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Nr. 182 48. Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts 119 Con 19. April 1931

Wird der Fünfjahresplan gelingen?

Das entscheidende Jahr 1930-31. Der Industrieplan nicht zu erfüllen.

In diesem und zwei folgenden Artiteln soll im wesentlichen eine Information über den russischen Fünfjahresplan gegeben werden, und zwar über einen Zeitabschnitt, den das offizielle Rußland selbst das entscheidende Jahr des Planes nennt. Für abschließende Urteile über die Probleme und die Bedeutung des Fünfjahresplanes ist es noch zu früh. Die Redaktion.

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Der Kongreß der englischen Independant Labour Party hat jüngst in einem Telegramm der Sowjetregierung seine Glück­wünsche zu den Erfolgen bei der Durchführung des Fünfjahres­plans ausgesprochen. Das geschah zur selben Zeit, da die Sowjet­presse sich genötigt sieht, zu bekennen, daß sich die Schwierig feiten mehr und mehr häufen. Der Leitartikel der führenden Moskauer Wirtschaftszeitung, der Sa Industrialisaziju", des Organs des Obersten Bolkswirtschaftsrates, vom 26. März beginnt mit folgenden Säßen: Die Industrie wird die Aufgaben, die sie im ersten Vierteljahr hätte erfüllen sollen, nicht erfüllen. Das steht bereits fest und es wäre verfehlt, vor den Tatsachen ein­fach die Augen schließen zu wollen." Bekanntlich haben die Moskauer Korrespondenten ihre Berichte dort vorher zur Begut achtung" vorzulegen. Und diese begutachteten" Berichte sprechen bereits von der Krise des Fünfjahresplans, die heute fast ihren Höhepunkt erreicht hat". Es dauerte nach Einführung der Nep mehr als ein Jahr, bis die außerrussische Welt zu begreifen begann, daß sich in Rußland etwas geändert hat. Es scheint auch diesmal wieder einige Zeit vergehen zu müssen, bis sie zur Kenntnis nehmen wind,

daß es wirklich eine Krise des Fünfjahresplans gibt.

1930/31 soll das entscheidende Jahr werden, so lautet die offizielle Parole. Dieses entscheidende Jahr läßt sich aber sehr schlecht an. Das Wirtschaftsjahr 1929/30 zeigte schon ein nicht un­bedenkliches Zurückbleiben des Erreichten hinter dem Geplanten- statt der vorgesehenen 31 Proz vergrößerte die Industrie ihre Produktion nur um 24 Proz. Das Sonderquartal Oftober bis Dezember gab bei weitem nicht das, was man erhofft hatte. 1931 verschlechtert sich das Verhältnis zwischen Plan und Wirklich feit noch viel weiter, die Kluft zwischen Utopie und Realitiät wird immer tiefer.

Von einem Einholen und leberholen der fortgeschrittenen Länder, wie das Ziel des Fünfjahresplans phantasievoll formuliert morden ist, hätte ja allerdings selbst bei hundertprozentiger Er­füllung des Plans nicht die Rede sein können. Angesichts einer geschickten und rührigen Propaganda scheint es nicht über­flüssig, das an einigen Beispielen darzutun: Wenn alles das ver= mirtlicht würde, was jeht nicht verwirklicht wird, selbst dann würde am Ende der Pjatiletta"( Fünfjahresplan) auf den Kopf der ruffischen Bevölkerung bloß ein Sechstel der Elektroenergie tommmen, die heute schon auf den Kopf der amerikanischen Be­völkerung fomunt, bloß ein Achtel der entsprechenden Kohlen­menge. Die amerikanische Handelsflotte wäre dann noch immer 45mal, die englische 60mal größer als die russische. Wenn alle die Automobile gebaut würden, die der Plan vorsieht, dann kommt in Rußland ein Auto auf 700 Menschen. Wenn sie gebaut werden! Denn im ersten Quartal dieses Jahres wurde der Autoplan nicht einmal zu zwei Drittel erfüllt.

