Schwindel mit Erfindung. Em rajfinierter Betrüger entlarvt. Hamburg , 10. April. Die Polizei hak hier den Leiter des„3o[ef- Junten- Jlugzcug- bans" festgenommen, der angeblich die Erfindung eines in Hamburger Jachkreisen geschähien und beiannten Technikers namens V o l p e r k ausnuhen wollte. Volperl« Idee, den Propeller beim Jlugzeug durch einen Düfen-Dorlrieb zu ersehen, wird auch von wissenschaftlicher Seite durchaus ernst genommen. Junten war es offenbar darum zu tun, für die Idee volpert» Geldgeber zu finden, ohne an eine wirkliche Verwertung der Erfindung zu denken. Bei den Geschädigten handelt es sich um Geldgeber aus Ham burg und Berlin . Funken mietete bei der Hamburger Flughafen- Gesellschaft zwei hallen und zog sein„Unternehmen" groß auf. Zahlreiche uniformierte Wächter wurden angestellt, um den Zugang zu den hallen streng zu bewachen. Ueber den eigentlichen Betrieb vernahm man infolgedessen nur Gerüchte, die von Funken zur Verfolgung seiner besonderen Ziele ausgestreut waren. Die Ver- schuldung des„Unternehmens" beläuft sich nach Angaben von Funken auf etwa 34 000 Mark, die er für sich verbraucht hat. Von anderer unterrichteter Seite wird der Betrag jedoch auf höchstens 10 000 Mark geschätzt. Die Flughafen-Gesellschaft ist nicht geschädigt, da die im voraus zu zahlende Pachtsumme nicht pünktlich bei ihr eingegangen war und der Pachtvertrag daher gar nicht in Kraft trat.
Großstadt und Naturschuh. Wieder Naturschuhausstellung am Funkturm. Aus Anlaß des 4. Deutschen Naturschuhtage«, der in diesen Tagen in Berlin aba�' Uien wird, veranstaltete der Magistrat im Vortragssaal der � nchalle einen Empfang für die Teilnehmer der Tagung. Das große Interesse, das die Stadt Verlin der Naturschuhbewegung entgegenbringt, zeigt die Tatsache, daß die Naturschutzausstellung, die schon während der Grünen Woche 1931 gezeigt wurde, noch einmal dem Publikum zugänglich gemacht wurde. Für die Stadt Berlin begrüßte der Leiter der städtischen Stelle für Natur- und Denkmalpflege, Herr Dr. h i l z h e i in e r, die Gäste. Oftmals sei, so meinte er, die Ansicht vertreten, als seien Groß- st a d t und Natur Gegensätze. Diese Auffassung sei irrig. Gerade die Großstadtbeoölkerung fühle sich heute mehr denn je mit der Natur verbunden. Di« Reichshauptstadt rechne es zu ihren höchsten Pflichten, die Naturschutzbewegung zu unterstützen. Als Vertreter der Tagungsteilnehmer sprach Herr Staatsrat von Reuter- München der Stadt Berlin den Dank für die freund- liche Aufnahme aus. Als Münchener habe er bisher nicht gewußt, welche Naturschönhelten die Neichshauptstadt ihr eigen nennen dürfe. An den Empfang schloß sich ein Gang durch die Naturschutzaus- stellung an. Verschönt wurde die kurze Feier durch hervorragende musikalische Darbietungen des Berliner Sinfonieorchesters unter Leitung des Generalmusikdirektors Dr. K u n w a l d.
