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Der Kampf um die Möbel.

Erster Prozeß Goebbels  - Stennes.

Zum ersten Male trafen sich heute die feindlichen Nazis Goebbels   und Stennes in offener Feldschlacht vor den Gerichten der Republik  , und zwar vor der 7. Zivilfammer beim Landgericht I Berlin   unter dem Vorsitz von Landgerichtsdirektor Dr. Paedh.

Streitobjekt sind die heißumfämpften Möbel aus der Hedemannstraße. Am Abend des Karfreitag hatte Herr Stennes   die von ihm eroberte Parteifestung geräumt und eine neue Stellung in der Matthäikirchstraße bezogen, aus der er freilich inzwischen durch den Hauswirt ermittiert ist. Vor dem Auszug aus der Hedemannstraße hatte er aber seinen SA.- Leuten Befehl gegeben, Schränke, Pulte, Schreibmaschinen und andere nügliche Dinge mitzunehmen. Als dann die Mannen des Herrn Goebbels   unter Femeschulz und Feme= heines nach Abzug des bösen Feindes die Büroräume wieder besetzten, mußten sie ihrem an Stennes  - Grippe erkrankten Führer die Meldung über diesen traurigen Befund machen. Uebrigens foll, mas vielleicht noch bedeutsamer ist, von Herrn Stennes inter­effantes Attenmaterial mitgenommen worden sein.

Also zog Held Goebbels   in den Krieg zur Wiedereroberung feiner Möbel, bewaffnet mit einer einstweiligen Verfügung eines republikanischen Gerichts auf Herausgabe. Als ersten Sturmtrupp schickte er einen von Beamten des marristischen Polizeipräsidenten Grcefinski begleiteten Gerichtsvollzieher vor, der aber unverrichteter Dinge wieder abziehen mußte. Der böse Feind Stennes hatte seiner ferts durch seinen Rechtsanwalt gegen die gegnerische Verfügung Einspruch erhoben.

Um 12% Uhr sollten die Kampähne in der Arena in der Grunerstraße auftreten. Es tam aber anders. Der Vertreter von Dr. Goebbels   war eine Stunde vorher an Gerichtsstelle erschienen und hatte Bertagung beantragt. Dem entspricht das Gericht. Man munkelt von Vergleichsverhandlungen. Sollen die Möbel geteilt werden? Und was wird aus den Atten?

Die Todesstunde der Legitimisten. Habsburger   gegen deutsch  - österreichische Zollunion. Der Daily Telegraph  " meiß zu melden, daß die Opposition Seipels und feiner Anhänger gegen die deutsch  - österreichische Zoll­

union die Habsburger   Restaurationshoffnungen uns gehört mit feiner Oben die Freyhe, ber Beethoven   m

neu belebt habe. In den letzten Wochen hätten zahlreiche vertrauliche Besprechungen zwischen der Ertaiserin Zita  , ihrem Bruder und ver schiedenen einflußreichen französischen   Kreisen werde eine Restauration der ungarischen Monarchie mit französischer Unter­stügung für das beste Mittel gehalten, um Ungarn   von dem Anschluß an die deutsch  - österreichische Zollunion abzuhalten. Die Wiederher stellung eines habsburgischen Thrones stoße allerdings auf den Widerstand der kleinen Entente.

Wetter für Berlin  : Ueberwiegend bewölkt mit Regenfällen und Für Deutsch­wenig ansteigenden Temperaturen. Westliche Winde. land: Ueberall Fortdauer des herrschenden Witterungscharakters mit zahlreichen Niederschlägen.

FUNK RUND­

AM ABEND

Rückschau.

