Einzelbild herunterladen
 

Tagen ZZerhandlungen mit dem Hug e» b e rg. Ko nz« r n ein- geleitet worden, um überhaupt die Weiterführung des deutsch - nationalen Unternehmens zu sichern. Wie zuverlässig oerlautet, wurde bei den Verhandlungen von den Vertretern Hugenbergs die Amtsenthebung des Verlags- direktors aus polltischen und geschäftlichen Gründen gefordert. Mit seinem Abgang dürfte in der Deutschnationalen Partei und Presse Pommerns die radikale Richtung unter den Guts- besitzern v. Rohr-Demmin und Graf Bothmer dos Uebergewicht gewinnen. Der Landesvater. Der abgedankte Zar Ferdinand von Bulgarien bezieht noch heute eine Rente dafür, daß er den Eintritt Bul- gariens in den Weltkrieg anbefahl. Damals in der Kriegsekstasc Schien in den Bulgarenzarcn Ferdi mit der langen Nase Leidenschaft für uns zu fahren. Freudig schütte er die cheere Für die Deutschen in das Feuer Als ein Mann mit Sinn für Ehre Und ein Nibelungentreuer. Leider muß uns jetzt da schmerzen, Wenn wir hören: Ferdinanden Lag es außerdem am Herzen, Einen großen Coup zu landen. Landser focht im Feuerbogen Und bezog die Unterstände. Ferdinand hat auch bezogen: Von dem Deutschen Reiche Rente! Den bulgarischen Toten allen Bleibt ein Trost im Erdgelasse: Nicht umsonst sind sie gefallen, Denn ihr Zar saß an der Kasse.

ImLande der Versklavung"

E>iah!helmterror auf dem Lande

Hans Bauer.

Die Millionen für Ferdinand. Ungeheuerliche Verschwendung. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat in einer Anftage an die Reichsregierung die Aufmerksamkeit aus die skandalösen Zahlungen der Republik an den Ex-Zaren von Bulgarien gelenkt. Jetzt veröffentlicht dasTagebuch" Einzelheiten aus unzweifelhaft amtlichen Unterlagen, die die Sache noch ungeheuerlicher machen als sie schon ist. Es handelt sich um den Bericht, den Direktor Ritscher von der Reichskreditbank am 13. Januar 1927 der Reichs- regierung erstattet hat. Das Original soll sich im Archiv der Reichs- kanzlei befinden. Danach bekam am 11. Januar 1921 Ferdinand 23 Millionen Mark, das heißt damals 1,3 Millionen Goldmark. Dafür bestätigte er schriftlich, daß nunmehralle Zusagen der Reichsregierung vom Jahre 1913 abgegolten" seien. Auf deutscher Seite waren für diese Lösung der damalig« Reichskanzler F e h r e n» dach und Dr. W i c t h verantwortlich. Drei Jahre nach dem Ab- findungsvertrag von 1921 erhiell Ferdinand vom Reichskanzler Marx und seinem Finanzminister Luther 1 Million Goldmark ge­schenkt. Angeblich mit Rücksicht auf die Inflationsverluste Ferdi- nands. Im folgenden Jahre(Kanzler Luther, Finanzminister Schliebcn) zahlte das Reich wieder 1 Million. Wahrscheinlich mit der gleichen Begründung. Das Erstaunlichste dabei aber war, daß emmal die Reichskanzler, einmal das Finanzministerium, einmal das Büro des Reichspräsidenten als Zahlstelle auftrat, so daß Herr Rttscher in seinem Gutachten erklärte, dieser Wechsel der Zahlstellen habe wohl die Uebersicht erschwert und dem geschickten Zaren zu Sondereinnahmen verholfen. Marx-Köhler gingen im April 1927 sogar auf ein neues System über: Jahresrente. Sie schlugen vor: 60 900 Mark Rente. 100 000" sagte Ferdinand. Und da ihm das gegen Jahresende nicht reichte, wurden noch 20 000 zugelegt da er aber sehr energisch forderte(oder warum sonst?), versprochen ihm Marx- Kohler 120 000 alljährlich bis zu seinem seligen Ende. Warum nun nach all dem am 23. Februar 1931 vom Finanzministerium ein Reichsbankscheck auf 300 000 Mark ausgestellt und Ferdinand über- geben werden mußte über dieseNotwendigkeit" wird die Reichs- regierung sich beschleunigt äußern müssen.

