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Beilage
Sonnabend, 21. März 1931
fait bly stood sib dot Der Abend
Shalausgabe des Vorwäre
Die schwerste Stunde
Unterzeichnung des Versailler Vertrages
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Bald darauf erschien der französische Oberst Henry und über. brachte mir die Note Clemenceaus, in der die Aufhebung der Blockade für den Tag angekündigt wurde, an dem Deutschland den Vertrag ratifiziert haben würde.
Die nachfolgenden Aufzeichnungen Hermann hatte am Vormittag erklärt, daß es die Unterzeichnung wegen der gierigen Blicken unserer bisherigen Feinde preisgeben. Das mar Müllers sind dem Buche von Bictor Schiff„ So war Entscheidung über das Schantung- Gebiet ablehnen würde.) Zunächst mir nicht mar äußerlich gelungen im Temps" und in an es in Versailles ( Berlag J. H. W. Dietz Nachf.) entnommen. Amerita mit Wilson, Lansing, House, White und Blyß, dann die deren Blättern wurde ausdrücklich betont, daß es unmöglich ge Gegen 2.45 Uhr erschienen, wie vereinbart, vier Oberste der Vertreter Englands- Lloyd George , Bonar Law , Balfour usw. wesen wäre, irgend etwas aus unseren Bliden und Bewegungen herauszulesen, sondern ich hatte es bei der Durchführung dieses alliierten Armeen im Hotel des Réservoirs: ein Amerikaner, sowie der britischen Dominien, dann die Franzosen Clemenceau , herauszulesen ein Engländer, ein Franzose und ein Italiener. Sie sollten unsere Bichon, Tardieu, Kozz, Jules Chambon, die Italiener, die Borsages fogar fo weit gebracht, alle inneren Regungen zu unterdrüden. Welche ungeheure Nervenanspannung diese Haltung militärische Ehrenesforte bis zum Spiegelsaal bilden. Zwei Autos Belgier usm. foftete, das sollte ich erst merten, als ich wieder allein ipar. In warteten vor der Tür. Da das Hotel ohnedies fast unmittelbar an Nach der Unterzeichnung derselben Stunde, in der ich in meinem Zimmer Hut und Gehrock den rechten Flügel des Schloffes anschließt, betrug der Weg bis zum ablegte, um mich umzuffeiden, strömte der Schweiß aus Schloßeingang höchstens 300 Meter. Die umliegenden Straßen allen Boren in einer Weise, wie ich es nie zuvor erlebt hatte. waren hermetisch abgesperrt. Nach wenigen Sekunden Fahrt waren Das war eben die physische Reaktion, die dieser unerhörten wir furz nach 3 Uhr im Schlosse. Man führte uns zunächst in pfychischen Belastungsprobe unmittelbar folgte. Und nun erst fühlte den Saal Nattier des Schloßmuseums, geschmückt mit den Bildern ich, daß ich die schwerste Stunde meines Lebens dieses französischen Malers aus dem 17. Jahrhundert. Dort legten hinter mir hatte. mir Hüte und Mäntel ab. Dann ging es hinauf zum Spiegel. fa al. Bevor wir ihn betraten, immer von den vier Obersten begieitet, mußten wir einen Vorraum passieren, in dem das geladene Bublikum versammelt war. Es waren hauptsächlich Frauen, und zwar die Gattimmen von Marschällen, Generälen, Staatsmännern und Parlamentariern. In dem Augenblick, wo wir diesen Vorraum betraten, entstand unter diesen Zuschauerinnen eine lebhafte Bewe gung. Sie standen auf, die von den hinteren Reihen stiegen sogar auf ihre Stühle und wir fahen, wie uns diese zum Teil ebenso reifen wie geschminkten ,, Damen der Gesellschaft" durch ihre Lorgnetten musterien. Diese kurze und unwürdige Szene rief lebhaften musterien. Diese kurze und unwürdige Szene rief lebhaften Unwillen bei einem großen Teil der Anwesenden hervor. Das Anstandsgefühl der Mehrheit bäumte fich instinktiv gegen diefe Taft losigkeit auf. Es entstand sofort eine starke Unruhe im ganzen Saale . Energische, ja wütende Protestrufe wurden laut:„ Assis! Assis!" Sezen! Sehen!" Zögernd folgten die Frauen diesen Rufen. Inzwischen waren wir in den eigentlichen Saal gelangt, der Chef des Protokolls, William Martin, der uns im Nattier- Saal empfangen hatte, geleitete uns zu unseren Plätzen.
