Einzelbild herunterladen
 
  
Jlr.-188 48, Iahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Donnerstag. 23. April 4934
Der Kampf um den Brotpreis. Wir verlangen ehrliche Auslegung des Gesehes.
Die Sozialdemokratie hat dem letzten Ermächtigungsgesetz, nach dem die Regierung die landwirtschaftlichen Zölle je nach den Er- fordernissen der wirtschaftlichen Lage verändern kann, nur unter bestimmten Bedingungen zugestimmt. Zum S ch u tz d e r 'Verbraucher mußten zwei Klauseln in das Gesetz aufgenommen werden, die nicht nur eine allgemeine Preissteigerung verhindern sollen, sondern auch die Regierung verpflichten, einer Steigerung der Brotpreise über den vom Statistischen Reichsamt ermittelten Durchschnittsbrotpreis der letzten 6 Monate vorzubeugen. Da jetzt in Berlin  , der größten deutschen   Stadt, der Brotpreis empfindlich erhöht worden ist, mußte die Regierung also nachprüfen, ob der durchschnittliche Brotpreis nicht vielleicht schon erreicht oder sogar schon überschritten ist und dann energische Maßnahmen ergreifen, «im diese Erhöhung des Preises wieder rückgängig zu machen. Was stellt sich aber jetzt heraus? Es wird vorgegeben, daß es gar keinen durchschnittlichen Brotpreis gibt, weil es lein einheit- liches Brot gibt. Das Brot ist in jeder Stadt von einer anderen Qualität, je nach der Geschmacksrichtung der Berbrauchcr. In einer Stadt wird fast ausschließlich reines Roggenbrot gegessen, während in anderen Städten mehr aus Weizen- und Roggenmehl gemischte Brote konsumiert werden, so daß ein Durch schnittsbrot, auf dem ein Durchschnittspreis fußen könnte, gar nicht existiert. Die Reichsrcgierung kann sich nun aber selbstverständlich nicht hinter diese Ausreden verschanzen und nun schultcrzuckend bc- haupten, daß es keinen Durchschnittspreis gibt, daß also die eine Steigerung des Brotpreises verhindernde Verbraucherschutzklausel gar nicht angewandt werden kann. Diese Auffassung wäre eine wissentliche Falschauslegung des Gesetzes und eine Brüskierung der Volksvertretung, die dieses Gesetz beschlossen hat. Da es keinen Durchschnittspreis gibt, muß also die Preisentwick- lung in verschiedenen Städten geprüft werden, um entscheiden zu können, ab der jetzige Preis bereits den Durchschnittspreis erreicht oder sogar überschritten hat. Diese Prüfung ergibt folgendes: von Z2 Städten liegen in 17 Städten die jetzigen Brolpreise über dem Durchschnitt der Brotpreise des letzten halben Zahres, nur in vier Städten ist bisher der Brotpreis gleichgeblieben und nur in einer Stadt ist der Brotpreis noch etwas geringer als der Durch­schnitt. Hoch stärker als die Steigerung des jetzigen Brolpreises über den Dorchschnittsbrotpreis ist die Steigerung der jetzigen preise gegenüber dm preisen im Februar. Zu manchm Städtm ist das Brot um 4 p f. teurer geworden.
In Berlin   lag bisher der Brotpreis mit 26 Pf. um% Pf. unter dem Durchschnittspreis. Wird die von den Bäckern bc- schlosicne Erhöhung voll von den Bäckermeistern ausgenutzt, dann wird dos Brot Pf. teurer fein als im Durchschnitt der Monate Oktober bis März. Brotpreise je Kilogramm in Pfennig. Abmeichiingd. Durchichmtts- jetztgen Preises preis vom Durch» Oktober März fchnittzpreis
Breslau  .......... Dresden  .......... Leipzig  ........... Halle............. Stettin  ........... Lübeck  ............ Altona  ..'........ Hamburg  ......... Braunjchweig..... Erfurt  ............ Hannover  ........ Göttingen  ......... Kassel  ............ Hagen  ............ Dorlmimd........ Duisburg  ......... Krefeld  ........... Düsseldorf  ........ Elberfeld  -Barmen.. Köln  ............ Frankfurt a. Main  . München  .........
