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Schutz für arbeitende Kinder

Internationale Festlegung des Mindesfalters

Bon den dreißig Uebereinkommen, welche die Tagungen der Internationalen Arbeitskonferenz bisher aufgestellt haben, segen drei ein Mindest alter für die Beschäftigung von Kindern in der Industrie, der Schiffahrt und der Landwirtschaft fest. Eine internationale Regelung des Mindestalters für die Beschäftigung in anderen Zweigen der Wirtschaft, in denen Kinder vielfach ernsten Gefahren ausgesetzt sind, fehlt aber noch. Diesem Mangel soll nun abgeholfen werden. Die nächste Tagung der Arbeitskonferenz, die im Mai beginnt, wird u. a. die Aufstellung einheitlicher Grundsätze über das Mindestalter für die Zulassung von Kindern zur

Arbeit in nichtindustriellen Berufen

heraten. Hält die Konferenz den Gegenstand für geeignet, den Inhalt eines Uebereinkommens oder einer Empfehlung für die Gesetzgebung der Staaten zu bilden, so findet auf ihrer nächst jährigen Tagung die zweite Beratung und die endgültige Be­schlußfassung statt.

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treffen, deren soziale Verhältnisse die sofortige Einführung des selben Mindeſtalters, wie es für die europäischen Staaten in Be­tracht täme, erschweren würden. In orientalischen Län dern ist es vielfach alteingebürgerte Sitte, Kinder in sehr jugendlichem Alter zur Arbeit in nichtindustriellen Berufen heranzuziehen. Eine Verrückung des Mindestalters um eine Reihe von Jahren dürfte daher allseits auf heftige Widerstände stoßen. Für diese Länder wird deshalb die Altersgrenze etwas niedriger festzusehen sein als für die anderen, natürlich unter der Voraus­setzung, daß dieses nur

ein erster Schritt zur Befferung der Zustände wäre und daß die Wandlung der öffentlichen Meinung sowie der Ausbau der Gesetzgebung über den Schulbesuch recht bald einen weiteren Fortschritt ermöglichen.

Ueber die Gesetzgebung und die Pragis betreffend das Mindest alter für die Zulassung von Kindern zur Arbeit in nichtindustriellen

Internationaler Frauentag

Zu den Berufsgruppen, die in die neue Regelung einbezogen werden sollen, gehören die Arbeit in faufmännischen Be­trieben, die Büroberufe, der Straßenhandel. Arbeit in öffentlichen Vergnügungsstätten, Schanfstätten. Jowie Arbeit in Heilstätten und Anstalten für Kranten 12. Kreis Steglitz, Montag, den 13. April, 191, Uhr im Park­behandlung.

Den Vorschlägen des Internationalen Arbeitsamtes gemäß foll auch in diesem Falle wieder ein lebereinkommen aufgestellt werden( nicht bloß eine Empfehlung), das für alle Länder, die ihm beitreten, bindend ist und für dessen Einhaltung internationale Sicherungen gegeben sind. Ebenso soll, wie in den oben erwähnten älteren Uebereinkommen,

das Mindestalter für die Beschäftigung allgemein das vollendete 14. Lebensjahr

sein. Ein geringeres Alter fönnte vielleicht für gewisse Arten leichterer Arbeit zugelassen werden, die unter Bedingungen geleistet wird, welche ein Abweichen von der Norm rechtfertigen würden. Die Frage derartiger Ausnahmen wird die Arbeitskonferenz jedenfalls mit großer Borsicht behandeln müssen, weil manche Beschäftigungen zwar scheinbar leicht von Kindern aus zuführen sind, in Wirklichtett fie aber in gesundheitlicher und fitt­licher Hinsicht ernsten Gefahren aussetzen.

Für gewisse Berufe ist andererseits ein

Hinauffetzen des Schuhalters

zu empfehlen. Dazu gehört z. B der Straßenhandel. In nahezu allen Ländern, wo das Mindestalter für die Beschäftigung gefeßlich festgelegt ist, fehen die Gesetze für den Straßenhandel ein Föheres als das sonst geltende Mindestalter vor. Wo eine allgemeine Gesetzgebung über das Mindeſtalter nicht besteht, sind zumeist be sondere Vorschriften für den Straßenhandel erlassen worden. Auch für eine Reihe anderer Beschäftigungen ist ein Mindestalter von mehr als 14 Jahren angebracht.

Wahrscheinlich wird die die Internationale Arbeitskonferenz münschen, Ausnahmen zugunsten der asiatischen Länder zu

Zurgenjew: Natalie".

Komödie.

