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Sahm bereits bestätigt. Ebenso Lange, Elsas, Asch und fünf(Stadträte. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt. hat das preußische Staatsmini st erium die Wahl des früheren Senatspräsidenten der freien Stadt Tanzig. Dr.-Jng. h. c. Heinrich Zahm, zum Qberbürger- meister der Stadt Berlin und die Wahl des Stadt- syndikuS Lange und des Vizepräsidenten des Deutschen und Preußischen Städtetages. Dr. Elsas, zu Bürger- meistern der Stadt Berlin bestätigt. Ferner hat der OberPrSsident der Provinz Brandenburg und von Berlin die Wahl von Bruno A s ch aus Frankfurt a. M. zum besoldeten Stadtrat(Stadtkämmerer) und die Wahlen der Stadträte Linxweiler(Dnat.). I u r s ch(T. Vp.f. K inscher(Wp.), Ahrens(Soz.) und Qrtmann fZoz.j zu unbesoldeten Stadträten bestätigt. Der Wahl des Stadtverordneten Fritz Lange(Komm.) zum unbe- soldeten Stadtrat hat der Oberpräfldent die Bestätigung

Von Spanien bis Vußland. Kurze Zeitungsschau. l.

HUiiiflcrprUfidenl Otto SSraun fprichl vor SEehnlauSenden berliner Soseialdemokraien über den Ramps um Preußen

Gefangenen in Freiheit zu setzen. Der Kriegs- und der Marine- minister sind beauftragt worden, ähnliche Bestimmungen für das Heer und die Marine auszuarbeiten und so schnell wie möglich einen Gesetzentwurf über eine allgemeine Amnestie vorzubereiten, der eine Herabsetzung sämtlicher Strafsätze vorsieht. Emigranten kehren heim/ Monarchisten ziehen aus Paris , IS. April. Gestern abend sind auf dem Bahnhof Orsoy eine ganze Reihe Spanier, die hier in der Verbannung lebten oder auch ansässig waren, in ihre Heimt zurückgereist, darunter der neue Finanzminister und der neue Wirtschaftsminister. Zahlreiche spanische Monarchisten haben im Laufe des Dienstag die Grenze überschritten und sich nach Frankreich begeben. Nach Meldungen aus Madrid wurden in Provinzstädten die Denkmäler monarchistischer Führer zerstört. Die Straßenschilder mit den Namen gewesener Königsstützen oder Daktatoren, wie Primo de Rivera u. a., wurden abgerissen. Kampfbereite Arbeiterschast. Madrid über Paris , IS. April.(Havas.) Die Sozialistische Partei und die sozialistischen Gewerkschaften haben der Regierung mitgeteilt, daß sie ihr für den Notfall 100 000 bewaffnete Leute zur Verfügung stellen können. Einfache Aotch'zierung. Pari», 15. April. Das französische Außenministerium erhielt die Mitteilung vom Sturz des Königtums in Spanien und der Errichtung der Republik durch ein Telegramm der Telephonzentrale in Madrid , das einfach lautete: Es lebe die Republik !

Oer Brand am pariser platz. (Fortsetzung von der I.Seite.) das Feuerwehraufgebot zur Bekämpfung des Brandes, der in wenigen Minuten Riesendimensionen angenommen hatte, viel zu schwach war. Die Flammen hatten aus das Hauptgebäude übergegriffen. Der Anbau wirkte wie eine Fackel. Nach allen Seiten wurden die Flamemn durch den heftigen Wind weiter- getragen. Der im 2. Stockwerk liegende große Prunksaal des Fürsten henckel-Donnersmarck brannte in feiner ganzen Ausdehnung und die angrenzenden Büroräume des amerikanischen Handels- ottaches sowie die luxuriös eingerlchlele Sladlwohnung des Bankiers Guttmann gingen ebenfalls bald in Flammen auf. In einem kurzen Zeitraum waren auf den AlarmAlles Verfügbare an die Brandstelle" 14 L ö s ch z ü g unter Leitung des Oberbranddlrektors G e m p p und zahlreicher Brand­direktoren angerückt. Don der Straße her wurden acht mechanische Leitern ausgerichtet, zwei weitere Leitern wurden vom Hos des Grundstückes hochgcwunden. Ein Gewirr von Schläuchen bedeckte bald die Straßen. Aus 22 Schlauchleitungen wurde das Feuermeer stundenlang bekämpft. Inzwischen hatten sich Rethingstrupps in das Hinterhaus bogeben, um die Bewohner, die sämtlich im Schlaf vom Feuer über- rascht worden waren, in Sicherheit zu bringen. Zum Teil nur not­dürftig bekleidet, mußten die Mieter in aller Eile ihre Wohnungen verlassen. Ueber den völlig verqualmten Hof wurden die Gefahr- deten sicher ins Freie geführt. Der heftige Wind verursachte zeitweilig einen so starken Funken- regen, daß von der Direktion des Hotels Adlons, trotz der Entfernung, für den Luxusbau Befürchtungen gehegt wurden. Ebenso wurde die Feuerwehr vom Tattersall darauf aufmerksam gemocht, daß sich zahlreiche Pferd« tn den Ställen befänden, die durch Rauch und Hitze gefährdet schienen. Alle dies« Gefahren- Momente mutzten von dnn Brandleitenden. Oberbranddirektor Geinpp, berücksichtigt werden. Beim Vorgehen über das Treppen- haus erlitt Brandingsnieur Kallas erhebliche Knieverletzungen. mehrere Feuerwehrmänner trugen Rauchvergiftungen davon. Indessen wütete das Feuer es war inzwischen$»5 Uhr ge- woiden init unverminderter Heftigkeit weiter. Das zweite und drille Gsfchoß sowie der vachstuhl in der Frledrich-Ebert-Strahe, waren nicht mehr zu rellen. Der andere Flügel hingegen, am Pariser Platz, konnte bis auf den Dachstuhl gehalten werden. Die Hauptgefahr war nun beseitigt, der Riesenbrand lokalisiert. Der Schaden ist ungeheuer. Wertvolle Kunstschätze sind ein Raub der