Das Ruffengeschäst. Verhandlungen in Berlin . Die ergänzenden deutsch -russischen Wirtschaftsverhandlungen sind heute um 10 Uhr vormittags in der Berliner Sowjethandels- Vertretung aufgenommen worden Direktor Kraemer, Generaldirektor Dr. K ö t t g e n und Generaldirektor Dr. Reuter ver- handeln mit dem früheren Staatsbankprüsidenten P j a t a k o w, dem Leiter der Berliner Sowjethandelsvertretung L j u b i m o w und dessen Stellvertreter Bitter. Der Berliner Aufenthalt des Leiters der Bundesvereinigung der russischen Elektrizitätsindustrie „WEO" S ch u k o w, der an den Verhandlungen als Sachverstän- diger teilnimmt, bezweckt die Aufnahme der Vorverhandlungen über. die Vergebung von Aufträgen für die russische Elektrizitäts- industrie im Rahmen des in Moskau vereinbarten zusätzlichen Be- stellprogramms. Kollektiv st ermordet. ZNoskau(über Kowno ), 10. April. Am Donnerstag wurde in dem Dorfe Borowischki in der Zentralukraine der Kommunist W o l n o w, der vom Zentralkomitee mit der Propaganda für die Auflösung der individuellen Bauern- wirtschaften beauftragt war, auf der Straße von zwei unbekannten Männern erschossen. Sechs Personen wurden verhaftet.
Leben auf der Nertiner Börse. Man ist wieder optimistisch. Seit einigen Tagen ist auf der Berliner Börse wieder einiges Leben zu beobachten. An der heutigen Börse gingen die Kurse wieder weiter nach oben und die Stimmung war fest. Die Ver- ringerung der Arbeitslosigkeit und die Erwartungen einer Diskont- senkung trugen begreiflicherweise dazu bei. Entscheidend dürfte aber sein, daß die Grundstimmung bei den Kapitalbesitzern verändert ist. Die Zersetzung bei den Nationalsozialisten und die fortdauernde innere politische Stabilität haben im Inland das Vertrauen er- heblich gestärkt. Die Kapttalrückflüsse aus dem Aus- lande, auch der Rückfluß geflohener Kapitalien dauern an und haben sich in der letzten Zeit sogar verstärkt. So kommt es, daß an den deutschen Börsen auch vom Depositenpublitum der Banken wieder gekauft wird. Von den Finanziers des Auslandes wird die Aktivität der wirtschaftlichen Außenpolitik Deutschlands anders be- urteilt als von der Diplomatie, und zwar auf der ganzen Linie günstig. Das erhöht natürlich den deutschen Kredit. So dauern auch gegenwärtig A u s l a n d s k ä u f e aus den deutschen Börsen noch an. Die Loraussetzungen für eine Besserung der Wirtschaftslage, die allerdings vorläufig noch recht vorsichtig beurteilt werden müssen, werden durch diese Entwicklung sicher gefördert.
Ltm die Arbeitslosenversicherung Die Gewerkschaften warnen vor weiterer Verschlechterung
Die„Gewertschaftszeitung", das Organ des Allgemeinen Deut- fchen Gewerkschafts-Bundes, beschäftigt sich in seiner neuesten Nummer mit dem weiteren Schicksal der Arbeitslosenversicherung. Die„Gewertschaftszeitung" weist auf die verschiedenen Pläne hin, die Arbeitslosenversicherung durch weiteren Leistungsabbau zu „retten" und bemerkt zu ihnen: „Für eine solche„Rettung der Arbeitslosenversicherung" danken die Gewerkschaften. Sie sind der Meinung, daß der Arbeits- lofenschutz nicht noch weiter abgebaut werden darf. Wir haben seinerzeit darauf hingewiesen, welche Konse- quenzen entstehen müssen, wenn der Arbeitslosenversicherung die Möglichkeit genommen wird, nötigenfalls auf Reichsdarlehen zurück- zugreifen. Nun, wo die Regierung bewußt diese Situation ge- schaffen hat, soll man nicht der Arbeitslosenversicherung die Schuld geben. Es ist vollendete Demagogie, es jetzt so hinzustellen, als müsse man erst die versicherungstechnischen Grundlagen einer