Tit. 164* 48. Zahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Oonnersiag. 9. April 4934
Fünfjahresplan in 2'-Iahren? Kritische Bemerkungen zur russischen Oelpropaganda.
..Im Lauf« von elf Iahren/ so erklärte kürzlich aus einer Arbeiter- vn*> Angestelltenkonferenz der Leiter des im Bakugebiet tätigen Asneft-Trusls,„hat die Sowjetregierung mehr für die Erdölindustrie getan, als die Nobels, Mantafcheffs, Lianosoffs und die ganze Kompagnie der ehemaligen Besitzer insgesamt in fünfzig Jahren geleistet haben. Eine Reihe von wertvollen Erfindungen und Vervollkommnungen haben die gesamte Erdölindustrie von Baku umgestaltet. Wir haben bereits eine Reche von kapitalistischen Staaten überholt und stehen zur Zeit an zweiter Stelle der Welt- Produktion. Wir stellen uns die Aufgabe, die amerikanische Pro- duktion einzuholen und zu überholen." Eine offiziöse Mittellung der Sowjetregierung verkündet« kürzlich, daß der Fünfjahre-plan der russischen Petroleumindustrie bereits zum 1. April 1v3l. also schon in 2� Iahren erfüllt worden sei. Die„Rote Fahne " hat in größter Aufmachung die Naphthaleiswng Rußlands als Beweis der Ueberlegenheit des Sowjetsyitems gefeiert. Uns liegt jede böswillige Kritik fern. Aber die Bedeutsamkeit des russischen Industrieproblems zwingt zu einigen sachlichen Feststellungen. Äsiohl trifft es zu. daß es den Sowjets gelungen ist, die Oel- Industrie nach den Zerstörungen durch Krieg und Revolution in zwölf Jahren wieder aufzubauen und die Produktion von 1313(9,2 Mil- liönen Tonnen) im Jahre 1930 etwas mehr als zu verdoppeln. Das ist aber keineswegs eine gewaltige Tat, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die jetzt vielfach raubbauartig ausgebeuteten Oclfclder Ruß- lands von außerordentlicher Ergiebigkeit sind und daß der Auf- und Ausbau der Petroleumindustrie als der wichtigsten Valutaquelle ohne Rücksicht auf dauernde Wirtschaftlichkeit mit allen erdenklichen Mitteln betrieben wurde. Auch im Weltkrieg wurden phantastische unwirtschaftliche Pröduktionssteigerungen aller- orten erzielt. Rußland ist zwar an die zweite Stell« unter den ölproduzierenüen Ländern der Erde aufgerückt, aber ohne Rücksicht auf das Prinzip der Oekonomie und auf die Aufnahmefähigkeit der Märkte. Amerika hat wegen des schlechten Marktes seine Aus- beute im letzten Jahre um 197 Millionen Faß(etwa IS Millionen Tonnen) gegen das Vorjahr gesenkt; das sind allein rund 78 Proz. der Rohölmenge, die die Sowjetunion im ganzen Jahre 1939 gefördert hat. Auch Venezuela , das den zweiten Platz an Rußland abgetreten hat, schränkte seine Förderung ein, obgleich dieses Land ein Mehrfaches der russischen Oelausbeute hätte erzielen können. In Mexiko , Kolumbien , Persien , Niederländisch-Jnkim wurde die Rohölgewinnung ebenfalls stark gedrosielt, weil der Be - darf für die überschüssigen Oelmengen nicht vorhanden war. Die
Steigerung der russischen Produktion allein ist also durchaus keine Ruhmestat. Ader auch die industrielle Leistung Sowjetrußlands steht durch- aus nicht einzig da. Amerika hat sein« Produktion, die vor dem Kriege bereits viermal so groß war als die russische, bis 1929 vervierfacht. In den letzten zwölf* Jahren stieg sie von 54 Millionen Tonnen auf 144 Millionen Tonnen, also um 99 Millionen Tonnen, dagegen erhöhte sich die russische Förderimg seit 1919 nur um 14,5 Millionen Tonnen. Die Zunahme in USA . war also in zwölf Jahren mehr als sechsmal so groß. In Venezuela ist in der gleichen Zeit inmitten eines Urwaldgebiets eine Erdölindustrie neu empor- gewachsen, die mit ihrer Produktion seit einer Reihe von Iahren den