Flammen geworden. Zahlreiche kostbare Gobelins, die im 1. Stock- werk untergebracht waren, tonnten glücklicherweise von der Feuer- wehr rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. lleber dem Feuermeer. Um H6 Uhr war es möglich, unter Führung des Oberbrand- direktors das Dach des Gebäudeflügels am Pariser Platz zu er- klimmen. Ueb'er winklige, hölzerne Treppen geht es nach oben. Aus den ersten Blick sieht man, daß, wie bei allen Bauten dieses Ursprungs, sehr viel Holz verwendet worden ist. Daraus erklärt sich auch das überaus schnell« Umsichgreifen des Riesenbrandes. Um 9 Uhr wurden die erschöpften Mannschaften durch frische Züge abgelöst und die Ausräumungsarbeiten wurden

3)er ausgebrannte �eftfaal vorgenommen. Die Wehrleute müssen mit größter Vorsicht zu Werke gehen, da fortwährend Mauerwerk einstürzt und hier und da immer wieder die Flammen auflodern. Von der Kriminalpolizei sind sofort Ermittelungen über die Entstehungsursache eingeleitet worden, die bisher jedoch noch zu keinem Ergebnis geführt haben. Die Detonationen, die zu Beginn des Feuers vernehmbar wckren, sind vermutlich auf explodierende Iagdmunition zurückzuführen. Die Brandstätte zeigt ein Bild grausiger Verwüstung. Die Räume des Handelsattaches und des Fürsten Henckel von 'Donnersmarck sind vollkommen ausgebrannt. Die Decke des ersten Stockwerks ist eingestürzt. Es stehen nur noch die Brandmauern. Besonders tragisch ist, daß die Wohnung des Fürsten Henckel von Donnersmarck nsllkommen neu ausgestattet worden war und heute abend wieder bezogen werden sollte.

Einberufung des Reichsrais. Bollsitzung am Dienstag. Der Reichsrat ist für nächsten Dienstag zu einer Voll- s i tz u n g einberufen worden, auf deren Tagesordnung hauptsächlich die Erledigung des Entwurfs einer ersten Durchführungs- Verordnung zum Gesetz über di« Abwicklung der Ausbringungs- Umlage und die Neugestaltung der Bank für deutsche In-j dustrieobligationen steht. Nachdem die Ausschüsse die Vor- arbeit sür diese Verordnung abgeschlossen haben, ist die Plenar- sitzung des Reichsrats wegen der Eilbedürftigkeit der Verabschiedung dieser Vorlage sofort einberufen worden. I

Die bürgerliche Republik, die jetzt das Erbe der Monarchie an- tritt, kann schon nicht mehr mit den Mitteln der sogenannten bürger» lichen Demokratie sich an der Macht halten. Angesichts der Krise, die in dem ökonomisch rückständigen Spanien mit besonderer Schärfe wütet, und angesichts der akuten Verschärfung des Klassenkampfes, kann die Republik nur mit den Mitteln roher Gewalt ihre Macht etablieren. Daher ist auch ihre erste Amtshandlung die Drohung mit Gummiknüppel und P i st o l e.(Rote Fahne".) II. In Dnjepropetrowsk wurde ein Prozeß gegen 68 frühere Ge- treidehändler, Agenten und ehemalige Großbauern durchgeführt, die in den letzten Jahren als Aufkäufer in der Getreideorganisation der Sowjetregierung angestellt waren. Die Anklage warf ihnen vor, in gegenrevolutionärer Absicht schwere Sabotage an der Ge- treideaufbringung ausgeübt, Getreide hinterzogen und den Bauern gefälschte Quittungen ausgestellt zu haben, um sie vor der vollen Erfüllung der Lieferpflicht zu schützen. Zehn Angeklagte wurden zum Tode verurteilt. Die übrigen 58 erhielten Gefängnisstrafen.(Vossische Zeitung.")