Im Pariser Café Brébant saßen drei Riesen mit Mandarinen­schnauzbärten. So schwer waren ihre Körper, daß sie sich kaum noch bewegen fonnten. Auch ließ ihnen die Arbeit teine Zeit zum Spazierengehen. Es waren Flaubert, Edmond de Goncourt und Turgenjem. Aus den Tagebüchern Goncourts wissen wir, daß die drei Freunde sich gelegentlich über ihre merkwürdigsten Geheimnisse aushorchten. Denn sie waren die neugierigsten Schriftsteller ihrer Zeit. So mußte Turgenjem beichten, welches Mädchen ihm zum erstenmal die Liebe gelehrt hätte. Dabei dachten sie durchaus, daß Turgenjem der leidende Teil gewesen wäre. Denn er war nach ihrer Beobachtung sein ganzes Leben lang in der Liebe der leidende Teil, und er starb als seufzender und nur geduldeter, doch nicht er­hörter Anbeter jener Madame Biardot- Garcia, die eine bezaubernde Sängerin und ein Hausdrache war. Trogdem lernte Turgenjew von ihr alle Zärtlichkeit. Ja, es ist seltsam, alle diese sehr furpulenten und genialen Romanschriftsteller bilden eine besondere Rasse, zu der auch Gottfried Keller , Jean Paul und Balzac gehören: fie unter­richteten uns, trog ihrer äußerlichen Bullenbeißernatur, in den feinsten Herzensdingen.

Von den unglücklichen Frauenherzen, von den gebrochenen, von den Liliengefühlen, die nicht fähig sind, so schlicht zu fündigen, wie es das gesunde Blut fordert, wußte Turgenjem sehr viel. Da er gelegentlich über je Frauentragödie ein Schauspiel dichtete, stattete er die Dame mit ungeheurem Leide aus. Sie ist in höheren Jahren Die ve Liebesrivalin der Siebzehnjährigen. Sie vergöttert den Hauslehrer ihres Jungen, der aber mutig genug ist, fie im Stich zu lassen. Sie

Helene Thimig spielt die große Sentimentale, um zu zeigen, daß nicht die Dichtung, sondern mir die herrlichen Schauspielergaben dem empfindsamen Publikum die tiefgehenden Erregungen vermitteln. Sie spielt, parador zu sagen, mit einer geradezu provozierenden Ein fachheit. Wo sonst die Seelenstärke des Darstellers endet, nämlich in der überspannten Seelenlage, beginnt erſt ihre Kunst. So wird alles zu einer pompösen Birtuosenleistung, so entwickelt sich alles in psychologischer Atrobatif, die als beispielgebende Art für den Theatervirtuosen äußerst gefährlich wirken könnte. Dennoch wird, weil eben die Künstlerin über so vollkommene Mittel, über ganz einzigartige Zwischentöne, Seufzer, Aufschreie und Heroinengesten verfügt, der Anblick und das Erlauschen all dieser seltenen Tricks zu

Lichter elde, Lankwitz ,

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restaurant", Südende, Mariendorfer Str. ( Bahn­hot Südende). Vorführung des Filmes ,, Giltgas", Rezitationen Martha John, Ansprache Käthe Kern.

Berufen hat das Internationale Arbeitsamt einen Bericht verfaßt, der als Grundlage für die Verhandlungen der bevor stehenden Konferenz dienen wird. Dem Bericht ist zu entnehmen, daß ein Mindest alter für die Beschäftigung von Kindern über­haupt ohne Beschränkung auf bestimmte Berufe- in 17 Staaten vorgesehen ist. In 12 dieser Staaten gibt es außerdem noch besondere gefeßliche Beschränkungen der Kinder­arbeit in einigen namentlich angeführten Berufen. Das Mindest= alter ist in den meisten Fällen 14 Jahre, in Spanien jedoch nur 10, in einigen anderen Ländern( darunter England) 12 Jahre. In vielen Staaten, wo es zwar für Kinderarbeit feine allgemeingültige Altersgrenze gibt, ist ein Mindeſtalter für die Zulassung zu gewissen Arten von Arbeit festgelegt, so z. B. für die Beschäftigung in taufmännischen Betrieben in 16 Staaten, für die Zulassung zur Teilnahme an öffentlichen Vorführungen in 23 Staaten, für die Arbeit in Schant stätten in 21 Staaten usw.