zweiten Platz in der Welt behaupten konnte. Demgegenüber hat Rußland , das im Jahre 1999 über die Hälft« der Weltausbeute auf sich vereinigte, heute erst knapp 19 Proz. der Welt- Produktion erreicht. Auch das stolze Wort von der Erfüllung des Plans in zweieinhalb Iahren braucht nicht wörtlich genommen zu werden. Gemeint ist dabei nämlich der ursprüngliche Plan. der' für 1339/31 eine Rohölgewinnung vor 25,5 Millionen Tonnen vorsah. Ob die ursprüngliche Ziffer erreicht wird, ist noch zweifel- Haft, well die augenblickliche Förderung vorerst einem Jahres- ergebnis von etwa 21 Millionen Tonnen entspricht. Indesien haben diese Planziffern heute nichts mehr zu bedeuten, denn nach dem wirklichen, dem hinausrevidierten Plan sollte 1933 ein Rohöl- quantum von 47 bis 48 Millionen Tonnen gefördert werden. Das ist heute erst zur knappen Hälfte erreicht, und es gehört der Optimismus ver Sowjelleiter dazu, dieses Ziel unter Wirtschaft- lichen Gesichtspunkten für erreichbar zu halten. Die Erdölproduktion der Vereinigten Staaten aber einholen oder gar noch überflügeln zu wollen, das ist, was kein ernster Sowjetwirtschaftler bestreiten kann, schon reine Propaganda. Trotz scharfer Einschränkungsmaßnahmen ist die amerikanische Er- zeugung gegenwärtig etwa 6� mal so groß als die auf ihr Leistungs- Maximum gesteigerte russische Förderung, die Leiswngskraft der wenigen russischen Produktionszentren reicht nicht an die Ergiebig- keit der amerikanischen Oelgebiete heran, in USA . arbeitet man mit größter Wirtschaftlichkeit, während die Oelfelder Rußlands auf Kosten chrer künftigen Produktivität rücksichtslos ausgebeutet werden. Das muß zur Beurteilung der realen Zukunftsmöglich- keiten der sowjetrussischen Petroleumindustrie berücksichtigt werden. Wie m vielen Sowjetdingen, ist offenbar auch hier der Wunsch der Vater des Gedankens.
Wirtschastsbericht aus Oesterreich . Wenig Gilberstreifen.— Arbeiterfeindliche Politik.— Wohnungsbauonleihen.
wies. 7. April 1931. Das österreichische Institut für Konjunkturforschung sprach kürz- lich in etwas gewundener Form von einer leichten Besserung der wirtschaftlichen Lage unserer Republlk. Allerdings ist die Aufwärts- Kewegung, die in der ersten Hälfte Februar eingesetzt hat, bUcits wieder zum Stillstand gekommen und das Institut erwartet wohl mit Recht«ine Fortdauer der Depression aus„höherem Niveau" bis weit in den Sommer hinein. Die Arbeitslosigkeit hat seit Anfang Januar nicht mehr weseni- ljch zugenommen. In den letzten Wochen ist die Zahl der Ar- deitslosen in Wien ziemlich stark gefallen, sie be- trägt Ende März 193 475 Unterstützte. Trotzdem gibt es immer nach um IS 418 Unterstützte mehr als vor einem Jahr, obwohl die Writschaftskrise damals schon sehr schwer auf Oesterreich lastete. Die ArbeUerkammer veröffentlichte vor kurzer Zeit eine Statistik der Kurzarbeit. Sie umsaßt nur größere Betriebe, also etwa 15 bis 29 Proz. der beschäftigten Industriearbeiter. Im Januar 1939 waren von 143 996 Arbeitern 89 Proz. normal beschäftigt, nur 3j5 Proz. waren Kurzarbeiter. Im Januar 1931 waren von 115 121 Arbeitern 72 Proz. normal beschäftigt und 21 Proz. waren Kurz- arbeiter.