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Das widerrufene Gefländnis. Bankräuber gefaßt.

Bier Monate unschuldig in Untersuchungshaft.

Faſt an der äußersten Peripherie des Berliner Nordens mohn Der Ueberfall in der Danat- Bank   aufgeklärt.

ein früherer Kellner mit seiner Frau. Der bereits bejahrte Mann geht einem nicht alltäglichen, doch einträglichem Berufe nach: Tag für Tag wechselt er bei den Straßenbahnschaffnern Papierscheine gegen Groschen ein und tauscht sie am nächsten Tage gegen einen Aufschlag von 10 Proz. bei Gastwirten wieder in Papierscheinen ein. Abend für Abend fehrt er mit seiner Frau und einem kleinen, mit Geldsäcken beladenen Rarren gegen Mitternacht heim. Die ganze Gegend weiß das; die jungen Burschen und nicht sie allein denken, und sprechen es laut aus: den zu berauben, wäre ja eine Kleinigkeit. Dan tönnte man schon Beute machen. Auch L., der Nachbar, äußert sich so.

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Und eines Tages werden Gedanke und Wort zur Tat. In der Nacht vom 18. auf den 19. November wird das Ehepaar über fallen. Die Räuber flüchteten. Es fehlte von ihnen jede Spur. Einige Wochen später trachte die Kriminalpolizei in Erfahrung, daß die geschiedene Frau des L. ihn des Ueberfalls auf das Sellnerchepaar bezichtige: er habe seine Raubabsicht auch anderen Leuten gegenüber geäußert. Die geschiedene Ehefrau spritzte bei ihrer Bernehmung vor der Kriminalpolizei   Gift und Galle   und sagte dem Mann die schlimmsten Missetaten nach. Die von ihr genannten Zeugen bestätigten diese Aussage. 2. wurde verhaftet. Er leugnete. Am dritten Tag bei der vierten Vernehmung war er geständig. Die Kriminalbeamten erklärten ihm, er sei sowieso der Tat über­führt, bei einem Geständnis täme er vielleicht mit Bewährungsfrist davon, auch würde er möglicherweise aus der Haft entlassen. Soll ich Ihnen denn etwas vorlügen?", meinte 2. ,, Nein, nur die Wahr heit sagen". Also sagte er die Wahrheit": Er habe sich mit zwei anderen verabredet, daß jene die Tat begehen, er selbst stand auf der anderen Seite der Straße. Vor dem Untersuchungsrichter wieder holte er die Aussage; als aber der Richter gleich darauf die Unter­juchungshaft anordnete, da widerrief er. Vor dem Schöffen gericht Berlin- Mitte   bestritt er, irgendwie an dem Ueberfall beteiligt gemejen zu sein. Das Kellnerehepaar erkannte in dem An­geflagten den Täter nicht wieder; die Zeugen bestätigten, daß all­

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Dem Raubdezeruat der Kriminalpolizei ist es gelungen,

3 wei der Beteiligten an dem Raubüberfall auf den Kaffenboten Otto Schulz in der Zweigstelle der Danat Bank   in der Hermannstraße am 28. Februar d. 3. zu ver­haften.

Die Nachforschungen ergaben seinerzeit, daß bereits im Dezem­ber v. J. in Lokalen in der Umgebung des Alexanderplatzes von einem Ueberfall auf den Kassenboten Schulz gesprochen worden war. Zu den Leuten, die diesen Plan erwogen, gehörte auch ein dem man arbeitsloser Motorenschlosser Herbert Junter, von mußte, daß er gänzlich mittellos war. Nach dem Ueberfall hatte er sich in den Lokalen aber nicht mehr sehen lassen. Er wurde in der Wallner- Theater- Straße ermittelt festgenommen. Nach tagelangem Leugnen gab er endlich zu, an dem Raubüber.

