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Theaterprobleme im Landtag.

Sozialdemokratie für Fortführung der Kroll- Oper.

Der Preußische Landtag hat heute den Untersuchungsausschuß zur

Die erste Zollunion

Nachprüfung des Bertrages mit der Berliner   Bolts Zwischen Deutschland   und Desterreich als Kern der europäischen   Wirtschaftsunion

bühne auf 29 Mitglieder festgesetzt. In der fortgefeßten De batte über den Kultusetat äußert sich

Abg. König- Potsdam( Soz.)

über Theaterfragen. Die Rechtsparteien befämpften unter anderem alles, was mit dem Namen Jeßner in Beziehung steht. Jeßner merde verantwortlich gemacht für das Defizit der Staatstheater und für die Untauglichkeit der Schauspielschule  . Aber man dürfe um einiger Fehler willen nicht die großen fünstlerischen Ber­dienste Jeßners übersehen.( Sehr wahr!) Die Schauspiel­schule müsse erhalten bleiben, denn wenn der Staat 95 Proz. des Bildungswesens in der Hand habe, sei er auch verpflichtet, auf die Ausbildung der Schauspieler zu achten. Zur Frage des Spiel: plans des Staatstheaters erklärte der Redner, daß die Staatstheater mit Klaffiteraufführungen allein nicht zu füllen seien. Die Bevölkerung wolle das Zeittheater. Sie wolle bewußt die Probleme, die von der Zeit aufgeworfen werden, auch auf der Bühne dargestellt sehen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.)

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Bei der großen fulturellen Bedeutung der Landes­bühnen sei darauf zu achten, daß aus ihren Mitteln nicht allein nur die Grenztheater, sondern auch die Theater im Lande, 3. B. in Osnabrück  , unterstützt werden. Wolle man allen Verpflich tungen nachkommen, müßten die Mittel entweder auf 1,5 Millionen erhöht oder die großen Zuwendungen für die Theater in Breslau  und Königsberg   aus außerplanmäßigen Mitteln genommen werden. Bei dem Kampf zwischen der Linden und Kroll- Oper in Berlin   scheine die Linden- Oper ein Blümlein Rühr- mich­nicht an zu sein. Jedenfalls setze sich seine Fraktion für die Fort­führung der Kroll Oper ein. Der Generalintendant müsse mit den Mitteln für die Linden- Oper auskommen und darüber hin­aus noch 400 000 M. Ersparnis für die Kroll- Oper machen. Auf dieser Grundlage müsse das Weiterbestehen der Kroll­Oper gewährleistet werden..( Beifall bei den Sozialdemokraten.) Damit war die Generaldebatte über den Kultusetat beendet. Das Haus trat in die Einzelberatung dazu ein.

Das Schlüffelgeheimnis.

Wer sind die Räuber aus der Fasanenstraße? In der Nacht zum 4. März draugen in die Wohnung des Haus­eigentümers Leon Reinermann in der Fasanenftr. 38, wie feinerzeit ausführlich berichtet, drei Männer ein, die Masken vor den Gesichtern trugen und mit Revolvern bewaffnet waren. Sie durchsuchten sämtliche Behältniffe und raubten Juwelen im Werte von annähernd 30 000 mark. Der Wohnungsinhaber, feine Frau und eine zu Besuch weilende Dame waren vorher von den Tätern mit einer Gardinenschnur gefeffelt worden. Die wochen­fangen Ermifflungen der Kriminalpolizei haben jeht auf die Spur der Täter geführt.

Der nächtliche Raubüberfall fah zunächst recht mysteriös aus, da die Vordertür zu der Wohnung start gepanzert und mit modernsten Sicherheitsschlössern versehen war. Hinzu fam, daß von innen der Sicherheitsschlüssel im Schloß stedte. Die Ber­brecher fonnten aber nur die Flucht durch diese Tür genommen haben, da an der Tür, die zur Hintertreppe führt, die Sicherheits­feite ordnungsmäßig vorgelegt war. Bei den näheren Ermittlungen stellte sich dann überraschend heraus, daß der im Schloß stedende Sicherheitsschlüssel gar nicht der Driginalschlüffei des Wohnungs­inhabers war, sondern

