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Lankwitzer   Dorfidyll not

Im Südwesten Berlins  , mit der elektrischen Vorortbahn ab Potsdamer Bahnhof in 14 Minuten erreichbar, liegt Lankroitz, heute ein Ortsteil im 12. Bezirk Steglitz  . Vom Bahnhof geht es zwischen gärtnerischen Anlagen eine Terrasse hinab. Ein etwas .zu pompöses Rathaus er­innert an die Rekordbauerei vor dem Kriege, die zwischen einigen benachbarten Ge­meinden im Westen Berlins  eingerissen roar. Lankroitz schlief lange den Dorn­röschenschlaf. Seine alte Dorfkirche, die mit dem historischen Schloß und dem kürzlich abgerissenen Schul­gebäude an der ehemaligen Dorfque in der Hauptstraße zu dem ältesten Teil des

Die alte Dorfkirche an der Dorfaue.

Kohlenlotterie.

Bei jeder Bare fann sich der Käufer aussuchen, melche Qualität er haben möchte, und er zahlt in der Regel für bessere Qualität etmas mehr, für schlechtere etwas weniger. Allein bei der Kohle ist es onders. Genau gesagt: beim Brifett.

gibt Brifetts, die gut brennen, und andere, die weniger Hize geben. Es gibt solche, die den Ofen mit Asche füllen, und andere, die sehr wenig Asche geben. Der Käufer münscht eine bestimmte Sorte, aber das ist wie in der Lotterie. Hat sein Kohlenhändler gerade die gewünschte Sorte da, ist es guf. Hochbeglüdt unb fröhlich fetzt man sich geruhsam an den Ofen. Der Kohlenhändler sagt dir: Ich muß zusehen, was ich heranbekomme, denn dus Kohlen­fyndikat gibt, mas es mill." Und der Mann hat recht In den Kauf und Lieferungsbedingungen des Ostelbischen Braun­fohlenfynditats wird ausdrüdlich bestimmt: Das Ennditat behält sich grundsätzlich und ausdrüdlich sowohl die. 2usmahl ber Erzeugungsgebiete als auch die Auswahl der Werte für sämtliche Lieferungen vor."

Das ist der 3 mang für den Rohlenhändler, gute und schlechte Brifetts zum gleichen Preise abzunehmen( und meiter zu nerfaufen). mie sie ihm der Himmel, d. h. das Rohlensyndikat, zuteilt. Nun versucht sich der Käufer zu helfen: Ich möchte für meinen Vorrat nur die und die Marfe haben Liefern Sie mir die!" Und der Kohlenhändler holt miederum die Lieferungs­bedingungen des Ostelbischen Kohlensynditats vor und lieft: ,, Ebenso­menig wie das Syndikat dem Käufer irgendwelche Zusicherungen für die Lieferung aus beſtimmten Erzeugungsgebieten oder Werten macht, tann und darf auch der Käufer feinen Unterabnehmern der­

Ortes gehört, träumte jahrhundertelang in stiller die grünen Wiesen und malerischen Kornfelder und artige Zusicherungen geben." Vergessenheit. Aber nach und nach verschwanden machten neuen Wohnbauten Platz.

verschiedensten

Hochhaus am Potsdamer Platz.inften Vorspiegelungen verſtand es die Schwindlerin, die

Die Bauzäune von Lafayette.

Bor Jahren erregte der Plan der Galeries Lafayette ..G, am Potsdamer Platz   ein großes modernes Kaufhaus zu errichten, in der Oeffentlichkeit nicht geringes Aussehen. Dieser Plan konnte aus den verschiedensten Gründen nicht verwirklicht werden. Auch der Gedanke, im Westen ein ähnliches Kaufhaus zu errichten, Auch der Gedanke, im Westen ein ähnliches Kaufhaus zu errichten,

wurde nicht zur Tat.

Die Galeries Lafayette A.-G. sah sich daher veranlaßt, sich von einer Kaufhausbetriebsgesellschaft auf eine reine Grundstücksgesell­schaft umzustellen. Sie pachtete das bekannte Grundstück Tauenzien straße 19 und baute das Tauenzien- Kino neu aus. Es ist ihr ge­fufigen, für fast alle Räume Mieter zu finden. In der Nürnberger Straße nahm sie den Bau eines großen Bürohauses in Angriff, das soweit hergestellt ist, daß es voraussichtlich im Juli d. I. bieb bar ist. An diesem Bau haben die Architekten Bielenberg und Moser und Professor Fahrenkamp mitgearbeitet. Das Gebäude wird den Namen aus Nürnberg  " führen.

