nehmen fühlte, da verzichtete fie freiwillig auf das ihr so lieb-| gewordene Amt, um Jüngeren Plaz zu machen.
Was Margarete Wengels aber ganz besonders auszeichnete, war ihre Kameradschaftlichkeit. Sie konnte in einer Sizung heftig aufbrausen und starke Worte sagen. Weil sie viel von sich verlangte, verlangte sie auch viel von anderen. War aber der Streit. punkt erledigt, war bei ihr auch der Streit erledigt und sie wieder Kamerad wie zuvor. Die Genofsinnen gingen bei ihr aus und ein. Bei ihr holten sie sich Rat. Die Jugend fand bei ihr stets Verständnis. Nicht am Alten haftend, verstand fie die neue Zeit wie wenige ihres Alters.
Nur furze Zeit hat sie ihren 75. Geburtstag überlebt. Ein froher Abend scharte zum letztenmal einen engeren Kreis von Ge= nossinnen um sie. Zum letztenmal sprach sie zu ihnen von dem fozialistischen Zukunftsideal, das ihr ganzes Leben erfüllt hatte; zum lettenmal dankte sie denen, die ein Stück Weges mit ihr gegangen, das sie nun weitergehen müssen ohne sie.
Ein Dekret der provisorischen republikanischen Negierung bestimmt, daß
bis zum 31. Mai jedes Ministerium die gesetzgeberischen Bestimmungen der Diktatur revi dieren und dem Ministerrat Vorschläge unterbreiten
soll. Der Ministerrat wird dann entscheiden, in welche Der Frauenausschuß des Bezirksverbandes der nachstehend genannten vier Gruppen die GesetzesBerlin wird ihren flugen Rat, ihre reiche Erfahrung noch lange vermissen und der Vorstand ihres eigenen Kreises wird sich schwer daran gewöhnen, sie, die ein Menschenalter lang in seiner Mitte saß, entbehren zu müssen. Ihre Selbstlosigkeit, ihre Hingabe wird die Bartei nie vergessen und die Genossinnen, ihrem Vorbild nacheifernd, ihr Andenken in Treue bewahren. Mathilde Wurm .
Kein Ersatz für Frid.
Er war vollständig überflüssig.
Weimar , 17. April. ( Eigenbericht.) Ueber die Verhandlungen zur Ergänzung der thüringischen Landesregierung wird uns mitgeteilt, daß auf Grund der bisher geführten Verhandlungen vorgeschlagen werden soll, die Regierung in folgender Weise zu ergänzen: Für die ausscheidenden drei Staatsräte Marschler( Nats.), Kien( Dnat.) und Port( Landbund) sollen drei neue gewählt werden, von denen zwei der Landbund und einen die Deutsche Volkspartei stellt. Die Regierung wird demgemäß nach der Ergänzung unter Einschluß der im Amt verbleibenden Regierungsmitglieder aus den beiden Ministern Baum und Kästner und aus fünf Staatsräten bestehen. Ein Ersaß für den ausgeschiedenen Staatsminister Dr. Frick wird nicht für notwendigerachtet. Die Liste der vorzuschlagenden neuen Staatsräte wird voraussichtlich nicht vor nächster Woche veröffentlicht werden können, da die Fraftionen noch gehört werden müssen und auch noch Verhandlungen über Etatfragen zu führen sind. Danach wird sich auch der Zeitpunkt der Einberufung des Landtags richten müssen.
Gestern abend sprach Herr Frid Pirmasens in einer Hafen treuzperfammlung in München : Es sei nicht richtig, daß die natio
nale Opposition vor Erlaß dieser Notverordnung von Hindenburg gehört worden sei. Es sei deshalb an der Zeit, den Reichs präsidenten aufzufordern, sein Amt zulegen, da er nicht mehr das Vertrauen der Mehrzahl seiner Wähler besitze.
nieder=
Herr Frid ist durch seinen Sturz so getroffen, daß er gegen alle mütet, die nicht demissionieren müssen. Wenn Frid gehen muß, darf Hindenburg nicht bleiben das ist seine Parole.
Reichsregierung gegen Stahlhelm.
Das Schreiben an das Reichsgericht.
Die begeisterte Menschenmenge in Madrid beim Aufrichten republikanischer Flaggen auf den Dächern der Straßenbahnen
berordnungen der Diktatur eingereiht werden sollen: a) abzuschaffende Gesetze, b) völlig zu annullierende Ge. setze, c) Gesetze, die als Durchführungsvorschriften weiter gelten sollen und d) Gesetze, die zum Teil oder ganz weiter in Kraft bleiben. Wenn bis zum 31. Mai die Behörden aus Dringlichkeitsgründen eins dieser Gesetze anzuwenden haben, bevor es seine Gruppeneinteilung erhalten hat, wird es von Amts wegen als zur Gruppe c gehörig angesehen.
Die provisorische Regierung hat durch ein weiteres
Dekret die Vorrechte der Senatoren, die auf Lebenszeit gewählt sind, beseitigt.
