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Allerlei Arbeitersport

Riesenaufmarsch für Wien  

Zur Olympiade fahren 20 000 deutsche   Sportler

Die Bühnsten Erwartungen für die Meldungen zur 2. Ar. beitersport olympiade in Wien   sind weit übertroffen worden. Die Leitung des Arbeiter- Turn- und Sportbundes renete mit 10 000 Meldungen bis zum Bormeldeschluß am 15. April. 15618 find es geworden und täglich laufen Hunderte von neuen Meldungen in Leipzig   ein. Die Begeisterung für die 2. Arbeiterolympiade ist in den Bereinen des ACSB. groß, und es wird nun mit einem Aufmarsch von 20 000 deutschen Bundes­mitgliedern in Wien   gerechnet. Sehr wahrscheinlich wird auch diese Zahl noch übertroffen. Die hier angegebenen Meldungen beziehen sich nur auf die deutschen   Vereine des ATSB.  , die Vereine der zwei österreichischen ATSB.  - Kreise melden direkt nach Wien  .

In den vorgenannten Meldungen ist nicht das gesamte deutsche Aufgebot für Wien   enthalten. Das find nur die Melbungen eines deutschen Verbandes. Die Ergebnisse der Vormeldungen der Natur­freunde, Athleten, Schüßen, Radfahrer, Regler, Schachspieler, Samariter usw. stehen noch aus und lassen ein noch günstigeres Gesamtergebnis erwarten.

Die Massen deutscher Arbeitersportler fahren nicht als Schlachtenbummler nach Wien  , sondern als aftive Olympiadeteil­nehmer. Man wird sie bei den Massenfreiübungen, im Festzug, bei den Sondervorführungen, bei den olympischen Wettkämpfen und in Freundschaftswettstreiten beteiligt antreffen. Sie werden im Aus­land ein glänzendes Maffenzeugnis ablegen von der hohen Kultur des volkstümlichen deutschen Arbeitersports. Die Olympiaden der bürgerlichen Berbände in Amsterdam   und Los Angeles   fönnen der artige Demonstrationen von Sportfultur nicht im entferntesten auf­weisen. Arbeitersport und bürgerlicher Sport unterscheiden sich eben grundsäglich. Hier Volkstümlichkeit und Erziehung zur Ge­meinschaftsarbeit dort Personenkult, Sporttanonentum und Sensationsmacherei. Auf den Olympiaden der beiden Sportlager tommen diese Gegenfäße tlar zum Ausdrud.

Die Hauptkampfbahu des Wiener Olympiadestadions ist so gut mie fertiggestellt. Ein Fußballfeld wird umgeben von einer 400 Meter langen Laufbahn. Die Tribünen erheben sich in zwei Etagen ringförmig um den Play; der untere Ring wird von außen durch tunnelartige Durchgänge erreicht, der obere Ring hat direkt zu gänge von außen. Insgesamt wird die Haupttampfbahn des Wiener Stadions 60 000 Zuschauern Raum gewähren können.

So wachsen wir!

Interessantes vom deutschen Arbeitersport Ein Kreisheim für den norddeutschen Arbeitersport. Auf einer Tagung des Bezirks 2übed des Arbeiter- Tuzn- und Sportbundes berichtete der Borsigende des Kreises Nordmart, Zabel- Geesthacht  , daß der Entwurf zum Bau eines Kreisheimes in Ham= burg fertiggestellt ist. Der Bau soll in drei Abschnitten durch geführt werden. Zunächst soll das eigentliche Heim entstehen mit den dazugehörigen Räumlichkeiten und Wohnungen für die Ber­waltung, geeignete Bootsunterstände für die Wassersportler und Uebernachtungsstätten für durchreisende Spielmannschaften. Als zweiter Abschnitt wird der Bau einer geräumigen Turnhalle erfol­gen. Zum Schluß soll dann eine entsprechende Sportanlage mit Fuß- und Faustballfeldern, vier Tennigsplägen usw. entstehen.