und

fall teilgenommen zu haben. Auf Grund seiner Fachkennt nisse hatte er einen Abdruck des Türschlosses genommen und danach einen Schlüssel angefertigt. Den Tip für den Ueberfall hatte er von einem 23 Jahre alten Herbert Stremm, der früher in Neukölln beschäftigt war und die Gänge des Kassenboten genau fannte. Er wußte, daß Schulz durch einen Seiteneingang hereinzu kommen pflegte. Seine Kenntnisse gab er an Junker und zwe: andere Beteiligte weiter und erwartete, daß man ihn dafür an der Beute teilhaben Lassen werde. Er hat aber für seinen Tip" nur 50 M. erhalten. Auch Stremm wurde ausfindig gemacht und fest genommen und legte ein Geständnis ab. Bom Alexander­platz aus hatten sich alle, mit Ausnahme von Stremm, mit der Untergrundbahn nach Neukölln begeben. Nach der Tat flüchteten sie zunächst mit der Droschke, setzten dann aber den Weg wieder mit der U- Bahn fort bis zum Meranderplay. In einer Wohnung in der Lietzmannstraße wurde die Beute geteilt und auf Junter

gemein davon gesprochen worden set, wie leicht man an den Leuten Morgenfeier am Rundfunk

Beute machen könnte. L's Ausspruch hätten sie nur als Scherz auf­gefaßt. Die geschiedene Ehefrau verweigerte die Aussage.

Das Gericht sprach 2. frei. Es sei nicht ausgeschlossen, hieß es in der Urteilsbegründung, daß 2. geständig gewesen sei, weil er, mie die Beamten behaupteten, sowieso überführt sei. Hatte er denn tatsächlich nicht von einem möglichen Raubüberfall gesprochen? Also mürde man ihm doch nicht glauben. Vielleicht ist aus dem Kriminal­fall manigstens die eine Lehre zu ziehen: aus Verdächtigen nicht mit aller Gewalt Geständnisse erpreffen zu wollen.

Das Ende des Gentlemeneinbrechers. Schwere Zuchthausstrafe für Bachnik.

Der berüchtigte Leitungsrevisor Frizz Bachnid, der wegen Brillantendiebstahls in der Billa   v. Siemens und zahlreicher weiterer Einbrüche, und Diebstähle in Krantenhäusern, Kliniken und Privat­mohnungen vor dem Schöffengericht Charlottenburg  angeflagt war, wurde nach zweitätiger Verhandlung megen schweren Diebstahls im Rückfall in acht Fällen, einfachen Diebstahls in elf Fällen, Betruges in vier Fällen, versuchten schweren Diebstahls und fchwerer Urkundenfälschung zu einer Gesamtstrafe von drei Jahren sechs Monaten Zuchthaus   und fünf Jahren Ehr­verluft verurteilt. Die Untersuchungshaft wurde angerechnet und der Hajtbefehl aufrecht erhalten.

Bachnid gehört zu jenen Gentlemaneinbrechern, die stets ohne Stomplicen arbeiten, mit der Berbrecherwelt nur lose Be­ziehungen unterhalten und sich nach außen hin den Anschein eines Ehrenmannes zu geben verstehen. Mit dem bürgerlichen Leben verbinden fie tatsächlich noch zahlreiche Fäden. Sie haben durchaus nicht die Hoffnung aufgegeben, einstmals dahin zurüdzukehren. Bachnid hatte mehr als einmal den Verfuch gemacht, der Misere seines Diebeslebens zu entfliehen. 3weimal ließ er den Leitungs­revisor" Leitungsrevisor sein und gründete Geschäfte seiner Branche. Dann aber trieben ihn seine ehelichen 3erwürfnisse aufs neue dem Teuse Alkohol in die Arme, und bald saß er wieder hinter Gittern. Bäre   es Bachnid mit der Rückkehr ins bürgerliche Leben und mit der Herausgabe einer Zeitschrift mirtlich ernst gewesen, so hätet es ja genügt, die erbeuteten Juwelen zu Geld und mit den Diebereien Schluß zu machen. Er erscheint durchaus nicht als der

des Arbeiter- Kultur- Kartells Berlin  22. März 1931, 11 Uhr:

FRUHLINGS- FEIER

Divertimento Nr 16 Adagio- Allegro

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Sextett des Kammer- Sinfonie- Orchesters

W. A. Mozart  

Der März.( Aus der Rede Wilh. Liebknechts zur Märzfeier des Ham­burger Arbeiter- Sängerbundes am 17. März 1891.) Gesprochen von Albert Florath  .