3m Spiegelfaal
Alle alliierten Vertreter waren bereits anwesend. Wir saßen an einer Ede des Saales, zu unserer Rechten die Delegierten Japans , zu unserer Linten die Delegierten Uruguays . Raum hatten wir uns niedergesetzt, da erhob sich in der Mitet der Quer tajel Clemenceau und erklärte in einer ganz furzen Ansprache fast mur formeller Art die Sigung für eröffnet. Nur der Schlußfah betonte, daß die bevorstehenden Unterschriften ,, die unwiderrufliche Verpflichtung darstellen, alle festgesetzten Bedingungen in ihrer Gesamtheit zu erfüllen", offenbar eine nochmalige Unterstreichung der Ablehnung unserer ursprünglichen Vorbehalte. Unter diesen Umständen habe ich die Ehre, die deutschen Bevollmächtigten einzuladen, ihre Unterschriften auf dem mir vorliegenden Bertrage geben zu wollen. Er begleitete diesen letzten Saß mit einer Handbewegung, die auf den kleinen Tisch hinwies, wo die Dokumente zur Unterschrift bereit lagen. Die Handbewegung demonstrierte deutlich tie Befriedigung des Regierungschefs Frankreichs über die deutsche Niederlage.
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Ich verzichtete auf die Uebersetzung dieser Ansprache. Dr. Bell und ich standen auf und schritten durch den Saal. In diesem AugenLlid herrschte eine feierliche Stille und wir fühlten, daß tausend Blide auf uns gerichtet waren. Am Tisch angelangt, 30g ich meinen Füllfederhalter und unterschrieb, neben meinem bereits ganz am Ende des Blattes angebrachten Siegelabbrud. Es waren drei Unterschriften zu leiften: zum eigentlichen Friedensvertrag, zum Rheinlandabkommen und zu einem Zusatzprotokoll. Nach mir Dr. Bell. Zurüd zu unseren Plätzen. Es war vorüber. Wie die Zeitungen berichteten, war die Unterzeichnung durch die Bertreter des besiegten Deutschlands genau um 3 Uhr 12 Minuten vollzogen
worden.
nahm er
Mit dem Füllfederhalter verhält sich die Sache so: Schon in Weimar war mir befanntgeworden, daß nach Berichten französischer Blätter beabsichtigt war, die Unterschriften mit einem be sonderen Federhalter vollziehen zu lassen, den die elfaß- lothringischen Verbände Frankreichs und der französischen Kolonien gestiftet hätten. Schon damals war ich entschlossen, dieser uns bewußt zugedachten Demütigung vorzubeugen, indem ich mit meiner Füllfeder unterschreiben würde. Dr. Bell besaß feine. Aber um sich zu sichern, aus dem Hotel einen gewöhnlichen 5- PfennigFederhalter mit, den er in Zeitungspapier rollte und in seine Gehrodtasche steckte. Er zog ihn erst heraus, als wir aufgerufen wurden und damit unterzeichnete er. Ob die Ankündigung der französischen Blätter den Tatsachen entsprach, weiß ich nicht. Jedenfalls lagen vor jedem Delegierten ein Federhalter und ein Tintenfaß, so daß wir auch ohne die elfäffisch- lothringischen Verbände versorgt gewesen wären. Meine Füllfedergeschichte wurde in den Berichten der Presse der ganzen Welt sorgsam registriert und vielfach kommentiert. Ein Pariser Blatt brachte eine an sich recht mäßige faritaturistische Zeichnung, die aber mit einer zwar boshaften, aber wirklich migigen Erklärung versehen war: ,, Das letzte Manöver der Boches: Hermann Müller unterzeichnet mit Geheimtinte"( encre Hermann Müller unterzeichnet mit Geheimtinte"( encre invisible").. Auf den Gedanken war ich allerdings nicht ge
B