Eine Arbeitersportzentrale in Magdeburg  . Die Aktivität und Einheit der Arbeitersportbewegung des Bezirks Magdeburg  zeigt sich erneut in der Schaffung einer Arbeiteriportgen trale. Im Hause der sozialdemokratischen Boltsstimme", im Zentrum der Stadt, unweit vom Bahnhof, haben die Arbeitersport ler Räume gemietet. Die bisher in der Stadt perteilt gewesenen Berwaltungen der Fuß- und Handballspieler, Leichtathleten, Waffe: sportler und Turner werden von nun ab im gemeinsamen Hause ihre Arbeiten abwickeln. Das Magdeburger   Sportgeschäft, eine Filiale des Arbeiterturnve: lags Leipzig  , ist in die großen Räume

des Erdgeschosses verlegt worden. Die Zentralisation bedeutet für die Arbeitersportbewegung des Bezirks Magdeburg einen großen die Arbeitersportbewegung des Bezirks Magdeburg einen großen Fortschritt.

Arbeitersportler in den Parlamenten. Von den Bereinen des Kreises Thüringen   im Arbeiter- Turn- und Sportbund   find nach den legten Erhebungen 885 Mitglieder als Gemeindever. treter tätig. In den Kreisausschüssen fizen 94 Arbeiter. Sporter und 9 Arbeitersportler find Landtagsabgeordnete. Der Kreis Thüringen   des ATSB.   umfaßt auch fleine Teile der an­grenzenden Länder. Die Zahl der in den Parlamenten mitarbeiten. den Arbeitersportler ist sehr erfreulich und widerlegt die noch anzu treffende Meinung, daß der Arbeitersport seine Mitglieder der Mit arbeit an fommunalen und staatlichen Aufgaben entziehe.

Der Mai- Jugendtag

in den Rehbergen

Der diesjährige Maijugendtag sieht die gesamte Berliner  Arbeiterjugend in geschlossener Front. Die SAI., FGI., AfA- und 3d2- Jugend, sowie die Arbeitersportler werden am 3. Mai zu einer gemeinsamen Mai- Rundgebung in den Rehbergen aufmarschieren. Auch die Kinderfreunde sind mit von der Partie. Mit Spiel, Sport, Tanz und Gesang wird die Arbeiterjugend die weiten Grünflächen und das Stadion bevölkern; denn das sind die richtigen Orte, auf denen die Jugend nach der Wochenfron dem Körper Erholung angedeihen lassen kann. Licht, Luft und Sonne, und vor allem genügend Freiflächen, benötigen die jungen Körper zum Wachstum und Aufbau.

Ferner aber will die Jugend mit den Festen im Freien die Massen zusammenführen, und für eine neue Festkultur werben. Fern von Staubigen und dunstigen Festsälen will die Jugend in freien, unbehinderten Zusammenkünften ihren Festen den zeit gemäßen Inhalt geben.

Als äußeres Zeichen der Zusammengehörigkeit ist für den Mai­jugendtag eine Platette herausgegeben worden. Allerorts fieht man sie bereits an den Röcken und Blusen der jungen Arbeiter. Jeder junge Arbeiter beforge sich rechtzeitig diese Blakette bei seinen Funktionären. Sie ist ein sehr wirksames Werbemittel. Kein Jugendlicher versäume daher, an dieser einfachen Vorpropaganda beteiligt zu sein.

Im Rahmen des Jugendtages finden von 15 bis 18 Uhr im Stadion folgende Wettkämpfe ftatt: Männliche Jugend: 100- Meter- und 1000- Meter- Laufen; Hochsprung, Weitsprung und Kugelstoßen  ; 4X100- meter-, 10X100- meter und 10x200- meter­Stafette. Beibliche Jugend: 100- meter- Laufen; Weitsprung und Ballweitwerfen; 4X100- meter- Stafette. Kinderfreunde: 10X50- meter Stafette. Als Wettkampfspiele werden Handball, Fußball-, Bölter­ball und Faustballspiele ausgetragen. Meldungen für alle Wettkämpfe find bis 18. April auf den herausgegebenen Formularen zu richten an Friz Leutloff, Berlin   SD. 36, Manteuffelstr. 46.

Für die Geräteserie

Neue Wege im Geräteturnen

Für die Geräteturner im Arbeiter- Turn- und Sportbund  ist mit der Einführung von Serienmetttämpfen eine neue Einrichtung getroffen worden. Die Serienmettkämpfe sind Mann fchaftstämpfe, sechs Turner aber Turnerinnen bilden eine Mann schaft. Die Männer zeigen am Red, Barren und Pferd je eine felbit zusammengestellte Uebung( Kürübung), die Frauen je eine Pflicht übung. Neben diesen Uebungen hat jede Mannschaft gemeinsam 10 Minuten Gymnastik vorzuführen, die ebenfalls gewertet wird. Leistungs- und Körperschulung wechseln auf diese Art miteinander ab. Das Gesamtergebnis der Mannschaft ist ausschlaggebend für die Rangordnung.