Divertimento Nr. 16- Menuetto- Adagio.

Sextett des Kammer- Sinfonie- Orchesters.

W. A Mozart

,, Nun muß sich wieder alles wenden" Ansprache: Ministerialrat Dr. Heinrich Becker.

Sturm, mein Geselle Komm' aus der engen Stadt Frühlingserwachen

Karl Liebknecht  ( James Simon  ) Ad. Glaßbrenner( H v. Koẞ) S. K.( Paul Umlauft  )

Drei Lieder, gesungen von Richard Klewitz. Am Klavier: Dr. Herbert...

Luft und Licht Frühling.

Nun muß sich wieder alles wenden Das Licht spricht

F. M: Max Hajek A. Holz

Hermann Claudius Vier Gedichte, gesprochen von Charlotte Scheier und Albert Florath  Divertimento Nr. 16

Finale

W. A. Mozart  Mitglieder des Sextetts: Christian Sutor, Hans Böttcher  ( Oboe); Frie drich Zitscher, Joachim Kluska( Fagott); Georg Karstädt, Fritz Lehmann( Horn)...

Pechvogel im Leben, als der er sich ausgibt, sondern er ist ein gemeingefährlicher Mensch, dessen Rüdtehr ins bürgerliche Leben mehr als problematisch ist.

der Todesschuß auf die Geliebte.

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entfieten 3500 m. Er griff diesen Schahz nicht sofort an, gab. ihn vielmehr, forgfältig verpadt, einer befreundeten Familie in der Kaiserstraße in Berwahrung. Er fagte seinen Befannten, es seien Zeugnisse und Ausweispapiere. Nach dem Geständnis begaben sich Kriminalbeamte nach der Kaiser­straße und beschlagnahmten das Geld. Junker und Stremm find bisher noch unbestraft. Anders steht es aber mit den beiden anderen, die noch flüchtig sind und gesucht werden. mau

Das D- Zugunglück bei Etampes  .

Auch ein Deutscher unter den Verletzten.

Paris  , 20. März.

Nach einer ausgegebenen Liste find bei dem Eisenbahnunglüc bei Etampes   sechs Personen ums Leben gekommen, und zwar zwei Eisenbahnbeamte und vier Reisende, darunter ein Engländer Frank Westmead aus Reading. Insgesamt wurden 14 Berlegte in das Krankenhaus von Etampes   gebracht. Unter ihnen befinden sich ein Deutscher   Kurt Döhner, der von Berlin  kommend, nach Madrid   unterwegs war, ferner zmei Angestellte der Speisemagengesellschaft und der Vater des ums Leben gekommenen Westmead. Der Zustand von drei der Verlegten ist besorgnisa erregend.

Brüssel, 20. März.

Bei Renair in Ostflandern   stieß am Donnerstagabend ein Bersonenzug mit einem Güferzug zusammen. 3 wei Fahrgäste wurden getötet und 19 verlegt.

Die tödliche Kokainsprite. Krankenschwester wegen fahrläffiger Tötung verurteilt. Bremen  , 20. März.