Neben der Festsetzung einer Altersgrenze schreiben die Gesetze gewöhnlich noch vor, daß Kinder zu bestimmten Berufen, manchmal fogar zur Arbeit überhaupt, nicht zugelassen werden dürfen, bevor gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Solche Bedingungen gelten hauptsächlich für den Straßenhandel und öffentliche Bergnügungs­ftätten. Sie beziehen sich besonders auf die förperliche Tauglichkeit zu der besonderen Beschäftigung und die Erreichung eines gewiffen Mindestmaßes von Schulbildung. In einigen Staaten ist der Nachweis zu erbringen, daß die Eltern durch Armut ge­zwungen find, ihr Kind zur Arbeit zu schicken.

H. F.

ist die Benutzung dieser furzen Bellenlängen für Schiffe, die dann imstande sein werden, um sich ein Band" zu ziehen, durch das ihr Aufenthalt jedem anderen Schiff bekannt wird, das in den Umkreis dieses Bandes fommt. Auf diese Weise werden Zusammenftöße vermieden werden."

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Die Bühnengenossenschaft gegen die Filmstudios. Gegen den Plan der Filmstudios, die Schauspieler gegen Ersatz der Tagesspesen mit einer Gewinnbeteiligung statt der Gagen zu verpflichten, hat die Bühnengenossenschaft Protest erhoben. Die Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger schreibt in diesem Protest: Wir billigen den Gründern dieses Studios( gemeint ist die Carl Fröhlich Film­Gesellschaft) die gute Absicht und den Glauben zu, müssen aber trotzdem schärfsten Protest gegen dieses System erheben. Es ist nichts dagegen zu sagen, wenn ab und zu ein paar fünstlerische Menschen sich zusammentun und das Risiko ihrer Arbeit unter­einander teilen, aber daraus ein System zu machen, birgt große Gefahren in sich."

Die Wiener Festwochen sollen heuer vom 7. bis 21. Juni ab= gehalten werden und im Zeichen Mozarts stehen. Aufführungen in der Staatsoper, die einen Mozart, Wagner- und Richard- Strauß­Byflus bringen Konzerte und eine Reihe von Ausstellungen sowie sportliche Veranstaltungen und internationale Kongresse werden im Rahmen der Festwochen veranstaltet. Die österreichischen Bundes­bahnen werden weitgehende Fahrpreisermäßigungen gewähren.

Eine prähistorische Stadt in Borderindien entdeckt. Unter der früheren Stadt Mauryan im Distrikt Chitaldroog wurde eine prä­historische Stadt entdeckt, die den Namen Deccan führte. Die Ent­deckung Deccans im Distritt von Chitaldroog wird, wie Sachver ständige erklären, voraussichtlich dazu führen, daß man infolge weiterer Ausgrabungen die Geschichte der Zivilisation Südindiens mehrere Jahrtausende weiter zurückverfolgen kann als bisher.

Jm Sur üiffenden m- Theater ist die Erstausführung, Alleschwindel auf Connabend verlegt worden. Die für die Premiere gelösten Karten be halten Gültigleit.

Friedrich Kanffler lieft auf dem 6. Dichterabend des Verbandes Deutscher Erzäbler heute acht Uhr im ehem. Herrenhause aus seinen erzählenden Schriften.

Die vereinigten Staatsopernorchester im Sportpalaft Sonntag, m'ttags 12 Uhr, findet im Sportpalait ein volkstümliches Stonzert der vereinigten Staatsopernorchefter unter der Leitung van Leo Blech . Erich Kleiber , Ctto Klemperer zu( Sunsten der Unteritüßungstasse statt. Das programm besteht aus Tänzen und Märichen. Preise: 1 bis 3 M. Karten: Staatstheater, Sportpalast, Wertheimlassen, Kow, Bote& Bock .

Um das Wahlatter.

Die Disfuffion in der Rundfunkhörkunde. Angehörige der Arbeiterjugend, der Freien Gewerkschafts jugend, der sozialistischen Studenten und aller übrigen an diesem Thema besonders interessierten Organisationen hatten zahlreich dem Rufe des Ausschusses für Rundfunkhör stunden Folge geleistet, das Streitgespräch des Genossen Sollmann mit Dr. Scholz von der Deutschen Volkspartei gemeinsam zu hören und sich darüber auszusprechen. Ueber den Inhalt des Gespräches haben wir im Morgenblatt berichtet.

Einmütig wurde die Erörterung politischer Fragen vor dem Mitrophon begrüßt. Wenn auch die Beit zu gründlicher Erörterung zu kurz war, so diente allein die vornehme Form dieses Streitgespräches zwischen scharfen politischen Gegnern der politischen Erziehung insbesondere zur Loyalität Andersdenkender gegenüber. Gewünscht wurde allerdings, daß die Themen dieser Streitgespräche mehr aus brennender, im Augenblic zu entscheidenden Fragen gewählt sein müssen, um wirtlich breiten Resonanzboden finden zu können. Die unter Leitung des Genossen

" In Wien hab' ich einmal ein Mädel geliebt.". Flatau und später des vom Mikrophon des Berliner Senders

Rory Palast.