Sehr bald hatte die feierliche Stille einer allgemeinen Unruhe Platz gemacht. Diese Unruhe steigerte sich bis zum Wirrwarr, als einige der Delegierten auf den Gedanken famen, Unterschriften als persönliche Andenken zu sammeln. Auf jedem Delegiertenplag lag eine mirklich fünstlerisch gestaltete Druckzeichnung und auf diesen Blättern wurden die Unterschriften gesammelt, allerdings mur unter den Alliierten. Anscheinend trauten sich die meisten nicht, sich an uns zu wenden. Wir beobachteten diefe Szene. Schließlich fam ein Delegierter auf mich zu. Es war der Vertreter Boliviens , Ismail Montes, und er bat mich und Dr. Bell um unsere Unterschriften. Wir entsprachen natürlich anstandsios seinem Munich. Durch diesen Erfolg offenbar ermuntert, wandten sich jetzt auch die zwei Vertreter Kanadas , Doherty und Sifton, an uns mit der gleichen Bitte. Weiter fam allerdings feiner mehr Der Unterzeichnungsaft war unterdessen sowieso zu Ende. Er hatte faum 50 Minuten gedauert. Clemenceau stellte fest, daß alle Unterschriften vollzogen seien und bat die Delegierten der alliierten der Militärkommission in ihr Hotel zurückgeleitet würden, entfernt Staaten, noch im Saale zu bleiben, bis sich die Deutschen , die von hätten. Wir standen auf, die vier Obersten nahmen uns an der Echwelle des Saales wieder in Empfang.
Als wir den Schloßeingang erreichten, durchbrachen plötzlich die Bressephotographen die Sperre und fnipsten uns in einer Tour, während wir unser Auto bestiegen. Unter den mit der Ab fperrung beauftragten Offizieren entstand große Aufregung, teils weil man einen neuen Zwischenfall befürchtete, teils weil auch die Zuschauermenge durch die durchbrochene Sperre zu laufen begann und ein allgemeines Durcheinander drohte. Inzwischen fuhren wir bereits nach dem Hotel des Réservoirs ab. Dort verabschiedeten sich mit militärischem Gruß die vier Obersten und wir begaben uns in unsere Zimmer. Jetzt löfte sich die Spannung in ganz eigenartiger Weise. Ich hatte mich feit 1½ Stunden außerordentlich in der Gewalt. Bon tem Augenblid an, wo mich die Obersten in Empfang genommen| hatten, bis zu dem, wo sie sich verabschiedeten, vor allem aber in der Stunde, in der ich den tausend Bliden im Spiegelsaal ausgesetzt war, hatte ich eine Maste der rein geschäftsmäßigen Korrektheit angenommen. Nichts in meiner Haltung, in meinem Gang, in meinem Blid, in meinen Bewegungen sollte zu irgendwelchen Deutungen Anlaß geben. Ich wollte den tiefen Schmerz des deutschen Volkes, das ich in diesem tragischen Augenblick vertreten mußte, nicht den
Kurt Friedberg:
Francisco do Sul
Die Heimfahrt
Bon französischer Seite wurde uns dann nahegelegt, noch die folgende Nacht in Versailles zu verbringen und erst am nächsten Morgen heimzufahren. Begründet wurde diese Anregung mit dem starten Zuftrom von Fremden in Versailles , deren Heimbeförderung große Schwierigkeiten bereite. Ich bat jedoch dringend, noch am müde, aber ich wollte so schnell wie möglich fort von Versailles . gleichen Abend heimzufahren. Ich war zwar sehr Diesem Wunsche wurde sofort entsprochen. Wenige Stunden später erfolgte die Abfahrt vom Bahnhof Noisy- le- Roi . Ich hatte cllen deutschen Pressevertretern anheimgestellt, im gleichen Sonderzuge heimzureisen und alle waren dieser Einladung gefolgt. Auch der Gesandte von Haniel , dem ich am Nachmittag den durch den Rücktritt Langwerths von Simmern freigewordenen Staatssekretärposten angeboten hatte, und der schließlich das Angebot annahm, reiste mit uns zurück.