ein Duplitat, das die Bezeichnung S 20 598 frug. Da es unmöglich war, daß bei der Kompliziertheit des Sicherheits­schlosses eine in Berlin   angefertigte Nachahmung vorlag, konnte der Echlüssel nur von der Fabrit angefertigt worden sein. Die Rüd­frage bei der Solinger   Herstellerfirma gab darüber auch schnell Auf­lärung. Die Fabrit erklärte, daß ein Berliner   Buchdruckereibefizer Spengler aus der Dorotheenstraße unter dem 3. Februar eine Be stellung auf den Sicherheitsschlüssef S 20598 ab. gegeben hatte. Der Besitzer der Buchdruckerei wurde sofort von der Kriminalpolizei vernommen. Dabei steute sich heraus, daß zu den Kunden Spenglers ein angeblicher Bertreter französischer und Schweizer   Stoff- Firmen, ein gewiffer Henry Névier gehörte. Névier; es handelt sich zweifellos um einen fingierten Namen, hatte bei Spengler wiederholt Drucksachen und Briefbogen bestellt. Auch zu Ende Januar erhielt Spengler von Névier wieder einen neuen Auftrag. Dabei bemerkte Névier beiläufig, daß er bei einer Solinger  Firma einen Schlüffel zu einem Sicherheitsschloß bestellt und gebeten babe, ihn an Spengler zu senden, da er wieder einige Zeit auf Reisen gehen müsse. Der Schlüssel traf auch bei Spengler ein und Névier nahm ihn am 13. Februar mit den bestellten Drucksachen in Empfang.

Aus allem geht flar hervor, daß der Raubüberfall auf die Woh­) mung Reinermanns mochenlang bis in alle Einzelheiten vorbereitet morden ist. Mit dem Nachschlüssel war es natürlich ein Leichtes, unbemerkt in die Wohnung einzudringen. Man neigt jetzt auch zu . der Annahme, daß die Täter bereits in der Wohnung waren, als das Ehepaar Reinermann mit der verwandten Dame, die sie vom Bahn­hof abgeholt hatten, heimkehrte. Die Täter müssen nach dem ge­lungenen Ueberfall völlig den Kopf verloren haben, da sie vergaßen, den Sicherheitsschlüsses, den sie von innen in das Schloß gestedt hatten, wieder abzuziehen. Bon dem angeblichen Névier fonnte der Kriminalpolizei eine sehr genaue Beschreibung gegeben werden, so daß es sehr wahrscheinlich ist, daß es der Kriminalpolizei unter Führung des Kriminalkommissars Rassom   gelingen wird, die Täter festzunehmen.

Absturz eines Autofernlaftzuges.

Ein Toter und drei Berletzte.

Frankfurt   a. M., 21. März. Auf der Landstraße bei Schlüchtern   ereignete fich ein schwerer Verkehrsunfall Ein Automobil- Fern= transportzug befand sich mit einer Ladung Delvon Ham­burg nach Nürnberg   unterwegs. Auf der steil abschüssigen Straße versagte die Bremse, so daß Motorwagen und Anhänger in rasende Fahri gerieten und den Abhang hinunterstürzten Hierbei wurde der Motorwagen völlig demoliert. Die beiden Chauffeure fonnten sich durch Abspringen retten. Ein junges Mädchen, das mitfuhr, wurde getötet, Auf dem Anhänger befanden sich ein Beifahrer und zwei Wanderburichen, die bei dem Sturz schwer verlegt wurden und ins Krankenhaus gebracht merden mußten.

Die ersten Pariser   Stimmen.

Wie heute und Montag den Regierungen der an Deutschland   mitteleuropäischen Politit. Auch Südslawien   und Rumänien   hätten und Deutschösterreich angrenzenden Staaten mitgeteilt wird, haben bereits eine Bollunion und ein Präferenzsystem in Erwägung ge­die österreichische und die deutsche Regierung eine Vereinbarung ge- zogen. troffen, in Verhandlungen über einen 3 ollunionsvertrag einzutreten. Die Binnenzölle zwischen Deutschland   und Desterreich sollen grundfählich fallen und damit ein einheitliches Wirtschafts. gebiet geschaffen werden, an das als kern fich andere europäische Staaten anschließen können.

Die zwischen Deutschland   und Deutschösterreich abgeschlossenen Borverhandlungen find aus den Genfer   Begegnungen hervor­gegangen. Schon auf der Völkerbundsversammlung im vergangenen nalen Berständigungen gesprochen, die in die Wege zu Herbst haben Dr. Curtius und Dr. Schober von den regio­leiten sein würden, wenn die wirtschaftliche Gesamtverständigung in Europa   scheitert. Die bestehenden Handelsverträge werden durch den Zollunionsvertrag rechtlich nicht berührt, da Zollunionen auf die Meiftbegünstigungsklaufel feine Wirkung ausüben, fondern von ihr nach alter handelspolitischer Tradition vertraglich aus­genommen find.

