Kampf gegen den H 2-18
Die Sozialdemokratie kann das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, daß in ihren Reihen die ungeheuren Nöte um den ß 8 1 8 schon vor Jahrzehnten erkannt wurden, daß sie hie erst« Par- tei war, die nach der Revolution im Parlament den Kamps gegen diesen mörderischen Paragraphen aufnahm. Es gelang ihr, lgZfj eine wesentliche Milderung der harten Strafbe st immun» gen durchzusetzen. Seitdem wird Fruchtabtreibung nicht mehr als Verbrechen mit Zuchthausstrafe, sondern lediglich als V e r» gehen mit Gefängnisstrafe geahndet. Betrug vordem die niedrigste Strafe bei Annahme mildernder Umstände 6 Monate Gefängnis, so konnte der Richter nunmehr bis auf einen Tag Gefängnis, ja bis auf drei Mark Geldstrafe heruntergehen. In besonders leichten Fällen konnte sogar von Strafe abgesehen werden. Zuchthausstrafe kam nur noch in Betracht in Fällen, wo die Abtreibung gegen den Willen der Schwangeren oder gewerbsmäßig begangen worden war. Im Jahre 1829 fand innerhalb der Beratung der Straf- gesetzreform im Ausschuß die erste Lesung der neuen Ab- treibungsparagraphen 253 und 254 statt. Der frühere% 218, wie er 1926 gefaßt worden war, erhielt den Zusatz, daß die Verjährungs- frist, die damals von ll> auf 5 Jahre herabgesetzt worden war. auf 2 Jahre zu begrenzen sei. Neu war der Z 254, der die ausdrückliche Straffreiheitserklärung der medizinischen Indikation be- deutet: „Eine Abtreibung im Sinne dieses Gesetzes liegt nicht vor. wenn ein Arzt eine Schwangerschaft unterbricht, well es nach den Regeln der ärztlichen Kunst zur Abwendung einer ernsten Gefahr für das Leben oder die Gesundheit der Mutter erforderlich ist. Eine Tötung im Sinne dieses Gesetzes liegt nicht vor, wenn ein Arzt aus dem gleichen Grunde ein in der Geburt begriffenes Kind tötet."
Der Ausschuß stimmte diesem§ 2.54 zu, der den Aerzten endlich die bisher fehlende gesetzliche Festlegung der medizinischen Indikation gab. Alle weitergehenden Anträge der Sozialdemokraten und Kommunisten wurden abgelehnt. Die zweite Lesung der Wtreibungsparagraphen im Aueschuß steht im Herbst bevor. Die Vorgänge in Stuttgart haben eine starke Volksbewegung ausgelöst, von der wir eine weitere Erschütterung der immer noch sehr reaktionären Paragraphen er- hoffen. Die Sozialdemokratie wird ihre in erster Lesung abgelehnten Anträge von neuem einbringen. Vielfach wird einfach die Beseitigung der Wtrejbungspara- graphsn gefordert. Sie ist aber nicht nur völlig aussichtslos, sondern auch nicht empfehlenswert, denn sie würde einen Freibrief an das Pfuschertum bedeuten, das unschädlich zu machen eine unserer wichtigsten Aufgaben ist. Selbst in Sowjetrußland gibt es eine bedingungslose Unterbrechung der Schwangerschaft nicht. Ihr« Ausführung sollte auch bei uns nur Aufgabe des geschulten Arztes sein und innerhalb der ersten drei Monate erfolgen. Im übrigen wollen wir auch die Zahl der Abtreibungen nach Möglichkeit eindämmen, weil der Abortus kein wünschenswertes Mittel zur Geburtenregelung ist. Man kann ihn nicht beliebig oft wiederholen, ohne die leibliche und seelische Gesundheit der Frau zu gefährden. Wir haben desHaft neben der Umgestaltung der Ab- treibungsparagraphen immer erstrebt die weiteste Verbreitung der Kenntnis und Technik hygienischer Schwangerschaftsverhütung. Der Ausbau von Ehe. und Sexual beratungs stellen muß eine dringende Aufgabe der Gemeinden im Einvernehmen mit den Krankenkassen sein.