I-tzte- Broipreis 32 34 36 37,3 37 44.5 40 38 36 34 34,6 34 33 40 38 48 32 30 31,3 49,7 42 46
Februar- prels 32 34 34 34,7 35 43,5 38 37,5 34 33,5 33,3 33 31 36 37 44 30 48 30,3 48,4 42 46
32 34 34 35,3 35,5 43,5 38 37 35,5 33,2 34 33 31,5 CO 37 38" 46 30 49,5 30,3 48,3 43,1 46
0 0 + 2 2 -- 1,5 --1 --2 + 2' --0,5 + 0,8 + 0,6 --1 -- 1,5 --3 0 + 2 + 2. + 0,5 -r 1.2 + 1.7 1,1 0
Es gibt also nichts zu drehen und zu deuteln. Wer ehrlich das Gesetz auslegen will, muß zugeben, daß die Brotpreise sich gegenüber dem Durchschnitt des letzten halben Jahres erhöht hoben. Würden von der Regierimg Ausflüchte gemacht, so wäre das ein Zeichen schlechten Willens. Es ginge daraus hervor, daß die Reichsrcgierung dem Gesetz zuwider handeln will. Wir nehmen aber mit aller Bestimmcheit an, daß in der heutigen Kabinettsitzung die Reichsregierung energische Maßnahmen beschließen wird, um eine Senkung des Brotpreises zu erreichen, und zwar ohne jedes Kompromiß-Kommißbrot, das selbst die Bäcker ablehnen.
Handel/ Staat/ Verbraucher. Vorträge und Diskussionen.
Die Gesellschaft von Freunden derF o r s ch u n g s st c l l e für den Handel" veranstaltete am Mittwoch eine Aussprache über die Fragen der Handelsspanne. Di« Diskussion wurde eingeleitet durch ein Referat von Professor Hirsch über die Be- stimmungsgründe der Handelsspanne sowie ein Referat von Pro- sessor Brandt über die Handelsspanne bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Prosessor Hirsch stdlle in den Vordergrund, daß in den einzelnen Handelszweigen ein nahezu einheitlicher Leistungsaufwand gegeben sei, der die relativ hohen, nach seiner Auffassung weitgehend über- einstimmenden Unkostensätze und Handelsaufschläge der einzelnen Branchen bedingt. Der volkswirtschaftlich dringend notwendige Durchbruch zu niedrigeren Vertellungskosten" sei nur durch die Beseitigung der vorhandenen großen Reibung-- Verluste im Vertrieb zu erreichen. Wege hierzu sind nach Aus- fassung von Professor Hirsch gegeben durch Eindämmung der großen Schwankungen im Beschäftigungsgrad des Handels, insbesondere mittels Verlegung der Zahlungstermine, intensivere betriebs- wirtschaftliche Durcharbeitung der Handelsgeschäfte, vor allein aber durch Bcrtleinerung der Lagerhaltung und durch Beseitigung der toten Kosten der Konkurrenz", worunter von ihm eine stärkere Spezialisierung der Geschäfte und Arbeitsteilung hinsichtlich des Warenkreises. des Absatztadius, der Auftragsgröße und der Verzicht auf die nichtgewinnbringenden Konkurrenzgeschäfte verstanden wird. Professor Brandt zeigte die großen Ersparnismöglich- leiten, die auf dem Gebiete der landwirtschaftlichen Erzeugung durch Standardisierung, bessere Verpackung, kationellere Be- förderung usw. sowie durch die stistemaiische Beobachtung des Marktes und Anpassung an den Bedarf noch in weitem Umfange gegeben sind. Er vertritt allerdings die Auffassung, daß demgegenüber durch die gesteigerten Ansprüche des Publikums hinsiöstlich der Oaalität, Verpackung usw. der Waren mit einer Tendenz steigender Unkosten und steigender Handelsspanne bei den Nahrungsmitteln zu rechnen wäre. In den beiden einleitenden Referaten wurde mit großer Vor­sicht die aktuelle Frage der Herabdrückung der Handels- spanne umgangen. Es scheint uns eine Ucbertreibung� wenn von einer absoluten Zwangsläufigkeit und Gleichheit der Vertriebs- kosten in einzelnen Handelszweigen gesprochen wird. Die Dinge liegen doch so, daß einzelne durchorganisierte Unternehmungen mit beträchtlich niedrigeren Unkostensägen arbeiten, daß aber andererseits infolge der unleugbar vorhandenen inneren Bindungen in der Preis- gestaltung dieser Vorsprung der KonsumeMenschast nur wenig oder gar nicht zugute kommt. Wir haben daneben e'me ganze Reihe von Gebieten, insbesondere auch im Lebensmittelhandcl, wo ossensichtlich stark übersetzte Handels­spannen vorhanden sind. Von den Diskussionsrednern aus den Kreisen der In- dustvie