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Beilage

Montag, 30. März 1931

Java , Sumatra , Bali

Java zählt zur Zeit 35 Millionen Menschen, die sich auf einen Flächenraum von 131 000 Quadratkilometer verteilen. Java hat also unter allen Ländern der Erde die dichteste Bevölte­rung. In Deutschland kommen auf den Quadratkilometer 134 Menschen gegenüber Java mit durchschnittlich 266 Menschen. Sechs javanische Städte sind Großstädte mit über 100 000 Ein­wohnern je Stadt. Besonders groß ist die Zahl der auf Java leben­den Europäer; sie beträgt nämlich 135 000. Auf Java wohnen drei malaiische Stämme. Im Westen der Insel sind Millionen Sudanesen anfäffig. Sie sind fremdem Einfluß relativ leicht zugänglich und überaus reinlich und sehr gepflegt. Ein zweimaliges Bad am Tage ist die Regel. In der Mitte der Insel Java wohnen die Javanen, insgesamt 23 Millionen. Sie stellen in Kleidung und Gitte das konservative Element auf der Insel dar. Im Osten und auf der nördlich liegenden Insel Madura wohnen 3,7 Millionen Maduresen. Sie haben Temperament und greifen leicht zum Messer. Auf Java gibt es noch keinen Schulzwang und doch hat auch das hoch gelegene Gebirgsdorf schon seine Schule mit ein­geborenen Lehrern. Eine so überaus dichte Bevölkerung setzt inten­sipste Bodenkultur voraus. Der Wert der Ausfuhr übersteigt den der Einfuhr um rund 250 Millionen holländische Gulden! Während Europa das Bild einer Kultur steppe bietet, hat der fritische Beschauer in Java den Eindrud eines großen Partes. Vor­wiegend sind große Reisfelder, ab und zu bestimmt auch Zuckerrohr bas Landschaftsbild. Von übrigen Kulturen feien genannt: Tee, Koffee, Chinarinde, Tabat, Rubber, Kakao. Außer sehr gepflegten Automobilstraßen finden wir ein Schienennetz von 5500 Kilometer. Tiger und Rhinozeros leben nur noch vereinzelt in den stark zurüd­gedrängten Urwäldern.

Georgij Uschakow:

Der Abend

Shalausgabe des orans

Ein neues Land entdeckt!

Augenblicklich weilt eine russische Forschungs-, expedition im nördlichen Eismeer, wo sie zwischen dem 79. und 81. Breitengrad ein neues Land entdeckt hat, das den Namen Sewernaja Semlja"., Nordisches Land" erhalten soll. Die nachfolgende lebendige Schilderung ist ein Funkbericht des Leiters der Expedition.

Im Frühjahr werden wir die nördlichen Teile des von uns ent­deckten Nordischen Landes" erforschen. Unsere Arbeiten beschränken sich zunächst auf geologische Untersuchungen und fartographische Landesaufnahmen. Die Strecke, die wir in der Weise durchwandern müssen, dürfte sich etwa 1000 Kilometer hinziehen. Dafür benötigen wir 60 Tage Unfere beschränkten Mittel, die Unzu­länglichkeit der Hunde und das Gewicht der wissenschaftlichen In­strumente und Lebensmittel erlauben uns leider nicht, die Vorräte für 60 Tage mitzuschleppen, sondern nur für 30 Tage. Wir sind deshalb augenblicklich damit beschäftigt, unterwegs Hilfsdepots zu errichten, um somit die Bewältigung unserer nächsten Aufgabe zuwege zu bringen. Unsere Arbeit wird durch den Umstand, daß unser Hauptdepot etwa 60 Kilometer vom ,, Nordischen Lande" ent­fernt liegt, erheblich erschwert.

Um alle Vorräte auf das Nordische Land zu schaffen, müssen wir mindestens 6 bis 7 Fahrten unternehmen. Die Proviant depots errichten wir dann am Kap ,, Sidhel und Hammer", von dort gehen wir weiter nach dem Norden und Westen. Um den Westrand des Landes zu erreichen, müssen wir 700 Kilometer durch Eis und Schnee wandern.