Der Amtliche Preußische Pressedienst schreibt: Aus dem deutschen Osten kommen in größerer Zahl Nachrichten über eine starke Beeinflussung der ländlichen Bevöl- k e r u n g zugunsten des Stahlhelm-Volksbegehrens durch Wirtschaft- lichen und gesellschaftlichen Druck. Eine Erscheinung, die ja auch beim Einzeichnen in die Listen zum Joung-Plan-Dolksbegehren viel- fach zu beobachten gewesen ist. Es sei hier nur ein kleines, aber kennzeichnendes Beispiel erwähnt: In einem pommerschen Ort, in dem bei den geheimen Wahlen zum Reichs- und zum Landtag regelmäßig ein großer Prozentsatz der Bevölkerung seine Stimm« für die republikanischen Parteien abgibt, haben sich jetzt 100 Proz. der Bevölkerung für das Volksbegehren eingetragen! Es ist wohl völlig klar, daß hier der Einfluß gewisser wirt- schoftlich und lokalpolitisch einflußreicher Kreise rücksichtslos eingesetzt wird, um die republlkonrsch gesinnte Bevölkerung sowie alle an dem Volksbegehren Uninteressierten durch den Hinweis auf sonst unvermeidliche prioatwirtschastlichc Schädigungen zur Eintragung zu veranlassen. Diese sür gewisse Laudcsteile leider charakteristisch gewordenen Zustände sind um so heroorhebenswertcr, als sie unter einem R e- gim« möglich sind, das der Stahlhelm und die ihm nahestehenden politischen Gruppen in jeder Versammlung und in jeder Nummer ihrer Zeitungen als das einerpolitischen Versklavung" und der Unduldsamkeit gegen rechtsstchende Elemente zu bezeichnen pflegen. Man darf wohl betonen, daß derartige Zustände, derartige Terrorisierungen und Boykottandrohungcn von der anderen Seite nicht möglich wären, wenn ein Regime existierte, wie es der Stahl- Helm erstrebt. Denn sowohl die Aeußenmgen von Stephanis über die nicht ftahlhelmireundlichcn Beamten wie selbstverständlich

die Drohungen der Herren Hitler und Goebbels lassen nicht den leisesten Zweifel darüber, daß in einem Regime der Rechten die staatsbürgsrliche Freiheit gegenüber der angeblichenVer- sklavung" der Republik wesentlich anders aussehen würde! Das Doppelspiel, das in der Anprangerung des republi- fanischen Systems alsVersklavung" und in der gleichzestigen Aus- Übung eines Gesinnungsdrucks auf wirtschaftlich ab- hängige Elemente liegt, ist leider das Charakteristikum eines Kampfes, der unter der Kennmarke einerBesremngsaktion von politschem Druck geführt wird! Im übrigen darf darauf hingewiesen werden, daß selbswerständ- lich der Staatsregierung nach der Einreichung der Eintragungslisten die Pflicht obliegt, nachzuprüfen, wie die einzelnen Unter- schristen zustande gekommen sind. . Beamie und Volksbegehren. Kein Mißbrauch des AmieF? Amtlich wird mitgeteilt: Einzelne Gemeindevorsteher fördern in ihrer amtlichen Stellung das Volksbegehren L a n d t a g s a u f l ö f u n g". So hat z. B. ein Gemeinde­vorsteher gleichzeitig mit der Bekanntgabe des Ortes und der Zeit der Auslegung der Eintragungslisten zur Sammlung von Bei- trägen aufgefordert, die dem Volksbegehren dienen sollen. Der preußische Minister des Innern weist deshalb in einem Runderlaß darauf hin, daß gemäß seines Runderlasses vom 4. März d. I. jede behördliche Beeinflussung des Verfahrens zu unterbleiben hat und daß der Minister Beamte, die ihr Amt dazu mißbrauchen, das Volksbegehren zu fördern, zur Ver- antwortung ziehen wird.