De Verhandlungen über den Zollunionsvertrag werden alsbald nach Ostern beginnen. Der Vertrag wird den Parlamenten zur Ratifizierung vorgelegt werden. Mit seinem Jukrafttreten und der Aufhebung der meisten Binnenzölle zwischen Deutschland   und Deffer­reich läßt sich für die erste Hälfte des Jahres 1932 rechnen.

Anfang des Paneuropaplanes.

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Wien  , 21. März.

Zahlreiche Blätter nehmen heute zu den deutsch  - österreichischen Wirtschaftsverhandlungen Stellung. Es wird hierbei betont, daß es sich nicht um eine isolierte Aktion handelt, sondern daß es auch anderen Staaten freistehen wird, dem Uebereinkommen als Partner beizutreten. Die Neue Freie Presse" betont, daß Deutschland   und Desterreich nichts anderes wollen, als den Anfang mit dem Paneuropaplan machen, den Briand geschaffen habe.. Ihr Streben gehe dahin, die Zoll- und Handelspolitik wechselseitig an­zugleichen, nicht aber andere Länder auszuschließen. Die Idee der regionalen Berträge, die vom Bizetangler Schober in Genf   propagiert worden sei, gehöre seither zum eisernen Bestand der

Die ewige Salonkomödie. Kammerspiele: Diefe alte Kanaille!"

Wer sich einmal so recht behaglich langweilen will, der gehe in die Kammerspiele, wo es eine Komödie aus dem Französischen des Fernand Nozière Diese alte Ranaille" gibt. Sie ist schon vor zehn Uhr zu Ende, und man ist am Schluß restlos erstaunt, wie lang einem zwei Stunden werden können.

Wieder einmal spielt die Handlung in der Märchenwelt des un­verfieglichen Schedbuches, wieder werden mit beharrlicher Gründlich feit Probleme durchdiskutiert, die uns völlig schnuppe sind. Wieder einmal zeigt sich, daß das bürgerliche Theater die Gegenwart nicht fennt und Konversationsstücke für wichtig genug hält, uns einen Abend zu rauben.

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Das sind die handelnden Personen: ein Millionär, drei Nutten, ein Barmusiker, der auch schmelzende Schlagerterte dichtet, und das dazugehörige Dienstpersonal. Der Millionär weiß, daß er alt wird, aber edel, wie er ist, überläßt er seine Liebsten freigebig dem jungen auf Zeit. Denn Erfahrung und Lebens. und Lebemanns Gemüse funft haben ihn gelehrt, daß sie zu ihm und seinem Schedbuch zurüd fehren werden. Er heißt alte Kanaille, weil er mit lächelndem Gesicht und vollendeter Liebenswürdigkeit jedes beginnende Schäfer stündchen stört und immer gerade dann dazwischen kommt, wenn fein Erscheinen am wenigsten erwünscht ist.

Nozière wälzt überdies diese belanglofen Fragen so breit aus, daß alsbald hervorragende Langeweile ins Parfett friedht, und der Regiffeur Eugen Roberts, dem seit langem das Tempo unserer Beit abhanden getominen ist, zerspielt das Stüd bis zur Un­erträglichkeit, mit einem Ensemble, das völlig auseinanderfällt. Die weiblichen Hauptrollen( Friedl Herlin und Karin Evans  ) läßt er hölzern und ohne weibliche Anmut agieren; von den Frauen fällt nur ein famos schnippisches Dienstmädchen( Charlotte Ziegler) auf, von den Männern. wird Willi Forst   schon nach den ersten Szenen fitschig sentimental, und es bleibt nur eine einzige Freude übrig: Anton Edthofer   als Lebemann und Millionär. Seine Bandlungsfähigkeit regt immer wieder zu restloser Bewunderung an, wir sehen in ihm einen verjüngten Bassermann.

Der Beifall war der Komödie entsprechend matt, nur Edthofer rettet den Abend vor dem Versinken ins verdiente Nichts. dgr.

Horvath  : Italienische Nacht".

Theater am Schiffbauerdamm.