„Künstler unier sich." porträtschau der berliner Sezession . Die Frühjahrsschau der Sezession(Tiergarienstraße 21», täglich 19 bis 18 Uhr) hat ein sehr verlockendes Aushängeschlld:.Künstler unter sich"; und wirklich erfährt man da auf sehr amüsante Weise, wie das„lustige Künstlervölkchen"(so heißt sogar ein reizendes Bild von Erich Rhein) sich untereinander beurtellt, anschauender und darstellender Weise. Das früher gern gebrauchte Motiv, sich abzukonterfeien, wie der eine den anderen gerade malt, haben die Paare I a e ck o l und Fritsch. Krauskopf und P e ch st e i n, A n n o t und I a c o b i wieder zu Ehren gebracht. Daß ein leicht neckisches Element vorherrscht, treu dem Schillerwort„Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst", beweisen auch viele Porträts, die mit Humor auf das eigene Selbst im Spiegel blicken: Leo von König , Charlotte Berend , Kohlhoff und Otto Schaff, die ihre Modelle, tellweise hintergründig, gleich mit verewigen; Annot , die ihren Mann im Frack sich als dunkle Folie beigesellt: W. R. Huth, der sich in einem geistvoll komponierten Bilde zwiefach, aufrecht und verkehrt, umschreibt, und Karl Döbel, der sich aus ähnlich verzwickte Weise mittels eines Spiegels ver- doppelt. Robert S ch o l tz zeigt sich mit seinem Lieblingspferd, Büttner mit seiner Mutter, Schmidt-Rottluff mit seiner Frau, und solchergestalt ofenbaren sich Charakter unb Neigung bei fast allen; es sind sreiwilligs Selbstbekenntisie und aufgeschlagene Bücher, auch wo nur das schlichte Porträt erscheint, wie bei den ausgezeichneten Beispielen Augusta von Z i tz« w i tz', Lesser U r y s und F. Kuttners. Vielleicht die interessantesten Bilder ent- stehen, wenn Kollegen von einer anderen Fakultät porträtiert werden. In vergeistigtem Blau malt Charlotte Berend unseren Paul Grätz , ein herrliches Dokument, Batö Ferdinand Bruckner , wie«r sich die grüne Maske von dem strengen Antlitz Taggers zieht; Marlene Dietrichs pikante Anmut wird von de F i o r i .zweimal verewigt, Florath als Totengräber von K r a u s k o p f, Flechtheim als Stierkämpier verkleidet von P a s c i n, Ludwig Hardt in prachtvoller Rednerxeste von Spiro gemalt, eins feiner gelungensten Bilder, und das Porträt der jungen Heidi Lenzen ist Graf o. Merveldt zu einem seiner besten Werke geraten. Schließlich noch ein paar intime Szenerien: das schöne Familienbild von Magnus Zeller , bei dem Wolfgang Heine assistiert, die allerliebste kleine Weihnachtsunprovisation von Ch. Crodel, und das amüsanteste Bild der ganzen Ausstelluilg: „Der tolle Pariser Platz" des sehr begabten Felix Nußbaum . Diese Paraphrase aus unsere Kunstzustände ist ebenso treffend wie scharmant: nicht bloß, weil sie die alten Herren der Akademie„in Gruppen links schwenkt marsch" durch den Kalao zieht und die Refüsterten zu einem ratlosen Berkehrshindernis