Schweres Grubenunglück in Llngarn. Vieher vier Tote. Budapest , 18. April. In einem Kohlenbergwerk bei Pilis-Szent-Iran ereignete sich ein schweres Grubenunglück, das bisher vier Todes- vpfer forderte. Aus unbekannter Ursache stürzte ein Schacht ein und begrub sieben Arbeiter unter sich. Bisher konnten vier Leichen geborgen werden. Nähere Einzelheiten schien zur Stunde noch. Lleberfatt auf einen Gastwirt. Von drei betrunkenen Gästen niedergestochen. In der vergangenen Nacht wurde der Gastwirt Georg Rummler aus der Greifswalder Straße 30 von de- trunkenen Messerhelden schwer verletzt. In sein Lokal kamen drei Männer, die stark angetrunken waren, aber noch mehr Bier verlangten. Rummler, der ihren Zustand erkannte, weigerte sich, ihnen noch einzuschenken und forderte sie auf, sein Lokal zu verlassen. Statt der Aufforderung nachzu. kommen, fielen sie über den Wirt her und brachten ihm drei Messerstiche bei, einen in den Rücken, einen weiteren in die Schulter und den dritten in die Schlagader des rechten Armes. Andere Gäste benachrichtigten die Polizei, die die Angetrunkenen festnahm. Rummler mußte die Rettungsstelle aussuchen, tonnte aber. nachdem ihm Verbände angelegt worden waren, zu seiner Wohnung zurückkehren. Die Festgenommenen sind ein 23 Jahre alter Chauffeur Erich Niet aus der Rigaer Straße und ein 31 Jahre alter Chauffeur Ernst D ö p k e, der in der Romintener Straße wohnt. Der drstte Beteiligte, der kein Messer bei sich hatte und den Wirt nur mit den Fäusten angriff, ist bis zur Klärung des Vorfalls ebenfalls dingfest gemacht worden. Reichs- und Slaatemiuister im Ehrenpräsidium der Deutscheu oauausskellung. In das Ehrenpräsidium der Deutschen Bauausstel- lung, dem bekanntlich Staateminister der deutschen Länder von Preußen die Staatsmtnister Grimme, Hirtsiefer, Höpter-Aschoft und Steiger angehören, ist auch Reichsarbeitsminister Stegerwald eingetreten. 1