Ar- beitslosenversicherung herstellen durch Ausscheidung der besonders großen Risiken und durch Beschneidung der Unterstützungshöhe, um so die Ausgaben den Einnahmen anzupassen. Daß diese Versiche- rung eine Sonderstellung in der Sozialversicherung einnimmt, daß ihr Risiko viel wechselvoller und unberechenbarer ist als das jeder anderen Versicherung, weiß und wußte letzten Endes jedes Kind. Darum kann die Arbeitslosenversicherung die Garantie der öffentlichen Hand, auf die im Jalle besonders großer Not zurückgegriffen werden kann, einfach nicht entbehren. Die Notwendigkeit, auf die Garantie zurückzugreifen, kann durch Beitragsbemessung möglichst weit hinausgeschoben werden, aber sie muß letzten Endes für den Fall der Notwendigkeit vorhanden fein. So auch jetzt. Ist die Belastung der Reichsanstalt größer als ihr Etat gestattet, so muß entweder der Beitrag erhöht werden swas auch wir für bedenklich halten), oder aber es muß das Reich helfend einspringen. Vielleicht gibt es noch einen weiteren Weg, nämlich alle jene Personentreise, an die dank ihrer Stellung oder ihres Beschäftigungsverhältnisies der furchtbare Schrecken der Arbeits- losigkeit nie herantritt, finanziell mit für den Schutz der Arbeits- losen eintreten zu lassen. Dieses kann geschehen durch unmittelbare Beteiligung an der Mittelaufbringung oder im Wege der Darlehns- gewährung durch das Reich, das dann wieder bei diesen Personen-
kreisen entsprechenden Ersatz sucht. Jedenfalls aber, und das sei hier noch einmal wieder mit aller Entschiedenheit gesagt, darf der Weg nicht über eine Einschränkung des Arbeitslosenschutzes gehen. Dieses sei insbesondere der Reichsregierung gesagt, die sich, wie es gelegentlich scheint, die Sache verdammt einfach vorstellt. Während man nach anderer Seite sehr splendid sein kann— erinnert sei an die hunderte von Millionen Ost Hilfe— oder sehr zag- Haft auftritt, wie in den brennenden Fragen der öffentlichen Ver- waltung, scheint man beim Abbau des Arbeitslosenschutzes größere Entschlossenheit zu zeigen. Wer dazu bereit ist, muh aber zugleich damit rechnen, daß er das deutsche Volt in schwere so- ziale Unruhen hineintreibt, die unsere Wirt- schaft jetzt am allerwenigsten gebrauchen kann." Auch die Christlichen warnen. Der Ausschuß des Gesamtverbandes der christlichen Gewerk- schaffen hat eine Entschließung angenommen, in der es heißt: „Ausgangspunkt aller Bestrebungen zur Ueberwindung der deutschen Volks- und Wirtschaftsnot muß die schnellstmögliche Be- seitigung der katastrophalen Arbeitslosigkeit fein. Soweit die Wiedereingliederung der Arbeitslosen in den Produktions- prozeß nicht erreicht wird, muh ihr Lebensunterhalt sichergestellt werden. Die Wiederbelebung der Wirtschaft setzt jedoch eine entschiedene und rasche Senkung der Preise voraus. Umfang und Zeit- maß der bisher erfolgten Preissenkungen haben den breitesten Volksschichten Enttäuschung bereitet. Soweit die Preissenkung von einer Verminderung der Ge- stehungskosten abhängt, müssen Unternehmerverbände und Gewerk- schaffen gemeinschaftlich nach wirklich aussichtsreichen Wegen suchen. Da» einseitige Vorgehen im Sinne eines Lohnabbaues erschließt keine solchen Wege. Wir fordern daher auch im Hinblick auf die durch die technische Entwicklung bedingte Kürzung der Arbeitszeit mit größter Entschiedenheit: Schluß mit dem Abbau der Löhne! Ebenso entschieden wenden wir uns gegen eine Unterhöhlung und Verschlechterung des deutschen Knappschaftsgedankens und der Sozialgesetzgebung sowie gegen jede Störung der tarifvertraglichen Entwicklung."
