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Rr 194 48. Iabrgang

2. Beilage des Vorwärts

Gonniag- 26 April 1931

6 pro. Mix& Genest » Oividende Guter Auitragsbefiand vorhanden Die Auffassung, daß die deutschen Elektrounternehmen die Krise weit besser überstanden haben, als die Unternehmer es wahr haben wollen, wird durch den jetzt veröffentlichten Abschluß der Mix u. Genest AG-, Berlin , für das Jahr 1930 aufs neue be- (tätigt. Dieses Unternehmen stellt den größten Betrieb des vor zwei Iahren von der AEG. und der International Telephone Comp. gegründeten Standard Elettrizitätskonzern dar. Der Rückgang der Umsätze wird im Verwaltungsbericht mit 10 P r o z. angegeben. Berücksichtigt man hierbei, daß die Vreissenkung im letzten Jahr in der Schwachstromindustrie etwa 8 bis 10 Proz. betrug, und stellt man ferner in Rechnung. daß das vorhergehende Jahr bei einem Umsatz von 23 Millionen M. einen Umsatzrekord seit dem Bestehen des Unter- nehmens darstellte, so ist der nur Ivprozentige Umsatzrückgang unter den gegebenen Verhältnissen als günstig anzusehen. Er liegt mit 20.7 Millionen M. wertmäßig immer noch über den Ziffern von 1928, das ein gutes Konjuntturjahr für die Elektroindustrie war. Der mengenmäßige Umsatz dürfte unter Einrechnung der seit 1928 eingetretenen Preisverschiebungen im Berichtsjahr so- gar um 12 bis IS Proz. höher gewesen sein als im Jahrs 1928. Dem entspricht auch die Dividendenzahlung- Wenn auch die Aktionärsgewinne, die 1928 und 1929 8 Proz. betrugen, auf 6 Proz. gesenkt wurden, so stellt stch die Divkdendensumme mit 960 000 M, doch fast so hoch wie die Summe im Jahre 1928 bei einer 8prozentigrn Dividende, da in dem letztgenannten Jahre von dem 16-Millionen-Kapital nur 9,5 Millionen die volle Dividende er- hielten und die jungen ö,S-Millionen-Aktien nur die halbe Dividende erhielten. Während sich in dem von S,1 auf 4,3 Millionen verringerten Betriebsgewinn die Preissenkung auswirkt, zeigen die um mehr als v Proz. auf 3,08 Millionen verringerten Unkosten, daß die Rationalisierung weitere Ersparnisie gebracht hat. Der Rein» gewinn wird mit 1,08 gegen 1.44 Millionen im Vorjahr aus­gewiesen. In der Bilanz prägt sich eine weitere Ausdehnung des Telephon-Mietgeschäftes in einer Steigerung der Mietverträge von 13,9 auf fast IS Millionen M. aus. Die Vorräte, die noch 1928 6.36 Millionen M. betrugen und im folgenden Jahr auf rund 5 Millionen M, verringert wurden, wurden im Berichtsjahr um weitere 14 Proz. auf 4,3 Millionen M. abgebaut. Die höhe der jetzigen Belegschaft wird von der Der- walkung nicht angegeben, e« wird aber darauf hingewiesen wie dies auch in der OeffenMchkeit bekannt ist, daß ein größerer Abbau im letzten Jahr stattgefunden hat. Unserer Schätzung nach ist die Belegschaft, die ISZg einen Höchststand von 3300 Personen aufwies, bis zum Sommer vorigen Zahre» auf 3200 Personen ver- ringert worden und dürfte bei den späteren Abbauten unter 3000 SSpfe gesunken sein. Gegenüber dem Höchststand von 1923 ist also die Belegschaft um 26 bi« 30 proz. gesunken. Stellt mau demgegenüber, daß der wertmäßige Umsah infolge des Preisabbaues nur um 10 proz. gefallen ist, der mengenmäßige Um- sah sich also gegen 1929 kaumverändert haben dürfte, so wird hieraus ersichtlich, in welchem Umfang die Arbelt». leistungen je Kopf der Belegschaft bei Bllx n. Genest infolge der scharfen Rationalisierung gestiegen ist. Die Unternehmer- «sulttung für diese gesteigerten Deistungen aber bestand in dem rigorosen Lohnabbau, den man den Berliner Metallarbeitern im

Wir brauchen Kreditverbistigung. Die gute Währung der Reichsbank. Fluchtkapital kehrt zurück.