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In der Dämmerung setzte sich der Zug in Bewegung. Als es dunkel wurde, sahen wir in den Dörfern die ersten Raketen und Feuerwerfstörper, mit denen dieser Tag für Deutschland ein Tag tieffter Trauer, für die fiegreichen Länder ein Tag der Freude- gefeiert wurde. Plöglich prasselten gegen die Fenster meines Wagens Steinschläge. Die französischen und englischen Offiziere stürzten aufgeregt in den Salonwagen herein, fie wollten die Notbremse ziehen und den Zug anhalten lassen, um die Täter festzustellen. Ich beruhigte sie und bat sie, davon abzuiassen, Wegen des Streiches irgendwelcher dummer Jungen sollte nicht gleich wieder ein diplomatischer Zwischenfall entstehen.
Am nächsten Tag, in den Mittagsstunden, waren wir wieder auf deutschem Boden. Der Friedensvertrag war unterschrieben. Der Rampf um den wahren Frieden sollte erst beginnen.
filien wenig Vieh auf dem Lande, weil feine Weiden vorhanden find; aber an Geflügel und billigen Eiern ist Ueberfluß. Während des Effens bevölkerten zahlreiche große und fleine. Ameisen den Eßtisch und namentlich die Zuckerdose. Am Erdboden Da sämtliche Türen und Fenster des nur aus einem Stockwerf zu ebener Erde bestehenden Hotels zur Kühlung offengehalten wurden, stand jeglichem Getier der Eingang offen. Zahlreiche große Fleder mäuse umschwirrten unsere Köpfe, auch gewahrte ich zu meinem Entsetzen eine riesige Ratte, die sich von Zeit zu Zeit an dem Ehnapf des Hundes zu schaffen machte. Mein Landsmann meinte, daß man sich an derartige Kleinigkeiten in Brasilien gewöhnen müßte. Gefährlich könnten den Menschen nur die Schlangen werden, die fich mit Vorliebe des Nachts ihre Schlafstelle in den Betten suchten.
Bon Rio de Janeiro aus wandte ich mich zunächst nach Sao| huschen Schwaben von mindestens 10 Zentimeter Länge hin und her. Francisco do Sul, dem Einwanderungshafen für den Staat St. Catharina. In dem kleinen Hafenstädtchen gab es zwei Hotels, ein brasilianisches und ein deutsches. Da ich der portugiesischen Sprache nicht mächtig war, nahm ich bis zur Abfahrt des brasilia nischen kleinen Dampfers, der mich nach Joinville , einer von vielen Deutschen bewohnten Stadt mit deutschem Konsulat, bringen sollte, im deutschen Gasthof Wohnung. Es war ein roh gezimmertes Holzhaus, das nur drei Fremdenzimmer, ein Gaſtzimmer und zwei Wohnkammern für den Wirt und seine finderreiche Familie enthielt.
Gleichzeitig mit mir stieg ein deutscher Kaffeehändler aus Sao Paulo ab, und da in Brasilien die Tage furz und die Nächte lang sind, ist man froh, wenn man bis zum Bubettgehen, das man der Hize wegen meist bis Mitternacht verschiebt, etwas Unterhaltung und Zeitvertreib hat. Natürlich mußte ich meinem Randsmanne, der bereits zehn Jahre im Lande war, viel von der Heimat erzählen.
Um uns von der Seereise zu erholen, machten wir am Spät nachmittag eine längere Kahnfahrt. In froher, ausgelaffener Stimmung traten wir bei eintretender Abenddämmerung den Rück
weg an.
Mir fielen besonders die vielen riesigen schwarzen Aasgeier auf, die sich auf den Dächern der Kleinen Häuser zum Nacht schlaf rüsteten oder an den offenen Küchenfenstern herumlungerten, um einen Bissen zu erhaschen. Die Geier besorgen in den fleinen Orten die Straßenreinigung. Die Tierkadaver, die dort mit allem Unrat einfach auf die Straße geworfen werden, verschlingen sie in turzer Zeit bis auf das Knochengerüft.