sich ouswachsen läßt, sondern well sie so gut gemalt ist, daß man auch viel derbere Anzüglichkeiten verzeihen und miteinrechnen müßte in die Qualität dieses allerliebsten Zeitbildes. Lsul F. Schmidt. Aeue Orchesterwerke. Konzert der ISNM. Em modernes Orchesterkonzert unter Otto Klemperers Leitung, veranstaltet von der Internationalen Gefellschaft für Neue Musik, versammelt in der Singakademie das fortschrittlichst«, musik - interessierteste Berliner Publikum. Di« Erwartungen sind größer als der künstlerische Erfolg des Abends, und das liegt gewiß nicht an den Ausführenden, die alle— Funtorchester, Funkchor und eine Reche namhafter Solisten— vom Dirigenten zu einer außerordeirt» lichen Gesamtleistung emporgerissen werden. Es liegt an der inneren Unergiebigkeit eines langen Programms, und wir finden von neuem bestätigt, daß sich die musikalische Produktion bei uns zur Zeit in einem fast krisenhaften Zustand von Unproduktivität befindet. Die stärkste Nummer macht den Anfang: Ernst T o ch» Kon- zert für Violincell und Kammerorchester(der Solopart findet in Emanuel Feuermann einen meisterhaften Interpreten): kein wesenllich neuer Zug im Bild des ausgezeichneten Musikers, der hier kein Fremder ist, aber ein neues und glänzendes Beispiel seiner spielerisch leichten Art, mit den Mitteln moderner Harmonik und Rhythmik formvollendet und wirtungssicher zu musizieren. Das Bewegte, Lebhaste herrscht vor, im langsamen Mittelsatz fesselt ein Grnndwn von ruhiger Versonnenheit. Conrad Becks Konzert für Streichquartett und Orchester hält lecher nicht, was der erst« Sag, gewinnend durch Selbständigkeit der Gedanken und straffe Ge- staltung, erwarten läßt; die Mißtönigkeit, in die der Komponist verfällt, ist Modernität von gestern. Doch was dann folgt, vermag nur an persönlich bedingtes Interesse zu appellieren: ein„Sinfonie" genanntes Werk des Schönberg-Tchülers Anton Webern , sehr aufrichtig gewollte Musik, gewiß, doch so herausfordernd in ihrer eigensinnig-verstvckten Unzulänglichkeit, daß nur die Autorität Klemperers«wen Ausbruch böser Heitertest im Pnblitnm oerdüte»
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der am 12. April sein 80. Lebensjahr vollendet, gehört zu der großen Schar der Berliner Parteigenossen, die ihr Leben lang der Arbester- bewegung mst allen Fasern ihres Herzens dienten. Tischler von Be- ruf, hat Genosse Lucht Jahrzehnte in dem früheren 1. Berliner Wahl- kreis als Funktionär gearbeitet. Vielfach war er auch, der früheren Organisation der Partei entsprechend, in der Provinz Brandenburg als Agitator unterwegs. Seit 1913 war er als Haustischler im„Vorwärts"- hause tätig, bis ihn das vorrückende Alter vor wenigen Jahren nötigte, die Dauerbeschäftigung einzustellen. Auch heute noch nimmt das greise„Geburtstagskind" am Leben der Parkest regsten Anteil.