(Der Rest stich Ueberstunden.) Man sieht, haß zwar die 5kurzarb«it lm letzten Jahr stark zugenommen h?t, aber doch eine geringere Rolle als im Reich spielt. Die Ursache ist die mangelnde Eiusichk unserer'Unternehmer. die lieber Acheiter entlassen, um die Sozichbeiträge zu ersparen, als die Arbeiter weiter zu beschäftigen und oie Arbeitszeit zu strecken. Ein Zeichen für eine leichte Besserung ist es auch, daß der Index der Rohstoffpreise im letzten Monat um 2 Proz. gestiegen, die N o ch f r a g e a l s o g e w o ch s e n ist. Der allgemeine Geschäfts- gong ist von 73,3 im Januar auf 74,2 im Februar gestiegen. Sonst ist fast nur Uebles zu berichten. Die Eisen- erzsöchcrung, die in Oesterreich ziemlich bedeutend ist, ist wieder ge- funken, ebenso die Zahl der offenen Bestellungen in der Eisen- industrie. Recht traurig sehen die Ziffern unserer Ausfuhr aus Die Ausfuhr ist im Februar zwar gegenüber dein Januar etwas gestiegen, sie ist aber noch immer um ein Drittel geringer als Im Vorjahr. Die Rahstöffeinfuhr ist gegenüber dem letzten Jahr nur um 19 Proz. gesunken, was immerhin Dafür spricht, daß die Lage unserer verarbeitenden Industrie nicht ganz so katastrophal ist, wie man bei der Betrachtung der Ausfuhrziffern glauben mühte. Der starke Fall der Metallpreise hat auch bei uns ein Opfer gefordert. Das einzige Bleibergwerk in Blciberg-Krcuth wurde, nachdem man mit der Regierung vergeblich wegen einer Subven- tionicrung umerhandelt hatte, stillgelegt und 609 Arbeiter wurden egtiasien. Der Ausfall der Transportcinnahmen der Bundesbahnen bei ragt iin Jahre 1930 4 8 Will. Schilling, das Defizit wird auf 49 bis 46 Mill. Schilling geschätzt. Der Ertrag der öffentlichen Einnahmen litt auch unter den Wirkungen der Wirtschaftskrise: Di« Einnahmen aus öffentlichen Abgaben waren im ersten Monat dliejos Iohres gegenüber dem Januar 1939 um 12 Proz. niedriger, Äe Einnahmen aus der Warenumfatzsteuer sind sogar um 29 Proz gefallen. Die Umsätze des Kleinhandel» weilen auch im März eine rückläufige Bewegung auf. Di« Regierung hat der Entwicklung«mtättg zugesehen. Der erste positiv« Schritt, de» sie zur Behebung der Kr ist getan hat, war
der Vorschlag einer deutsch -österrsichischen Zollunion. Die bis jetzt bekannten Richtlinien sind aber noch so vage, daß es verfrüht wäre, auf wirtschaftliche Einzelheiten näher einzugehen; es wird ganz von der Höhe undArt der Zwischenzölle sowie vom fcweils gewählten Z o l l n i v e a u abhängen, ob die Zollunion, Di« wir als wirtfchaftlick� Annäherung begrüßen müssen, uns schon in der nächsten Zeit«ine wesentliche Besserung der wirtschaftlichen Lage bringen wird. Die Regierimg tut einstweilen das ihrig«, um die S t i m m.u n g der Arbeiterschaft noch zu verschlechtern. Die Verschlechteruageu der eiagebrachteu Soziawersiche. rungsreform sind eine Kampfansage an die Arbeiter' Für die ärztliche Hilfe und die Medikamente, die bis jetzt gratis waren, wird«ine Behandlungs- bzw. Medikamentengebühr«in- geführt, die Familienvsrficherung wird gedrosieli, der Kreis oer ver- sicherungspflichtigen Personen eingeengt, die freiwilligen Mehr- leistungen der Kasten werden verboten, die Höhe und Dauer der Stillprämien der Wöchnerinnen herabgesetzt. Die Arbeiterschaft hat ähnlich harte Kampfzeiten wie im Reich. In den letzten Tagen hat die Regierung einen Entwurf vorgelegt, durch welchen die Nacht- arbeit in Bäckereien wieder eingeführt werden soll. Um den privaten Wohnungsbau. zu fördern, um den von den Sozialdemokraten propagierten öffentlichen Wohnungsbau zn hemmen und den M i e t e r f ch u tz zu durchlöchern, hat das Paria- ment schon vor längerer Zeit eine Wohnungsbauaktion des Bundes beschlossen. Zur Finanzierung dieser Aktion'wurde zum ersten Male noch langer Zeit, am 27. März d. I., eine halbösfent'iche Wohnung»- bauanleih«. und zwar in der Höhe von 159 Mill. Schilling, aufgelegt. Bis zu 69 Proz der Baukosten sollen aus öfseMlichen Mitteln sinan- ziert werden. Die Gefahr besteht, daß den Wohlhabenden für billiges Staatsgeld jetzt Villen gebaut werden. Zu den Zollunionsbestrebungen paßt diese arbeiterfeindlich« Haltung der Regierung sehr wenig. Sie ist nicht geeignet, die schwachen Kräfte des österreichischen Volkes zu vereinen, um gegen alle Widerstände den wirtschaftlichen Anschluß an Deutschland so zu fördern, wie es nötig wäre. T. 8. KaffeeHag bleibt bei-ivproz. Dividende Verdoppelung des Att enkopitals. Unbeeinflußt von der Konjunktur kann die Kaffeehandels- A.