Die letzten Zeugen. Schluß der Vcweisavfnohme im Kürten-Prozeß. Zu Beginn der heutigen Verhandlung beschäftigte sich das Gericht mit dem Fall der von kürten erschlagenen Elisabeth D ö r r t e r. Als erster Zeuge wird der Arbeiter Johann E m s vernommen, der mit seinem Bruder an dem fraglichen Tage von der Arbeits- stelle kam. Etwa 300 Meter von dem Bahnübergang auf einem kleinen Wege sagte ich zu meinem Bruder: Da liegt doch etwas. was vorher noch nicht da war. Wir gingen auf die Stelle zu und fanden auf einem nach Gerresheim abzweigenden Wege d i e Dörrier in einer Blutlache. Ich holte sofort die Polizei, während mein Bruder die Leute von der Dörrier zurückhielt. Aus Befragen des Verteidigers erklärt der Zeuge, daß die Dörrier noch Lebenszeichen von sich gegeben habe. Kriminalkommissar Tembories führt aus: Als die Mordkommission am Tatort ein- traf, war die Dörrier bereits ins Krankenhaus gebracht worden. Ter Tatort liegt etwa dreißig Meter von der Düssel entfernt. Der Ileberfoll muß auf dem kleinen Fußweg stattgefunden haben, auf dem sich auch eine Blullache befand. Ueber den Weg führt eine Schleifspur, die auf dem Ostpark führte. Hinter einem Ge- strüpp waren drei große Blutspuren zu sehen. Der Tatort wurde abgesucht, aber ohne Erfolg. Später wurden die Kleider der Dörrier abgeholt, um an chnen vielleicht festzustellen, wie die Tat vor sich gegangen sein tonnte. Die Kleider waren stark beschmutzt und teil- weise zerrissen. 2ln den einzelnen Kleidungsstücken befanden sich große Blutpslecken. Nach den Schmutzspuren zu urteilen, muh die Dörrier an den Armen fortgeschleppt worden sein. Daraufhin wird der Zeuge Müller, der bei der Festnahme Kürtens zugegen war. vom Staatsanwalt über die Art der Festnahme bzw. der Aeuße- rangen, die Kürten dabei gemacht hat. beftagt. Der Zeuge ertlärt, daß Kürten keinen Ton gesprochen hat. Auf weitere Fragen des Staatsanwalts, ob er gesehen habe, daß Kürten seiner Frau etwas zugestecken wollte, erklärt der Zeuge, davon habe er nichts gesehen. Er wisse nichts, daß Frau Kürten ihrem Mann«in P a k e t ch c n überreichte. Darauf erklärt der Angeklagte: Ich könnte vielleicht einige Aufklärungen über dieses Paketchen geben. Das Paketchen, das die Frau mitbrachte, war angeblich für die Beamten ein Zeiche« dafür, daß ich derjenige fei, der gegriffen werden sollte. In dem Paketchen, das ich in der Hand hatte und daß ich meiner Frau tatsächlich übergeben habe, waren Handtuch und Seife. Dr. K r a f t, jetzt Oberarzt in Köln , hat die Dörrier im Krankenhaus untersucht, die Kleidung war stark mit Blut durchtränkt, die Dörrier selbst in schwer bewußtlosem Zustande. Der Zeuge gibt nähere Erläuterungen und erklärt, daß die Dörrier. ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, an zunehmender Herzlähmung gestorben ist. Die Prüfung des Falles Meurer wird dann mit der Ver- nehmung der Frau Hubertine Meurer, die um 23. Oktober am Hellweg von Kürten überfallen wurde, begonnen. Ich befand mich, so erklärt die Zeugin, auf der Bruchstraße in Richtung Hellweg. wo ein Mann an mir vorüberging, der mir dadurch aufsiel, daß er über ein Stein stolperte. Er knüpfte mit mir ein Gespräch an, unterhielt sich mit mir über die dort bestehende Unsicherheit und die schlechte Beleuchtung. Als ich mich umdrehte, bekam ich einen mächtigen Schlag, so daß ich zusammenbrach. Als ich wieder zu mir kam, taumelte ich auf in der Nähe befindliche Leute zu. Kürten kenne ich genau wieder. Er machte auf mich zuerst einen guten Eindruck, so daß ich mir dabei dachte: das ist ein netter Mensch, mit dem kannst du eigentlich gehen. Zum letzten Fall, dem Mord an der kleinen Gertrud A l b e r- mann sagt Kriminalassistent Mertens aus: Ich hatte den Auftrag, das Gelände bei Haniel und Lueg nach der vermißten Albermann abzusuchen. Bei einer kleinen Erhöhung an der Fabrikinauer lag das Kind mit dem Gesicht nach unten. Kriminalkommissar Jrrgang hat die Leiche besichtigt. Sie lag in einem Brennesselbusch lang aus- gestreckt und war vom Wege aus nicht zu sehen, da das Gestrüpp sehr hoch war. Wir haben die Leiche umgedreht und dabei fest- gestellt, daß der Mantel, wie überhaupt die ganzen Kleider, völlig mit Blut durchtränkt wäre,.. Das Blut war teilweis« auch in den Erdboden hineingesickert. Der ganze Körper war mit 36 Stichen durchbohrt. An dem Mantel befand sich ein Hornknopf, der eine Anzahl weiterer Stiche aufgefangen hat. Das geht deutlich aus den Merkmalen an dem Knopfe hervor. Frau Gehricke sah Gertrud Albermann auf der Ackerstraße. Die Kleine weinte und wollte in einen Gemüseladen gehen. Ihr Begleiter, ein Mann, nahm sie an der Hand und ging mit ihr in Richtung Hoffelstraße davon. Soweit

sie sich erinnern kann, hat der Mann eine Mütze getragen und einen blauen Anzug angehabt. Bei der Gegenüberstellung erkennt die Zeugin Kürten nicht mit Sicherheit wieder. Es tritt dann eine längere Pause ein,