konnte. Uich zum Schluß zwei Szenen aus Matthias Hauers Oper„Salainbo") unter den Solisten hervortretend Margarete Hinnenberg- Lefebre und Wilhelm Guttmann, der in letzter Stunde einspringend, mst seiner unfehlbaren Musikalität die Aufführung rettet. So unerlaubt es wäre, nach dem Eindruck dieser Bruchstücke die ganze Oper abzulehnen: ein Bedürfnis, sie in Operntheatern aufgeführt zu sehen, konnte durch diese Proben seltener Bühnenfremdheit wohl nicht geweckt werden. Auch hier bleibt nicht viel mehr als der Respekt vor einem Musiker, dessen Echtheit und konzelstonsloser Ernst nicht zu bezweifeln sind. K. P. Romantische Mannequins. Llravsführung im llT. Korsürstendamm. Eine Welt, wie sie der Leser gern erleben möchte, eine Weit, in der Probleme nur vorsichtig angedeutet werden. Aber Wilhelm Speyer kann diese Well nicht ernst nehmen. Eine kapriziöse Wen- dung, daß er dem Leser zulächelt: so liegen die Dinge gar nicht, doch ihr wollt betrogen werden. Dem Film„Ich geh aus, und du b l e i b st da" fehll dagegen die spielerische Ironie des Romans. Hier wird alles fest umrissen. Romantik des Mannequins, die in der Wirklichkest nicht besteht. Gabys Gelüste, die vornehme Gesellschaft kennenzulernen, müssen auch finanziellen Erfolg bringen. Sie will einen adligen Dalles- Prinzen mst seinem reichen Detter aussöhnen und soll dafür pro- zentual am Gewinn beteiligt werden. Di« Sache scheitert beinah«, da Gaby den Detter sehr liebenswert findet. Alles wird ocher ein- gerenkt. Gaby kehrt schließlich in die Arme ihres Geliebten, des Fahrlehrers Georg zurück, dem eine gute Stellung in Amerika offeriert wird. Um diesen Handlungstern gruppiert sich eine Fülle von Episoden, die etwas Milieu geben und etwas mit den Dumni- hellen und Wünschen der Menschen jonglieren. Der FUm muß das Geschehen konzentrieren. Hübsche Szenen werden darum geopfert. Manchmal entstehen Sprünge in der Handlung. Ueberraschungen, die einer Vorbereitung bedürften, frieren in ihrer Jsolierthest. Die Zahnräder greifen nicht exakt in- einander. Hans Behrendt inszeniert in der üblichen dekorativen Art des Gesellschastssilms, aber er ist nuancenrsich in der Behand- lung des Dialogs und der Darsteller. Jede Figur zeigt«in markantes Gesicht, die Konversatton glitzert. Man spricht mst Grazie. Camilla Horn spielt die Gaby. Ei« ist reicher an Ausdruck geworden, an der Fähigkest zu charakterisieren. Reizend dos Kom- promiß von kleinem Mädchen und großer Dame. Alles ist bei ihr aufgelichtet, gelockert. Neben ihr Braus« wetter, der Pro- letarier. der treu Liebende, etwas dumpf und befangen, und Fritz L e y. der Räsoneur und Rechner, die Fleisch gewordene Zahl. Marga Lion und Gülstorfs gehen ins Groteske. Auch auf diese Note hätte der Film festgelegt werden können. F. Seh.
hereinbrechenden Hochwassers. Sehr gut ist das Mllieu getrossen, wenn es sich auch etwas langsam entwickelt. Wie die Bar rein gemacht wird und dann nach und nach zum Leben erwacht, wie die ersten Gäste kommen und ihre Physiognomie zeigen, wie das Per- sonal gekennzeichnet wird, alles das ist srisch und lebendig. Dann bricht mtt einenimal das Hochwasser herein, erfüllt die Straßen und beginnt die Bar zu überfluten.(Die Photographie ist hier ganz auf der Höhe.) Schnell werden die eisenen Sdzutztüren geschlossen. Man ist vorläufig gerettet, aber der Arzt bereclznet die Zeit, die ihnen noch zum Leben bleibt, in einigen Stunden wird die Luft erschöpft sein. Nun setzt eine Orgie ei», und die Masken fallen. Der reiche Spekulant offenbart seine brüchige Existenz, die vornehme Tochter gibt sich ganz ihren Trieben hin. der Kellner gesteht seine Unterschlagungen, und ein entzückender Boy schrett nach seiner Mutter. Die Niggermusikqntcn drängen sich zu einer engen Gruppe zusammen und stimmen hellige Gesänge an. Das Ende steht bevor. Da öffnet einer die eiserne Tür, nachdem das Wasser schon gefallen ist. Luft und Licht strömen herein, alle sind gerettet, und das alte Leben beginnt von neuem. Der Betller ist nicht mehr Bruder und der