Zollunion und Chequers England läßt sich nicht verhetzen
Während die Pariser Regierungsblätter der neuen politischen Kampfansage des abtretenden Präsidenten Doumergue wider die Zollunion Berlin -Wien ganz natürlich zustimmen, beschäftigt sich die Londoner Wirtschaftszeitschrift„Financial Times " sachlich mit 1 dem Plan. Als Ergebnis der Schutzzöllnerei und Jndustriezüch- ! hing feit dem Kriege wird verzeichnet, daß die Menge der Waren ständig zunimm�, denen es schwer wird, einen Markt zu finden, was zweifellos zur B e r s ch ö r f u n g der Welt- Handelskrise beigetragen hat. Deutschland hat durch die ihm auferlegte Reparationszahlung noch einen weiteren An- trieb, feine Ausfuhr zu vergrößern. Es hat daher guten Grund, einen Markt für feine Waren zu wünschen, der unbestritten bleibt. Das geplante Abkommen mit Oesterreich ist ein durchaus logischer Schritt, in dem beide Länder offenbar vorteile für sich erblicken. Die andere Seite sei, welche neuen Schwierigkeiten die künstlich hochgezüchteten Industrien bei einem Fallen der Zollschranken haben würden. Vom theoretischen Standpunkt gesehen ist die Beseitigung künstlicher Handelsschranken natürlich vorteilhaft. Aber der Ge- danke an die günstigen Folgen in der Zukunft wird von den Sorgen überschattet, welchen Leiden die einzelnen Industrien in der Gegenwart ausgesetzt sein würden. Diese Erwägungen haben bisher die Verwirklichung der Beschlüsse zahlreicher wirlschaftskonferenzen verhindert und die Nationen davon abgehalten, die Theorie in die Praxis um- zusetzen.„Financial Times " schließt: Jetzt sind Oesterreich und Deutschland in Berücksichtigung ihrer eigenen Lage zu der Ueber- zeugung gekommen, daß ein engeres Verhältnis für beide Länder vorteilhaft wäre. Zwar ist ihre Zollunion noch weit von der Verwirklichung entfernt, aber doch schon in ihrer jetzigen Gestalt
eine Einladung an andere Länder. Es bleibt abzuwarten, ob diesep erste entschlossene Schritt auch tatsächlich dem Gedanken greis- bare Gestalt geben wird und das Ziel in die Nähe rückt, das beinahe allgemein als erstrebenswert erkannt worden ist. Oer Aufschub von Chequers . Das Wert Frankreichs . Paris , 10. April. (Eigenbericht.) Nach halbamtlicher Mitteilung hat der britische Botschaster T y r e l l den französischen Außenminister B r i a n d über die Aenoerungen unterrichtet, die an dem ursprünglichen Plan der deutsch -englischen Ministerbegegnung in Eheguers vorgenommen worden sind. Aus dieser sehr diplomatischen Forniulierung geht ohne weiteres hervor, daß die französische Regierung Schritte in London unternommen hat, um henderson zu veranlassen, die Zusammenkunft bis nach der Genfer Ratstagung zu oe r s ch i e b e n. Dieser Ansicht ist auch der sozialistische„Populaire", der' die Haltung der sranzösi- schen bürgerliche» Presse und der Regierung in kieser Affäre scharf a n g r e i s t: Auf der Tagesordnung des Rates stehen«raste Frage»! zu ihrer Lösung ist eine Verständigung zwischen den wichtig- sten Mächten notwendig. Da die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland seit einigen Wochen zu wünschen übrig lassen, hat henderson versucht, die V e r M l t t l u n g zu übernehmen. Nachdem er vor kurzem mit Briand gesprochen, wäre es ganz natürlich und nützlich gewesen, wenn er sich auch mit den deutschen Minister» unter- halten hätte. Die französischen Nationalisten wollten aber mit allen Mitteln verhindern, daß der Völkerbundsrat für den Zollunion?- konflikt«ine gerecht« Lösung findet: si« wollten außerdem die vor- bereitende Abrüstungskonferenz erschweren. Aber sie wagten nicht, dies offen zuzugestehen und verschanzen sich hinter stupiden Argumenten. Diese Haltung ist nach den Worten Snowdens im Haag„grotesk und lächerli ch".
