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( pruch). Wenn der Bezirksvorstand die politischen Fragen so gesehen hätte, wie die jungen Genossen, so wäre es nicht zu den Konflikten gekommen.

Genosse Stiehm legte dar, daß es gerade auch Aufgabe der jungen Parteigenossen gewesen wäre, auf die Ansichten der Aelteren Rücksicht zu nehmen. Diese Eingliederung in die Gesamtheit habe leider bei den Jungsozialisten gefehlt.

Genosse Weidemann- Kreuzberg verlangte, daß der sogenannte Jugendgroschen in den Kreisen bleibe. Er solle zu gleichen Teilen für die Sozialistische Arbeiterjugend und die Kinderfreunde ver­wandt werden. In der Frage des Films Im Westen nichts Neues" habe die Partei gebum melt. Die Hugenberg- Filme müßten boykottiert werden.

Genosse Bod wandte sich gegen die Haltung des Bezirksvor standes gegenüber den Jungsozialisten. Genossin Maschte verlangte von den Jungsozialisten Eingliederung in die Gesamtpartei und eine gewisse notwendige Bescheidenheit.

Genosse Schmidtbauer: Die umfangreiche Kinderfreunde­arbeit ist fast nicht mehr nur ehrenamtlich zu leisten. Eine Riva lität zwischen der SAJ und den Kinderfreunden besteht nicht. Für die Beteiligung der Berliner Sozialdemokraten an der Landagitation trat Genosse Zachert ein.

Um 11 Uhr wird ein Antrag auf Schluß der Diskussion an genommen. Im Schlußwort gab Genoffe Künstler seiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß durch die Auflösung der Jung sozialistischen Bereinigung die jungen Genossen viel mehr als früher für die Parteiarbeit gewonnen wurden. Das hätte sich auch in der eben beendeten Diskussion gezeigt, in der sehr viele junge Genossen zum Wort kamen. Künstler verteidigte den Bezirksvorstand gegen die vorgebrachten Kritiken.

Die Anträge, die die Schaffung eines Lofalblattes zum Gegenstand hatten, wurden angenommen. Für die SAJ. und die Kinderfreunde wird ein vierteljährlicher Bei trag von 10 Bf. eingezogen, der vom Bezirksvorstand an diese Jugendorganisationen verteilt wird. Anträge, die Statutens

änderungen verlangten, wurden abgelehnt. Ob die jüngeren Parteigenossen in losen Gruppen zusammengefaßt werden fönnen, sollen die Abteilungen entscheiden. Zugestimmt wurde folgender

Vereinbarung zwischen Bezirksvorstand und dem Verlag ng zwischen ,, Vorwärts":

"

,, Arbeitslosen Genossen, die ununterbrochen drei Monate erwerbslos sind, fann bei dreijähriger Parteizugehörig­feit und ebenso langem Abonnement der Parteipresse der Vor­märts" zu einem verbilligten Abonnement von 50 Pf. pro Woche( also gegen Erstattung der Speditionskosten) auf Antrag des Abteilungsleiters geliefert werden, solange dem Verlag dies finanziell möglich ist.

Diese Regelung hat nur Geltung für solche Erwerbslose, in deren Familien fein anderes Mitglied erwerbstätig und in der Lage ist, den ,, Borwärts" zu bezahlen."

Beschlosser wurde ferner, die Parteimitglieder in allen Orga nisationen der Arbeiterbewegung liftenmäßig zu erfassen, damit sie der Parteiarbeit dienstbar gemacht werden können. Angenommen wurde ein Antrag, halbjährlich eine Konferenz der Abteilungsführer und-tajjierer einzuberufen, wie auch, daß die Stadtverordneten fraktion jährlich auf dem Bezirksparteitag Bericht zu erstatten Wegen der Teilnahme der Berliner an der Landagitation soll mit dem Brandenburger Büro verhandert werden. Die Bil­dung eines Beamtenwerbeausschusses wurde abgelehnt. Um 12 Uhr vertagte sich der Bezirksparteitag auf heute, Sonntag, 9 Uhr.

hätte.

ither

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Der Skandal um del Bayo. Hat das Auswärtige Amt etwa in Madrid schon abgewinft? Bon verschiedenen Mitgliedern des Vereins der ausländischen Bresse in Berlin wird uns mitgeteilt, daß der Konflikt, der vor Jahren zum Ausscheiden des spanischen Journalisten del Vaŋo aus dem Vereinsvorstand führte, überhaupt nicht politischer Natur war. Del Bayo selbst war an dem eigentlichen Konflikt, der zwischen dem Vorstand und einigen Regierungsstellen entstanden war und der rein berufliche Interessen berührte, nicht einmal persönlich beteiligt. Er übte jedoch follegiale Solidarität mit den übrigen Borstandsmitgliedern und zog die Konsequenzen, indem er seinen Rücktritt als Vorsitzender erklärte.