-G. Bremen(Kaffee Hag) ihre in den Vorjährsn auf 19 Proz. stabilisierte Dividende auch für 1939 wieder ausschütten. Der Umsatz der Gesellschaft konnte im letzten Jahr sogar noch gesteigert werden. Wenn der Geschäftsbericht daraus hinweist, daß trotz erheblicher Erhöhung des Kasseezolls er oe zweimalige Preisherabsetzung erfolgt sei, so hat sie wirklich keinen Grund, sich damit zu brüsten Wir wollen viel- mehr die Gegenfrage stellen, um wieviel sich die Preise für Rohkaffee ermäßigt haben, ohne daß bis zum Herbst vorigen Jahres die Konsumenten in Deutschland davon etwas zu spüren bekamen. Die Verwaltung schlägt überraschenderweise«in« Verdoppe- lnng de« Aktienkapital« von S auf 19 Millionen Mark
vor. Aus welchem Grunde die Gsfe-lschast ihr Kapital. verwässert, ist nicht ersichtlich. Als Grund wird angegeben, daß das bisherige Kapital in keinem- Verhältnis mehr. zu dem Gefchäfisumfang stände. Weltbank für Slaalsanleihen. Em grandioser Plan des enylifchen Notenbanlprasleenten. Der Gouverneur der Bank von England Montague Norman befindet sich gegenwärtig in Washington und soll-nach dem ..Berliner Börsen-Courier" übet eine Bankgründung verhandeln, die in erster Linie der Krisenbckönipfung dienen soll und zwar im Weltmaßstabe. Beabsichtigt sei die Schaffung einer nternatio- n a l e n Kreditorganisation, der säinlliche Notenbanken, die führenden internationalen Bankinstitute und die großen Wirt- schastskorporationen der Welt angehören und die ein vorläufiges Kopital von 199 Millionen Dollar erhalten soll. Norman wolle bereits am 29. April gelegentlich der nächsten Sitzung des Ver- waltungsrats der BIZ. von den vorbereitenden Verhandlungen Mitteilung machen; in der Generalversammlung der BIZ. vom 19. Ma> waren dann endgültige Beschlüise zu lassen. Die Aufgabe des Weltmstituts ist die Vermittlung von Staatsanleihen für solche Länder, die unter starkem Gold- und Kapitalmangel leiden, und zwar zu dem ausgesprochenen Zweck, die K a u s k r a f t der kapitalschwachen Länder zu stärken. Die be- treffenden Staaten sollen der Bank Schuldscheins geben; auf Grund dieser Schuldscheine werden dann von der Bank selbst aus den flapitalmärkten Zertifikate begeben, deren Erlös den betresjenden Staaten zufließt. Man will diese Form wählen, weil es sehr vielen kapitalschwachen Ländern heute vielfach unmöglich ist, selbst mit Anleihen an die Kapitalmärkte heranzutreten, da das Vertrauen fehlt und die politische Unsicherheit in der Welt noch zu groß ist. Man denkt vor allem an die Kapitalzuleitung an Mitteleuropa . Südamerika , Australien und China . An Rußland denkt man noch Nicht. Auf jeden Fall soll die Gründung des Instituts noch in diesem Ja h r e erfolgen, da die weltwirtschaftliche Situation zu emer Krisenbekämpfung in großem Stile drängt. 