und des Handels, die im allgemeinen die üblichen Hymnen auf den Handel anstimmten, wurde mit Entschiedenheit gegen staatliche Einmischung in die Verteilungsorganisation Protest erhoben. Wenn wir auch der Auffassung sind, daß etwa die Festsetzung von Höchstpreisen ein wenig geeignetes und wirtsemus Mittel darstellt, so ist doch auf der anderen Seite ossensichtlich, daß nur unter dem Druck der Oeffentlichkeit, insbesondere der Verbraucherschaft, sowie mit Hilfe staatlicher Einwirkung Aus­wüchse überhoher Handelsausschläge eingedämmt werden konnten. So wertvoll die betriebswirtschaftliche Forschungsarbeit der Handels- organisation und die Auswertung der Ergebrnffe dieser Forschung w d« Praxi» ist, so hat doch der Staat die Pflicht, besonders
in einer Zeit stärkster Einschnürung der Massenkaufkraft, sich mit den Handelsspannen zu befassen. In der Diskussion wies Genosse Schweitzer mit Recht darauf hin, daß heute enorme Opfer von der Arbeiterschaft gefordert werden, daß Lohn- und Gehaltskürzungen im stärksten Ausmaß vorgenommen werden, die eine Verringerung der Produktionskosten um wenige Prozent bewirken sollen, während demgegenüber im Verteilungsapparat noch ungleich größere Ein- sparungsmöglichkeiten bestehen. Wir behallen uns vor, auf das wertvolle Material, das die Forjchungsstelle für den Handel anläßlich der Diskussion über die Handelsspanne veröffentlicht hat, noch einzugehen.
Enttäuschung in Nußland. Die unbefriedigenden produktionsergeboisse des russischen E,sen-> und StahlkonzernsOtalj". Der Vorsitzende des Obersten Volkswirtschaftsrats der Sowjet- nnion, O r d s h o n i k i.d s«, hat soeben eine Verordnung etlajsen, in der die überaus unbefriedigende Durchführung des Produktions- Programms durch die Bundesbereinigung der Elsen- und Stahl- industrie des Westtsils der Sowjetunion  Stalj" im..besonderen Quartal" 1930 und im ersten Quartal 1931, ferner auf das Steigen der Selbstkosten, Verschlechterung der Qualität der Erzeugnisse hin- gewiesen wird und gleichzeitig umfangreiche Maßnahmen zur Hebung der Produktion der Werke des Stahltoiizerns angeordnet werden. Der Erlaß stellt fest, daß die Nichtdurchsührung des Plans nicht allein auf die unzureichende Versorgung der Eisen- und Stahl- werte und die Transportschwierigkeiten zurückzuführen ist, sondern vor allem auch auf die schlechte technische Leitung. Di« Wirtschafis- orgone und das technische Personal der Eisen- und Stahlwerke hätten sich hilflos gezeigt und seien unfähig gewesen, die vorhandenen Rohstoff- und Brennstoffvorräte richtig zu verteilen. In den einzelnen Schichten der Arbeiter sei ferner ein Sinken der Arbeits- d i s z i p l i n zu verzeichnen. Kohlenförderung bleibt schlecht. Auch im Mörz hat sich die Lage im Steinkohlenbergbau noch nicht gebessert. So stellte sich die im Berichtsmonot geförderte Kohlenmcnge auf 7,7t gegen 7,13 Millionen Tonnen im Februar Da der März jedoch 26 gegen nur 24 Arbeitstage des Februar aus- weist, hat sich die arbeitstägliche Förderung im März gegenüber dem Vormonat von 297 474 auf 296 553 Tonnen sogar noch verringert. Roch stärker ging die Koksproduktion mit arbcitstäglich 57 050 gegen 60 334 Tonnen im Februar zurück. Infolge des anhaltenden Druckes aus dem Absatzmarkt sind die Haldenbestände von 9,99 aus 10.17 Millionen Tonnen a n g e- schwollen. Dementsprechend hat sich auch der Beschäftigungsgrad weiter verschlechlerl. und die Gesamtbelegschaft im Ruhrbergbau vcr- ringertc sich im März um weitere 16 100 ans 268 500 Mann. Seil dem März 1930 sind damit über 98 000 Bergleute abgebaut worden. Einzig und allein im Braunkohlenbergbau hat die nachwinterliche Kältewelle«ine kurze Belebung des Geschäftes in Hausbrandbritetts gebracht. Da der Kohlenhandel jedoch in erster Linie auf Räumung semer Läger. bedacht war. kam diese Be- lebung der Produktion selbst kaum zugute, wenn auch die Stapel- bestände im März etwas abgebaut werden tonnte».