Kürten bereut. Die ersten Zeugenvernehmungen. Kürten bedauert seine Taten. Er bittet die Herren, ihm das ja zu glauben. Es fei kein Theater, sondern ganz echt. Er sei jetzt vollkommen ernüchtert, wenn er mit seinem Bedauern nicht von selbst herausgerückt sei, so bloß, um Mißdeutungen aus dem Wege zu gehen: die Presse habe ihm am ersten Tage ohnehin miß- verslanden. Früher habe er allerdings kein Bedauern gehabt.. Aber jetzt, jetzt beklage er tief dle armen unglücksellgen Opfer, ins­besondere die kleinen Kinder... Kürten ist wirklich sehr fromm geworden: Während der Abnahme der Zeugeneide hält er seine Hände auf dem Bauch.zz salbungsvoll übereinandergefchlagen Dann hört er den Zeugen- bekunduNgen äußerst interessiert, ja gierig zu und macht ab und zu Notizen. Inwieweit detaillierte Erörterungen der achtzehn Jahre zurückliegenden Tötung des Klein notwendig sind, bleibt das Ge- heimnis der Prozeßführung. Kürten ist geständig, an seiner Selbst- bezichtigung ist nicht zu zweifeln, eine weitere Klärung des Tat- bestandes weder erforderlich noch möglich. Hier erscheint es am Platze, überhaupt ein Wort über die Technik der Kürten-Verhand- lung zu sagen. Es wäre unnützer Zeitverlust, sämtliche 300 Zeugen zu vernehmen. Wohl erscheint es notwendig, sein Verhalten während der einzelnen Ueberfälle zu überprüfen, um den Grad seiner Erregung festzustellen. Nur so dürste di« Frage der Ueberlegungsfähigkeit und der Ueberlegung zu beantworten sein. Die Vernehmung der Zeugen in den Fällen, da die Opfer tot sind, wäre dagegen völlig zwecklos, höchstens daß noch«in Zweifel an der Selbstbezichtigung vorhanden wäre. Wer wollte aber noch an deren Richtigkeit zweifeln? Es liegt nicht im Interesse der Allgemeinheit, die Verhandlung ins Uferlose auszudehnen. Man sollte die Verhandlung, sofern die U r- teilsfindung nicht darunter leidet, auf das not- wendigste Mindestmaß beschränken. * In der Mittwochoerhandlung des Mordprozesies Kürten wurde die Oeffentlichkeit wieder hergestellt. Der Vorsitzende stellte die Anwesenheit der Zeugen und Sachverständigen sür den Fall Christine Klein fest. Vorher fragt der Vorsitzende den Ange- klagten, ob er Reue über seine scheußlichen Taten empfinde, die er an den beiden Vortagen so kalt geschildert Hab«. Der Angeklagte gibt zur Antwort: Ich kann versichern, daß ich ein tiefes Bedauern mit den armen unglücklichen Opfern, besonders den Kindern habe und daß ich das auf das Tiefste verabscheue. Aus die Frage des Vorsitzenden, ob er zurzeit der Begehung der Taten auch Reue empfunden habe, erwidert Kürten: Das allerdings nicht. Es folgt dann die Vernehmung der Sachverständigen. Als erster berichtet Medizinalrat Dr. P l e m p e l über die Auffindung der Leiche der Christine Kleine, die am 25. Mai, an einem Fronleichnamstage, in Köln-Mülheim in einem Busch ausgefunden wurde. Nach Angabe des Sachverständigen ist der Tod durch eine Kombinativn von Verblutung und Erstickung eingetreten.

Das Flugzeugunglück bei Roihenburq. fvörlih. 15. April. Alle Insassen des bei Rothenburg (Oberlausitz) verun- glückten Flugzeuges v 1928 sind R e i ch s w e h r o f f i z i e r e. die zu einer eiligen Uebung von Berlin nach Görlitz wollten. Der Apparat war von der Reichswehr für den Flug ge- mietet worden. Von den sieben Reichswehroffizieren ist einer unver- letzt, während sechs leichtere Verletzungen davongetragen haben. Der ebenfalls in der Kabine sitzend« Funker Stöwer hat in der Hauptsache schwere Gesichtsoerletzungen davongetragen. Der Pilot Schirner und der Bordmonteur Bischofs sind anscheinend von dem Motor des Flugzeuges erdrückt worden, der sich bei dem Aufprall losgelöst hatte. In hiesigen Lustsahrtkreisen legt man Wert auf die Feststellung. daß das zwischen Rietschen und Hähnichen im Kreis Rothenburg (Oberlausitz ) abgestürzte Verkehrsflugzeug D 1928 e r st b e i m A u f- prall auf die Erde in Brand geraten ist und sich nicht etwa schon in der Lust entzündet hat.