hervor und unterstrichen, daß der Zollunionsplan aus ihrer besonders schlimmen Wirtschaftslage hervorgegangen ist, seine Verwirklichung nicht nur diesen beiden Staaten, sondern ganz Europa zum Nutzen­und zur Befriedung gereichen wird.

den der Regierung durchaus bekannten wahren Tatbestand in einen| lichkeit hoben beide die Bolkseinheit der beiden deutschen Republiken politischen Konflikt umzufälschen versucht, ja, daß man wahr heitswidrig del Bayo ,, deutschfeindliche Berichterstattung" vor wirft, während er in Wirklichkeit stets für die deutsche Republit Sympathien in den von ihm bedienten Blättern zu werben bemüht war, dabei allerdings selbstverständlich die deutsche Reaktion nicht schonte.

Diese Mitteilungen bilden zwar nur eine Bestätigung dessen, was wir wußten und hier bereits andeuteten, sie sind aber dennoch wertvoll. Denn sie zeigen, daß man in Kreisen der ausländischen Journalisten in Berlin den Sachverhalt richtig beurteilt: an den

Der fudetendeutsche Minister Dr. Spina hat sich dahin ge­äußert, daß die neueste Rede Dr. Beneschs die Darlegung des Außenministers, aber nicht eine Erklärung der Gesamtregierung war.

Beschuldigungen, die gegen del Bayo erhoben werden, um seine Zur Erhaltung der Krolloper.

Ernennung zum Botschafter in Berlin zu hintertreiben, ist kein wahres Wort, wohl aber trifft unsere Anflage zu, daß hier eine hinterlistige reaktionäre Intrige vorliegt.

Der Skandal ist um so schlimmer, als, wie wir von zuver­läffiger Seite erfahren, in Madrid bereits offiziös nahe­gelegt wurde, das Agrement für del Vayo lieber gar nicht erst nach zu suchen, da er in Berlin nicht genehm sein würde! Die neue spanische Regierung soll über diese Zu­mutung und Brüstierung nicht wenig betroffen sein, möchte aber natürlich vermeiden, daß ihre Beziehungen zu Deutschland gleich mit einem Mißflang beginnen.

Sie möge aber wissen, daß das republikanische Deutschland es fehr bedauern würde, wenn sie darauf verzichtete, das Agrement für del Bayo nachzusuchen, und damit vor einer schmutzigen nationa­listischen Intrige fapitulierte.

Die Generale schwören Treue der Republif.

Madrid , 25. April. ( Eigenbericht.) Der letzte königliche Ministerpräsident, General Berenguer, und sein ebenfalls der Armee angehörender Bruder haben sich ehrenwörtlich verpflichtet, in Zukunft der Republik zu dienen und sie zu verteidigen; ebenso der letzte Chef des königlichen Militärkabinetts und ein anderer General, der 1923 Mitglied des ersten Militär­direktoriums war.

Ueberführung Blasco Ibanez ' nach Valencia . Valencia , 25. April.

Der Stadtrat hat beschlossen, die sterblichen Refte des in Frank­ reich in der Berbannung gestorbenen und in Mentone begrabenen spanischen Dichters Blasco Ibanez nach Valencia überzu­führen und hier zu bestatten.

Für die Arbeitslosen.

Madrid , 25. April.

Die Beamten des Handelsministeriums haben zur Unterstützung der Arbeitslosen auf ein Tagesgehalt verzichtet. Man hofft, daß andere Korporationen diesem Beispiel folgen werden, zumal in Spanien eine Arbeitslosenversicherung noch nicht besteht.

Die Waffen der Faschisten.

Barcelona , 25. April. ( Eigenbericht.)

Bei einer Haussuchung in der Wohnung des flüchtigen Vor­sitzenden der reaktionären freien Gewerkschaftsgruppe" wurde eine Rifte mit Explosivstoffen und Dokumenten entdeckt, die einige hohe Persönlichkeiten der Dittatur schwer kompromittieren. In den Ge­schäftsräumen dieses Faschistenbundes wurden in einem Geldschrank

u. a. 11 Revolver und 600 Patronen gefunden.

Eine Abordnung der Katalonier französischer Staats­bürgerschaft überbringt der Regierung in Barcelona Glüdwünsche und Sympathie.

Bollunion und Europa . Ansprachen beim Gesandtenwechsel.