Nachdem die Baupolizei die Genehmigung erteilt hat, am Potsdamer Plah ein zehnstödiges Gebäude zu errichten, wird munmehr der Bau des Hauses Kolumbus  " unter Leitung des Auch dieses Haus wird ein modernes Bürohaus; alle Berbindungen mit dem Pariser Kaufhaus Galeries Lafayette wurden gelöst, da ja

Architekten Erich Mendelsohn   in Angriff genommen werden.

der Bau eines Kaufhauses unmöglich geworden war. Uebrigens

mird auch der Name Lafayette verschwinden, die Firma wird fünf­tig ,, Berlin  - Westen Grundstücks A.-B." heißen.

Angesichts des großen Ueberangebots von Büroräumen in Berlin   fann man Zweifel an der Zweckmäßigfeit so großer Büro­hausneubauten hegen. Die Leitung der Grundstücksgesellschaft ist aber der Ansicht, daß große moderne, gut eingerichtete Büroräume auch heute noch leicht zu vermieten seien.

Leute aus dem Zimmer zu entfernen und stahl die Spargroschen. Die Kriminalpolizei ermittelte sie damals, fie tam vor Gericht und murde abgeurteilt. Nachdem sie vor zwei Jahren die Freiheit mieder erlangt hatte, nahm sie den Betrug non neuem auf. 3war nicht mehr mit einer Equipage, aber ebenso erfolgreich, schwindelte sie von Aufwertung oder frat als Grußbestellerin" in Altersheimen auf. Für gewöhnlich behauptet sie, eine entfernte Verwandte der alten Leute zu sein und entlockte im Laufe des Gespräches Einzel heiten, auf die sie ihre Geschichte aufbauen fonnte. Eine ganze Reihe von Anzeigen, die unzweifelhaft auf die Ludwig hinwiesen, lag schon einer Pförtersfrou wieder unschädlich gemacht und verhaftet. wieder vor. Gestern wurde die Ludwig dank der Aufmerksamkeit In Berlin allein hat sie etwa 80 Fälle auf dem Kerbholz. Zu ihrem Arbeitsgebiet gehörten aber auch Oranienburg  , Potsdam   und Frankfurt  ( Oder).

Endlich neue Schule für Britz  !

Der Magistrat hat im Grundsatz dem Projekt der Schul­Derwaltung zugestimmt, monach in Briz eine Bottsschule neu errichtet werden soll. Die Kosten belaufen sich nach dem Bor­anschlag auf 1,2 Millionen Mark, von denen im Haushaltsjahr 1931 300 000 Mart zur Ausgabe gelangen. follen Sierfür sollen 12 Klaffen immer und 3. Nebenräume gebaut werden. Wieder Naturschuß- Ausstellung.

Die bereits im Rahmen der 6. ,, Grünen Woche Berlin   1931 zur Durchführung gebrachte Naturschutzausstellung mit nach erfolgtem Umbau aus Anlaß des in der Reichshauptstadt statt. findenden Naturschutztages für die Zeit vom 2. bis 9. Aril wieder ihre Pforten öffnen. Der Eintritt loftet für Erwachsene 0,50 M, für Kinder 25 M. Die in der Halle 6 des Funkturm­hallenviereds stattfindende Ausstellung mind täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet sein und ist. vom Funkturmeingang aus zugängig.

Die Frau mit dem Schimmelgespann. Das Musikkorps des Ortsvereins Neukölln- Brih. Reichsbanner

Alte Betrügerin wieder festgenommen.

Bor etma 3 Jahren trieb in Berlin   eine Schwindlerin namens Lud mig ihr Unwesen, die damals Hunderte von alten Leuten um zum Teil nicht imerhebliche Summen betrogen hat. Die Ludwig hatte sich eine Equipage mit zwei Schimmeln gemietet und fuhr entweder allein oder mit ihrer Gesellschafterin", in Wirk­lichkeit einer Helfershelferin, bei alten Rentnern oder Rentnerinnen nor. Sie gab sich stets für eine Abgesandte einer wohltätigen An­ftalt aus und wußte zu erzählen, daß alte Sparguthaben oder Renten aufgewertet und erhöht werden sollten. Unter den

Das Musikkorps des Ortsvereins Neukölln- Brih, Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold, veranstaltet am Sonntag, dem 5. April, 17.30 Uhr ( 1. Osterfeiertag) in Kliems Festfälen, im Rahmen eines Oster tonzertes eine Musik- und Varietérevue. Anschließend Tanz. Eintrittskarten à 1 M. sind bei allen Funktionären erhältlich.