Das für diesen in der Kulisse gespielten Wien - Film benutzte Manuskript gleicht einem guten Nudelteig. Es läßt sich beliebig langziehen. Und für alle die unentwegt rührsamen Gemüter wird mal wieder die Geschichte von dem vielliebenden feschen Leutnant erzählt, der endlich einmal etwas für sein Herz erobert. Diese Er­oberung ist natürlich das liebe Mädel aus dem Bolt. Da aber der Herr Leutnant ein bißchen stark begriffsstuzzig ist, kommt durch ein Mißverständnis die Trennung. Die Liebenden finden sich erst, als der böse" Umsturz den Herrn Leutnant auf die Straße geworfen hat. Er schlägt sich als Eintänzer und Filmtomparse durchs Leben. Sie jedoch wurde ein berühmter Filmstar, und bei allerhellfter Atelierbeleuchtung liegen die beiden sich in Großaufnahme in den Armen.

Sobald Gretl Theimer erscheint, wird der kitsch erträglich; denn diese junge Darstellerin bringt so viel natürliche Anmut mit, daß man allein das herzige Mädel und weiter nichts fieht. Werner Fütterer hat nur eine gute Figur zu machen und höflich zu sein. Nicht bloß das erstere, auch das letztere gelingt ihm im Film. Der Regisseur Erich Schönfelder fopiert sich und feine Kollegen. Er hat eine Sucht nach dem Altbewährten und eine erschreckliche Angst vor dem Neuen. Trude Hesterberg holt sich als tempera­mentvolle Marchesa sehr zu Recht einen Sondererfolg, das gleiche gelingt Ernst Verebes . Ebenso stellt Mar Ehrlich einen ganz famosen Filmregisseur auf die Beine, obwohl er eigentlich feine neue Rolle schafft, sondern nur Mar Ehrlich spielt.

e. b.

zwingt den Berehrer, der treuer zu ihr hält und sich ihretwegen au Marconi über die drahtlose" Zukunft. Tode schmachtet, das Weite voller Trübsal zu suchen. Und sie schluchzt und schlu..at, durchgeschüttelt von jener unheilbaren Hysterie, Marconi , der sich gegenwärtig in London befindet, hat sich dort die nun einmal nach dem Schicksalsrezept aller dieser halb natura- über die Zukunft der drahtlosen Technik in den nächsten zehn Jahren listischen und halb romantischen Dichtergenies zur Psychologie dieser ausgesprochen. Die drahtlosen Apparate", sagte er, werden viel Jahren dürfte die Welt sehr klein werden, denn man wird von Europa nach Australien ebenso leicht und schnell telephonieren wie jetzt innerhalb einer Stadt. Ich glaube auch, daß in dieser Zeit die Teilnehmer drahtlose Telephone in ihren Häusern erhalten können. Das Fernsehen wird sehr entwickelt werden und nicht nur zur unterhaltung, sondern auch zu praktischen Zweden dienen. Die Entwicklung der drahtlosen Technit bringt die Welt einander näher und soll dadurch dem Krieg entgegenarbeiten. Je beffer die Menschen einander kennen, desto weniger werden sie sich feindlich begegnen. Außerdem wird die Möglichkeit einer Ueberraschung verringert sein, und man wird nicht mehr eine unvorbereitete Nation mit Krieg überziehen können. Für die Betreibung von Fahrzeugen auf draht losem Wege sind bisher noch feine Zeichen vorhanden. Aber man wird zum Beispiel Flugzeuge drahtlos lenten können, so daß eine Flotte von Bombenwerfern durch die Luft entsandt werden kann, ohne dabei Menschenleben aufs Spiel zu setzen. Der Feind wird allerdings diesen Agriff abwehren und vielleicht sogar gegen den Angreifer richten können. Eine große Entwicklung wird die Ueber­tragung von Telegrammen und Aufzeichnungen in der Handschrift des Absenders erfahren. Telegramme werden überhaupt nur noch hand­schriftlich gesandt, und zwar auch in Stenographie, die dann wohl überall eingebürgert sein dürfte. Das wichtigste Problem liegt gegen wärtig in der Erforschung der kurzen und der ertra kurzen Wellen. Wenn wir diese ganz kurzen Wellen beherrschen, dann wird jede ,, Berstopfung" in der Luft vermieden werden. Besonders bedeutsam

einem fostbaren Genuß.