Die ersten Fahrten zum Nordischen Land" trugen mehr einen Erfundungscharakter. Weitere Fahrten unternahmen wir mit zwei Hundegespannen, jedes Gespann fonnte 30 Kilogramm Laft mit führen. An eine Regelmäßigkeit solcher Fahrten ist nicht zu denken. Die Polarnacht und heftige Winde sind unsere Haupt­gegner. Als im Februar die ersten Lichtstrahlen uns erreichten, begannen wieder heftige Stürme, die unsere Ausfahrten vereitelten. Die Stürme waren mit starken Schneefällen begleitet.

Nicht ganz so paradiesisch sind die Verhältnisse auf Sumatra ( man vergleiche die grundlegenden Forschungsreisen des Professors Bolz um die Jahrhundertwende). Auf Sumatra gibt es noch Ur­wälder, die bisher feines Menschen Fuß betrat. In Nordjumatra ist aber der nicht so häufige Oran- Utan unter Naturschutz gestellt. Der Elefant kommt noch herdenweise vor, und die Gehöfte redmen noch mit dem nächtlichen Besuch des Tigers. Zwei Meter lange Eidechsen sonnen sich auf den Felsblöden am Ufer der Gewässer, und in den großen Strömen leben noch massenhaft Krokodile. Das 3wergvolt der Kubus ist noch nicht ganz ausgestorben. Sumatra hat fehr wenig Eisenbahnlinien, aber vorzügliche Auto­straßen, die die Urwälder durchschneiden. Beim Vordringen der Kultur wird der Urwald meistens durch Brand vernichtet. Sumatra ift im Gegensatz zu Java sehr schwach besiedelt. Nur 15 Menschen entfallen auf 1 Quadratkilometer Fläche. In Mittel­Sumatra wohnen die Minangkabauer, ein Menschenstamm, bei denen das sogenannte Mutterrecht noch herricht. Sie sind Mohammebaner. Auf Sumatra gibt es unter 6 Millionen Inländern Harl Moeller: mur 24 000 Europäer, bazu 200 000 Chinesen. Weltberühmt sind die Silberschmieden in der Gegend pon Palembang ,

Interessant ist ein Blick auf die fleire Inset Bali( 90 Kilo­meter lang von Nord nach Süd und 150 Kilometer breit von Ost nach West). Bali ist das Land der Tempel und der Tänze. Hier hat sich der alte Hindutult frei von fremdem Einfluß erhalten.

H. Fr. Dohlens:

Ein Park entsteht

Dr. S.

Der friedliche Besucher des großen Parkes, der zwischen frischen Wiesen und tausend farbigen Blumenbeeten, unter schattigen Bäumen und auf sonnigen egen ziellos lustwandelt, mag fich von ungefähr vielleicht einmal die Frage stellen: Wie mag wohl dieses Stüd Land ausgesehen haben, bevor hier der Gärtner am Werk mar? Er wird sich dann vielleicht vorstellen, was er so hin und wieder im Vorbeigehen gesehen hat: wie Arbeiter mit Schubkarren Erde hin- und hergefahren sind, wie sie die Wege mit groben Steinen und Schlade angefüllt, geftampft und mit Ries bestreut haben, mie gegraben und unzählige Meter Wasserleitungs­tohr eingebuddelt wurden, wie kleine Mauern und Wasserbassins entstanden; wie später viele Wagen eintrafen, mit Dünger be laden, der auf das Erdteil verteilt und untergegraben wurde, wie Bäume und Sträucher mit sorgsamer Hand eingepflanzt wurden. Schließlich tam noch der Sämann und streute weit ausholend den Grassamen über die grauen, sauber ausgehartten erdigen Flächen. Das Uebrige tat dann die liebe Sonne, und der Parf war vier Wochen darauf grün und sig und fertig.

M

Aber so einfach war es doch nicht. Noch bevor der erste Spatenstich getan wurde, sind viele Wochen Arbeit und Mühe verwandt worden, um die hundertfältigen Vorbereitungen für den Bau des zukünftigen Parkes zu bewältigen. Erst wenn die ersten hartnäckigen Fröste vorbei sind, so im Februar, Anfang März, zieht der Gartenfachmann mit seinen Heffern zu dem öden Brachland, mit dicken Zeichenrollen bewaffnet, mit Meßinstrumenten, Geräten, Maschinen und merkwürdigen Werkzeugen ausgerüstet! Denn nun muß in wenigen Wochen das Werf geschaffen werden. Roch ehe die Frühlingssonne mit ihren fruchtbaren Strahlen das Grün aus den leblosen Zweigen hervorgezaubert haben wird, soll hier der neue Park zu Nutz und Frommen des Werftätigen ent­standen sein.