Wenn der Plan erfüllt wird! Im Sonderquartal blieb die Metallproduktion um etwa 20 Proz. zurück. Die Kohlenförderung im Donbas ( Donezbeden) betrug statt der geplanten 16 Millionen Tommen mur 10 Millionen. Die Ergebnisse der ersten drei Monate des entscheidenden Jahres" find aber noch viel schlechter. Es genügt, die beiden

entscheidenden Gruppen, den Kohlenbergbau und die Metallindustrie,

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etmas näher zu betrachten. Im Donbas wurden gefördert im Januar 72,8, im Februar 58,5 Proz. des Plans. In den ersten 20 Tagen des März hätte das Donbas dem Lande 3 645 000 Tonnen Kohle geben sollen es gab 1965 000 Tonnen, nicht ein­mal 54 Pro 3. des Plans.( Sa Ind . 22. März.) In der Pjatidnevka( Fünftagesschicht) vom 21. bis 25. März betrug die Förderung statt 912 000 wieder bloß 520 000 Tonnen( Sa Ind . 28. März). In der ersten Pjatidnevka des April das gleiche Bild: wieder nur 518 000 Tonnen( Sa Ind . 7. April). Dabei liefert Donbas mehr als drei Viertel der gesamten Kohlenproduktion des Landes. In den anderen Kohlengebieten sieht es momöglich noch schlechter aus. Die Bergwerfe im Ural gaben im März noch weniger als in dem sehr schlechten Februar; das gleiche gilt für die Gruben im Rusbas in Sibirien ( Sa Ind . 7. April).

Was das bedeutet, ist leicht zu begreifen. Daß man in den Städten den ganzen Winter gefroren hat, dazu wäre weiter nichts zu sagen. Weshalb sollten Kohlen leichter zu haben sein als alle anderen Dinge? Doch für die Industrie sind die Folgen des chronischen Kohlenmangels fatastrophal. Wie es der Stalin grader Trattorenfabrit geht, die in den ersten zwanzig Tagen des Februar sechs Tage stand, weil es weder Kohle noch Metall gab, so geht es zahlreichen anderen Betrieben auch. Die Lage sei mit den Worten des Berichtes geschildert, den Sa Ind ." vom 18. März von den Fabriken in Dnjepropetrowit gibt: Der Februar war für die Betriebe der Monat der größten Schwierigteiten. In den Tagen, da wir fie besuchten, war die Lage schon nicht mehr ganz so gespannt. Und dennoch gab es Material bloß für wenige Stunden. Am 5. März verfügte die Fabrik namens Djerschinjli über Kohlenvor räte für 4 Stunden, über Kalfsteinvorräte für 10 Stunden. Früher, sagte uns einer der Leiter, bemaßen wir unsere Lager nach Monaten, dann nach Wochen, später nach Tagen und jetzt nach Stunden. Wir können an nichts anderes mehr denken als an diese verfluchte Versorgung, wir beschäftigen uns aus­schließlich mit ihr, alle unsere Nerven gehen dabei drauf. Wir missen nicht, wie niele Aggregate am Ende der Schicht noch arbeiten werden. Kein Mensch fann poraussagen, was in zwölf Stunden sein wird."

In der Metallindustrie steht es um fein Haar besser als im Kohlenbergbau. Schon der Januar gab sehr schlechte Resultate. Die Stahl erzeugung brachte es auf nicht mehr als 73 Proz des Plans, die Roheisenerzeugung auf 72, die Walz eisenerzeugung auf 68 Proz. Im Februar fant die Kurve scharf weiter, für Stahl auf 55 Broz, für Roheisen auf 63, für Walzeisen auf 55 Broz.( Sa Ind ," 11. März). Auf der Konferenz der Direttoren der Metallindustrie mußte festgestellt werden, daß ich feit dem Sonderquartal( Dttober bis Dezember) die Qualität

der Arbeit immer mehr und mehr verschlechtert. Die Hoffnungen, daß die Metallurgie im März beffer arbeiten würde, haben sich nicht erfüllt".( Sa Ind ." 19. März). Und nach dem Plan soll die Eisenproduktion im Jahre 1931 um nicht weniger als um 54 Proz., die von Stahl um 55, die von Walzeisen um 51 Proz. steigen!

Jm März 1931 wurde nicht soviel produziert wie im März 1930.

( Sa Ind ." 19. März.) Wer sich über das heutige Rußland eine richtige Vorstellung machen will, der muß diese Ziffern sehr auf­mertfam betrachten.