Mit einem in der Geschichte der modernen ärztlichen Wissenschaft feltenen Fehlgriff. hatte sich das Große Schöffengericht Bremen   zu beschäftigen. Der Verhandlung lag der tragische Tod eines 20jährigen Mädchens, Annemarie D., zugrunde, die sich wegen ciner chronischen Mandelentzündung auf Anordnung ihres Arztes in das St. Josephs- Stift begeben hatte. Dort entschloß man sich zu einem operativen Eingriff, wie er zu den Alltäglichkeiten in Krankenhäusern gehört. Durch eine Fahrlässigkeit der 33jährigen approbierten Krankenschwester E., der von den Aerzten das beste Zeugnis ausgestellt wird, war aber eine der zur Operation not­wendigen Spritzen versehentlich mit einer überaus gefährlichen Dojis Kofain gefüllt worden. Kaum hatten die Aerzte dem Mädchen die Sprize verabfolgt, als bereits krämpfe und wenige Sekunden später der Tod eintrat. Die Angeklagte, die mit Dienst überlastef war und wenig, Erholungszeit hatte, bestritt zunächst. die Möglich­feit, bei der Auffüllung der Sprigen fich eines Versehens schuldig gemacht zu haben. Spätter hatte sie zugegeben, daß ihr vielleicht ein ungewollter Fehlgriff unterlaufen sein tömde. Ein aus mehreren Aerzten bestehendes Konzil, das als Gutachter gehört wurde, fam fast übereinstimmend zu der Feststellung, daß eine zehn prozen tige Rofainlösung, um die es sich gehandelt hat, tödlich wirten mußte. Trotzdem vom Anflöger felbft unter Berüd fichtigung menschlicher Irrtümer Freisprechung gewünscht wurde, tam der Richter zu einer Berurteilung der Schwester E. Sie erhielt zwei Monate Gefängnis mit Bewährungsfrist.

Das Schmurgericht III verurteilte den Arbeiter Hans Hahn  , der am 2. November seine Braut durch einen Revolverſchuß getötet Sparkaffenbücher für gute Schüler. hatte, wegen Totschlags und unbefugten Waffenbefiges unter 3- billigung mildernder Umstände zu einem Jahr neun Mo­naten Gefängnis. Das Gericht tonnte sich weder dem Stand punkt der Staatsanwaltschaft anschließen, daß es sich um Körper verlegung mit Todeserfolg handle, och dem Standpunit der Ber­teidigung, daß der Angeklagte mur beabsichtigt habe, Barmmgeschüsse abzugeben. Es sei erwiesen, daß er erst seine Geliebte, dann sich erschießen wollte. Somit habe er sich des Totschlags schuldig ge­macht.

Die Teltower Kreisspartasie hat all den Schülern des Kreises Teltom, die ihre bisherigen Klassen ohne Sigen. bleiben durchlaufen haben und die durch Benutzung der Schulsparkassen den Beweis geliefert haben, daß fie Sinn für das Sparen befizen, ein Sparkassenbuch mit 3 M. Ein­zahlung geschenft. Die Schulspartassen haben sich bekanntlich recht gut eingeführt; es sollen natürlich nur geringe Beträge gespart merden, damit nicht Rinder reicher Eltern mit ihren Ersparnissen

Die Entscheidung ist gefallen  Opel führt nach wie vor!

Es bleibt wie es war,-   Opel 1,1 Ltr. 4 Zyl Modelle sind die Automobile in der Kleinstwagen" Preisklasse. Allein schon diese Tatsache genügt, um ihnen für 1931 die gleiche Beliebtheit zu sichern, die sie im Vorjahr fanden, als bekanntlich fast zwei Drittel aller neu verkauften Wa­gen unter 3000 RM   Opel 4 Zylinder waren.

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Automobilbesitzer von heute wollen nicht einfach eine ,, Beförderungsmaschine", sie brauchen ein Automobil für zwei Zwecke, als Helfer bei der Arbeit, als Be­freier vom Alltagsleben. Diesem Doppel­zweck dient der   Opel 1,1 Ltr. in idealster Weise: er leistet viel, kostet wenig, ist geräumig, sieht gut aus und repräsentiert!

17:48

ADAM   OPEL A. G. RUSSELSHEIMAM MAIN

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Wersein Geld gut und sicher anlegen will, wer für den Kaufpreis den höchsten Ge­genwert fordert, der wählt einen   Opel 4 Zyl. 1,1 Ltr., Modell 1931. Diese Kon­struktion ist kein Experiment, sie ist seit Jahren erprobt, tausendfach bewährt und restlos anerkannt. Nichts wurde vernach­lässigt, um einen niedrigen Preis zu halten. Nur durch die fabrikatorische und organi­isatorische Uberlegenheit der größten Automobilfabrik   Deutschlands ist es mög­lich, so hohe Qualität für so wenig Geld zu bieten.  

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