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Die Berliner   Bauarbeiter

Stellungnahme zum Schiedsspruch- Arbeitsaufnahme am Dienstag

dem Boden der Wirklichkeit, die andere darüber. Man darf das Land der Kinder nicht plöglich in die Welt der Erwachsenen herabreißen; man muß zu ihm emporsteigen. Die teine schmerzliche Erzählung war voll tiefer Weisheit.

Auch Alfred Brugel erzählte in seinen Geschichten von Schattenseiten des Daseins. Die Menschen, die hier leben, müssen Dertünmern und frühzeitig zugrunde gehen. Seine Berichte wuchsen

Mit dem bindenden Schiedsspruch für das Berliner   des Vereinsvorstandes gebilligt und die Bauarbeiter zur ge- empor zu visionärer Anschaulichkeit. Ein Schrankenmärter muß Baugewerbe beschäftigte sich am Sonntag in den Germaniafälen eine schloffenen Arbeitsaufnahme am Dienstag auf start besuchte Bersammlung aller Funktionäre der gefordert. Baugemertschaft Berlin   des Baugemertsbundes. Dieser bindende Schiedsspruch sicht, wie im Vorwärts" bereits berichtet, eine Berminderung des vom zentralen Schiedsgericht verfügten Lohn­abbaues um einen Pfennig je Stunde vor. Daß die Funktionäre der Berliner   Bauarbeiter auch über diesen Schieds­spruch keineswegs erfreut sind, ist nur zu verständlich, denn er be­

deutet immer noch

"

einen Abbau der Facharbeiterlöhne um 11 Pfennig je Stunde. Die verantwortlichen Funktionäre des Baugewerksbundes machten auch gar keinen Hehl daraus, daß troß der Verbesserungen, die zunächst gegenüber der Entscheidung des Tarifamtes und zuletzt vor dem Schlichter gegenüber dem Spruch des zentralen Schiedsgerichts erzielt werden konnten, von einem eigentlichen Erfolg nicht gesprochen werden kann. Dieser Lohnkampf war ein reiner Macht­fampf, bei dem infolge der großen Arbeitslosigkeit im Bau­gewerbe, der schlechten Aussichten auf dem Baumarkt und der für die gesamte Arbeiterschaft ungünstigen politischen Situation die Bau­unternehmer von vornherein die Stärkeren waren.

In Erkenntnis dieser harten Tatsachen mußte die Taktik der verantwortlichen Unterhändler der Bauarbeiter auf die Kunst des Möglichen abgestellt werden. In agitatorischer Hinsicht wäre es für bie Tariforganisationen bestimmt besser gewesen, wenn sie sich vor dem Schlichter nicht so sehr gegen die Verbindlichkeits= erflärung gefträubt hätten, bei der die Verantwortung dem Schlichter zugefallen wäre. Die Unterhändler stellten jedoch die materiellen Interessen und damit die Existenz der Bau­arbeiter höher als das agitatorische Interesse. Sie kämpften darum hartnäckig um jeden Pfennig weniger

Lohnabbau

Der bindende Schiedsspruch hätte wahrscheinlich noch einen Pfennig weniger Lohnabbau gebracht, wenn nicht die im Vereins­beirat beschlossene Tattit für die Verbindlichkeitsverhandlungen den Unternehmern am Tage der Verhandlungen brühwarm in der Roten Fahne" serviert worden wäre. Dieser ,, revolutionäre" Ver­rat ist die größte Schurkerei, die jemals in einem Kampfe von Bau­orbeitern an Bauarbeiter verübt worden ist. Die richtige Ein­schätzung der Situation und das Bewußtsein ihrer ungeheuren Ver­antwortung haben die Gewerkschaften bewogen, diese bindende Ab­machung zu treffen. Die gleichen Gründe sind es auch, die die Ge­wertschaften veranlassen, ihre Mitglieder aufzufordern,

morgen, Dienstag, geschlossen die Arbeit aufzunehmen und jedem Terror unverantwortlicher Elemente entgegenzutreten. Waren die Funktionäre auch über den Abschluß der Bewegung nicht einer Meinung von einem allerdings geringen Teil wurde die Weiterführung des Kampfes propagiert, so waren sich aber doch alle Funktionäre in einem Punkte einig, nämlich in der schärffien Verurteilung des rüdsichtslosen Vorgehens der Bauunternehmer während dieser Lohnbewegung und in der Empörung über den durch nichts gerechtfertigten Lohnabbau. Diese Auffassung brachten die Funktionäre auch in einer mit großer Mehrheit angenommenen Entschließung zum Ausdrud, in der weiter die Erwartung ausgesprochen wird, daß die Berliner   Bauarbeiter in Zukunft dem geringen Lohn auch ihre Arbeitsleistung anpassen werden, wodurch sicherlich auch die Unfallhäufigkeit im Baugewerbe verringert wird. In der Entschließung werden gleichfalls die taftischen Maßnahmen

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Die Wahlen in der NAG.