Die provisorische Regierung äußert sich in der Bresse zu dem Manifest des Egtönigs folgendermaßen: Die Regierung will der Berbreitung des von Alfons von Bourbon unterzeichneten Manifestes tein Hindernis bereiten, obwohl die besonderen Umstände, die das Aufkommen jeder neuen Regierungsform begleiten, ein Berbot rechtfertigen tönnten. Aber die provisorische Republif ist
der Zuffimmung des Landes sicher und braucht monarchistische Rüdwirkungen nicht zu fürchten.
Deshalb verbietet sie nicht die Veröffentlichung dieses Dokumentes, hält es auch nicht für notwendig, dem Manifest einen Kommentar beizugeben. Sie hält es für beffer und auch für ausreichend, daß das Land dieses Dokument unbeeinflußt durch eine ministerielle Würdigung beurteilt.
Der Kriegsminister hat sämtliche Generalfapitäne angewiesen, die königliche Krone von den Uniformen entfernen zu lassen.
Der Unterrichtsminister fündigt die Wiederaufnahme der Bor lesungen an der Universität für Montag an.
Der Infant Don Carlos ist als Generalfapitän der Armee und Generalehreninspektor zurüdgetreten, besgleichen sein Sohn, der Infant Don Alfonso, als Kapitän der Kavallerie, ferner der spanische Vertreter im Verwaltungsrat des Internationalen Arbeits antes, Graf von Altea , und der Erste Sekretär der spanischen Völkerbundsdelegation, de la Huerta.
Barcelona , 17. April. ( Havas.) Der Präsident der atalanischen Republit, Oberst Macia, erklärte, das Einvernehmen mit der Madrider Regierung set vo11. ständig. Verhandlungen über gewisse Modalitäten des neuen Regimes dauerten an. Die tatalanische Republit tönne im bun. des staatlichen Rahmen leben.
In dem Begleitschreiben, das das Reichsministerium des Innern mit der Beschwerde des Stahlhelms gegen das Die Londoner ,, Times" melden aus Barcelona : Oberst Macia Verbot seines Bundesorgans an das Reichsgericht übermittelt hat, hat gestern am späten Abend eine Vereinbarung mit Madrid heißt es, daß das Verbot nach Auffassung der Reichsregierung wegen der Reichsregierung wegen Kataloniens erreicht. Die Bezeichnung Katalanische durchaus berechtigt war, weil in der Zeitschrift der preußi schen Regierung der Vorwurf gemacht wurde, im Bündnis mit Frankreich zu arbeiten.
Aus Franzenland.
Der Staatsfredit gründlich erschüttert.
Braunschweig , 17. April. ( Eigenbericht.) Wie Franzen in der ihm nahestehenden Braunschweigischen Landeszeitung" mitteilen läßt, hat er die Aufhebung des Berbotes des Bolksfreund" sowie deffen Kopfblätter unter Beiterleitung der Beschwerde an den Reichsinnenminister abgelehnt.
Verhandlungen der gegenwärtigen braunschweigischen Regierung auf Aufnahme einer langfristigen Anleihe sind nach dem Geständnis des Führers der Bürgerblockfraktion, Professor Dr. Roloff, gescheitert Damit muß auch aus Kreisen der Regierungsparteien zugegeben werden, daß infolge der Mißmirt, schaft Franzens der Staatstredit des Landes Braunschweig völlig untergraben ist.
Im britischen Unterhaus hat gestern, vor der Abstimmung, die den Sieg der Regierung ergab, Macdonald die Heuchelei ber Ronservativen gegeißelt, die darin besteht, daß die Konservativen der Regierung wegen der Arbeitslosigkeit Borwürfe megen Richterfüllung von Wahlversprechen machen, deren Er füllung gerade die Konservativen auf das heftigste bekämpft haben.
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Neues Geständnis Kürtens.
Der Mörder wünscht wieder Ausschluß der Deffentlichkeit Düffeldorf, 17. April. Der fünfte Verhandlungstag im Kürten- Prozeß brachte eine neue Sensation. Nachdem Staatsanwaltschaftsrat Janjen mitgeteilt hatte, die Nachprüfung der Angaben Kürtens, er hobe im Alter von acht Jahren zwei Kinder unter ein Floß gestoßen habe die Richtigkeit auch dieses Geständnisses ergeben, machte der Verteidiger Kürtens von einem weiteren Einaußer den oben genannten beiden Kindern einige Tage später noch geständnis des Angeklagten Mitteilung. Danach hat& ürten mals einen Jungen von der Kaimauer ins Waffer gefto ben und einen weiteren Jungen von einem Floß heruntergestoßen. Der Cektgenannte ist ertrunken. der andere konnte gereftet werden.