Unternehmer entläßt das Personal, das in seiner Todesangst seine Sünden bekannt hat. Nach oll dem Operettenkitsd) ist man froh, einmal einen: ernsteren Problem im Tonfilm zu begnen und weiß Dieterle Dank, daß er diesen, wenn auch nicht ganz neuen Stoff gewählt und ihm immerhin manches abgewonnen hat. In der Darstellung herrscht Ensemblespiel vor: Lissie Arno, Anton Pointner , Karl Et- l i n g e r, Carla B a r t h e e l und auch die anderen Darsteller sind alle gut am Platz. Auch Dialog und Musik stehen durchaus im Dienst des Gesamteindrucks. r. „Sonntag des Lebens." Titauia. In ein Mädel, das nicht die Männer, desto mehr aber den In- hall ihrer Briestaschen liebt, verliebt sich der Sohn eines Millionars. Als seine Frau geht sie mit ihm' aufs Land in der festen Wsicht, sich recht bald abfinden zu lassen. Zwischen seiner bäuerlichen Famllie und ihr kommt es sofort zum Strett und sie zieht goldbeladen von dannen. Doch kommt sie, getrieben aus wahrer Liebe, wieder zu ihm. und er. der durch ihren Verlust in die Gefahr geriet. Iidot zu werden, wird gesund. Der Film marschiert unter der Devise:„Je weniger wir Frauen den Männern geben, desto mehr geben sie uns." Er ist also eine Angelegenheit für die sittenstrengen amerikanischen Frauenvereine. Der Regisseur Leo Mittler läßt Theater spielen und weiter nichts, und dieses Theater ist schon darum schlecht, well die Stimmen ohne Klangschattierungen sind. Man erzieh keine Bühnenwirkung, man vermittelt nur den Eindruck der Geräuschkulisse. Wir bekommen nur ein paar schlechte Innendekorationen zu sehen. Nichts wird uns an Landschaftsbildern, nichts wird uns vom ländlichen Leben über mittell. Camilla Horn spiell ohne wechselnden Gesichtsausdruck die Hauptrolle.«. d. Tictjen und die Städtische Oper. Generalintendant Tietjen tellt der Presse zu den von uns im Morgenblatt bereits dementierten Meldungen mtt. daß er nicht daran denkt, die Leitung der Städli- schen Oper in irgendeiner Form in die Hand zu nehmen, daß er serner mit dem Aufsichtsrat keinerlei Fühlung genommen hat und es ablehnen muß, überhaupt einen Kandidaten für die Städtische Oper zu benennen. Das Hirn Sudermonns. Der Dichter Hermann Sudermann hatte sein Gehirn testamentarisch dem Direktor des Kaifer-Wilhelm- Instituts für Hirnforschung in Berlin-Buch, Professor Oskar Bögt, vermacht mtt der Bestimmung, eine objektive Untersuchung seiner geistigen Fähigketten, vor allem der dichterischen, herbeizuführen. Die Untersuchungen sind jetzt abgeschlossen worden: über die Er- gebnisse wird demnächst in einem Buche ausführlich berichtet. Ein großer Rmuanersolg. Der Frauenroman von Ipsef Maria Frank„Das Leben der Marie Szameitat" ist zu einem großen Bucherfolg geworden. Der Verlag„Der Bücherkreis" hat die erste Auflag« von 15 999 Exemplaren resttos ausverkauft, von 89 Zei- tungen wurde der Roman zum Nachdruck übernommen. Ueber- setzungsrechi« wurden für England, die englischen Kolonien sowie für USA . verkauft. Eine Weltsriedensmarke. Die Gewerkschaft der englischen Post- beamten hat bei dem brttischen Geueralposuneister die Schafsung einer Serie von Briefmarken angeregt, die der Propaganda für den Weltsrieden dienen soll. Die Angelegenheit soll aus dem näch- sten Postkongrcß erörtert und entschieden werden. Da» Zltaseam silr Katurluade kInvalidenstr. 43) beabsichtigt, in Zukurist wechselnd« SluSstellungen zu vcranstailen. die in der Regel zwei Monate lang dauern sollen. Vom April bit 27. Mai werden gezeigt: Eisbär, Nashorn und Schimpanse, ihre Darstellungen im Wechsel der Zeit und bei den verschiedenen Völkern,— Ocffnungszeiten des MuleumZ: Sonntag 10—16 Übt; Montag und Donnerstag l0— tS Uhr: Mittwoch 17—21 Uhr, Sonnabend 10—14 Uhr. i Sonntag, Mittwoch, Sonnabend unentgeltlich. sonst SO Pfennig, Schulllaffen in Begleitung deS Lehrers stei) ver 4. Autorenabend der Volksbühne, der Montag. S Uhr, im Bürger- l-al beS RathauIeZ stattfindet, wird Werner F i n ck den SonfSrencier de« Katakombe, und Rod. Ad, S t e m m l e am VartragSPult zeigen.