Weber Einbruch noch Versicherungsbetrug. Freispruch, weil unbeweisbar Die drei Galgenvögel und der„Geschäftsmann", die gestern unter der Anklage des oersuchten Bersicherungsbetruges resp. des Einbruchs den Gerichtssaal des Schöffengerichts Charlottenburg betraten, verließen nach einem F r e i s p r u ch die Anklagebank gegen Mitternacht. Das Gericht hielt es für ausgeschlossen, daß der Einbrecher bereits im voraus für den Fall des Mihlingens sich eine Rückzugslinle gesichert und sich verabredet haben sollte, den Gutschein als Anstifter zu einem Versicherungsbetrug vorzuschieben. Der Verdacht des Einbruchs, sagte das Urteil, bleibe bestehen, desgleichen auch der Verdacht eines Versicherungsbetruges, ein schlüssiger Beweis konnte weder in der einen noch in der anderen Richtung gefichrt werden. Daher der Freispruch.
An die Freunde der Befreiung Zialiens! Erinnerungsscheine für den Freiheitskampf. Das„Sekretariat der antifaschistischen Konzentration" in Paris ersucht uns um Wiedergabe des nachstehenden Ausrufes: Der Kampf um die Befreiung Italiens aus dem Joch des Faschismus wird von Tag zu Tag heftiger. Die Nachrichten, die täglich aus Italien zu uns kommen, be- weisen, daß dieser Kampf nicht mir im Interesse dieses Landes, sondern auch im Interesse von ganz Europa , der allgemeinen Kultur und des Völkerfriedens notwendig ist. Die antifaschistische Konzentration in Pari?, die in ihren Reihen die Antifaschisten aller Parteien und Organisationen, die auf den Boden der Demokratie kämpfen, oereinigt, hat in der letzten Sitzung ihres Verwaltungsrates beschlossen, den Kampf mit erneuter Kraft und Energie, in Italien wie im Auslande, zu führen. Um diesen Zweck zu erreichen, wendet sich die Konzentration mit einem Appell an die Solidarität der Freunde ihrer Sache in allen Ländern, um eine außerordentliche Unterstützung zu erhalten. Um dieser Unterstützung ein Zeichen der Anerkennung Italiens , das unter dem Druck des Faschismus entsetzlich leidet, und sich gern davon befreien möchte, zu geben, Hot die Konzentration, dem Bei- spiel der jreiheilsanleihen (Prestiti dello Libertä), die zur Zeit M a z z i n i s Italien von dem Joch der fremden Herrschaften zu befreien geholfen hat, folgend, eine Serie von künstlerisch ausgestatteten Erinnerungs- scheinen herausgegeben, die sicher, wenn ihr Ziel erreicht ist, einen historischen Wert erhalten. Diese Erinnerungsscheine werden auf Beträge von 25, 50, 100,. 500, 1000 Franken(4,17, 8,34, 16,66, 83,33, 166,66 Mark) auf den
Namen des Einsenders ausgestellt und mit den Unterschriften des Vertreters jeder in der Konzentration vereinigten Parteien oersehen. Jede Einsendung wird unter den Namen des Einsenders oder in jeder von ihm gewünschten Form(Pseudonym usw.) in der „Liberta" veröffentlicht. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß unser Appell bei allen mit uns Fühlenden nicht unbeachtet bleibt, damit wir mit neuen Mut den Kampf weiter führen. Alle Sendungen bitten wir direkt an das Sekretariat der anti- faschistischen Konzentration, Faubourg Saint Denis 103— Paris (10) zu adressieren. Sekretariat der anlifaschistischen Konzentration. Pietro Montasini.
Feftnahme einer Bahnhofshyäne. In der Umgebung des Schlesischen Bahnhofes gibt es eine Anzahl Leute, die ihre Opfer unter den betrunkenen Männern such«». Sie schicken ihre Freundinnen vor, die die Bekanntschast einleiten und suchen dann Lokale auf. Wenn das Opfer genügend betrunken gemacht ist, wird es bis auf den letzten Pfennig a u s g e f l e d d e r t. So ein„Kunde" ist der 33 Jahre alt« „Händler" Fritz Hasel, der jetzt gefaßt werden konnte. Bei dem Festgenommenen fand man die goldene doppclkapselige Uhr des letzten Opfers, die ihm so gut gefallen hatte, daß er sie nicht ver- kaufte. Der Bestohlene, der schon Anzeige erstattet hatte, konnte sie zurückerhalten. Auf Blonalsdauer verboten ist die in Itzehoe erscheinende Tageszeitung„Das Landvolk".