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Ein neuer Energiespender

Versuche aus Braunkohle verwendbares Gas zu gewinnen

Auf der Versuchsanlage zur Erzeugung von Stadtgas aus Braunkohle, die von der Braunkohlengas G. m. b. S., Berlin , Anfang Januar 1929 auf dem Gelände des Gaswerts Kaffel errichtet wurde, ist im experimentellen Groß­betrieb mehr als 1 Million Kubikmeter Braunkohlengas gewonnen und dem Gaswerk zugeführt worden, ohne daß sich irgendwelche Mißflände oder Schwierigkeiten in der Gasversorgung der Stadt Kaffel gezeigt hätten. Auf Grund der jeht vorliegenden günstigen Ergebnisse soll diese Versuchsanlage für eine Jahresleistung von 3 bis 4 Millionen Kubikmeter ausgebaut werden.

Die Braunkohlengaserzeugung, ein Problem, um das man sich in Fachkreisen während der letzten 30 Jahre wiederholt vergeblich bemüht hat, ist damit seiner technischen und wirtschaftlichen Lösung zugeführt. Ein wichtiger technischer Fortschritt ist erreicht, dessen Bedeutung sich heute noch nicht annähernd absehen läßt. Nach der von den Gaswerfen aufgenommenen Methode entsteht das Gas bei der Aufspaltung feſter Stoffe durch Wärme. Als Ausgangs material fann diesem Prozeß Steinkohle, Braunkohle, Holz, Torf, Delschiefer zugrundegelegt werden. Als technisch und wirtschaftlich verwertbarer Rohstoff erwies fich bisher indessen nur die Steinkohie, aus der unter Beimischung von Wassergas ein nach Heizwert, spezifischem Gewicht und Zündgeschwindigkeit genau festgelegtes Gas gewonnen wird. Diese Normung ist von Wichtigkeit, da nach ihr die gesamten Gasgeräte abgestimmt sind. Wesentliche Veränderungen

Das Urauto auf Schleichpfaden.

Es läuft nur mit Genfmehl und Zichorien. Ueber die abenteuerliche Spriziour eines Auch- Autobejizers", die gestern durch die Polizei ein unerwartetes Ende fand, wird uns berichtet:

Es war ein seltsames Stück der ältesten Gattung Auto, das sich da gestern dem Berliner Wedding näherte. Ratternd, schnaufend und mit einigen asthmatischen Stockungen. Aber endlich hielt es doch und nun sahen Polizeibeamte, die das ungeheuerliche Behikel staunend verfolgt hatten, daß ihm drei Männer entstiegen und daß der Wagen außer dieser Besagung noch eine abenteuerliche Ladung enthielt: Hirschgeweihe, Rehgehörne und allerlei Ge: brauchsgegenstände, wie sie wohl in Jagdhäusern zu finden sind. Die drei Autler wurden angehalten. Der eine, der sich stolz als der Befizer des Wagens vorstellte, hatte das Gefährt einst für einen Radioapparat eingetauscht. Seine Begleiter waren Polen . R., der Autobefizer, behauptet, er habe aus Gefälligkeit die beiden Polen unterwegs mitgenommen und diese hätten die Gegenstände bereits bei fich gehabt. Die Polen wieder erklären, daß die Sachen schon im Auto gelegen hätten, als sie zustiegen.

der Gaszusammensetzung könnten das gesamte in den Rohrleitungen und Gasgeräten investierte Kapital entwerten und die Nutzung des Gases im bisherigen Umfange auf Jahrzehnte unterbinden. Das bei der Braunkohlenentgajung in Kassel angewandte Arbeitsverfahren hat den Vorzug, daß die Eigenschaften des erzeugten Braunkohlen­gases denen des normalen Steinto blengases praktisch gleich find, wie die störungsfreie Zuführung von 1 Million Rubit meter in das Kaffeler Stadtstromnez im praktischen Großversuch bestätigt hat. Die technisch einwandfreie Verwertung des Braun fohlengajes ist somit erwiesen. Die Wirtschaftlichkeit der Gas erzeugung aus Braunkohle entscheiden folgende Faktoren: Billigkeit des Rohstoffes, technisch einfacher Produktionsprozeß, hohe Gas­ausbeute und Verwertbarkeit der Nebenprodukte. Die Einstands­tosten des Rohstoffs Braunkohle liegen, wie ein Bergleich der Markt preise ergibt, im weiten limfreis der Gewinnungsstätten von Braun fohle weit unter denen der Steinkohle. Der Entgasungsvorgang vereinfacht sich dadurch, daß der als Katalysator dienende Kofs im Arbeitsverfahren selbst gebildet wird und sich eine Ausgraphitierung der Kammern, die bei der Steinkohlenentgafung notwendig ist, erübrigt, so daß ein ununterbrochener Dauerbetrieb ermöglicht wird. Die in Kassel verwandten Rohbraunkohlen und Braunfohlenbriketts mitteldeutscher, böhmischer und Liegniger Her­tunft ergeben eine um 50 bis 200 Broz. höhere Gasausbeute als Steinkohle.

tommen soll, so muß er zur rechten Zeit in den Kühler gefochtes Senfmehi gießen und einige Male im Hofe umherfahren. Wenn alles schön heiß geworden ist, füllt er 3ichorie nach und die Masse verstopft dann das durchgerostete Sieb, so daß das Kühlerwasser sich hält. Auch der Motor ist nur nach bestimmten Regeln in Gang zu bringen. Die Polen stimmten dieser Be­schreibung des Autounifums gleich zu. Sie sagen, daß fast an jeder Ede gehalten werden mußte und daß ihnen auf der Fahrt alle fahren, als gut gelaufen.