überall in Europa   ftarte Beachtung, insbefonbere tonzentrierte 25 natürlich in Italien   das Intereffe aller automobilistischen Kreise auf den Ausgang dieses Rennens. Bei dem schweren Kampf, den die deutsche Automobilindustrie für die Wiedergeminnung des Exportes führt, sind solche Auslandserfolge von befonderer Wichtigkeit.

,, Boltssport Neukölln- Brih" eröffnet heute, Donnerstag, eine neue dritte Frauenabteilung. Sie übt Donnerstags, 20 Uhr, in der Turnhalle Donaustraße 120. Jede weitere Auskunft über Turnen, Gymnastit, Leichtathletik, Hocken, Hand- und Fußball ( 19 verschiedene Abteilungen für alle Altersklassen ab 4. Lebens jahr stehen zur Berfügung!) durch die Geschäftsstelle Neuföln: Bauf Schulze, Stuttgarter Straße 18 III, Neukölln   8612. Briz  : Otto Schiftan, Rungiusstraße 32.

Bundes treue Vereine teiler mit:

Freie Photo- Bereinigung Berlin  . Donnerstag, 16. April, Phnsitztumer ber Schule Bant Ede Wiesenstraße, Bortrag mit Lichtbildern und Demonstrationen: Feintorn und Ausgleichsentwidler".

Arbeiter- Photo- Gilde. Arbeitsabend in der Dunkeltammer des Jugendheims

Waffertorstr. 9: Filmvergrößerungen".

FEGD.- Nordring. Alle Teilnehmer und Interessenten ant Straßenlauf Eidywalde- Deutsch- Busterhausen treffen sich heute, Donnerstag, 20 Uhr, bei Schönhauser Allee.

fert, Cleimstr. 56. Sonnabend, 18. April, Treffen 12% Uhr Ringbahnhof

Die Einführung der Serienwettkämpfe ist von den Geräteturnern freudig begrüßt worden. 58 Bezirke haben die Aufforderung ver­wirklicht und ein großer Teil der übrigen Bezirke will im Laufe dieses Jahres zur Tat schreiten. Ausgeschrieben waren die Kämpfe in einer A., B- und C- Klasse und in einer Alters, Jugend- und Turnerinnentlasse. Die A- Klasse entspricht der Oberstufe, die B- Klasse der Mittelstufe und die C- Klasse der Unterstufe. Nach den bei der Bundesleitung eingegangenen Fragebogen haben sich 838 Mann­haften an der zum ersten Male getroffenen Einrichtung beteiligt. tatteren Davon entfallen auf die A- Klasse 229, B- Klaffe 278, Jugend 163, Altersflaffe 25 und Turnerinnen 95. Berschiedene Bezirke hatten die Wettkämpfe nicht in allen Klassen ausgeschrieben. Sie wollten erit Erfahrungen sammeln und später den Kreis der Beteiligten erweitern. Bon den Turnerinnen wird gewünscht, an Stelle der Pflichtübungen Kürübungen vorführen zu dürfen, dadurch würde die Beteiligung größer werden. Um diesen Wünschen entgegenzukommen, sind die Borarbeiten im Gange.

Der erste Versuch mit den Serienfämpfen erbrachte durch die rege Anteilnahme den Beweis, daß der richtige Weg beschritten worden ist. Weitere Erfolge werden nicht ausbleiben.

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In den Berliner   Serien Gerätemeittämpfen ist noch ein letztes Treffen und zwar der Entscheidungstampf in der Männer- B- Klasse zwischen der Freien Turnerschaft Groß- Berlin Lichtenberg II gegen Sportverein Moabit   zu abfolvieren. Beide Mannschaften stehen in ihrer Klaffe ungeschlagen da, ihren Gegnern waren fie immer weit voraus; die Mannschaften haben in ihren Reihen junge talentvolle Turner und sind der A- Klasse völlig eben­bürtig. Auf dieses Treffen, das Freitag, 17. April, in Moabit  , Turnhalle Waldenserstraße 20, stattfindet, find alle Turn­freunde der Groß- Berliner Arbeitersportler gespannt; es wird für jeben ein Genuß sein, diese Arbeitersportler gegeneinander fämpfen zu sehen. Anfang 19% Uhr, Eintritt frei.