Gummi fast umsonst! preise für Rohgummi um 95 Prozent gestürzt. Kein einziger Rohstoff hat eine derartige Preisrevolution durch- zumachen gehabt wie der Rohgummi. Schon im Herbst vorigen Jahres hatten die Weltmarktpreise sich gegenüber 1925, wo ein englisches Pfund(450 Gramm) an der Londoner Börse   mit 4,35 Mark notiert wurde, um rund 80 Proz. gesenkt. Inzwischen hat sich der Prciseinbruch auf den Weltgummimärkten festgesetzt, obwohl es eine Zeitlang schien, als ob eine gewisse Sta- bllisierung gelingen könnte. Diese Preisstützungsversuche fanden jedoch am untauglichen Objekt stand, denn die Welt ist noch mit Gummworräten von mehr als einer halben Million Tonnen be- lastet, die bei dem heutigen Stand der Weltwirtschaft den Ver- brauch eines ganzen Jahres decken. Allein in den Ver- einigten Staaten von Amerika  , den größten Gummiverbrauchcrn der Welt, haben sich die Vorräte an Rohgumm! gegenüber dem März vorigen Jahres um 80 000 auf fast 220 000 Tonnen erhöht. Auch die Stillegung vieler kleiner Gummiplantagen und Versuche, die Produktion einzuschränken, haden nicht vermocht, die Flut des gewonnenen Gummis, die aus den mit modernsten Be» triebseinrichtungen ausgestatteten Großplantagcn auf den Weltmarkt strömte, abzudämmen. So sind die Preise für Rohgummi an der Londoner Börse   m den letzten Wochen fast ununterbrochen weiter gefallen und stehen um fast 3 0 Proz. unter dem Preisstand vom Sep- tember 1930. An der gestrigen Börse wurde mit 2 3 P f. je englisches Pfund(450 Gramm) ein neuer Rekordtief st and erreicht, der um 95 Proz. unter den Preisen von 1925 liegt. Der Gummiweltmarkt befindet sich in einem derart ruinösen Zustand, daß die ver- arbeitenden Industrien diesen wichtigen Rohstoff nahezu um« sonst haben können. Es erhebt sich die Frage, inwieweit die verarbeitende Gummi» industrie in Deutschland   bei ihren Preisen dieser Lage Rech» nung tragen will. Wir haben wohl in Deutschland   bei der Auto. reifen industrie eine zweimalige Preissenkung in Höhe von insgesamt 20 Proz. gehabt, was sicherlich nicht trotz höherer Ver­arbeitungskosten dem Umfang des verbilligten Ein- kaufs entspricht. In weitaus geringerem Umfang aber hoben die Gummifabriten die Preise für andere Fabrikate, wie zum Beispiel die vielfachen medizinischen und hygienischen Gummi» f a b r i t a t e herabgesetzt. Besonders die Fabrikate, die Marken» artikcl sind, wurden, und auch dies erst auf Grund der Verordnung der Regierung, nur um 10 Proz. abgebaut. Hier ist also ohne weiteres die Möglichkeit für einen weiteren und fühlbaren Preisabbau gegeben. Llnangreifbarer" Kalikonzern. Gewinne und Selbstfinanzierung bei Solzdetsurtb. Wie wir schon vor ewiger Zeit mitteilten, hält der Salzdetfurth  » Konzern im Gegensatz zu den beiden anderen großen Kalikonzernen (Burbach und Wintershall  ) an seiner hohen Lorsahrsdividende von 15 bzw. 10 Proz. fest, trotz der schlechten Absatzverhältnisse. Aus. den Ausführungen des Aufsichtsratsoorsitzenden Dr. Solmssen(DD-BanN auf der Generalversammlung ging hervor, daß die Lag« des Konzerns glänzend ist, da das Kapital im Berhältnis zu An- lagen und Gewinnen sehr niedrig ist: daß man dieses Verhältnis so günstig gestalten konnte, ist eine Folge der außerordentlichen Gewinne der letzten Jahre. Einen Teil der Gewinne hat der Konzern dazu verwandt, sich unangreifbar" zu machen, nämlich gegenüber einer Heber- frenrdung durch Burbach oder Wintershall  . Man hat soviel Aktien aufgekauft, daß die Kaliwerke Salzdetfurth A.