Unsere Abendmahlzeit bestand in der Hauptsache aus den in Brasilien täglich auf den Tisch kommenden schwarzen Bohnen mit Farinha, einem aus einer Urwaldpflanze gewonnenem Gewürz. Wir tranken dazu das für die Tropen besonders pasteurifierte Münchener Löwenbräu, das allerdings mangels Eis lauwarm Auch ein aus Ingwer gebrautes einheimisches Bier, das ganz erfrischend ist, wird in Brasilien viel getrunken.
war.
Aus Deutschland hatte ich unter anderem einige Büchsen Fleisch mitgenommen, deren ich eine als besonderen Leckerbissen zum besten gab. Der Wirt fah zu seinem Entsetzen, wie ich seinem großen, fehr abgemagerten Hunde, einer Bulldogge, einige Fleischstücke hinwarf. Fast überall wird nämlich in Brasilien , außer in den moIndessen hatte der Unterzeichnungsaft seinen Fortgang ge- dernen Städten, nur getrodnetes Fleisch( carne secca) genommen. In rascher Reihenfolge murden die 26 Staaten aufgeffen, da frisch geschlachtetes in wenigen Stunden infolge des heißen gerufen, die mit uns im Kriege geftanben hatten.( Nur China Simos einen Stich erhält. Im Gegensatz zu Argentinien befiz Bra
tommen
Als wir unsere Zeche bezahlen wollten, verfärbte sich das Gesicht des Kaffeehändlers. Er hatte seine Brieftasche, die annähernd 10 000 Milreis barg, verloren. Diese Summe hatte er nach vierzehntägiger beschwerlicher Reise durch den Urwald, bei der als Beförderungsmittel lediglich Maulesel verwendet werden, bei seinen Kunden für gelieferten Kaffee tassiert. Obwohl inzwischen vollstän dige Dunkelheit eingetreten war, leuchteten wir den am Nachmittag gegangenen Weg mit einfachen Schwefelhölzern mühsam nach der Tasche ab. Als wir uns dem Kahn näherien, apportierte der Hund, der mitgelaufen war, plötzlich die Brieftasche im Maul. Das Geid mar noch vollzählig. Vor Freude umarmte mich mein Landsmann und wir feierten das Ereignis mit einigen Flaschen Bier, das uns der noch im Hafen liegende deutsche Dampfer preismert abließ. mit schweren Köpfen trennten wir uns erst um 3 Uhr morgens
In sehr animierter Stimmung suchte auch ich mein Lager auf und beim Anblick des Bettes mußte ich unwillkürlich an die Schlangengefahr denken. Nachdem ich die beiden Fenster meines Zimmers geschlossen und die Tür fest verriegelt hatte, untersuchte ich, etwas schwankend, sämtliche Einrichtungsgegenstände des Zim mers und zuletzt das mit meinem neuen Moskitonetz umfäumte Bett, entdeckte aber nichts. Bald verfiel ich in einen unruhigen Schlaf, aus dem mich ein Druck auf die Oberschenkel weckte. Ich war sicher, von einer Schlange heimgesucht zu sein, bemühte mich, mich möglichst meng bewegend, den Stock oder die Streichhölzer zu erwischen und sprang schließlich auf, da ich beides nicht fand. Wie groß war mein Erstaunen, als sich die vermeintliche Schlange bei näherer Untersuchung als mein Spazierstod entpuppte, den ich wohl im Halbschlaf unbewußt neben mich ins Bett gelegt hatte.
Durch den haftigen Sprung aus dem Bett hatte ich nichtsahnend das Mosfitoneß zetriffen, so daß an einen Weiterschlaf infolge der Stechmücken nicht zu denken war. Da bereits der neue Tag anbrach, zog ich es vor, mich schnell anzufleiden, um den Morgen bei herrlichem Sonnenaufgong im Freien zu verbringen.