Der Deutsche Arbeiter- Abstinenten- Bund hält am 4. und 5. April feine neunte Generalversammlung ab. Dieser Tagung geht ein Reichslehrgang über Die Alkoholfrankenfürsorge in Theorie und Praris" voraus, worüber namhafte Kenner der Alkohol­franfenfürsorge referieren werden. Der Kurfus beginnt Karfreitag, 14 Uhr. Außerdem findet am 4. April, 20 Uhr, ein Ga stabend zu Ehren der Delegierten statt. Alle Veranstaltungen im Schrader faal", Malplaquetftr. 14-16.

Heute totale Mondfinsternis.

Heute abend wird sich in Berlin   eine Mondfinsternis| Sonnenuntergang noch die irdische Lufthülle durchdringt und in den beobachten lassen, wobei der Mond in seiner ganzen aus. Schatten der Erde hineingebeugt wird. Bei sehr reiner Luft geschicht dehnung verdunkelt erscheinen wird. das verhältnismäßig wenig, und der Mond erscheint dann schwach rötlich, ist die Luft dagegen mit Wasserdampf und Staubteilchen stark angefüllt, so ist die Lichtbeugung beträchtlich, und die Mond­cheibe ist in solchem Falle als fast fupferrot beschrieben worden.

Nur bei Vollmond kann ein solches Ereignis eintreten, weil mur dann Sonne und Mond von der Erde aus gesehen sich gegenüber­stehen, der Mond also durch den von der Erde geworfenen Schatten verdunkelt werden kann. Daß das nicht in jedem Monat geschieht, liegt daran, daß der Mond sich in einer zur scheinbaren Sonnenbahn geneigten Ebene bewegt und der Erdschatten daher bald über, bald unter dem Monde vorbei streicht. Diesmal befindet der Mond sich ganz nahe am Schnittpunkt seiner Bahn mit der der Sonne, wes­halb der Schatten der Erde unmittelbar über ihn hinstreichen wird. Der Eintritt in den Erdschatten, also der Beginn der Ver­finsterung, wird etwa eine halb Stunde nach Sonnen untergang, um 7 1hr 53 Minuten abends, stattfinden. Der Mond steht dann noch nicht sehr hoch über dem Horizont, so daß et zwischen dem Häusermeer nicht gut zu beobachten ist. Die Totalität, d. h. die völlige Bedeckung der ganzen Mondscheibe, tritt aber erst eine Stunde später ein, um 8 Uhr: 22 Minuten, zu einer Zeit, wo der Mond schon um volle 15 Grad meiter auf seiner Bahn fortgeschritten ist. Diese völlige Berdunkelung der Mond fcheibe dauert 1% Stunden, bis 9 Uhr 53 Minuten. Dann beginnt der Schotten langsam von der verdunkelten Scheibe zu weichen, aber es dauert wiederum noch eine volle Stunde, bis 10 Uhr 52 Minuten, ehe die Mondscheibe wieder völlig frei und hell. ist. Aber auch während der Totalität, d. h. der völligen Verdunke lung, wird der Mond nicht unsichtbar fein, sondern als eine mehr oder minder rötliche Scheibe erscheinen. Dieser röffiche Schimmer rührt von dem Sonnenlicht her, bas auch nach

Wir wollen hoffen, daß wir klaren Himmel, aber doch etwas unreine Luft haben, so daß unsere Leser während der 3½stündigen Dauer der ganzen Erscheinung doch einige ihrer hauptsächlichsten Momente gut zu beobachten Gelegenheit finden.

Planetarium bleibt geöffnet.

Plan des Stadtschulrates wird verwirklicht.

Planetarium auch im Sommerhaibjahr geöffnet zu halten, Der Magistrat hat den Vorschlägen der Verwaltung, das zugestimmt. Es werden täglich nachmittags um 16 und 18 Uhr astronomische Vorträge gehalten, am Boltstag( Mittwoch) außerdem abends 20 Uhr. Während der übrigen Zeit wird das Planetarium für geschlossene Veranstaltungen von wissenschaft­lichen und fulturellen Bereinen vermietet, zur Vorführung von Kulturfilm en usw. Für die notwendige technische Umgestaltung sind vom Magistrat einmalig 4000 m. bemilligt worden. Für 80 Abende ist das Planetarium bereits vermietet worden.