Sportergebnisse vom Mittwoch

,, Ambrosiana  " besiegt Tennis- Boruffia". Der ungünstige Ter min und das schlechte Wetter hatten nicht mehr als 5000 Buschauer am Mittwoch nach dem Berliner   Boststadion gelockt, wo Tennis Borussia" der bekannten Mailänder   Fußballmannschaft von Ambrosiana  " zum Freundschaftsspiel entgegentrat. Beide Mannschaften zeigten nicht die erwarteten guten Leistungen, die Italiener gefielen faum besser als vor wenigen Tagen der F. C. Mai land, trobem fonnten sie die ,, Beilchen mit 2: 0( 0: 0) schlagen.

Colonia  "-Köln   schlägt Tennis- Boruffia/ Maccabi mif 13: 3 Bunffen. Zu einem Mannschaftstampf mit Tennis- Borussia und Maccabi weilte am Mittwoch der vielfache deutsche Mannschafts­meister Colonia Köln in der Reichshauptstadt. Die Rheinländer hinterließen einen ausgezeichneten Eindrud, so daß die zahlreichen Buschauer, die sich im Kriegervereinshaus eingefunden hatten, voll auf befriedigt wurden. Im Gesamtergebnis siegten die Kölner   mit 13: 3 Punkten.

Touristenverein Die Naturfreunde", Rentrale Bien. Freitag, 17. April, Faltboot. 20 Uhr. Abt. Charlottenburg  : Spreeftr. 30: Unsere Steuern". abteilung: Johannisstr. 15: Naturschuk". Abt. Brig  : Chauffeeftr. 48: Site. Jugendgruppe Humboldthain: Bank Ede Biesenstraße: August Beber". Abt. Treptow  : Elsenstr. 3: Kulturgeschichtliches der Mart". Abt. Lichtenrade  : 19 Uhr bei Dehlam, Bahnhof. Ede Golgstraße: Unfere Bogelwelt im Frühling". Abt. Binetaplah: Lorging- Ede Graunstraße. Photogemeinschaft Abt. Often: Frankfurter  bt. Gliboft: Briner Gir. 27. Allee 307: Die Geschichte der Photographie". Photogemeinschaft Abt. Neu­Föln: Bergstr. 29. Sonnabend, 18. April. Eröffnung der Photolehrschau in

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der Sohannisstr. 15. Die Ausstellung iſt geöffnet vom 18. April bis 10. Mai, werttäglich 10-22 Uhr, Sonntags 10-19 Uhr. Untoftenbeitrag 10 Pf.

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tag, 20. April. Photogemeinschaft: Johannisstr. 15: Demonftration und prat­Mal­tische Versuche mit Rodatpapier"( Referent Herr Veters von Rodat). Fahrten. Photogemeinschaft: Motivfahrt gemeinschaft: Brangelstr. 128. Grabowfee- Bernöwe. Treffpunkt 7% Uhr Bororibahnsteig Gesundbrunnen  . Fahrkarte nach Lehniz.

Reichsbanner- Ruberriege Berlin  . Seute, Donnerstag, 20 Uhr, Monatsver fammlung im Gaubüro, Sebaftianstr. 37-38. Bortrag über Eportliche Be tätigung im A.-T. u. Sp.-B." Eonntag, 19. April, 10 Uhr, Bflichtveranstal tung, Bootshaus Wendenschloß. Gemeinsames Anrudern mit Ruberflub Bor­märts". Bezirkskartell Lichtenberg. Nad Mitteilung des Jugendamties bleibt ber Berteilungsplan für Sport- und Spielpläke bis auf weiteres bestehen. Beginn der Trainingsspiele 15. April nach dem Blan von 1930. Die Babeabende bes AGB. Schöneberg  , Swimmabteilung, find für das Gommerhalbjahr wie folgt: Dienstags 19 Uhr, Freitags 20 Uhr.

FUNK UND­

AM ABEND

Rückschau.