Verfolgen wir einmal den Gartenarchitekten bei seiner ersten Arbeit am Zeichentisch. Wenn die Grenzen des zufünftigen Parkes festliegen, schickt er den Vermesser hinaus, der erst einmal alle etwa vorhandenen Bäume und Sträucher genau aufmißt. Er baut sein Nivellierungsinstrument auf, guckt alle Minuten durch das Fernrohr nach einer langen mit Zahlen bemalten Latte, die von seinen Gehilfen, scheinbar mahllos, hin und her getragen wird, und notiert sich allerlei merkwürdige Zahlen. Später trägt er sie in feinen Plan ein: es sind sogenannte Höhenzahlen, die die Terrainunterschiede verdeutlichen. Sie sind äußerst wichtig für die Einebmung des Geländes oder den Bau einer Terrasse oder sonstigen Erhebungen..

Dann werden verschiedene Bodenproben gemacht, die die wechselnde Beschaffenheit und den Feuchtigkeitsgrad der Erde feststellen, um danad) Düngungen vorzunehmen und für das be­treffende Erdreich geeignete Pflanzen auszusuchen. Auch die Lage des Geländes zu den Himmelsrichtungen muß sorgfältig ermittelt werden.

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Eine längere Fahrt unternahmen wir am 4. Dezember bei 25 Grad Kälte. Wir hofften, den Mondschein ausnutzen zu können. Die erste Strecke von 30 Kilometer legten wir über blihende Schneefelder zurüd. Bald verschwand aber der Mond hinter dichten Wolken und den weiteren Weg mußten wir in einer Die Dunkelheit mar absoluten Finsternis fortsetzen.

manchmal so undurchdringlich, daß es nicht möglich war, ein Hunde­gespann von dem anderen zu unterscheiden. Am dritten Tag unserer Wanderung fant die Temperatur auf 36 Grad. Es erhob sich ein starker durchdringender Wind. Auf dem Rückweg nicht weit von unserem Hauptquartier wurden wir von einem Orlan buchstäblich umgelegt. Einige Hunde waren nicht mehr imstande, die Schlitten zu schleppen. Sie wurden auf die Schlitten aufgeladen und dadurch die Last vergrößert. Schießlich gelangten wir doch glücklich zu unserem Ziel.

Die dritte Expedition zum Nordischen Land unternahm ich a m 28. Januar bei einer Kälte von 40 Grad. Infolge guter Tragfähigkeit der Schneeoberfläche fonnten wir den ganzen Weg, 165 Kilometer, binnen 48 Stunden zurücklegen. Dabei haben wir uns in der Dunkelheit oft aus den Augen verloren und nur mit großen Anstrengungen wiedergefunden.

Da wir ständig unterwegs waren und infolge des absoluten Mangels an Heizmaterial fonnten wir unsere Expeditions­öfen gar nicht verwenden. In unserem Zelt war die Temperatur daher auch nur einige Grad wärmer, als wir etwas fechten. Sobald wir aber das Feuer löschten, glich sich der Tem peraturunterschied sofort aus. Bei solch einer Kälte sah ich, wie | unsere Stearinferze nur in der Mitte ausbrannte. Die Außenwand blieb wie ein Zylinder stehen, während sich das Feuer im Herzen tiefer fraß. Die Butter war hart wie Eis und ließ sich faum durchbeißen. Die Schlafsäcke aus weichen Renntiersellen hören auf, Wärme zu fpenden, gegen morgen sind sie inmen und außen mit einer dichten Schicht Reif bedeckt. Die Fellfleidung wird hart, so daß es unmöglich ist, sie anzuziehen Infolge der Kälte ist es oft unmöglich, Nachtruhe zu halten. Die Furcht. die Hunde zu verlieren, zwingt uns oft, nur furze Raststunden ein­zuschalten, und weiter geht die Reise über das unbekannte Land. Wegen der ungünstigen Wetterverhältnisse fonnten wir im Fes bruar feine Depots auf dem Nordischen Lande errichten. Daher fonnten wir unsere fünfte Erkundungsfahrt zum Nordischen Land erst am 2. März antreten. In der ganzen Zeit der Fahrt wütete ein heftiger Schneesturm, der noch jetzt nicht aufgehört hat, als ich diese Zeilen schreibe. Wir fehrten zurück zu unserem Hauptquartier. Ich werde im nächsten Monat die Frage der Proviantdepots flären und dann Mitte März eine neue Reise zum Nordischen Lande unternehmen.