,, Der junge Schiller" Ein Hörbild der literarischen Stunde. Die Manuskriptzusammenstellung besorgte Friedrich Burschell  . Man hörte die überschwengliche Lobrede des jungen Karlsschülers auf den Herzog. Eine bestellte Schularbeit, die sich aber unzweifelhaft an dem eigenen Bathos zu einem durch die Situation bestimmten immer devoterem Schwung steigert. Die Form ist echt, der Inhalt falsch. Acht Jahre Drill auf der militärischen Pflanzschule" haben in der Seele dieses jungen Menschen eine wilde Gärung entfacht, die hervordrängt, wo immer sich ein Ventil öffnet, sei es selbst im leeren Wort. Schiller   haßt, was er in dieser Rede anzubeten vorgibt. Nach Freiheit, nach Befreiung lechzend, schreibt er zur gleichen Zeit heimlich sein erstes Drama mit dem Motto In Tyrannos!" In dieser Gegenüberstellung wurde der junge Dichter lebendig. Jugendliche Genialität reift unter der wild empor schäumenden Maßlosigkeit. Doch wie der Dichter seinem Wert entgegenwächst, verbrennt der Mensch. Unftetheit zehrt ihn auf. Schiller   war in dieser Veranstaltung zeitlos, Bruder aller, die leiden und fämpfen. Seine frühen Dramen, sein Auffah ,, Die Schaubühne als moralische Anstalt" flangen gegenwartsnah in ihrem menschlichen Gehalt, den der Dichter flar aus aller Zeitgebundenheit seiner Werfe herausleuchten läßt. Schiller   gehört mit ihnen zu uns, wie er zu

sterblichkeit verlieh, und in die diese gehaltvolle Stunde austilang.

Die Aktuelle Kleintunftbühne hat uns die Funk stunde schon öfter im Programm versprochen; aber viel weiter als bis zum guten Willen hat es leider selten gereicht. Der gute Wille war auch diesmal vorhanden, dazu gute und sehr gute Darbietungen. Nur das Notwendigste fehlte: die richtige Mischung. Gewiß zeigt die Zeit ihre Frage so deutlich wie ihre Verheißung in den Typen der Arbeiter; doch die Veranstaltung war ohne jeden Hintergrund, von dem die Typen sich hätten abheben tönnen. Klagen und Anflage häuften fich, Worte, die an das Gehirn pochten; Form und Bild aber wurden sie nicht. Nur der werftätige Mensch sprach zum Hörer; die Macht, gegen die er sich hoffnungsvoll oder verzweifelt ſtemmt, sein Schicksal, das ihm Zeit und Gesellschaftsordnung schmiedeten, blieb im Dunkeln. Kein selbstverständliches Zeitbild, teine unmittelbare Gesellschaftskritik belebte und bewegte die Ver­anstaltung. Der Reiz einer Kleinkunstbühne liegt aber gerade in der Bielfarbigkeit, in der sie ihrer Grundstimmung immer neuartigen Ausdruck gibt. Was die Funkstunde für aktuelles Kabarett ausgab, war eine literarische Veranstaltung, die gute Arbeiterdichtungen zum Bortrag brachte. Tes.

16.05 Aktuelle Abteilung.

16.30 Unterhaltungsmusik.

Mittwoch, 15. April.

17.30 Kurt Hiller  : Aphorismen.

17.55 Mitteilungen des Arbeitsamts.

Berlin  

18.00 Die Bratsche.( Carl Steiner, Bratsche.) Verbindende Worte: Hans von Benda  .

18.3

18.25 Prof. Rudolf Großmann   und H. v. Wedderkop: Kunst und Photo. 18.50 Blasorchester- Konzert.

20.00 Postschaffner Albert Roloff: Der Briefträger.

20.30 Uraufführung: Mörder guten Glaubens". Hörspiel von Ottoheinz Jahn.

Nach Oskar Wildes Novelle ,,, Lord Artur Savilles Verbrechen". 22.15 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Anschließend bis 0.30: Tanzmusik.

Königswusterhausen.

16.00 Susanne Engelmann: Die verheiratete Lehrerin. 16.30 Hamburg  : Konzert.

17.30 Worte und Musik von Shakespeare.  ( Dr. Kamnitzer und Mitwirkende.) 18.00 Prof. Dr. Amsel: Lehrgang für Einheitskurzschrift. 18.30 Dr. J. Lewin: Die Eroberung der Welt.

19.00 Paul Kramer: Warum Beamte in den Verkehrsverwaltungen? 19.30 Prof. Dr. Rubner: Die Birke als Waldbaum. 20.00 Regierungsrat Hirsch: Das Reichsehrenmal bei Berka".

20.30 Budapest  :

Sechstes Europäisches Konzert. Dir.: Ernst Dohnanyi  . 1. Weiner: Karneval- Ouverture. 2. Liszt  : Klavierkonzert A- Dur.( Imre Stefaniai, Klavier.) 3. Szabados: Willy.( Elisabeth Sandor, Sopran.) 4. Bartók  : Sinfonie Nr. 1.( Opern- Orchester.) 22.10 Dr. Josef Räuscher: Politische Zeitungsschau.

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