Eine neue Bortragsreihe ,, Menschen und ihre Arbeit hat im Berliner   Sender begonnen. In regelmäßigen Abständen sollen Menschen vor dem Mitrophon von ihrer Berufsarbeit bes richten. Den Anfang macht ein Briefträger, ein Poft fchaffner", wie sein amtlicher Titel lautet. Er erzählt einfach und flug. Sein Tagewert wird gleichsam durchleuchtet. Unter der glatten, emig gleichen Oberfläche des Dienstes zeigt sich der Mensch, der in seinem Beruf, mit seinem Beruf lebt. Wer fernt uns denn?" fragt der Bortragende ,,, Wer fennt auch nur die Aufgaben, den Umfang unferes. Dienstes?" Die Treppen, die ein Briefträger im Durchschnitt täglich bewältigen muß, entsprechen der zehnfachen Höhe des Funt turms; jeden Tag zehnmal den Funkturm herauf, zehnmal herab. Auch wo Fahrstühle vorhanden sind, werden sie dem Briefträger heute noch oft versperrt.

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Berliner Jiu- Jitsu- Meisterschaften. In der gut besuchten Sport­halle des Poststadions wurden die Berliner   Jiu- Jitsu- Meister er­mittelt. Ergebnisse: Federgewicht: Meyerhoff( Totsuta) besiegt 3aded( R. j. 3.) nach 1:45. durch Würgegriff; Leichtgewicht: Rodjener will morgens nicht gestört sein, andere find für eingeschriebene Reinhold( SCC.) besiegt Cartsburg( Totjuta) nach Buntten; leichtes Mittelgewicht: Seifert( Schöneberg  ) besiegt Storm( Tot suta) nach Puntten; schmeres Mittelgewicht: Schmod( Polizei) fiegt tampflos; Halbschwergewicht: Hirscher( SCC.) besiegt Rampfspielmeister Lindner( Polizei) nach 7:36 durch Armhebel.

Der Sieg von Brescia Caracciolas große Leistung in dem Autorennen Ueber den ganz hoch zu bewertenden Sieg des deutschen   Renn­fahrers Caracciola  , der auf Mercedes- Benz   das Tausend meilenrennen von Brescia   gegen schwerste Konkurrenz gemann, merden folgende Einzelheiten bekannt:

Das Rennen wird auf der normalen nicht abgesperrten Land­straße ausgetragen, und zwar führt die Strecke von Brescia   über Bologna   und Florenz   nach Rom   und von dort über Ancona   am Adriatischen Meer  , Bologna  , Verona  , Padua   nach Brescia   zurüd. Die gesamte Strede beträgt 1635 Kilometer, eine auch für Langstreckenrennen besonders weite Distanz. Die Straßen, über die das Rennen führt, sind teilweise in mangelhaftem Zustande, mehrfach müssen Gebirgszüge überwunden werden, so daß dieses Rennen mehr wie irgendein anderes an Wagen und Fahrer die härtesten Ansprüche stellt und als eine ungeheure 3erreißprobe für Material und Konstruttion angesehen werden tamm. An dem dies­jährigen Rennen nahmen im ganzen 103 Wagen der verschiedensten Stärtetlaffen teil. Caracciola   vertrat als einziger die deutschen  Farben gegen eine starke Ronkurrenz der führenden internationalen Marken und gegen die Elite der italienischen Rennfahrer. Der pom Sieger gefahrene SSK- Sportwagen hat einen Sechszylindermotor mit 100 Millimeter Bohrung und einem Hub von 150 Millimeter, alfo 7,1 Liter Hubvolumen. Er hat 27 Steuerpferdekräfte, leistet 140 PS an der Bremse und mit Kompressor 200 PS. Trotzdem Caracciola   die italienischen Fahrer durch ihre bessere Streden­fenntnis überlegen waren, gelang es ihm, das Rennen mit einem Vorsprung von 11 Minuten vor dem zweiten als überlegener Sieger in der neuen Rekordzeit von 16 Stunden 10 Mi­nuten zu beendigen.

Diese Zeit bedeutet ein Stundenmittel von 101,1 kilo meter für die ganze Strecke, eine geradezu phantastische Leistung für Fahrer und Wagen, wenn man bedenkt, daß sie auf nicht ab­gesperrter, teils schlechter, teils gebirgiger Landstraße erzielt wurde, daß die Hälfte des Rennens, deffen Start um 1 Uhr mittags be­gonnen hatte, bei Nacht gefahren werden mußte und daß Caracciola  entsprechend seiner Startnummer mehr als 80 vor ihm liegende Wagen unterwegs überholen mußte, darunter sehr schnelle Ron­furrenten, wie den italienischen Meisterfahrer Campari auf Alfa­Romeo, der hinter Caracciola   noch den zweiten Plaz belegen fonnte.

