Ein Landfriedensbruch.

Die Folge der Hafenkreuzpropaganda.

Schneidemühl  , 23. April.  ( Eigenbericht.) Am Montag began in der Schulaula zu Märkisch- Friedland ein Landfriedensbruchprozeß gegen 24 Arbeiter, die beschuldigt werden, am Vorabend der letzten Reichstagswahlen die Absicht fundgetan zu haben, eine nationalsozialistische Ver. sammlung zu sprengen. Im Verlauf des Vorfalls tam es zu Tumulten, Zusammenrottungen und zur Auflösung der Berjamm­Lung. Anschließend wurde das Bersammlungslokal belagert. Schließlich tam es auch noch zu einer Schlägerei. Es wurde ge­schossen und mit Steinen und Flaschen geworfen. Die Anflage lautet auf Landfriedensbruch  , Widerstand gegen die Staatsgemalt, Zusammenrottung, Vergehen gegen das Waffengesetz ujm. In der ersten Instanz waren die 24 Angeklagten zu insgesamt 108 Monaten und 2 Wochen Gefängnis verurteilt worden.

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Die Angeklagten bestritten auch jetzt, daß sie die Absicht gehabt hätten, die nationalsozialistische Versammlung zu sprengen. Infolge der wüsten Beschimpfungen der sozialdemo: Pratischen Minister Severing, Hilferding   und Braun durch den nationalsozialistischen Redner seien 3 mischen­rufe gefallen, die schließlich zur Auflösung der Versammlung geführt hätten.

Der Zeuge Gendarmeriewachtmeister Hoppe bestätigte die Aussagen der Angeklagten und hob hervor, daß er den SA.- Führer gebeten habe, nicht mit der SA.- Abteilung in den Saal zu rüden. Als die Bersammlung geschlossen worden wäre, sei es vor dem

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Theater. Lichtspiele usw.

Donnerst., 23. 4.

Staats- Oper

Unter d. Linden 234. A.-V. 20 Uhr

Cavalleria rusticana Bajazzi

Ende n. 222 Uhr

Donnerst, 23 4

Städt. Oper

Bismarckstr. Turnus Ill 20 Uhr

Mignon

Enden 232 Uhr

Staats- Oper Staatl. Schausph.

Am Platz der Republik  . 19½ Uhr Die Hochzeit des Figaro  

( am Gendarmenmarkt.

201 A.-V.

20 Uhr.

Die Portugale­sische Schlacht

Ende 22% Uhr

Ende n. 234 Uhr

Neues Theater

am Zoo

Volksbühne Theater am Bülowplatz. Am Bahnh. Zoo. Stpl. 6554

8 Uhr

Die Ehe

Staatl. Schiller- Th.

8 Uhr

des

Die Bekehrung Ferdys Pistora

Deutsches Theater

8 Uhr

Heute zum 50. Male: Der Hauptmann von Köpenick

v. Carl Zuckmaye: Regie: Heinz Hilpert  

Die Komödie

812 Uhr:

Täglich 8 Uhr

Ueber 125 Mal.

Die Zahl der Arbeitslofen in Italien   ist im März mm 56 000 auf 709 486 gefumfen, worunter 161 000 Frauen. 230 000 Erwerbs­lose, also nur etwa ein Drittel, erhalten Unterstützung.

Schwarze Gäste 19 Uhr, bei öffler, Weichsel  . Ede Disaftr. Genosse Willi Wolf.

90. Abteilung. Arbeitskreis junger Barteimitglieder. Heute,

in Berlin  

Als Gäste des. Berliner   300 trafen eine Gruppe afritani­scher Lippen negerinnen und mehrere männliche Py­gmãen ein. Die schwarzen Frauen tragen als Schmuck von Jugend an zwei riesige Holz= platten in den Lippen, so daß der Mund schließlich wie eine gräßliche Klappe aussieht. Oben: die Frauen sind schleiert; unten sieht man die „ Lippen" in voll entwickelter Schönheit.

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Bersammlungslokal zu Ansammlungen gekommen. Inzwischen sei aus der Nachbarschaft SA- Verstärkung geholt worden. Die Nationalsozialisten seien dann geschlossen vorgegangen, um die ver sammelten Menschen zurückzudrängen. Im gleichen Augenblick sei es zu der Schlägerei gekommen.