Ob Borsig und Klöckner die mit soviel Reklame angekündigte Traktorenfabrit in Tscheljabinst besichtigt haben? Von ihr schreibt Sa Ind." am 19. März: Der Musterbetrieb der Tscheljabinster Trattorenfabrit steht vor der pollständigen Auflösung. Nach den Worten der Leiter selbst liegt er in den letzten Zügen.. Der Betrieb ist ganz und gar unfähig, fein Programm zu erfüllen. Statt der ursprünglich vorgesehenen Tagesproduktion von 225 Traktoren follte wenigftens eine Tagesproduktion von 110 Trattoren garantiert werden. Aber nicht einmal dieses Programm wird erfüllt." Syrzow, Borsigender des Rates der Volkskommiffare von RSFSR , murde bekanntlich hinausgeworfen, meil er gesagt hat, die Trattorenfabrit in Stalin­ grad sei ein Potemkinjches Dorf..

Der Sowjetfongreß hat im März dieses Jahres aus Zeit­mangel" auf das Referat über die Lage der Industrie verzichtet.

Monopolpolitik rächt sich.

Der Abschluß des süddeutschen Zementfonzerns.

Der ganz Süddeutschland beherrschende Zementfonzern Port. Iandzementwerte A.-G., Heidelberg - Mannheim Stuttgart , legt jetzt seinen Geschäftsbericht für 1930 var. Die gesamten Betriebseinnahmensanten von 9,23 auf 7 Mil­lionen Mart, also um rund 20 Proz., was ungefähr dem allge­meinen Abfahrüdgang der 3ementindustrie im letzten Jahr mit 21 Broz. entspricht. Beitaus stärker aber fanten die Sozial abgaben, nämlich um 30 Prog. auf 370 000 Mart, was beweift, in welchem Umfange der Konzern Belegschaftsabbauten vorgenom men hat. Auch die Unkosten gingen mit 28 Proz. erheblich schneller zurüd als die Einnahmen. Die Dividende bleibt im Hinblick auf den schlechten Absatz mit 7 gegen 10 Broz. im Vorjahre verhältnismäßig hoch, ein Zeichen, daß ein Unternehmen auch dann auf seine Kosten tommt, wenn in den beiden legten Monaten des Geschäftsjahres( November/ Dezember) fämtliche Betriebe mit Ausnahme einer Fabrik still gelegt wurden.

Sonntag,

Kein Wunder, daß Kuibyschem, Leiter der Staats­plantommission, erst dieser Tage eine sehr melancho= lische Rede hielt:

,, Das Grundfapital der Industrie muchs vom 1. Januar 1930 bis 1. Januar 1931 um 20 Proz., in der Schwerindustrie sogar um 35 Broz. Und trotzdem übertraf die Produktion der Schwer­industrie im Februar 1931 die des Februar 1930 nur 9,8 Proz. Die Kohlenindustrie

um

Kohlenförderung

worden. Aber im Januar lag bie weitgehend mechanisiert nur um 3 Broz über der Förderung im Januar des Vorjahres, im Februar fant fie fogar unter die im Februar 1930. Dasselbe Bild in der Metall­industrie. Wir haben neue Hochöfen, neue Martinöfen und die Produktion bleibt fast gleich. Wir haben das Grundkapital in der Maschinenindustrie im letzten Jahr um 50 Proz. ver­größert, aber die Produktion nahm bloß um 14 Proz. zu. Die gleichen schreienden Widersprüche finden wir in einer ganzen Reihe von Industriezweigen."

Und mit Recht schließt Kuibyschew fein Trauerlied mit den

Worten:

,, Die Gründe sind nicht materiell- technischer Art, fie liegen in der mangelhaften Organisation der Arbeit. Troß verbesserter technischer Apparatur Leiftet der einzelne Arbeiter in vielen Industriezweigen weniger als früher."

Mit einem Wort: alles ginge ja ganz ausgezeichnet, menn nur die Maschinen wieder von Maschinen bedient würden. Alles ist in der russischen Planwirtschaft" vorgesehen, wie, wo und wanit Stahl, Stohle, 3ement, Schmieröl produziert wird, nur eines, eine Kleinigkeit, ein winziger Kalkulationsfehler stört das Ganze. Alles märe: vollkommen, wenn die Arbeiter nicht Menschen wären. Aber zur lleberraschung der Herren in den Blankommissionen sind es Menschen mit Fleisch und Blut, mit Herz und Hirn, lebendige Menschen, und der Fünfjahrplan ist nicht durch Schädlinge", menschewistische Verschwörer, Kulaten und Linte" oder Rechte" bedroht. Das größte Hindernis sind die russischen Arbeiter selbst.