-G mehr als die Hälfte des Kapitals der Kaliwerke Aschersleben   und der Eonsvlidirten Alkaliwerke Westeregeln besitzt, und diese beiden zusammen besitzen wieder mehr als die Hälfte des Kapitals der Salzdetfurth A.-G. Das hat dazu geführt, daß nur noch für die Hälfte des Nominal» kapitals von 72 Millionen Mark Gewinne ausgezahlt werden müssen. Dieser Umstand erklärt auch zum Teil das Versprechen auf Fort- Zahlung der hohen Dividende, obwohl der Kaliabjatz des Syndikats in den ersten drei Monaten 1931 auf 4,5 gegenüber 5,76 Millionen Doppelzentner im Vorjahre, also um 22 Proz. zurückgegangen ist. Die Aussichten für die Erdölförderung in Deutschland  werden skeptisch beurtellt, so daß der Salzdetfurth-Konzeru sich von diesem Gebiet wieder zurückziehen will. Zur Frage der Misch» d ü n g e r fabrlkation wurden gegen Herrn Rosterg starke Worte ge- äußert: wenn die Verhandlungen in der Kaliindustri» über ein gc- meinschafUiches Vorgehen nicht bald zu Ende geführt würden, würde der Salzdetfurth  -Konzern selbständig vorgehen. Schließlich wurde im Gegensatz zu in der Presse erschienenen Bergleichen erklärt, daß aus ein Tausendstel Syndikatsbeteiligung bei Salzdetfurth 150 000 M., bei Burbach 380000 M. und bei Wintershall   500 000 M. Kapital entfiele. Auch diese Zahlen zeigen das günstige Verhältnis bei Salzdetfurth  , wenn auch sie allein zur Beurteilung nicht ausreichen. Neue Masseneinfuhr russischer Zündhölzer. Die Einfuhr russischer Zündhöllzer nach Deutschand, die nn ver» gangenen Jahre in Zluswirkung der am 1. Juni 1930 erfolgten Ein- führung des Zündworen Monopols beträchtlich zusammen- geschrumpft war, hat neuerdings wieder eine überraschende Sieige- rung auszuweisen. Nach der Rekordeinfuhr des ersten Quartals 1930. die sich auf 7,4 Millionen Stück belief, gegenüber einem Quartals- durchschnitt von 4,7 Milliarden im Jahre 1929, war der Zündholz- import aus Rußland   im zweiten Vierteljahr 1930 auf unter 12 Mil- '.ionen Stück gesunken. Im dritten Quartal 1930 ist die Einsuhr russischer Streichhölzer jedoch wieder auf über 1 Milliarde Stück g e st i e g e n und hat, noch einem im letzten Quartal 1930 beobachte- ten voriiderzehendcn Ruckgang auf rund 390 Millionen Stück, in diesem Jahr« einen neuen Relordumfang erreicht. Im Januar 1931 hat Deutschland   aus Rußland   223 Millionen Zündhölzer und im Februar bereits 6,4 Milliarden Stück importiert. Die Gesamteinfuhr der beiden ersten Monate dieses Jahres erreicht somit mit 6,64 Milliarden Stück mehr als das Fünffach« der Rekordeinstihr der esteichen Periode des Vorjahres.
Einnabmeruckgana der französischen   Eisenbahnen. Ra� einer Ueberstcht über das Einnahmeergebnis aller sran?ösischen Bahnen während des ersten Quartals 1931 beliefen sich die Gesamteinnahmen aus 8.36 Milliarden Franken gegenüber 3.70 M'lliarden Franken während der Dorgleichsveriode des Vorjahr«, Das bedeutet«ine Verminderung von rund 10 Proz