zügen besondere Abteilungen, auch Jugend­abteilungen für den Paddelsport eingerichtet, vereinseigene Paddel­boobe stehen zur Verfügung. Anfragen sind an die Geschäftsstelle, Berlin - Köpenid, Landjägerstraße 11, zu richten.

Arbeiter- Rasenspiele am Sonntag

Fußballspiele am 22. März

Am kommenden Sonntag finden folgende Serienspiele statt: Lichtenberg I gegen FTGB. Pankow in Lichtenberg , Sport­play Kynaststr.; Butab gegen Eintracht Reinickendorf in Spandau , Seeburger Straße; Minerva 28 gegen Weißensee im Neuköllner Stadion, Plazz 6; Eiche- Köpenick gegen Luckenwalde II in Grünau , am Stichtanal; Luckenwalde V gegen Spandau 25; Hertha 11 gegen Karow , beide Spiele in Ludenwalde. Oberspree gegen Stordom in Karow , beide Spiele in Luckenwalde . Oberspree gegen Stordow in Oberschöneweide , Wuhtheide; Herzfelde gegen Osten; Hoppegarten gegen Brig 88; AFB. Neukölln gegen Lichtenberg II; Eintracht Spandau gegen Bansdorf im Stadion Hafenfelde; Bormärts Wedding gegen Freie Scholle; Karom 2 gegen Saronia; Lychen gegen Templin .

2. Mannschaften: Oberspree gegen Stordom; Herzfelde gegen Osten; Hoppegarten gegen Briz 88; ASV.- Neufölln gegen Lichtenberg 1; Ragel gegen Strausberg ; Eiche- Bezirksmannschaft gegen Wacker 30; Minerva- Bezirksmannschaft gegen Eiche 2: Stordo 3 gegen Deutsch- Wusterhausen; Selchow gegen Frieders dorf; Saronia gegen Pankow 3; Freie Scholle gegen Bantom 2; Altranft gegen Oderberg ; Nowawes gegen Potsdam ; Cladom gegen Eintracht; Teltow gegen Schöneberg , Friedenau gegen Wilmersdorf . ASV.- Neukölln gegen Lichten Jugendmannschaften.

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berg 2; Lichtenberg I gegen Briz 88; Minerva gegen Nowawes 2; Vorwärts- Wedding gegen Sagonia; Nowawes 1 gegen Minerva 2; Wilmersdorf gegen Werder .

Beginn der Spiele: 1. Männermannschaften 15.30 Uhr, 2. Männermannschaften 13.45 Uhr, Jugendmannschaften 10.30 Uhr.

Handball

Da am tommenden Sonntag in allen Bezirken die Frühjahrs­waldläufe stattfinden, ist die spielerische Betätigung der Arbeiter Handballer nicht groß. In der 1. Klasse spielen nur FTGB.- Süden gegen Volkssport- Neufölln um 16.40 Uhr in Zehlendorf . Spandauer Straße. Der sichere Sieger ist Süden. Im 1. Bezirk findet der Waldlauf in Bohnsdorf statt; es spielen dort auf dem Platz in der Schulzendorfer Straße aus der.2. Klasse Wildau 1 gegen Often 2 um 10% Uhr und Adlershof 1 gegen Köpenick 2 um 161/2 Uhr, aus der 3. Klasse Osten 3 gegen Halbe 1 um 13 Uhr und von den Frauen ASC. gegen Südost um 14 Uhr. 3. Klasse: Kaltberge gegen Rehfelde ; Lichtenberg gegen Müncheberg ; Frauen: Nomawes gegen Mahlsdorf ; Jugend: Köpenick 2 gegen Lichtenberg . Im 2. Bezirk spielen in der 2. Klasse Altruppin gegen Reinickendorf - West; in der 3. Klasse Schmante gegen Reinickendorf - West 2 und Neuruppin gegen Nord­

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ost 2. Im 3. Bezirk sind die Spiele der 2. Klasse: Potsdam gegert Wedding 3; Spandau gegen Bornstedt . 3. Klasse: Siemensstadt 1 gegen Nowames 2; Rathenow 2 gegen Keyin 1. Auch im 4. Bezirk findet ein Teil der Spiele im Rahmen des Waldlauses in Zehlendorf , Spandauer Straße, statt. Es spielen aus der 2. Klasse Teltow gegen 3offen um 13.40 Uhr; aus der 3. Klasse Zehlendorf gegen Schenken­dorf um 15 Uhr und Wilmersdorf 2 gegen' Wannsee 1 um 12½ Uhr; von den Frauen: Neukölln gegen Süden um 14.50 Uhr und von der Jugend Zehlendorf gegen Süden 2 um 15.40 Uhr. Die übrigen Spiele auf den Vereinsplägen sind in der 2. Klasse: Friedenau gegen Neukölln; Süden 2 gegen Schöneberg ; Jugend: Süden gegen Neu­fölln; Sperenberg gegen 3ossen.