Kräftige Saisonbelebung im Autobau.

Besserung des Beschäftigungsgrades.

3u unferen gestrigen Mitteilungen über die erhebliche Besserung des Beschäftigungsgrades bei der Hanomag in Hannover er­fahren wir noch, daß auch bei mehreren anderen bekannten Auto­mobilmerken Deutschlands das Frühjahrsgeschäft eine fräftige Belebung gebracht hat.

So teilt die Vermaltung der Adam Opel A.-G., Rüsselsheim , mit, daß sich der neue Opel - Wagen( 1,8 Liter, 6 3ylinder) über Erwarten gut eingeführt habe. So feien schon in der ersten Aprilwoche im Durchschnitt 263 Wagen täglich bei einer Höchstablieferungsmenge von 319 Wagen verkauft worden. Die Produktionsmenge müsse von Tag zu Tag gesteigert werden. Auch der Exportabsatz habe sich beträchtlich gehoben.

Gleich günstige Meldungen fommen auch von den Wan­bererwerten in Chemniz; bei diesem Unternehmen war der Auftragseingang im März 45 Prozent höher als im gleichen Monat des vorigen Jahres. Die Lagervorräte verhielten fich noch im März 1930 zum Auftragsbestand wie 3,2: 1. Das­selbe Berhältnis konnte infolge vorsichtiger Einkaufspolitik auch in dem saisonmäßig ungünstigen Monat Januar innegehalten werden. Dieses Verhältnis hat sich dann im Februar auf 2,9: 1 und im März auf das sehr günstige Verhältnis 1,5: 1 verbessert. Die Lager der Händler find gegenwärtig derart leer, daß die Wandererwerke auch in den kommenden Monaten mit einer vollen Beschäfti=

Die Kapital- Fehlleitungen in der Zementindustrie haben unter der Syndikatsherrschaft in den letzten Jahren einen Umfang angenommen, der nicht einmal von der Eisenindustrie über troffen sein dürfte. Auch in der Bilanzpolitit dieses süddeutschen Konzerns prägt sich diese Fehlleitung von Kapital scharf aus. Hat doch dieses Unternehmen noch im vergangenen Jahre, also bei statt absteigender Konjunktur, neben sehr hohen normalen Abschreibungen die enorme Summe von 900 000 Mart zu Sonderabschrei- gung rechnen. bungen für aufgetaufte Außenseiterwerke, die fofort stillgelegt wur­den, verwendet.

Wenn im Geschäftsbericht über den Niedergang der öffentlichen und privaten Bauwirtschaft gejammert wird, so sollten die Berwal­tungen der führenden Zementfonzerne, anstatt zu flagen, erst einmal bei fich und ihren Syndikaten Austehr halten. Wenn auch bei dem Niedergang der deutschen Bauwirtschaft noch andere Gründe mitsprechen, so hat doch die rüdsichtslose Monopolherrschaft der Zementindustrie wesentlich zu der Droffelung des deutschen Baumarktes beigetragen.

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Der Ruffenvertrag.

Einzelheiten des Abkommens.

Das Abkommen zwischen der Sowjetunion und der deutschen Industrie, das am 14. April unterzeichnet worden ist, liegt jetzt im Wortlaut vor.

Die internationale Agrarbank.

Erste Mitteilung des Bölkerbunds über die Pläne.

lleber das geplante Agrarkredit- Institut, das unter der Leitung des Bölferbundes gegründet werden soll, werden zum erstenmal vom Bölkerbundssekretariat offizielle Mitteilungen gemacht.

Danach soll das geplante Institut den Charakter einer Aftien­gesellschaft haben. Ihre Aufgabe ist die Hergabe lang und mittelfristiger Kredite an die staatlichen Hypothekar­kreditinstitute, die sich mit der Hergabe von landwirtschaftlichen Krediten gegen erststellige Hypotheken befassen, und die Einführung somie der Handel von Obligationen im Betrage der Kredit­gewährung. Das Kapital soll 50 Millionen Dollar betragen. Die erst Tranche in Höhe von fünf Millionen Dollar wird unmittel bar nach Inkrafttreten der internationalen Konvention, durch die die Bant ins Leben gerufen werden soll, aufgelegt. Die Attien Dieser ersten Tranche find Namensattien. Ihre Besizer sollen die Mehrheit in der Generalversammlung darstellen.