Wunder des Stahls

Gerade als ich das von Otto von Halem geschriebene und im M. Krayn Verlag, Berlin W. 35, soeben erschienene Buch: Stahlland Amerika gelesen habe, sehe ich in der Presse die Notiz, daß unsere Reichsbahn neuerdings große, moderne Wagentypen ganz aus Stahl herstellen wird. Es scheint also auch in Deutschland aftuell zu werden, was der Verfasser aus eigenen Beobachtungen während einer Studienreise durch den Osten der Ber­einigten Staaten zu berichten weiß: die Verwendung von Stahl steigt dauernd an, ja, er ist der Grundstock, auf dem sich viele tech­nische Neuheiten und ganze Industrien aufbauen. Automobile, Wolfenfraßer und Eisenbahnriefen, das sind die drei Gebiete, mit deren dauernder Ausdehnung sich auch die Stahlerzeu­gung weiter und höher entwickelt hat.

Beim Automobilbau liegt die Sache ziemlich flar, hier wurde wohl schon immer fast ausschließlich Stahl verarbeitet und der Ver­brauch wird nur noch bei mengenmäßig steigender Produktion zu nehmen. Der Verfasser beschäftigt sich mit diesem Abschnitt auch nur sehr furz, aber gerade hier scheint ihm ein Bluff unterlaufen zu sein: in 4% Stunden wird selbst bei Ford vom flüssigen Eisen bis zum gebrauchsfertigen Wagen fein noch so raffiniertes laufenoes Band fertig.

Warum also übertreiben, wenn gerade im nächsten Abschnitt, in der Bauindustrie, sich solch ungeheure Zukunftsperspektiven ergeben, daß der fleine Mensch neben seinen riesigen Werten un­scheinbar verschwindet. Aus der Vielheit nur eine Tatsache: Das bisher höchste, noch im Bau befindliche Gebäude, das Empire State Building , hat 85 Stod werte und eine Höhe Don 330 Metern. Es enthält 610 Kilometer elektrische Draht leitungen, 120 Kilometer Wasserleitungen und 50 000 Tonnen Stahl tonstruktion. Technisch wären heute Gebäude von 200 Stockwerten und 600 Meter Höhe möglich."

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architeît sitzt an seinem Zeichentisch, brütet über einem mit un en d lich viel Zahlen, ein paar Linien und Kreisen welche die Bäume andeuten sollen bedeckten Plan und malt sich allerlei schöne Gartenbilder aus. Zuerst aber überlegt er, wohin die Ein­gänge projettiert werden sollen, die in flüssigem Zusammenhang mit den Verkehrszentren der das Gelände umschließenden Straßen stehen müssen. Dann überdenkt er die Wünsche und Notwendigkeiten, die sich aus der in der Umgebung ansässigen Bevölkerung swangsläufig ergeben. Das Programm wird sich heute fast immer ähneln. Vor allem müssen große Spielwiesen geschaffen werden, Sport- und Spielplätze, Sandkästen für die Allerkleinsten, Blansch becken mit großen Sandflächen, Luft- und Sonnenbäder. Auch ein schöner Blumengarten darf nicht fehlen. Kleine Gebäude, etwa eine schöner Blumengarten darf nicht fehlen. Kleine Gebäude, etwa eine Milchhelle oder eine Umkleidehalle für die Sportler, ein Rabio­fautsprecher auf einem Stonzertpag und vielleicht eine Blumenanlage ober ein fleines Bogelhäuschen müssen in die, Anlagen geschidt ein­gegliedert werden.

Bei solchen Hochbauten ist es erklärlich, daß die alte Bauweise immer mehr verschwindet und man versucht, die Mauerung auf ein Minimum zu beschränken und statt dessen dünne, isolierte Metall­platten, insbesondere rostfreien Stahl zu verwenden.