Wien , 25. April.

Dr. Rieth, der neue Reichsgesandte in Wien , hat durch Ueber­reidhing feines Beglaubigungsschreibens an Bundespräsident Unsere Gewährsmänner sind empört darüber, daß man heute Miklas jein Amt angetreten. In den Ansprachen bei dieser Feier­

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Opernbetrieb auf gemeinnütziger Basis?

Das Preußische Kultusministerium teilt uns folgen­des mit:

Eine Theaterkorrespondenz verbreitet- gestützt auf eine aus dem zusammenhang gerissene unvollständig wiedergegebene Aeußerung eine Mitteilung, durch die der Eindruck erwedt werden soll, als des Ministerialrats Seelig im Kroll- Ausschuß des Landtags habe das Preußische Kultusministerium oder der Generalintendant sich der Prüfung von Plänen zur Erhaltung der Krolloper auf neuer Grundlage entzogen. Demgegenüber ist festzustellen:

Seit dem Beschluß des Landtags in der zweiten Haushaltslesung, daß die Krolloper am 31. August 1931 geschlossen werden solle, sind unter wesentlicher Beteiligung des Präsidiums der Genossen­ schaft Deutscher Bühnenangehöriger alle Vorschläge und Pläne ge­prüft worden, die dahin abzielten, einen Opernbetrieb auf gemeinnügiger Basis mit Hilfe von Besuchsorga­nisationen im Gebäude der Krolloper ins Leben zu rufen. In den nächsten Tagen werden verabredungsgemäß entsprechende mei­tere Berhandlungen mit der Genossenschaft. statt­finden. Der Haushaltsplan, den der Generalmusikdirektor Klem: Kultusministerium erst am gestrigen Tage bekannt geworden und ist perer dem Kroll- Ausschuß des Landtags vorgelegt hat, ist dem Gegenstand der Prüfung.

Letztes Klemperer Konzert.

Legtes Sinfoniekonzert der Staatsoper am Platz der Republik: der Abend steht nicht im Zeichen drohender Auflösung; es ist eine unerhörte, überwältigende Zusammenfassung aller Kräfte, und aus dem Schlußbeifall, der kaum erlebte Dimensionen annimmt flingt mit elementarer Gewalt das Bekenntnis der Hörerschaft zum leben­digen Geist dieses Theaters, das nicht aufhören darf zu bestehen und das, sei es denn auf veränderten Grundlagen, dem Berliner Musik­Leiter des Hauses, Otto Klemperer . Das Programm, das aus leben erhalten werden muß. Held des Abends ist der musikalische zwei ungleichen Hälften besteht, zeigt ihn, wie er in diesen vier Jahren führend und tonangebend gewirkt hat: als entschlossenen Förderer des Neuen und als verantwortungsbewußten, wahrhaft berufenen Künder der großen, klassischen Musik. Zur Erstaufführung gelangt, mit Walter Gieseking am Flügel, Paul Hindemiths Konzertmusik für Klavier, Blechbläser und Harfen": ein überlegen gearbeitetes Stüd moderner Instrumentalmusik von der Art, in der Hindemith Meister ist. Der harte Ton, der energische Rhythmus herrschen vor; im langsamen Saß überraschen zarte Klänge von fast romantischer Verträumtheit. Hier vor allem ist auch der Pianist in seinem Element. Den Abend und die Saison frönt die Neunte von Beethoven . Etwas seit Menschengedenken faum Dagemeje­nes begibt sich: Klemperer läßt sie spielen, genau, wie sie von Beethoven geschrieben ist; ohne alle Veränderungen und Verbesse rungen der Instrumentation, ohne die, seit dem Vorbild, das Wagner gegeben hat, eine Aufführung kaum mehr denkbar schien. Aus solcher unbedingten Treue zum Buchstaben wie zum Geist der Partitur gestaltet er das Werk und läßt es in beispiellofer Eindring­lichkeit und Klarheit neu erstehen, und die beherrschte Kraft seines reinen Willens zur Musik und seiner Musikbesessenheit reißt alle Mitwirkenden, Orchester, Chor, Solisten, zu einer wahrhaft gran­K. P. diosen Gesamtleistung empor.

( Gewerkschaftliches fiche 2. Beilage.)

Berantwortlich für Politit: Franz Alühs: Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schikowski; Lotales und Sonstiges: Frik Karstädt; Anzeigen: Sh. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S.. Berlin . Drud: Vorwärts- Buchbruckeret und Verlagsanstalt Paul Singer u. Co.. Berlin SW. 68, Lindenstraße 3 Sierzu 4 Beilagen.

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