Talent ist vorhanden. Doch Geduld und Horizont find noch schlecht entwickelt. Horvaths Schauspiel Bergbahn", aufgeführt an der Volksbühne, mischte Romantit mit Naturalismus. Der Naturalismus war am stärksten, und man durfte viel hoffen. Der Roman   Der ewige Spießer" mischte Ludwig Thoma   mit Presber. Man fing an zu zweifeln. Das Voltsstück Italienische Nacht" zeigt, daß der Dramatiker ein lustiger Herr ist, wenn er sich an Herzensdinge macht. Macht er sich an politische Dinge, dann haut

er ins Leere.

fich die faschistischen Braunhemden mit den ,, Marristen". Horvath Irgendwo im Bayerischen, vielleicht auch im Steierischen, balgen ist im Innersten überzeugt, daß beide Parteien seinen Fußtritt ver­dienen. Sein Beweis? Die Roten werden von einem schleimigen Großmaul geführt. Der Kerl faut die republitanische Phrase folange durch, wie ihm feiner übers Maul fährt. Geht es ihm an den Kragen, dann fippt er in Feigheit zusammen. Lockert sich der Griff, dann schwabroniert er wieder.

Horvath pulvert die Blamage zu einer Parade auf. Mehr aus Dummheit als aus Gemeinheit. Denn sein Humor ist gebort beim Käsewißblatt.

Trotzdem gibt es in dem Stück um verliebte Leute Situationen, die von echterer Komik sind.

Das Stück wurde breitspurig aufgeführt. Die Pointen wurden herausgequetscht und aufgepumpt. Eine rettende Regie fehlte ganz. Nur Oscar Sima   und die prachtvolle Frau Elsa Wagner  brachten Leben in ihre Marionettenrollen.

M. H.

Neues aus den Be liner Mufcen. Der Eaal 3 der Aegyptischen Ab. seilung mit den Gräbern, Reliefs und Statuen der Byramidenzeit ist nach baulicher Herrichtung jest wieder zur Besichtigung freigegeben.

Paris  , 21. März.

Die Pariser   Morgenpresse nimmt, abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen, noch teine Stellung zu dem Abschluß des deutschöster­reichischen Zollabkommens. Im Echo de Paris" erklärt Ber­tinar, daß das Abkommen, das mit einer gewissen Vorsicht redigiert worden sei, feiner Zollvereinigung zwischen den beiden Staaten industrie stark nähere. Der europäische   Organisationsausschuß, der gleichfomme, wenn es sich ihr auch besonders bezüglich der Schwer­am 24. März in Paris   zusammentrete, habe lange nach einem Pro­vorzüg gramm gesucht, das die Wichtigkeit eines Paneuropa herporheben sollte. Durch das deutschösterreichische Abkommen sei er vor 3 üg­lich bedient, wenn auch diese deutschösterreichische Platte ge­eignet sei, den paneuropäischen Gedanken zu vergiften. Briand  werde wütend sein, weil Desterreich den Artikel 88 des Vertrags Pflicht mache. Auf der anderen Seite müsse man sich aber fragen, von Saint Germain verlege, der ihm seine Unabhängigkeit zur Abkommens hätte geben können. was man Desterreich und Deutschland   an der Stelle ihres jetzigen

Die Journee industrielle" stellt fejt, daß alle Welt sich darüber einig sei, daß die Beziehungen der mitteleuropäischen Staaten einer Besserung bedürften. Die durch den Friedens­vertrag neu geschaffenen Staaten litten jetzt allgemein in wirtschaft­licher Beziehung infolge der Vermehrung der Grenzen und der Irr tümer, die bei dieser Grenzziehung gemacht worden seien. Eine Einigung sei schon deshalb lange notwendig gewesen. Aber diese Einigung hätte man gerade in den verschiedenen Besprechungen der Vertreter der einzelnen Mächte gefunden, die somohl in War­ schau   wie auch in Bukarest   und Wien   erfolgten. Indem Deutsch­ land   mit Desterreich nicht ein Abkommen, sondern eine Vereini gung eingehe, bringe es die Gesamtheit der Staaten aus dem Gleichgewicht, weil es die übrigen mitteleuropäischen Staaten nunmehr vor einen einzigen Bertragspartner stelle, wo es früher zwei gegeben habe.

Er und seine Schwester."

Atrium.

In der üblichen gehirnverkleisternden Manier wird der Aufstieg eines fleinen Dienstmädels zum Revuestar erzählt. Dazu benutzt man eine Bosse von Bernhard Buchbinder  , die Roda Roda   für den Film bearbeitet, dessen Drehbuch R. Arvey und W. Wassermann schrieben. Den trampfhaften Bemühungen diefer vier Autoren gelang es, ein bescheidenes Publikum zu amüsieren.