Knochen durcheinandergeschüttelt wurden. Aber besser schlecht ge­

Ein Reinfall!

Neue Welt am Donnerstag und am Freitag. Man schreibt uns:

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Die ,, Naziwelle" ist im Abebben! Das zeigt mit ganz besonderer Deutlichkeit ein Vergleich zwischen der Naziversammlung. die am Freitagabend in der Neuen Welt" in Neukölln stattfand, und der riesigen sozialdemokratischen Frauenkund­gebung am Tage vorher. Am Donnerstag, an Stelle des einen, drei riesige, beängstigend überfüllte Säle und viele Hunderte, ja Tausende, die keinen Einlaß mehr fanden. Wohl selten hat Neukölln eine so muchtige, so mitreißende Kundgebung gesehen wie diese Massendemonstration der sozialdemokratischen Frauen für Demokratie und Volksrepublik. Am Tage darauf sollte die Gegenaktion der Nazis steigen, für die die Hakenkreuzler in der marktschreierischsten Weise Propaganda gemacht hatten. Es wurde, trotzdem Herr Stöhr, der Reichstagsvizepräsident a. D., als Redner angekündigt war, ein Fiasto: der Saal war noch nicht zur Hälfte gefüllt. Hätte man nicht die SA. auf die leeren Stuhlreihen gesetzt, so wäre die Bersammlungsleitung gänzlich unter sich geblieben. Den Nazi­häuptlingen war diese Blamage unangenehm; sie wußten nicht, wie fie diefen jämmerlichen Reinfall deuten sollten. Des Nazitheater zieht eben nicht mehr, die Enttäuschten machen den Rummel nicht mehr mit.

Die Steffiner Sänger bringen in ihrem Programm allabendlich unter großem Beifall in dem Reichshallentheater ihre volkstüm= lichen Lieder zum Vortrag. Ein stimmungsvolles Potpourri Sprühende Funken" gibt die Einleitung. Franz Giardi bringt ein humoristisches Zeitcouplet Das Tempo, was imponiert", ebenso gefiel ein Couplet von Willi Lilie In der heutigen Zeit". In seiner Solofzene Nur nicht heiraten" hatte Martin Brauer die Lacher auf seiner Seite. Herzlich belacht wurde eine Humoreste non F. Meisel klavierlehrer Schulze". Den Schluß bildete eine originelle Burleske von F. Meisel ,, Ballettschule Klappermatz", welche langanhaltenden Beifall fand.

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Rahmen eines Sonderabends, den die Deutsche Liga für Menschen­Albert Einstein und Gumbel, über die Hochschulreaktion. Im rechte" am Montag, dem 27. April 1931, im Großen Saal des Langenbed- Birchomhauses, Luisenstr. 58( Nähe Deutsches Theater ), um 20 Uhr veranstaltet, werden zu dem Thema: Die Hochschul­Martin Hobohm, Geheimrat Holde, Arthur Rosenberg und der reaktion" die Professoren Albert Einstein , E. J. Gumbel , Student Kurt Berlowiz das Wort nehmen. Eintrittskarten sind bei der Liga für Menschenrechte, N. 24, Monbijouplag 10. Eingang i, und an der Abendkasse erhältlich.

Der neue Oberbürgermeister im Rundfunk. Oberbürgermeister Dr. Sahm sprach gestern abend im Berliner Für den Zoo hat Direktor Heck eine hübsch bebilderte Werbe­Rundfunk. Nach der Darlegung des dringenden Sparsamteitschrift herausgegeben, für die der 3onleiter 30 naturfundliche Plaude­gebots für die städtische Verwaltung appelliert Dr. Sahm an reien beigetragen hat. Das Heft ist in der Hauptsache für Kinder die Berliner , nicht einzelne Mißstände oder unangenehme Erlebnisse zu verallgemeinern; gerade die Selbstverwaltung ist angewiesen auf die Mitarbeit aller ihrer Glieder und zur Mitarbeit ruft der neue Oberbürgermeister alle auf, die guten Willens find.

Unbekannter Radfahrer totgefahren.

Offenbar versucht einer, die Schuld auf den anderen zu schieben denn in der Ortschaft Golßen bei Ludau ist in der Nacht zuvor ein Einbruch in ein Jagdhaus verübt morden. Der Wagen ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Ueber seine Lücken weiß der Besizer allerlei zu berichten. Wenn der Wagen in Gangnahme it er b.

01.1

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Vor dem Hause. Berliner Straße 33 in Röpenid geriet am Sonnabendnachmittag ein Radfahrer unter die Räder, einer Straßenbahn der Linie 84. Der Beringlüdte wurde in das Köpenider Kreistrantenhaus gebracht, wo er bald nach seiner Auf eficiebts

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Die Ausstellung ,, Arbeit der Kinderfreunde" ist bis zum Diens­tag, 28. April, verlängert. Am Mittwoch spielt wieder das aktuelle Kasperletheater ,, Das tapfere Schneiderlein" und am Freitag ist offene Singestunde.

Das Altersheim Bethesda. Der Magistrat hat der Umwandlung des Siechenhauses Bethesda im Bezirk Tiergarten in ein Alters: heim zugestimmt. Er hat sich damit einem Beschluß der Stadt­verordnetenverfammlung vom 4. Dezember 1930 angeschlossen.

Eine Führung durch At- Berlin, Schidler- Sous, Ermeler- Haus. Echloßhöfe, Seitigeaeiftkapelle( 18. Jahrhundert). Sistorische Weinstube, hoher Steinweg, macht Dr. Frans Lederer Eonntag, 26. April, 10 Uhr, Spittelmarkt ( Normaluh)

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