Das Tausendmeilenrennen fand seiner Bedeutung entsprechend

Umfangreiche Vorarbeiten müssen vor dem Austragen bewältigt werden. Schon bazu ist es nötig, daß der Briefträger seinen Bezirt sehr genau fennt. Ungenügend adressierte Sendungen wollen bestellt sein, Nachsendungen richtig weitergeleitet werden, in der Reisezeit manchmal für jedes Mitglied einer Familie an eine andere Adresse. Und dann fommen die persönlichen Wünsche der Bostempfänger. Der möchte bestimmte Briefe nur eigenhändig in Empfang nehmen, Sendungen nur zur bestimmten Zeit erreichbar. Der Briefträger, der lange denselben Bezirk besorgt, fennt diese Wünsche und berüd­fichtigt fie nach Möglichkeit. Dieser Mann, der täglich vor den Türen erscheint und der doch von den wenigsten Menschen, die ihm öffnen, als Persönlichkeit wahrgenommen wird, weiß von vielen, was hinter diesen Türen vorgeht. Im Kriege hat er bei der täg­lichen Postbestellung viel Liebe und Sorge und Verzweiflung mit­erlebt. Heute erfährt er von mancher Not, von manchen Wirrnissen. Nicht an jedem Tage find in jeder Familie die Rundfunkgebühren Dorrätig; der Briefträger, der das weiß, nimmt auch darauf Rücksicht.

Wir sind in diesem ersten Bortrag des neuen Zyklus mit einem Beruf wirklich bekanntgeworden. Wenn alle Redner in dieser Reihe einen so umfassenden Weitblick über ihr Arbeitsfeld vermitteln, dann erfüllen die Vorträge ihre schönste Aufgabe: Verständnis zu ver­breiten für den Mitmenschen.

Nach Oskar Wildes Novelle ,, Lord Arthur Savilles Verbrechen" hat Otto heinz Jahn   ein Hörspiel geschrieben Mörder guten Glaubens". Wilde gibt Psychologie, Jahn Hinter­treppenfriminalistit. Die Uraufführung dieses Werts war teine Ruhmestat des Berliner   Senders. Zwei Frauengestalten befamen Leben durch die Kunst ihrer Darstellerinnen, Ida Wüft und Jika Grüning.

Donnerstag, 16. April.

Berlin  .

Tes.

16.05 Prof. Dr. T. Timpe: Abbau des Berechtigungswesens? 16.30 Klaviervorträge. 1. Bach: Zwei Präludien und Fugen, B- Moll und D- Moll. 2. Beethoven: Sonate E- Dur, op. 109.( Ursula Bogdanski, Flüget.) 17.05, Gesang vom Rundfunk" von Paul Amadeus Pisk  ( Worte von Heinrich Infeld). Dir.: Der Komponist.

17.30 Vom Kampf in der Technik.( Josef Kluitmann.)

17.50 Prof. Dr. G. Leithäuser und Obering. Dr. W. Reißér: Zukunftsmöglich­keiten der Ultra- Kurzwellen.( Mit Versuchen aus dem Heinrich- Hertz­Institut.)

18.20 Teemusik.

19.10 Mitteilungen des Arbeitsamtes.

19.15 Dr. Josef Räuscher: Politische Zeitungsschau.

19.30 Ausgewählte Unterhaltungsmusik. Dirigent: Herm. Scherchen  . 20.45 Tages- und Sportnachrichten.

20.55 Stunde der Unbekaunten. Leitung: Alfred Braun  .

21.30 Orchesterkonzert. Dir.: Generalmusikdirektor Dr. h. c.   Hermann Scherchen  . 1. Rudi Stephan  : Musik für Violine und Orchester( Konzertmeister Mau­rits van den Berg). 2. Karol Rathaus  ; Suite für Orchester( Erstaufführung) ( Berliner   Funkorchester). 22,20 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Anschließend bis 0.30 Tanzmusik.

Königswusterhausen. 16.00 Kurt Herbst und Stephan Konetzky: Fortbildung für ländliche Fortbil dungsschullehrer. 17.30 Mersmann: Hausmusik.

18.00 Ludwine von Broecker: Die deutsche Frau in der Volkstumsbewegung. 18.30 Prof. Dr. Franz Saran  : Psyche, Körper und Stimme. 19.00 Englisch für Fortgeschrittene.

20.45 Breslau  : Das Märchen von Charlie Chaplin  ",