Carl Lamac  , einst eine berechtigte Hoffnung unter den Lust­spielregiffeuren, geht langsam die Puste aus. Seine Einfallstraft läßt nach. Anny Ondra  , einst nicht minder stürmisch begrüßt wie ihr Regisseur, wird um ihre Entwicklung gebracht. Man scheint nämlich Annys Tonfilmeignung allein von ihren schönen Beinen abzuleiten. So sind die Tänze die Hauptsache, während sie im Spiel sich nicht mehr die Mühe gibt, sich selber auszuweichen. Man fennt bereits jedes Schelmenlächeln, jede drollige Bewegung und jeden Augenaufschlag unter den übertrieben langen Wimpern. Blasta Burian ist ein Komiker ganz großen Formats. So un­endlich fomisch er auch wirkt, bemerkt man doch ausgerechnet in seinem Spiel zu viele tote Punkte. André Pilot   hat ein sympathisches Geficht und ein angenehmes Auftreten. Roda Roda  gibt einen feiner imposanten alten Herrn. Seine schauspielerische Tätigkeit steht diesmal vor seiner schriftstellerischen; denn in der Bosse wird sich zu oft auf billige Art über fleine Leute luftig gemacht. was eines Roda Roda   gerade nicht würdig ist.

e. b.

Deutsche   Kunstausstellungen in Jugoslawien  . Die Deutsche Kunst­gesellschaft, Berlin  , deren Tätigkeit sich bisher nur auf die Gebiete der Musik und der redenden Künste erstreckte, veranstaltet ab 1. April Die Ausstellung wird einen Ueberblid über die hauptsächlichsten in Belgrad   eine Ausstellung zeitgenössischer deutscher, bildender Kunst. Strömungen der deutschen   Kunst seit 1914 geben. Man ist dabei bestrebt, einen Eindruck von der Lebendigkeit und Bielfältigkeit des deutschen Kunstlebens zu geben. Werte von 47 Malern und Graphifern, 21 Bildhauern und 20 Architekten werden gezeigt. Die hervorragendsten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Jugo­flawien sind in dem Ehrenausschuß der Ausstellung.

Eine Freitörperkultur- Matinee veranstaltet am Sonntag, dem 29., bor­mittags 11 Uhr, die Störperfulturschule Adolf Koch   im Großen Schau­fpielhaus. Karten in beschränfter Zahl werden gegen Vorlegung von Bartei oder Gewerkschaftsausweisen abgegeben in der Diet- Buchhandlung. Sindenstr. 2( 1,25 bzw. 2 Mr. einschl. Programm und Garderobe). öffentlicher Kartenverkauf findet nicht statt.

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Ein

Die Piscator- Bühne spielt nach Abschluß ihrer Epielzeit im Wallner Theater Des Kaisers Ruli" und veranstaltet am Sonnabend, 21., und Sonntag, 22. März, zivet Sondervorstellungen zum Einheitspreis von 1, 2 und 3 M.

Museumsführungen. Sonntag. 10 Uhr, fbrecen Direktor Binder über das schöne Geschüt im Zeugbaus; Prof. Schottmüller über französische und englische Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts im Kaiser- Friedrich- Museum; Dr. Snetblage über Masten und Maskentänze südamerikanischer Indianer im Museum für Bölferkunde I.

Der Ueberfall auf die eigene Mutter. 6 Jahre Zuchthaus für einen entarteten Gohn. Stendal  , 21. März. Unter großem Andrang des Publikums fand vor dem Schöffengericht der Prozeß gegen die Arbeiter Erich Hönide und Kurt Barganz ffatt, die am 24. Januar in Stendal   einen Raubüberfall auf die Mutter des Ange­flagten Hönide verübt hatten.

Beide Angeklagten famen, nachdem sie aus einer Erziehungs­anstalt entlassen waren, auf ihrer Wanderschaft mittellos nach Stendal  . Hier verabredeten sie einen Ueberfall auf die Mutter des Hönice. Als die ahnungslose Frau ihrem Sohn einen Knopf an den Mantel nähte, nahm diefer einen Schraubenschlüssel und schlug seine Mutter damit nieder. Der alten Frau fesselte er die Hände und band ihr ein Tuch um den Kopf. Nachdem er 75 M. geraubt hatte, fuhren die beiden Täter nach Berlin  . Hönide, der fich wegen eines tranfen Fußes zur Charité begab, wurde bald darauf festgenommen. Später gelang es auch, Barganz zu ermitteln. Das Schöffengericht verurteilte Hönide wegen gemeinschaft­lichen schweren Raubes zu 6 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust, Barganz erhielt 4 Jahre Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust.