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J)ie fic&cfticfttc dex Wocfte Von fiel fr alt Herlmann Wiostar

In Preßburg sprang ein Mann in die Donau , wurde aber gerettet. Der Mann erklärte auf der Polizei, er sei lebensüberdrüssig geworden, weil sein Beruf allzu schwer geworden sei. Er sei nämlich Einbrecher. Der Kommissar verbeugte sich geschmeichelt: Ausgezeichnet! Sie wollen damit sogen, daß die Polizei jetzt so vorzüglich arbeitet, daß Einbrüche mit Aussicht auf Erfolg kaum noch möglich sind...?" Der Lebensmüde verbeugte sich ebenfalls: Letzteres ja erfteres nein, Herr Kommissar." Wie meinen Sie das...?" fragte der Beamte verwirrt. Lassen Sie sich erzählen, Herr Kommissar!" Sie sind sicher ein origineller Kauz. Aber meine Zeit erlaubt mir nicht..." Lassen Sie sich erzählen! Ich werde Ihnen drei Ein- brüche gestehen! Drei Einbrüche, die Sie sonst nie heraus- bekommen hätten!" Also dann natürlich mit größtem Vergnügen! Bitte er­zählen Sie!" Und der Selbstmordkandidat erzählte wie folgt: Vor etwa einem Monat war der Mann, den man jetzt aus dem Wasser ziehen mußte, in denkbar bester Stimmung aus einem der umfangreichsten Gebäudekomplexe der Stadt Preßburg auf die Straße getreten. Man wird diese Stimmung verstehen können, wenn man berücksichtigt, daß es sich bei dem Gebäudekomplex um das Gefängnis und bei dem Mann um einen äußerst berufs- eifrigen Einbrecher handelte, der nicht weniger als fünf Jährchen abgesessen hatte. Nun aber war draußen Frühling und Freiheit und in ihm jener Tatendrang und jener Optimismus, der sich mit dieser Jahreszeit nun mal verbindet. Infolgedessen waren nur wenige Tage vergangen, genau so viele, wie man zur genauen Ausboldowerung einer prima Gelegen- heit benötigt, als der Mann gewandt die Front einer Villa er- klomm: die protzige, auswuchsreiche Stukkatur erleichterte ihm das. Verlockt hatten ihn die Juwelen der Dame des Hauses, die in ganz Preßburg als außerordentlich kostbar be- könnt waren. Zielsicher bahnte sich der Einbrecher den Weg zu dem Behältnis, in dem er mit Recht die Gesuchten vermutet«: und schon hielt er sie in frohen Händen, als er hinter sich die beschwörende Stimme des Hausherrn hörte: Ich bitte Sie in unserem beiderseitigen Jnteresie, die Juwelen hier zu lassen." Wieso beiderseitiges Jnteresie...?" fragte der Einbrecher verständnislos. Weil Sie uns ruinieren und sich nichts nützen würden. Die Juwelen find nämlich fals ch." Herr ausgerechnet ihre Juwelen, die in der ganzen Stadt..." Der Herr winkte müde ab:Ich weiß, ich weiß. Aber sie sind trotzdem falsch. Man weiß es nur nicht. Gott sei Dank nicht, denn wir leben davon, daß man den Schmuck noch immer für«cht hält Bis vor einem halben Jahr war er's ja wirtlich: aber dann kam die Pleite, wir mußten verkaufen und ließen Nachbildungen an- fertigen. Und wenn Sie nun die Nachbildungen klauen, muß ich angeben, daß sie unecht sind. und. wie gesagt wir leben davon... Haben Sie ein Einsehen, mein Herr, ein Einsehen vor allem In diese meine Brieftasche, in der Sie die Verkaufsbescheinigung sowie mein« ganze Barschaft finden werden!" Und der 5zausherr überreichte seine Brieftasche. Sie enthielt tatsächlich die Bescheinigung sowie zwanzig Mark. Der Einbrecher steckte trübsinnig kopfschüttelnd die zwanzig Mark ein...Und dastir die ganze Fasiade...! Zurück darf ich wohl über die Treppe...?" Bitte schön! Vielleicht später, nach Besierung der Wirtschafts - läge, wenn Sie wieder mal vorbeiklettern...?" Zwanzig Mark reichen nicht weit. Infalgedesien sah sich ihr nunmehriger Bescher schon in der nächsten Nacht vor dem wohl- gesichorten Geldschrank eines großen Unternehmens. Mit Aufwendung all seiner beträchtlichen Fachkenntnisse hatte er die elektrischen Sicherungen unwirksam gemacht. Hatte er den Schweißapvarat in Betrieb geletzt und endlich, noch Stunden, den Schrank geökinet. In dieiem Moment kam der Wächter. Mit Alarmp�ife, Bistole und Hund. Er hatte gerade noch Zeit, die im Schrank in verschwenderischer Fülle liegenden Bündel von Scheinen zum größten Teil in seine Mappe zu verstauen dann begann«in« wahnsinnig« Flucht über Korridore, Trenven, Dächer:«ine Flucht mit Klimmzügen, Kriech- Übungen und Sprüngen, die einer ganzen Olymviade von Leicht- athleten Ehre aemacht hätten: und dabei pflegen Leichtathleten nicht Taschen voll Panier mit sich herumzuschleppen. Aber alles klaopte. Mit pfeifender Lunge, zerschlissenem Anzug und zerschundener Haut kam er endlich in seinem Quartier an. Und hatte die Tasche noch! Er ösknete sie und zog die Bündel heraus. Es waren drei. Bei Durchsicht des ersten wurde er blaß: bei Durchsicht des zweiten zornrot: bei Durchsicht des dritten erlitt er einen Nervenchok. Das erste enthielt Wechfelvrotefte. Das zweite Zahlungsbefehle. Das dritte Steuermahnungen... Sehen Sie, Herr Kommissar, so war das. Wie Ich mich wieder halbwegs erholt hatte, da hatte ich Ungarn satt und bin nach Deutschland hinübergewechselt. Da bin ich bei einem Inflations- gew'nnler eingestiegen, habe den Mann im Schlaf überrascht und gefesselt und ihm die geladene Pistole vor die Brust gehalten und ihn gefragt: Wo haben Sie Ihre Hunderttausende?" Und der Mann hat gesagt: Wo alle sie haben. In der Schweiz ..." Da bin ich nach Preßburg zurückgekehrt, ein gebrochener Mann. Und wie ich heute im Abendblatt las, daß«in Obergerichts- Vollzieher aus Aerger über die vielen fruchtlosen Pfändungen einen Tobsuchtsanfall bekommen und sich selbst über und über mit Kuckuck» beklebt hat da ist mir'» zu viel geworden, und ich habe ein Ende machen wollen und bin in die Donau gesprungen. Na, und damit auch für Sie ein Kompliment abfällt, Herr Kommissar: ganz so untüchtig ist unsere Polizei ja doch nicht. Dabei wenigstens haben sie mich erwischt.»." Ein lastendes Schweigen herrscht im Raum: nur der Gummi- knüppel schwingt schmerzvoll hin und her. Wissen Sie." sagt nach einer Weile der Lebensmüde,das einzig Vernünftige wäre, Herr Kommissar, wir täten uns zusammen und gründeten ein Kreditgeschäft." Ein Kreditgeschäft...?"

Jawohl. Wir baldowern zusammen Leute mit falschen Juwelen und leeren Geldschränken aus. Da breche ich ein: das hebt den Kredit: dafür sollen die Leute zahlen. Sie kriegen den Ein- brecher raus, natürlich den falschen, wie immer und wir teilen den Raub." Der Kommissar läßt den Mann abführen. Haben Sie," fragt ihn im Untersuchungsgefängnis ein Be- amter,haben Sie besondere Wünsche in bezug auf einen Anwalt?" Jawohl. Bitte: Stellen Sie mir den unfähigsten An- w a l t, der in Preßburg aufzutreiben ist!" Den unfähigsten? Warum denn?" Weil ich wenigstens so viel Jahre kriegen will, daß ich sitzen kann, bis die Wirtschaftslage sich gebessert hat." Der Beamte schüttelt ungläubig den Kopf. Ausgeschlossen! Auf drei lumpige Einbrüche gibls doch nicht lebenslänglich!"

£ Buch

9Celdeii des Polarmeeres Als im vorigen Jahre die Kunde von der Auffindung der Andree-Expedition kam, wurde die Welt wieder aufmerksam auf die große Tragödie des ersten Nordpolfluges. 33 Jahre waren oer- gangen, seitdem die drei Männer mit ihrem Ballon zu einer Fahrt aufstiegen, von der sie nicht wiederkehrten. 33 Jahre hat das Eis ihre Arbeiten, ihre Forschungsergebnisse und ihren heldenmütigen Kampf verborgen gehalten. Eine gute umfassende Darstellung dieses Polfluges, der Luft- und Eisverhältnisse im Polarmeere und der Auffindung und Bergung der gescheiterten Expedition bringt mitsamt genauem Ab- druck der entzifferten Tagebücher das Buch: S. A. Andre«: D e m P o l e n t g e g e n". Es istauf Grund der während Andrees Polarexpedition 18S7 geführten und 1330 auf Vitö gefundenen Tagebücher S. A. Andrees , N. Strindbergs und K. Fraenkels her» ausgegeben von der schwedischen Gesellschaft für Anthropologie und Geographie", michin der einzig« authentische Bericht über den Ver- lauf der Expedition.(280 Steiten, 122 Abbildungen, darunter mehrere der aufgefundenen Expeditionsaufnahmen. S Karten, ge- heftet 11 Mark, Leinen 13 Mark, F. A. Brockhaus, Leipzig .) Eine andere Würdigung Andrees und seiner Nordpolfahrt ver- sucht Adrian Mohr in33 Jahre verschollen im Pack- eis, die arktische Freiballonexpedition des Schweden S. A. Andre«" (160 S., 22 Abb. 1 Karte, geb. 3 Mark, Grethlein u. Co., Leipzig ). Leider scheint das Buch«ine Rwas voreilige Arbeit zu sein. E» steht an manchen entscheidenden Stellen mit den Aufzeichnungen der Tagebücher im Widerspruch und gibt daher ein falsches Bild von der Expedition. Desgleichen ist die Karte falsch, und manche andere

Angaben müssen bedenklich erscheinen. Es ist bedauerlich, daß dies im Preis billige, in der Ausstattung gute und als Volksbuch geeignete lebendige Werk inhaltlich unzulänglich ist und daher nicht empfohlen werden kann. Ein Meisterwerk biographischer Würdigung Ist Fritz Warten- weilersFridtjof Nansen , ein« Biographie"(mit S Bild- nissen. 290 S., geh. 4,50 Mark, Leinen 6 Mark, Rrtapfel-Verlag, Zürich ). Diese Biographie, aufgebaut auf den W«>ken Nansens, den Mitteilungen seiner Vertrauten und auf persönlicher Freund- schaft, ist alles andere als eine ruhig berichtende Arbeit. Es ist viel- mehr ein Lebensbuch des großen Norwegers, voll spannender Aben- teuer aus den Kinder- und Jugendjahren, voll weittragender Ge- danken aus den Jahren gewissenhafter Forscherarbeit, voll uner- schöpflicher Liebe und Hilfsbereitschaft aus den Jahren der Fürsorge für die Opfer des Weltkriegs. Es zeigt uns den Polarforscher und den Menschenfreund in seinem unermüdlichen Ringen um Wahrheit, Weltfrieden und Völkerverständigung und schöpft aus dem großen Reichtum seines Erlebens. W. Tietgens. ZPolilifche trasiehung? In einer Epoche wie der gegenwärtigen, in der sich totale Wandlungen der geschichtlich-gesellschaftlichen Wirklichkeit in un- geheuerstem Ausmaß vollziehen, ist die Erziehung des Menschen zum politischen Denken von ausschlaggebender Bedeutung. In einem Land wie Deutschland , das durch verhältnismäßig junge politische Tradition die politischen Kräfte erst ausrichten muß, ist diese politische Erziehung von besonderer Dringlichkeit. Von dieser Vor- aussetzung aus umreißt Otto Jenssen in einem BüchlemE r- ziehung zum politischen Denken"(Verlag Lauv, Verlin 1931) den allgemeinen Rahmen, den eine sozialistische Erziehung zum politischen Verständnis erst auszufüllen hat. Wichtiger jedoch als der allgemeine Rahmen wäre die kontrete Zuspitzung einer politischen Pädagogik, die dieseanspruchslose politisch-pädagogifche Plauderei", wie sie Jenssen selbst einsichtsvoll bezeichnet, freilich nicht bieten kann. Vielleicht geht man mit solchen Erwartungen an Gurlands BuchDas Heute der proletarischen Aktion" heran. das der gleiche Verlag herausbringt. Gurland distanziert sich sehr scharf von Max Seydewitz und dessen Freunden, indem er unab- hängig von diesen Genossen einen imaginären linken Flügel der Sozialdemokratie konstruiert. Wir lehnen es ab, uns mit Gurland hier auseinanderzusetzen, weil uns ein Buch, in dem die Haltung des Vorwärts" in bezug auf gewisse Probleme der Agrarpolitik als gleichsinnig mit derKreuz-Zeitung " oder derDeutschen Tages- zeitung" ausgesprochen werden darf, nicht von jenem Partei- genössischen Geist erfüllt scheint, der für jede sachliche Auseinander- setzung als unerläßliche Voraussetzung angesehen werden muß. J. F. Mayer. Storkenbach: 3)as 3)eulfche ftetch') Das Neue an diesem Nachschlagewerk ist, daß es einen Ge- schichtskalender mit einem politischen Jahrbuch in sich vereinigt. Auf den ersten 344 Seiten wird eine Uebersicht über die Ereignisse der Jahre 1918 bis 1930 gegeben. Es folgen auf weiteren 500 Seiten eine Darstellung der politischen und Verwaltungsstruktur des Deutschen Reiches, das Wichtigste aus der Statistik und die Biographien der führenden Persönlichkeiten der Politik. Der handliche, gut gegliederte und überaus inhastreich« Band wird vielen gute Dienste leisten. - St. ) Euno Horkenbach. Das Deutsche Reich von 1918 bis heute. (Verlag für Presse, Wirtschaft und Politik.)

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FÜR DEN KLEINGÄRTNER uiiiiiiniimiiiiiiiiuiiuiiiiHiiiiimiiiuuiiiiiiimimiinniiuniiiiUiiiiuiHiiiiiHirauiuuiimuuiuiimiuiiiiniiiniiimiiiniiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiimiiMiiuiiiitiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiuniiiiHiiiiiiiiiinnii

Kleintier hof im April. Im April muß der Kleintierhalter wegen des oft sehr launischen Wetters auf sein Jungvieh und Geflügel ein sorgsames Aug« haben: denn nicht selten gehen die jungen Küken infolge von Unachtsamkeit zugrunde. Sehr oft erkälten sie sich auf dem noch zu kalten und feuchten Erdboden und ziehen sich dadurch Durchfall und Gicht zu, was meist den Tod im Gefolge hat. Man vermeide es auch, die jungen Küken in einem Stall aufzuziehen. dessen Boden mit Steinen gepflastert ist. Hat man jedoch keine anderen Räumlichkeiten zur Verfügung, so bedecke man die Steine reichlich mit Torsmull oder anderer wärmender Streu. Man kann die Tiere auch in eine entsprechend große Kiste, deren Seitenwände mit engmaschigem Draht abgeschlossen sind, halten. Für entsprechen- den Auslauf sorge man an sonnigen, warmen, windstillen Tagen. Verfügt man nur über einen beschränkten, feststehenden Auslauf und zieht trotzdem mehr wie eine Brut auf, so dürfen diese nur dann nacheinander hinein, wenn der Boden des Auslaufs zuvor erneuert oder umgelegt wurde. Am besten ist es jedoch, wenn man sich ein größeres tragbare» Drahtgestell anfertigt, daß man je nach Bedarf in die Sonn« stellen kann. Im übrigen sollte im Hinblick auf den Hühnerhabicht und andere Kükenseind« jeder Auslauf auch nach obenhin mit Draht abgeschlossen sein. Was nun die Fütterung der Küken anlangt, so gebe man in den ersten vier Tagen feingewiegtes E> oder Hafer-, Buch- wetzen- oder Gerstengrütze und gehe dann zu dem käuflichen Küken- trockenfutter oder Weichfutter über. Nebenher ist seingewiegtes Grünzeug(besonders Brennesselspitzen, junger Löwenzahn usw.) unerläßlich. Dem Weichfutter, das zweckmäßig aus Maismehl, Gersten- und frischem Knochenschrot, gekochten Kartoffeln oder Weizenkleie besteht, füge man möglichst eine Gabe Nährsalz bei. Angerührt sollte das Weichfutter nach Möglichkeit mit Milch werden. Diese am besten ist Ziegenmilch darf keinesfalls irgendwie angesäuert sein, weil dies äußerst schädlich ist. Dicke Milch hin- gegen ist sehr gesund und kann ohne weiteres verabreicht werden. Man achte darauf, daß nie Reste vom Weichfutter im Stall zurück- bleiben und daß es immer frisch angerührt wird. Ist das Wetter im April längere Zeit anhaltend schlecht, so daß die Küken nicht ins Freie hinaus können und der Raum, in dem sie gezogen werden, so klein, daß sie sich nicht genügend Bewegung machen können, so tritt bei den Tiere» sehr oft die Beinweiche auf, die im allgemeinen ohne genügende Beihilfe der Sonne sehr schwer zu heilen ist. Immerhin tun Lebertran und Fischmehl oder noch besser feingewiegte gekochte frische Fische sehr gute Dienste bei der Beseitigung des Uebels. Um der Beinweiche vorzubeugen, emp- stehlt es sich, das Futter so zu geben, daß die Tiere danach springen müssen, um es zu erreichen. Wer Puten hält, wird jetzt, sofern die Tiere richtig gepflegt worden sind, wieder Eier von ihnen erhalten: man oermeide es aber unbedingt, beim Eierholen da» Nest zu berühren: denn sonjt kann es passieren, daß die Truthenne sich ein anderes Nest sucht, das man nicht so ohne weiteres auffinden kann. Im Kaninchen st all läßt man die vorhandenen paarungs- fähigen Häsinnen, soweit sie den Haarwechsel hinter sich haben. decken. Man füttere viel Heu und gehe allmählich zur Grün-

fütterung über. Nasses Grünfutter darf auf keinem Fall verabfolgt werden. Auch im Z i e g e n st a l l, wo man für ausreichende Bewegung der jungen und alten Tiere zu sorgen hat, kann man allmählich zur Grünfütterung übergehen. Ein plötzlicher Uebergang ist jedoch nicht ratsam. Im Schweine st all bringt der April meistens neuen Zu- wachs. Selbstverständlich ist für Sauberkeit und gründliche Durch- lüftung des Stalle» zu sorgen. Nicht selten werden bei der Fütte- rung der säugenden Mutterschweine Fehler begangen, die sich schwer an den Ferkeln rächen. So lönnen die jungen Tiere leicht zu- gründe gehen, wenn man der Sau zu eiweißhaltige Futtermittel gibt: denn dadurch wird die Muttermilch, die bis zur sechsten Lebenswoche die alleinige Nahrung der Ferkel darstellt, zu fett und verursacht die fast immer tödlich verlaufende Lähme und de!, nicht minder gefährlichen Durchfall. Zu wässeriges oder saures Futter kann ebenfalls sehr schlimme Folgen zeitigen. Auch die be- liebte Kartofselschlampe ist keinesfalls zu empfehlen. Was die Sau braucht, ist ein gehaltreiches, die Milchabsonderung förderndes Futter, das zweckmößitz aus einem Gemengsel von Haferschrot und Weizenkleie, etwas gelochten Kartoffeln und süßer Magermilch besteht. Daneben kann man später Möhren oder Runkelrüben. sowie anderes nahrhaftes junges Grunfutter verabfolgen. Im Stall muß stets ausreichend frisches Wasser vorhanden sein, weil die Sau jetzt sehr viel säuft. Zwei Wochen nach dem Wurf kann sie mit den Jungen an schönen, sonnigen Tagen ins Freie gelassen werden: denn nichts ist der Sau und den jungen Tieren dienlicher als aus- reichende Bewegung in der Luft. Gottbarä Brodt. Baupolizeiliche Genehmigung von Wohnlauben. Wer viel fragt, bekommt viel Antwort, heißt es ja wohl im Volksmunde. Aber mit der lieben Baupolizei ist das so eine Sache! Deshalb sollte sich jederBauherr" vorher vergewissern, ob seine Baupläne genehmigungspflichtig sind oder nicht: er erspart sich dadurch viel Aerger und allerlei Unannehmlichkeiten. Ein Kleingärtner hatte, obwohl ihm sein Antrag auf die bau- polizeiliche Genehmigung abschlägig beschieden worden war. trotzdem eine Wohnlaube errichtet. Er wurde darob zur Verantwortung gezogen und prompt zu einer G e l d st r a s e verurteilt. Die von ihm beantragte Revision wurde von dem 1. Strafsenat des Kammer- gerichts zurückgewiesen, und das erste Urteil blieb zu Recht be- stehen. Man sagte, daß unter Bau ein Werk zu verstehen sei. das gebaut werde. Also fiele diese Tätigkeit in das Gebiet des Bauhand- werks und daher outomatifch auch in den Bereich der Baupolizei. Zuwiderhandlungen gegen die Regeln der Baukunst können mit Gefahr für andere Personen verknüpft sein. Nur ossene Schuppen, Lauben. Garten- und Feldhäusckien. d'« keine F e u e r u n g s- anlag« haben, seien im allgemeinen nicht genehmigungspflichtig. liier handele es sich ober um eine Wohnlaube im wahren Sinne des Wortes. Es könne darüber hinaus sogar der Fall ein- treten, daß auch für nicht genehmigungspflichtige Bauten die Bau- erlaubnis nachgesucht werden müsse, wenn ein öffentliches Interesse vorläge. Ob aber dieses öffentliche Interesse vor- liege, müsse die Ortspolizeibehörde und nicht das Gericht nach pflicht- mäßigem Ermessen entscheiden. II. Fr. F.