Wie bei fast allen Betriebsratswahlen machte sich auch bei den Wahlen in der NAG. die Personal verminderung bemerkbar. Wie hier der Abbau bei den Angestellten vor sich ging, ist beson ders beachtenswert. Vom 1. April 1930 bis 31. März 1931 find 82 Unorganisierte entlassen worden, 71 AfA- Mitglieder, 24 GdA.- Mitglieder und nur neun DH B.- Leute, außerdem sechs 24 GdA.- Mitglieder und nur neun DH B.- Leute, außerdem sechs Mitglieder vom Verein weiblicher Angestellten. Dennoch erhielt die Af A- Liste 104 Stimmen und die Gegenliste der DHB.­und Nazileute 61 Stimmen. Die Arbeiter gaben für die frei gewerkschaftliche Lifte 364 Stimmen( 575) ab und für die RGD. Lifte 165 Stimmen( 409).

Mithin bekommen die freigewerkschaftlichen Angestellten vier Giße im Angestelltenrat und einen im Betriebsrat, ihre Gegner zwei und einen Siz, die Arbeiter 5 Size im Betriebsrat und einen im Arbeiterrat, während die RGO. 2 Size im Betriebsrat bekam.

Bankangestelltenwahl.

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seine Frau während einer schweren Geburt verlassen, weil ihn der Dienst ruft. Diese Nacht der Uebermüdung formt aus Traum und Wirklichkeit eine seltsame Mischung; sie verbinden und lodern sich in erregendem Rhythmus. Der Hörer erlebte diese Erzählung als dramatischen Vorgang, der nicht von einzelnen Personen gestaltet wurde, sondern von ineinandergleitenden, vielfarbig wechselnden Bildern, die klar und unbarmherzig die Handlung vorwärtsführen, Die Lesebühne brachte eine Vorlesung aus Gerhart Hauptmanns Bersuntener Glocke". Wer das Werk nicht fannte, mußte einen höchst unklaren Eindruck davon bekommen. Die ersten Szenen, in denen der Glockengießer Heinrich mit dem Wald­reich Rautendeleins in Berührung kommt, blieben trotz der Kürzun gen noch einigermaßen übersichtlich. Dann aber verwischte sich das Spiel vollständig; stellenweise waren die Personen faum noch aus­einanderzuhalten. Dazu wurde es manchmal sehr störend fühlbar, daß es sich eben um eine Vorlesung handelte, bei der man an Bro ben gespart hatte. Lothar Müthel   und Frida Richard  , die für die Rollen des Glodengießers und der Waldgroßmutter heran­geholt worden waren, waren für diese unzulängliche Beranstaltung viel zu schade. Ein paar Regiebemerkungen nannte man Ein­führung und verbindende Worte". Den Hörern wurden darin nur sehr geringe Hinweise zum Verständnis der Handlung gegeben. Tes. Montag, 13. April.

Berlin  .

16.05 Johannes R. Becher   liest neue Gedichte. 16.30 1. Delius: Sonate für Cello und Klavier. 2. Haas: Lieder. 3. Schumann  : Märchenbilder für Klavier und Bratsche, op. 113. 4. von Hausegger: Drei Gesänge für eine Singstimme, Bratsche und Klavier. 5. Popper: Zwei Stücke für Cello und Klavier.( Elly Hartwig- Correns, Alt; Willy Fiala, Bratsche; Gottfried Zeelander, Cello; Flügel: Waldemar von Vulté.) 17.30 Das deutsche Turn- und Sportabzeichen.( Dr. Arthur Jensch.) 17.50 Lorenz Breunig  : Interessenvertretung der Arbeiterschaft. 18.15 Maurice Chevalier  ( Schallplatten).

In den Betriebsratswahlen bei der Deutschen Bant und Discontogesellschaft erhielt der Allgemeine Ber­band 1287 Stimmen( 8 Mandate, früher 11), der Deutsche  Bankbeamtenverein( Gewerkschaftsring) 1187 und 5( 5) Mandate, der Deutschnationale Handlungsgehilfenverband 874 Stimmen und zum ersten Male 4( 3) Mandate. Die RGO. erhielt Stimmen und 1 Mandat. Eine Oberbeamtenliste musterte 385( 500) Stimmen und 1( 2) Mandate. Der Stimmenzuwachs des DHV. stammt von den Nationalsozialisten, die keine eigene Liste aufgestellt 20.30 Interview der Woche.

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AM ABEND

Rückschau.

Die Erzählung der Woche. Artur Solitscher geht nicht aus von einem aufregenden Polizeibericht, von einem spannenden Kriminalfall. Er meidet die Sensation. Eine Notiz, die in der Reihe der täglichen Unfälle mit wenigen Zeilen abgetan wird, läßt seinen Bericht entstehen. Ein Kind ist aus dem Fenster gestürzt. Es hat sich aus dem Fenster gestürzt, jagt Holitscher  . Er macht sich zum Anwalt einer Kinderseele, die sehr einjam zwischen Familie und Altersgenossinnen durch das Leben ging. Ein leines ver­wachsenes Mädchen erträumt sich ein Erlebnis, das ihm vorenthalten wird, und erzählt den Eltern davon, als sei es Wirklichkeit. Es wächst selber in diese traumhafte Realität herein, erlebt ein furzes, winziges, beruhigendes Glück, und steht dann eines Tages vor den kritischen Blicken der Erwachsenen als eine Schwindlerin da, die wochenlang die Eltern belog. Holitscher   ließ zwei Welten empor­wachsen, die der Erwachsenen und die der Kinder. Die eine auf

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