Die Hockeyspiele

Die Hodenspieler werden am Sonntag endlich wieder schneefreie Felder vorfinden. Der Serienbetrieb nimmt seinen Fortgang. In der Gruppe A tommen zwei interessante Paarungen zustande. Im Mariendorfer Volkspart treffen sich der dortige Bezirk der Freien Turnerschaft Groß- Berlin und der Sportverein Moabit . Zwei gleich­starte Gegner gehen gut ausgeruht an den Start. Den Sieger wird erst der sehr interessante Kampf bringen. Spielbeginn 15.30 Uhr ( Schiedsrichter ASC.). Im Neuköllner Stadion spielen am Vora mittag 10.30 Uhr der Athletik- Sport- Club und der Verein für Leibes­übungen Oftring( Schiedsrichter Tennis- Rot). Der ASC. wird neu verstärkt seinem alten Ortsrivalen einen heißen Kampf liefern. In der Gruppe B spielen Athletik- Sport- Club 2 gegen FTGB.­Bantom um 9 Uhr in Neukölln( Schiedsrichter Ostring 2). Ferner spielen FTGB.- Nordring 3 gegen Sportverein Moabit 2 um 12.30 Uhr Schönhauser Allee . In der Frauengruppe spielen: Tennis- Rot 1 gegen FTGB.- Bantow um 17 Uhr Lasterstraße( Schiedsrichter Nord­ring- Frauen). und Tennis- Rot 2 gegen FTGB.- Nordring um 16 Uhr ebenda( Schiedsrichter Pankom). Zu Gesellschaftsspielen treffen sich: FTGB.- Nordring 2 und Tennis- Rot 1 um 14 Uhr Schön­ hauser Allee ; Tennis- Rot 2 und Volkssport- Neukölln- Brizz 1 Lasker­straße um 14.30 Uhr; Freier Hockey- Club Spandau und ASV. Wedding um 14.45 Uhr in Spandau - West, Exerzierplatz; FTGB.­Mariendorf 2 gegen FTGB.- Friedenau 1 um 13 Uhr Mariendorfer Boltspark ; Freie Turnerschaft Groß- Berlin Nordring 1 fährt nach Kottbus, um dort ein Freundschaftstreffen gegen die Freie Turner schaft Rottbus- Ost zu absolvieren. Die Kottbusser sind eine flinte und starke Mannschaft, gegen die Nordring mit gutem Spiel auf warten muß, wenn sie den 3: 0- Sieg vor längerer Zeit in Berlin wiederholen will.

Alle Resultate von 18 Uhr ab Kreisgeschäftsstelle: Telephon Weidendamm 4726.

Meister Rategut über Frühjahrsmäntel

das eine, meine Herren, ist klar: Unser wichtigstes Kleidungsstück für die Übergangszeit bleibt der MANTEL. Für die größtenteils imprägnierten Gabardine kommt als Form der bequeme RAGLAN oder der wieder moderne SLIPON in Frage. Neben CHEVIOT- ULSTERN in grau und mode wird der stilvolle CHESTERFIELD aus grauem Shetland eine wichtige Rolle spielen. Hierunter zu wählen, ist Sache Ihres Geschmacks. Aber auf eins muß ich nachdrücklichst hinweisen: Lassen Sie sich nicht blenden. Achten Sie vor allem auf die Verarbeitung. AM BESTEN, SIE WAHLEN LEINE WEBER KLEIDUNG!

DAS HAUS DAS JEDEN ANZIEHT

Gabardine Mäntel imprägniert, elegant gefüttert M. 39. 47.- 65.- 75.­Cheviot Ulster Fischgrätmuster, grau u. mode M. 47. 56.- 65.- 75.­Cheviot Ulster allerbeste deutsche Stoffe M. 75. 86.- 97.- 110.­Chesterfields charaktervolle Form, 1- u.2- rhg. M. 56.65.- 75.- 86.­

Leineweber

BERLIN KOLLN FISCHMARKT

2. GESCHÄFT: BRUNNENSTRASSE 171