Oberlandjäger Leigte sagte im wesentlichen das gleiche aus wie tags zuvor sein Kollege Hoppe. Als die Sturmabteilung der NSDAP. in den Saal rücken mollte, habe sie sich zunächst ihrer Röde entledigt. Der Landjäger Hoppe hätte mit ihnen verhandeln Röcke entledigt. Der Landjäger Hoppe hätte mit ihnen verhandeln mollen, daß sie den Saal nicht betreten, weil er Unruhen befürchtete. Darauf habe er von dem Sturmführer die Antwort erhalten: Ich habe meinen Befehl von oben und danach handle ich." Als dann die Versammlung aufgelöst worden sei, habe sich draußen eine große Menschenmenge versammelt. Sie sei später von den aus dem Nachbarstädtchen Faltenburg, und zwar aus ver­schiedenen Richtungen kommenden Sturmabteilungen der NSDAP  . angegriffen worden. Dann habe sich die Schlägerei entwickelt. Der zweite Zeuge, Polizeiwachtmeister Schulze, behauptete fast durchweg das Gegenteil von dem was seine beiden Kollegen aus­gejagt hatten. Er will gesehen haben, daß der Angeklagte Golz im Er mill gesehen haben, daß der Angeklagte Golz im Saale   mit einem Stuhl bewaffnet zum Angriff überging, daß der Angeflagte Streiß zum Widerstand aufgefordert und der Angeklagte Fischer geschossen habe. Als die Verteidiger verfängliche Fragen stellten, wurde er unsicher und antwortete nicht. Als es dann zu Zusammenstößen zwischen Verteidigung und dein Vorsitzenden fam, stellte der Borsitzende dem Zeugen die Frage, ob er bestimmt gesehen habe, daß Fischer geschossen habe. Diese Frage wurde nicht mehr mit Ja beantwortet. Die anderen Zeugen brachten nichts Wesentliches vor.

さひな

Rechtsanwalt Rautenberg forderte die 2 a dung von zwei weiteren 3eugen, die aussagen sollen, daß die National­sozialisten sich damit gebrüstet haben, tüchtig dreingeschlagen und reingeschossen zu haben. Auch der Staatsanwalt forderte noch die Ladung zweier weiterer Belastungszeugen.

Die Verhandlung wird noch mehrere Tage dauern, da insgesamt 70 Zeugen geladen sind.

Der Schatz im Schuh.

1500 Mart an einen Bettler verschenkt.

Thema: Die Jugend in der Partei.

Wetter für Berlin  : Weitere Erwärmung, troden und zeitweise heiter, füdliche Winde. Für Deutschland  : Ueberall trockenes und wärmeres Better.

FUNK UND­

AM ABEND

Rückschau.

Der Deutschlandsender führte ein Hörspiel von Leo Wulfert Die Tragödie Andrées auf: Andrées Ballonfahrt". und seiner Begleiter Knut Fränkel   und Nils Strindberg   in der Arktis  , die mit ihrem Tod auf dem Eise endete, hat sich uns erst vor wenig Monaten enthüllt. Tagebuchaufzeichnungen und Photo­graphien haben ein Dritteljahrhundert im Eis überdauert und fonnten uns Kunde bringen von dem Kampf, den drei kühne Ballonfahrer gegen den kalten Tod führten. Ein Dichter hätte viel= leicht dieses unheimliche Ineinandergleiten von gestern und heute zum Stoff eines Hördramas genommen, hätte gezeigt, wie in der Einsamkeit der Polregion nur die große Weltzeituhr herrscht, der ein halbes Menschenleben wie der winzige Bruchteil einer Sekunde ist. Wulfert versuchte sich nur an der realen Schilderung des Gestern, das er in naturalistischen Gesprächen zu erfassen bemüht war. Die erschütternde Wirklichkeit, die uns allen noch so nahe ist, stand der Wirkung seines Werkes entgegen. Er gab ein sauber gezimmertes Hörspiel. das sich aus geschickt zusammengefügten Dialogen aufbaute. Monologe wurden vorsichtig als eine Art erläuternder Tert eingeschaltet. Alles zusammen war einfache handwerkliche Technit, die aber in ihren Grenzen sehr Brauchbares geschaffen hatte. Mag Bing bewährte sich wieder ausgezeichnet als Regisseur. Stimmen und Klänge waren wirkungsvoll gegen­einander abgestimmt. Naturgeräusche, so das Bersten der Eis­schollen, das Aufschleifen des Ballons waren nicht plump nach­zuahmen versucht worden, sondern Walter Göhr   hatte sie in Töne umgestaltet, aber so, daß sie sich nie als Mufit vordrängten, sondern dem Hörer stets als die diesem Ereignis gemäße Klangform erschienen.