Neue Amissprache in Kaiatonien. Verenguer festgesetzt. Kavitaisflucht bekämpst. Madrid . 18, April. (Eigenbericht) Finanzminister Pricta erklärte, daß die Aussuhr von Kapitalien künftig aus 3000 Peseten pro Person beschränkt werde. Diese Maß- nähme müsse getrossen werden, da mehrere hundert Mitglieder der spanischen Aristokratie nach Frankreich geflüchtet seien und ihre sämtlichen Gelder und Wertpapiere mitgenommen hätten. Dagegen habe die Regierung nicht die Absicht, in irgendeiner Weise das Recht der Spanier, über die Bankkonten zu verfügen, ein- zu schränken. Die Regierung hat u. a> beschlossen, sür die Auftechterhostunz der militärischen Disziplin zu sorgen, Ilm ein Exempel zu statuieren ist am Freitag ein Offizier, der an der Spitze einer Gruppe von Manifestanten in das Jnnenministerüim eindringen wollte, verhaftet worden. Eine Reihe anderer Kabinettsbeschlüsse ist dazu bestimmt, die Gemissenssreihoit sicherzustellen. So sollen z. B. in den Kasernen weiterhin Messen abgehalten werden, die Teilnahme an chnen soll jedoch nichtmehr obligatorisch sein. Außenminister Ltrroux hat erklärt, daß die im Ausland ver- berestete Nachricht, daß die Regierung den Exkönig wegen Hoch- Verrats unter Anklag» stellen wolle, jeder Begründung entbehre, Wie aus gut unterrichteter Quelle mitgeteilt wird, hat sich General Berenguer am Freitagabend den republikanischen Behörden gestellt, die seine Verhaftung verfügten. Die Ernennung der neuen dipiomatischen Vertreter Spaniens im Ausland wird erfolgen, sobald die neue spanische Regierung von den Mächten offiziell an- erkannt ist. Als Botschafter in Paris soll Dr. Maranon ausersehen sein. Die Minister de los Rios, Domingo und Nicolau d'Olver sind am Freitagnachmittag im Flugzeug in Barcelona eingetroffen, Di« Berhandlungen mit der katalanischen Regierung haben bereits zu einer Einigung geführt. Danach soll die katalanische Regierung als Regierung des Generalrats Katalonien " anerkannt werden, eine Bezeichnung, die bis zun, Jahre 1417 bestanden hat. Die vorläufige Regierung von Katalonien hat die Universität Barcelona für autonom erklärt. Bei den Behörden und Gerichten wird katalanisch als Amtssprache eingeführt. Weiter wird«ine eigene Bürgergarde gegründet. Außerdem ist'beabsichtigt, eine eigene Fliegertruppe zu schassen. Noch keine Stabilisierung der Peseta. Madrid . 17. April. Finanzminister Prieto teilte in seiner bereits gemeldeten Er- tlörung vor Pressevertretern noch u, a. mit. die Regierung werde vorläufig auf dem Devisenmarkt keine Intervention vornehmen. Auch für eine Stabilisierung der Peseta sei der Augenblick noch nicht gekommen. In einigen Tagen werde, wenn die gegenwärtige Ruhe weiter anHalle, jeder das Gefühl haben, als bestehe das neue Regime schon 20 Jahre, und dann werde auch das Geld feinen Wert wieder erhalten. Llralies Glasgemälde gefunden. Ln Wien gestohlen, in Verlin beschlagnahmt. Beträchtliches Aufsehen erregte vor einiger Zeit die Verhaftung des Kunsthändlers Adolf Bauer in Wien , der beschuldigt wurde, aus Klöstern und Kirchen Künstschätze entwendet zu haben. In der letzten Zeit bestärkte sich der Verdacht, daß das Gemälde, ein sehr wertvolles aus dem zwölften Jahrhundert stammendes Glas- gemälde, über die Grenze nach Berlin geschafft worden sei. Den Kriminalbeamten der Dienststelle B. 6 ist es soeben gelungen, das Kunstwerk in einer Antiquitätenhandlung in der Wilhelmstraße auf- zuspüren und zu beschlagnahmen. Bei der Firma war aus dem Auslande eine Kiste eingegangen, deren Inhalt aber noch nicht näher untersucht worden war. Als man die Kiste jetzt öffnete, zeigte es sich. daß sie, vorsichtig in Watte verpackt, die einzelnen Teile des in Westensfcld gestohlenen Glasgemäldes enthielt. Die Stücke waren aus der Bleifassung herausgelöst. Das Gemälde wurde nach dem Polizeipräsidium gebracht und wird den österreichischen Behörden zur Verfügung gestellt werden. Ob der in Wien verhaftete Äynst- Händler Bauer den Diebstahl verübt hat, wird die in Wien geführte Untersuchung wohl ergeben.