Die übrigen Künstler verschwinden dann als intereffante Gegen spieler, Stichwortgeber und Begleittypen, denen nur soviel Text ge schenkt wird, wie die leuchtende Solospielerin gestattet. Lore Anne Mosheim ist im Vergleich zu der überragenden Virtuosin eine rührende Anfängerin. Herr Sima als Räfoneur, Herr Hör biger als Zelpel und Herr Edthofer als galanter und refignierender Gefühlsaristokrat orchestrieren den Solotert der Frau Thimig , und es gelingt ihnen, bescheiden zurückzustehen, sobald die großen Paradearien ertönen.

Max Hochdorf .

Berigtigung. In unseren geftrigen Obernbericht ist infolge eines Drudfeblers eine faliche Angabe geraten. Die Oper Feuersnot" stammt sigt aus dem Jahre 1921, sondern 1901.

herbeigeeilten Genossen W. Sollmann stehende sehr sachliche und rege Aussprache ergab, daß niemand aus den Kreisen der sozia­ listischen Arbeiterbewegung an eine einseitige herauf. Allerdings müsse der fegung des Wahlalters dente. politischen Schulung in den sechs Jahren zwischen Schulentlaffung und Beginn des Wahlrechts wesentlich mehr Aufmerksamkeit ge­schenkt werden. Der Ahnungslosigteit in politischen Dingen, die der Boden für die geistlose Schlagwortpropaganda sei, müsse durch die staatsbürgerliche Erziehung beseitigt werden. Daneben haben dann die Arbeiterorganisationen die wesentlich stärker zu be­tonende Aufgabe, die sozialistische Durchbiidung vorzunehmen. So fönne der 6 Jahre durch das Erwerbsleben gegangene politisch ge= schulte Jungwähler mehr politische Reife haben als manch An gehöriger der älteren Generation. Man dürfe die Frage des Wahl­alters nicht zur Konjunkturfrage machen. Ob die Stim mung der Jungwähler uns günstig sei oder nicht, dürfe in unferer Stellungnahme teine Rolle spielen. Grundsätzlich müsse man dafür sein, daß dem jungen Menschen Möglichkeiten zur politischen Be­tätigung gegeben werden, weil er gerade dadurch am ehesten zur politischen Erfenntnis gebracht werden könne.

Die Aussprache schloß mit dem Dant an die Berliner Funk­stunde für dieses Gespräch in der Hoffnung, daß ähnliche regelmäßig folgen werden. Damit werde eine wesentliche Aufgabe des Rund­funts erfüllt.

Am 29. d. M. soll eine besonders interessierende Funkoper ,, Malpopita" unter der Leitung von Claus Bringsheim gemein­sam abgehört und besprochen werden, wenn die Funkstunde die Zeit günstiger ansetzt, da es für den berufstätigen Menschen unmöglich ift, ab 21,10 Uhr eine fünfviertelstündige Oper anzuhören.

Einer auf dem Hängeboden.

Das Zechaelage als Verhängnis.

T

A

Einen raffinierten Plan, um sich in den Besitz der großen Kaffe einer Schankwirtschaft in der Frankfurter Allee zu feßen, hatte ein 24jähriger frühere Fremdenlegionär B. erfonnen. Als Helfer und Aufpasser hatte er seinen Freund, einen 20 Jahre alten L.,

den Bostensteher beobachtet und glaubte, es sei ein Einbrecher. Bis

gewonnen. B. erschien zunächst in dem Lokal als Gaft und benutzte einen unbewachten Augenblid, um sich in die Hinterräume zu als um 3 Uhr Schluß gemacht wurde, wartete er immer noch, bis schlängeln und sich auf dem Hängeboden zu vertriechen. auch die Angestellten fortgegangen sein würden. L. stand auf der Straße und paßte auf. Durch Klopfen sollte er ein Zeichen geben, daß die Luft rein fei". Ein Angestellter des Lokals hatte aber Uhr hielt er sich deshalb zur Vorsicht in den Räumen auf. Jetzt Ladenkasse auf und fand darin die Tageseinnahme von 1380 Mart. Er traf sich an verabredeter Stelle mit L., beibe fuhren nach dem Tiergarten hinaus, teilten die reiche Beute und betranten sich ausgiebig. Am Morgen wurde der Diebstahl entdeckt und der Angestellte beschrieb den Schmiereſteher. So wurden die beiden von der Kriminalpolizei aufgespürt und fest­genommen. Ein kleiner Teil des Geldes war noch vorhanden und wurde für den Bestohlenen beschlagnahmt. Der 24jährige B. war früher in der französischen Fremdenlegion, es gelang ihm aber die Flucht und Heimkehr.

tam B. aus seinem Bersted heraus. Mühelos brach er die