,, Meritanische Musit" führte im Programm der Es handelte Funtstunde Erich Knauf   auf Schallplatten vor. sich um Originalaufnahmen, die der Schriftsteller B. Traven   seinem deutschen   Verlag, der Büchergilde Gutenberg, aus Merito gesandt hatte. Mancher europäisch- nordamerkanische Einfluß zeigte sich schon in diesen Liedern; aber auch Merito selber ist von diesen Ein­flüffen nicht frei geblieben, und diese Musik wollte von dem Lande erzählen, wie es heute ist. Von seiner Vergangenheit lebt noch etwas in den Tanz- und Rancholiedern, und in der Art, wie das Bolt sie vorträgt oder an ihrem Vortrag teilnimmt. Das schönste Lied von der weißen Rose", der geliebten heimatlichen Hazienda. Der Vortragende versicherte, daß es sich hier um ein echtes, altes Rancholied handle, dessen Tegt und Melodie von irgendeinem Landarbeiter erdacht wurde. Der Einfluß des europäischen   Musit­geschmackes läßt. Melodien von solcher Innigkeit und Ausdrucstraft Tes. heute mohl taum noch im merikanischen Bolle machsen. Donnerstag, 23. April.

Berlin  .

16.05 Hans Labrmann: Landflucht als Gefahr für die Großstadt. 16.30 Unterhaltungsmusik.

17.50 Jugend in Groß- Berlin.( Kurt Böhmer.)

18.10 Hansjürgen Wille liest eigene Dichtungen.

18.40 Alte Lieder.( Margarethe Roll, Mezzosopran. Flügel: Wiesi de Haan.) 19.05 Heilfron: Rechtsfragen des Tages.

19.30 Konzert.

20.30 Aktuelle Abteilung.

21.00 Tages- und Sportnachrichten.

21.10 Konzert. Dir.: Dr. Ludwig Landshoff. 1. W. Pr. Bach: Sinfonia D- Moll. 2. Carl Ph. Em. Bach: Klopstocks Morgengesang. 3. C. Ph. Em. Bach: Cembalo- Konzert D- Dur. 4. J. Chr. Bach: Duette für zwei Soprane.

5. Joh Chr. Bach: Szenen aus Amor Vincitore".( Philippine Landshoff, Adelheid Armhold, Sopran; Prof. Erwin Bodky  , Cembalo; Berliner   Funk­Orchester.)

Gestern nachmittag schenkte eine Frau in Tempelhof   einem Bettler ein Paar alte Schuhe, ohne zu ahnen, daß ihr Mann darin jeine gesamten Ersparnisse in Höhe von 1500 m. verborgen hatte. Von dem Bettler, der so unerwartet in den Besitz dieser 22.20 Wetter, Nachrichten und Sport. hohen Summe gelangt ist, fehlt bisher jede Spur.

Gegen 16 Uhr flingelte es an der Wohnungstür der Geschädigten und ein Bettler bat um eine fleine Unterstützung. Der Mann, der verhältnismäßig gut gekleidet war, hatte völlig zerrissene Stiefel an, so daß die Frau ein Paar alte Stiefel ihres Mannes, der sich auf seiner Arbeitsstelle befand, herbeiholte und sie dem Bettler schenkte. Als der Ehemann um 18 Uhr heimkehrte und von der Wohltat seiner Frau hörte, war der Schrecken natürlich groß. Nach dem Bettler, einem Mann von etwa 40 Jahren, der als fräftig und unterjetzt geschildert wird, wird von der Kriminalpolizei gesucht.

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Voruntersuchung Juan Llossas   Nm. 50 Pf.- 1 M., Ab. 1-2 M.

von Max Alsberg   u Otto Ernst Hesse

Kurfürstendamm­

Theater Bismarck 449 812 Uhr

Alles Schwindel

von Marcellus Schiffer  . Musik von

Misc ha Spoliansky  . Regie: Gustaf Gründgens  

mit s. verstärkt. Orchester d'Anselmi Drena Beach

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Senin Glazeroff Gesang- u. Tanz­

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Staat Schiller- Theater, Charitbg Natalie Gestern u.

20 Uhr

Die Bekehrung des Ferdys Pistora

Ende 222 Uhr

viwan Turgenjew  Regie: Iwan Schmith

Komische Oper

81/2 Uhr

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GROSSES SCHAUSPIELHAUS Alt- Heidelberg Täglich 8 Uhr

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18.00 Min.- Rat Joachim: Praxis des Arbeitsrechts. 18.30 Englisch für Fortgeschrittene.

19.30 Generaldirektor Pickel: Die Milchversorgung der Großstädte. 21.00 München  : Sinfoniekonzert.

Verantwortl. für die Redaktion: Herbert gepère, Berlin  ; Anzeigen: Tb. Glode. Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Buch  . druckerei und Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW 68. Lindenstraße 3 Sierzu 1 Beilage.

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