Morgan als Elektromonopolist.

Sein Elettrizitätstrust stockt auf.

Es heißt darin, daß der Oberste Boltswirtschaftsrat der UdSSR. in der Zeit vom 15. April bis 31. August 1931 über den Rahmen des bisherigen Geschäftsumfanges hinausgehende. Aufträge im Gesamtwert von ungefähr 300 millionen Mart erteilen wird. Die Bestellungen sollen an die Liefer­firmen bis zum 31. August d. 3. in spezifizierter Form über­geben sein. Die Handelsvertretung der USSR. in Deutschland übernimmt für diese Verträge die Mithaftung bzw. Garantie auf Grund des Wirtschaftsabkommens vem Oftober 1925. Die vereinbarten Kredit- und Zahlungsbedin- ort United Corporation. Die Gründung ist Tochte:- gungen sehen für Bestellungen mit bisher zwölfmonatigem Kredit eine Kreditfrist von durchschnittlich vierzehn Monaten vor, für Bestellungen mit bisher 18 Monaten Krepit eine Durchschnitts­frist von 21 Monaten und für Bestellungen mit bisher 24 mo­noten Kredit eine Frist von 28,8 Monaten vor. Die Zinsen sind vierteljährlich abzurechnen und werden nach Wahl des Bestellers bezahlt. Verpflichtungen aus anderen Verträgen, die bei Infraft treten diefes Abkommens noch laufen, werden durch die vorliegende Vereinbarung nicht berührt. Kein Bertrag, der von der Handels­vertretung der UdSSR. in Deutschland bereits unterzeichnet ist, er­fährt durch das vorliegende Abkommen eine Veränderung. Alle Berträge aber, die in der Zeit vom 15. April bis zum 31. Auguft dieses Jahres noch abgeschlossen werden, fallen unter die Be­ſtimmungen dieses Abkommens.

Bon besonderer Bedeutung für die deutschen Lieferfirmen ist Bunft 8 des Vertrages, der auf Wunsch des deutschen Lieferanten Berlin als Gerichtsstand vorsicht. Der ruffische Partner behält sich bei der Firmenauswahl volle Freiheit vor.

Bericht des Deutschen 3ementbundes ist auch im Mär 3 der Zementablah auf die Hälfte des Borjahres gefunken. Nach dem Bementabia jo schlecht geblieben, daß er gegenüber dem ert sprechenden Monat ces Borjahres, wie schon der Januar und februar, um fast die Hälfte gejunten ist

Dieser Tage wurde in New York eine neue Dachgesell­schaft für Elektrizitätsunternehmungen gegründet: die Nem gesellschaft der zu Beginn des Jahres 1929 gegründeten United Cor­poration, an der neben anderen amerikanischen Finanz- und Elek­trizitätsgruppen hauptsächlich das Bankhaus J. P. Morgan u. Co. beteiligt ist. Die United Corporation verfolgt die Absicht, die Elet­trizitätsversorgung des ganzen amerikanischen Ostens einheit­lich zusammenzufassen und das gesamte riesenhafte Gebiet, das sich von den Großen Seen bis nach dem Atlantik erstreckt und größer ist als Deutschland , hinsichtlich seiner Elektrizitäts- und Gas­versorgung unter die Kontrolle des Hauses Morgan zu bringen. Erst vor kurzem hat die United Corporation ihren Einfluß auf die Niagara and Hudson Power Corporation auf über 22 Proz. gesteigert. Dies ist die größte Elektrizitätsgesellschaft der Welt, die im vergangenen Jahr mehr als 7 Milliarden Kilowattstunden Strom pertauft hat.

In die jezt gegründete neue Tochtergesellschaft sollen nun alle Beteiligungen an denjenigen Gesellschaften eingebracht werden, die im Staate New Yort arbeiten. Man will hier alfo die Elet. trizitätswirtschaft des Staates New York zu fammenfaffen, eine porbereitende Maßnahme für die weitere offenfundig eine Tendenz zur Schaffung eines umfassenden Expansionspolitik diefer Gruppe. In dieser Entwicklung liegt ganz Strommonopols in dem am dichtesten besiedelten und auch heute noch industriell am stärksten entwickelten Gebiet der Vereinig ten Staaten