9 proz. Wolldividende. Vermehrte Exportfchwierigkeiten nach dem Fernen Osten. Die schon von jeher hochrentable Wollwarenfabrik Merkur in Liegnitz kann auch für da» am 39. November � abgelaufene Geschästsiahr 1929/30 mit einer hohen Dividende von 9 Proz. gegen 12 Proz. im Vorjahr auswarten. Die Be- triebsgewinne gingen von 1,90 auf 1,53 Millionen Mark zurück. zugleich verringerten sich aber auch Unkosten, Steuern und Sozial- abgaben um mehr als 20 Proz. aus 1 Million Mark. Bezeichnend für den hohen Nutzeffekt, für den das Unternehmen auch >n der schweren Textilkrise von 1939 arbeiten konnte, ist die Tat- fache, daß Reingewinn und Abschreibungen zusammen 28 Proz. des Aktienkapitals ausmachen. Der Umsatzrückgang im Berichtsjahr ist nach den Erklärungen der Verwaltung hauptsächlich auf den Preisrückgang zurückzuführen. Die anhaltenden Preissenkungen aus Sem Rohwolt» markt haben trotz vorsichtigster Einkaufspolstik, die sozusagen den Bedarf von der Hand in den Mund deckte, Verluste nicht vermeiden lassen. Im Exportgeschäft waren es besonders die Länder des Ostens, die äußerste Zurückhaltung im Verkauf erforderlich machten. So läßt die Käuserschaft im Orient, in Indien und China derart an Sicherheit zu wünschen übrig, daß die Gesellschaft sich veranlaßt sah den E x p o r t nach dem Fernen Osten zeitweilig gänzlich einzu st eilen. Die schon immer flüssigen F i n a n z v e r h ä l t n i ss e bei diesem Unternehmen haben sich im letzten Jahr noch erheblich ver- bessert. Die Bankschulden sind von 959 099 Mark säst gänzlich bis auf 79999 Mark zurückgezahlt und die übrigen Schulden um weit mehr als llie Hälfte pon 560 999 auf 220 900 abgedeckt worden. Andererseits werden Forderungen und Lankguthaben mit IL Millionen ausgewiesen, wovon infolge guter Zahlung?- cingänge zur Zeit ein großer Teil auf Bankguthaben entfällt.
Neichsbahnverkehr bleibt schlecht. 3m Februar 58 Millionen Defizit. Der Güterverkehr auf der Deutschen Reichsbahn blieb auch im Februar außerordentlich schwach und die a r b e I t s t ä g l ich e Wagengestellung blieb sogar noch hinter dein schon sehr schlechten Januar um 9,7 Proz. zurück. Im Vergleich mit dem Feburar vorigen Jahres war der Güterverkehr um 16 Proz. geringer. Auch der Personenverkehr blieb im allgemeinen gering, nur nach den Wintersportgebieten war er zusriedenstellcnd. , Die Betriebseinnahmen sanken im Februar auf 281,3 gegen 302,6 Millionen Mark im Vormonat. Hiervon entfallen auf den Güterverkehr 178,8 Millionen Mark. Der Rückgang der Ein» nahmen ist aber im wesentlichen darauf zurückzuführen, daß der Februar nur 24 gegenüber den 26 Arbeitstagen des Vormonats auf- wies. Die schlechten Verkehrsverhältnisse und der Rückgang der Betriebseinnahmen hat zu weiteren Einschränkungen der Ausgaben geführt. Daher sind auch die Ausgaben der Betriebs- rechnung auf 271,6 gegen 292,2 Millionen Mark im Januar ge- funken. Gegenüber dem Januar und Fehruar des vorhergehenden Jahres wurden in den beiden letzten Berichtsmonaten bei der Reichs- bahn 33 bzw. 42,7 Millionen Mark eingespart. Trotzdem bleibt auch im Februar ein sehr hohes Defizit von 55,2 Mil- l i o n o n, so daß sich die durch Einnahmen nicht gedeckten Ausgabe- Verpflichtungen der Reichsbahn in den ersten beiden Monaten dieses Jahres bereits auf 198,5 Millionen Mark belaufen.
Großhandelspreise im März unverändert. Die für den Monatsdurchschnitt März berechnete Großhandelsindexziffer des Statistischen Reichsamts behielt mil 113,9 etwa den gleichen Stand im Vormonat(114,9). Von den Haupt- gruppen ist die Indexziffer für Agrarftoffe um 9,8 auf 196,7 Proz. gestiegen, wahrend die Jndexzifser für industrielle Rohstoffe und Halbmaren um � 0,2 auf 106,2 Proz. und diejenige für industrielle Fertigwaren um 9,8 auf 138,7 Proz. zurückgegangen ist. wieder Ausschuß für Roagenflüßung. Der Untsrsuchungsaus- schuß für die Rogqenstützunq tritt am Mittwoch, d e m> 22. April, vormittags 19 Uhr, zu einer öffentlichen Sitzung wieder zusammen.