Republik " wird aufgegeben werden, und das Land wird den Namen führen ,, Katalanischer Staat in der spanischen Republik". Die Republik setzt sich durch. Madrid , 17. April. ( Eigenbericht.) Wegen des Ueberfalls der Wache der Generalresidenz in Tetuan am Mittwoch auf republikanische Manifestanten ist der Oberkommissar in Marokko , Jordana, seines Postens enthoben und der kommandierende Offizier der Wache verhaftet worden.
Der frühere Blod der Konstitutionalisten hat be schlossen, für die Republik einzutreten und öffentliche Aemter anzunehmen, da selbst die gemäßigten Elemente eine Restauration der Monarchie für ausgeschlossen halten. Das Domkapitel von Madrid hat dem Justizminister mitgeteilt, daß es die Republik anertenne.
Drei frühere Minister Primo de Riveras, darunter der Außenminister Yanguas, sind nach Portugal geflüchtet, sollen aber schon erklärt haben, sie würden sich der republikanischen Res gierung zur Verfügung stellen, wenn ihnen persönliche Sicherheit gewährt werde. Auch General Berenguer, der, entgegen einem Gerücht nicht verhaftet worden ist, soll sich seit zwei Tagen in Lissabon aufhalten.
Es verlautet, daß ein Offizier in der letzten Nacht verhaftet worden sei, der im Königspalast wichtige Papiere des Egtönigs an sich genommen habe. Aus diesen Papieren soll hervorgehen, daß Alfons die Möglichkeit, das republikanische Regime zu stürzen, in Erwägung gezogen und Pläne für die Errichtung einer Dittatur ausgearbeitet habe. Andere im Palast aufgefundene Briefe sollen den Beweis erbringen. daß der Erkönig für den Staatsstreich Primo de Riveras verantwortlich ist.
"
Borstandes der Gewerkschaft" verhaftet worden. Lasarte soll sich als Geheimagent gegen die tatalanische Bewegung betätigt haben. Das Bolf feiert die Vorfämpfer.
Madrid , 17. April. Fliegermajor Franco, General Queipo de Llano und andere politische Flüchtlinge, die sich in Paris aufhielten, sind gestern abend in Madrid eingetroffen, wo sie von einer großen Menschenmenge begeistert begrüßt wurden. Hauptmann Sediles, der wegen der
Revolte in Jaca zunächst zum Tode verurteilt und später zu Festungshaft begnadigt worden war, wurde mit großer Begeisterung empfangen, als er nach seiner Freilassung in Barcelona eintraf.
Sevilla über Paris , 17. April. Eine Gruppe Kommunisten hat 700 Arbeiter einer Fabrik zum Berlassen ihrer Arbeitsstätte bewogen.
Der Kardinalerzbischof hat den Justizminister um Genehmigung ersucht, seine Residenz in das Guadalupe- Kloster zu verlegen. Man glaubt, daß dies wegen der feindseligen Haltung der Bevölkerung geschieht.
Bor Sevilla sind Bauern aus der Umgegend auf Lastautos unter fommunistischen Fahnen eingetroffen. Sie brachten Hochrufe auf die Sowjets aus. Die Behörden haben ihnen die Einfahrt zur Stadt verwehrt.
gesehen, daß sie hinter der Wirtschaft Groß den Feldweg einge schlagen haben. Die Zeugin Fiau Thiepel stand in der Nähe des Echügenplages und hatte sich den Fackelzug, der schon vorbei war, angesehen, als sie plöglich
laute Schreie Mama! Mama!"
hörte. Sie stand etwa hundert Meter vom Tatort entfernt. Auf eine Frage des Staatsanwalts, ob es stimme, daß der Fadelzug schon vorbei war, als er die Kinder ergriffen hat, bestätigt Kürten dies. Frau Zehnpfennig wor in an dem fraglichen Tage gleichfalls zur Kirmes gegangen. Gegen 20 30 Uhr wurde fie vor dem Kirmes= Nach wenigen Metern hat fürten fie aber allein gehen laffen, und sie hat thn auch später plag von Kürten angefprohen nicht mehr gesehen. Auf Befragen erklärt fie, daß sie den Angelagten genau gesehen und auch wiedererkannt habe.
8000 Soldaten und 4000 Dorfbewohner unter Quarantäne Genicftarre: Epidemie in England.
morb Benzen Hammacher. Der Zeuge Elend tam morgens Es folgt dann die Zeugenvernehmung zu dem Fleher Doppelum 6 Uhr über den fraglichen Feldweg und fah die Leichen in einer Entfernung von etwa zehn Meter auf dem Ader liegen. Die kleine Lenzen lag etwa zehn Meter vom Meg entfernt, die Hammacher zwischen den Bohnen. Ich bin, ohne den Ader zu betreten, zurüd gegangen und habe den Gärtner Leuchtenberg informiert. Die drei zehnjährige Schülerin Hellinghaus hat die beiden Kinder zuletzt auf der Schaufel des Schügenplages gesehen Die beiden find gegen 20% Uhr über die Volmerswertherstraße fortgegangen. Sie habefinden sich in Quarantäne.