Ferner weiß der Verfasser von phantastischen geplanten Bauten auf der Chitagoer Weltausstellung zu berichten, die ganz mit farbigen Stahlplatten verkleidet werden sollen. Diese Gebäude erhalten ausschließlich fünstliche Belichtung und Belüftung und werden deshalb feine Fenster haben. Des Nachts sollen die nüch­fernen Wände durch Scheinwerferbestrahlung vrkitscht weerdn.

Der Eindruck wird noch erhöht, wenn man liest, daß neuer­dings eine Ganzstahl- Hochstraße im Bau ist, die in einer Breite von 18 Metern und Kilometer Länge den Automobilverfehr zwischen der City von New York und den oberen Stadtteilen, den Wohn­Dierteln, aufnehmen soll.

Wesentliche Ersparnisse an Zeit und Arbeitslöhnen verspricht man sich ferner bei der Verwendung von Stahl im Kleinwoh­nungsbau. So konnte durch einen Stahlhauskonstrukteur ein 2½stödiges Stahlstelettwohnhaus in Forest Hills mit 4 Arbeitern ohne besondere Hilfsmittel in 3 Stunden und 20 Minuten montiert

werden.

Das Buch gibt dann noch die neuesten Methoden der Stahl­herstellung in Amerika an und zeigt die wachsende Verwendung von Stahl in vielen anderen Industrien auf. Der Text wird durch viele gute Bücher und Zahlen ergänzt, sodaß das kleine Werk jedem technisch interessierten Arbeiter empfohlen werden kann. Aus dem | Inhalt sprechen die Erfahrungen eines Fachmannes, der auf seinem Gebiete sehr viel Neues und Interessantes zu berichten weiß, ohne daß er tiefer in die wirtschaftlichen und sozialen Probleme Ameri­fas eingedrungen ist.

und die technische Arbeit beginnt. Es muß eine genaue Kostenberechnung und ein Arbeitsprogramm auf­gestellt werden. Die Mengen des benötigten Düngers, der Wege­fchlacke, die Zahl und Art der Pflanzen, die zu transportierenden Eromassen u. a. m. muß errechnet und faftuliert, die zur Ausführung der Arbeiten notwendige Arbeitszeit geschätzt werden. Der gesamte Bau des Parkes wird von Anbeginn bis zur Fertig­stellung sozusagen theoretisch abgewickelt. Biele Tage vergehen darüber, immer werden die Vorschläge noch einmal nach allen Eeiten auf Verbesserung und Verbilligung und reibungslose Abwid­lung der Arbeiten geprüft, bis alle Möglichkeiten erschöpft sind.

Liegt nun alles wohlgeordnet und vorbereitet zusammen, dann schaut der Gartenarchitekt öfter einmal nach der Witterung, läßt sich Wetterberichte fommen und studiert sie eifrig. Endüch aber ist der Tag gekommen, an bent das Signal gegeben wird: Wir

Wochen angestrengtester Arbeit und voller Verantwortung Wie er nun diese einzelnen Teile zu einem rhythmischen Ganzen folgen, tausend fleißige Hände regen sich und auf dem Bauplatz und zusammenfügt, so daß sich das eine aus dem andern wie zufällig im Büro fummt es wie in einem Bienenforbe. Langsam formt entwickelt, und sich doch wieder auf einer harmonischen Gesamtlinie fich der neue Bolkspart aus dem ehemaligen Brachland seiner Be­findet, ist schmer zu beschreiben, denn hier entscheidet die fünftstimmung entgegen: Eine Stätte der Freude und Erholung für Ierische Befähigung, der Einfall, die dee allein.

Ist alles genau aufgezeichnet, dann stizziert er wohl zum besseren Berständnis noch einige besonders anziehende Bilder des Tun beginnt erst das Entwerfen der Anlage. Der Garten Zukunftspartes. Damit ijt die eigentliche Entwurfstätigkeit beendet

Jung und Alt zu werden. Und wenn dann die Menschen fröhlich und heiter dahin pilgern, steht der Gartenarchitekt in einem stillen Winkel und ist beschenkt durch das Beglüdende feines Berufes: Diener am Volkswohl fein zu können.