Bei den Vorschlägen der Berwaltung" handelt es sich um den Plan des Stadtschulrates, dessen Einzelheiten mir zustimmend bereits vor einigen Tagen veröffentlicht haben. Es ist erfreulich, daß sich der Magistrat das Projekt zu eigen gemacht und so Berlin   eines der mertvollsten Bildungsinstitute erhalten hat

So ergibt sich die außergewöhnlich merkwürdige Tatsache, daß. man Rots, Steintohle, Holz und anderes Brennmaterial nach Belieben faufen fann: schlechte Sorten find billiger, gute teurer. Nur beim Brikett ist alles eins. Du zahlst, o Käufer, für Britetts minderer Güte denselben Preis mie für gute, heizkräftige Rohle, und mußt doch den Mund halten. Deine Worte des Mergers und der Empörung dringen nicht in die Direktionszimmer den Herrscher im Braunkohlensyndikat. Man kann schließlich noch folgendes ver­suchen: Man geht von einem Kohlenhändler zum anderen und fragt nach guten Kohlen. Man wird schon einen finden. Oder hat den Rundlauf vergebens gemacht und sieht, wie der letzt: Zentner der guten Kohlen vom ersten Kohlenhändler gerade aus verkauft ist. Wie auch immer die Sache und die Suche ausgeht,

es bleibt eine Kohlenlotterie.

Ein unglücklicher Wirrfopf.

Brüning ist an allem schuld".

man

Vor dem Schnellschöffengericht steht ein Mann non elma 35 Jahren. Er lebt mit seiner Frau in Scheidung, ift arbeits­Los, erhält 10 Mart wöchentliche Unterstützung, leidet Rot. Dies zum Verständnis des weiteren.

Zwischen dem Borsigenden und dem Angeklagten entnideft fid) folgender Dialog: Der Staatsanwalt flagt Sie an megen Bergehens gegen das Republitschuhgeset. Sie haben vorgefterm die Echupe­beamben vor dem Auswärtigen Amt   gefragt, mas has für ein Ge bäude sei. Als sie Ihnen sagten, daß es das Ausmärtige Amt sei, erflärten Sie: Das brauche ich nicht. Mich interessiert nur hie Reichskanzlei. Ich will den Reichstanzier vernichten. Stimmt das?. Angeflagter Ja. Das habe ich gesagt. 3 nr. fizender: Weshalb haben Sie das gelan? Angeflagter: Ich habe meinem Arbeitgeber einen Brief geschrieben, daß er mir eine Bescheinigung ausstellt, damit ich 10 Mart Steuern zurück. erhalte. Er hat darauf nicht geantmortet. Ich habe meine Frau aufs Wohlfahrtsamt gefdidt. Sie hat ba nichts befommen. Ich habe zu Hause dauernd Merger und Krach is uir mm alles ab­gelehnt wurde, ba fagte ich mir: Dieser Herr in der Reichstanzlei, der Herr Brüning, hat an allem schuld. An dent ganzen Elend. Er erläßt Notverordnungen, gibt Millionen hin für Panzerfreuzer, für die Arbeiter ist nichts vorhanden. Wenn er mir über den Weg gelaufen wäre, da hätte er von mir was abgefriegt. Er hat schuld, daß die Menschen auch zu Hause feine Ruhe haben. Borsigen­der: Wie soll er denn an all dem fchuld fein? Angeflagher: aber Herr Borsigender, es ist doch eine Clique da oben. Ein Boll von 60 Millionen Menschen soll unter dem Young- Plan leiden. und dann das Schandgesetz von der Notverordnung. Ich mußte der Ungerechtigkeit steuern, mußte mir irgendwie Luft machen. Bor= i ender: Na gut, wir wollen hier feine politischen Gespräche führen. Sie haben aber auch auf den Wege zum Bolizeirevier über den Reichstanzler geschimpft: Diefer Stroich, diefer Lump, und haben auch auf der Wache weiter Avadh geschlagen. Ange­flagter: Ich stehe auch heute noch zu dem, was ich gefagt habe. Der Reichstanzler ist mitfchuldig an allent.

Das Gericht verurteilte den Angefagten zu 3 ochen 1 Tog Saft und erließ einen Haftbefehl. Der Berurteilte erhärte, Be­rufung einlegen zu mollen.

Die rabitalen Schimpfbolde beider Richtungen können diesen unglücklichen Wirrtopf mit Fug und Recht als Erfolg ihrer Hetze buchen.

Bue Hur rechten Diterffimmung.

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