«Die Maske fäNt." llfa-pavilloa. Die Maske fällt, wenn die Menschen dem Tode unentrinnbar ins Auge sehen müssen. Sie zeigen dann ihr wahres Gesicht: olles, was das Leben ihnen heuchlerisch angeschminkt hat, fällt ab. Der Trug, den sie ein Leben lang gefpiell haben, kommt heraus, ihr« Brutalität und ihr Egoismus zeigen sich nackt. Dies ist die Situa- tion, um die Wilhelm Dieterle mtt seinem in Hollywood go- schaffenen Film führt. Die ganze Handlung konzentriert sich auf eine bessere Bar in einer Stadt am Wississippi während eines
-14 Schwerverletzte in Oauzig. Zusammenstöße zwischen Nazi« vnV Kozi«. Danzig . 11. April. Bor dem Lokal„An der Ostbahn" in Danzig-Ohra kam es am Freitagabend zu schweren blusigen Zusammenstößen. Die NSDAP . wollte um 20 Uhr in dem Lokal eine Versammlung abhatten. Beretts Stunden vor Beginn der Versammlung, um IS Vi Uhr, bemerkten Polizeibeamte große Ansammlungen von Kom, m u n i st e n und Sozialdemqkraten vor dem Lokal. Als der nationalsozialistische Saalschutz den Kommunisten den Eintritt ver» weigerte, kam es zu den ersten Zusammenstößen. Zur gleichen Zett drängten die Kommunisten von draußen hinein. Es wurde sofort zu Messrn, Knüppeln und Stöcken gegriffen. Dann siel aus den von der Straße nachdrängenden Kommunisten ein Schuß. worauf die Nationalsozialisten ebenfalls zu den Schußwaffen griffen. Es fielen im ganzen etwa 29 Schüsse von beiden Sellen. Das kurz nach 19 Uhr alarmierte Ueberfallkommando griff mit dem Gummiknüppel ein und trieb die Ansammlungen auseinander. Auch auf die Schupo wurden Schüsse abgegeben. Man fand bei einem Kommunisten ein« große Paradellumpistol« und 16 Patronen. Bei den Zusamenstößen wurden acht Personen durch Schüsse so schwer verletzt, das sie in das Städtische Krankenhaus«ingeliefert werde n mußten. Ferner wurden sechs Personen durch Messerstiche und Hiebe schwer oerletzt. Zahlreiche wettere Personen wurden leichter ver- letzt. Auch später bei dem Abzug der Nationalsozialisten kam es .zu Zusammenstößen, bei denen ebenfalls mehrer« Personen verletzt wurden. Schließlich beworfen die Kommunisten einen Autobus, in dem sich Nationalsozialisten in Uniform befanden, mit Steinen, wobei die Fensterschellisn des Autobus zertrümmert und eine älter« Krau schwer verletzt wurde.