Der Ausweis der Reichsbank vom 23. April zeigt die kredit« mäßige Beanspruchung ver Reichsbank auf einem neuen Tief- punkt. Die Wechselbestände sind weiter um 94,6 aus 14S6,2 Mil- lionen Mark gesunken. Die Lombarddarlehen Halen um 11,6 auf 136 8 Millionen abgenommen. Das ist zwar ein hoher Stand für Lombarddarlehen , er erklärt sich aber aus der außerordentlichen Inansp.uchnahme für den bekannten 83-Millionen-Kreoit an die Reichsanstalt für Arbeitelosenoersicherung. Reichsschatzwechsel sind ausverkauft. Für die Flüssigmachung des Geldmarktes zeugt die Zunahme der unverzinslichen Gelder auf Girokonto um 140,2 auf 453,1 Millionen Mark. Die W ä h r u n g s l a g e hat sich nach den erheblichen Devisen- Verlusten zum IS. April(wahrscheinlich für Befriedigung des Repara- tionsbedarfs) wieder verbessert. Die Goldbestände stiegen um 2,7 auf 2347,S Millionen, die Bestände an deckungsfähigen Devisen nahmen um 17 9 auf 132,1 Millionen zu. Der Notenum- lauf verringerte sich um 187,8 auf 3684,8 Millionen, der Umlauf an Rentenbankscheinen um 17 auf 385,4 Millionen. Die umlaufen- den Noten sind durch Gold und Devisen zusammen mit 67,3 Proz. gedeckt gegen 63,5 Proz. in der Vorwoche. Die Währungslage ist also außerordentlich günstig. Leider ist die Frage noch offen, ob die Reichsbank eine D i s- kontsentung vornehmen wird, es ist auch zu befürchten, daß sie mit ihren Entschlüssen den Verlaus oer ersten Maiwoche jetzt noch abwarten will. Wir gelen auch jetzt der Hoffnung Aufdruck, daß die Reichsbank mit der Derbilligung der Kredite nicht zögert. Auf New Pork sollte man nicht warten. Die Lage in Deutschland , dafür spricht der neueste Ausweis der Reichsbank, ist zur Diskont- ermäßigung mehr als reif. Die höhe der Lombarddarlehen ist keine Belastung im Währungssinne. Die entsprechenden Kre- dite sind nach unserer Kenntnis nicht in Noten, sondern In Scheide- geld gegeben, das für die Währungsverhältnisse keine Rolle spielt. Die große Flüssigkeit in Deutschland steht außer Zweifel. Sie verstärkt sich noch, da augenscheinlich der Rückfluß geflüchteter Gelder anhält. Die Nichtinanspruchnahme von Reichsbankkrediten schlägt alle Rekorde. Währungsmäßig besteht angesichts des außerordent- lich günstigen Deckungsverhältnisses keinerlei Bedenken. Schließlich darf nichts unterlassen werden, was für die Wirtschaft einen Auf- trieb bringen könnte. Der Entschluß zur Distontsenkung müßte deshalb leicht fallen. Zum 29. April ist der Zentralausschuß der Reichsbant

einberufen worden. Das dürfte aber diesmal noch nicht der Vorbote einer Diskontsenkung sein, da am 29. die Generalversammlung der Reichsbank stattfinoet. Die Marzauswetfe der Banken. In den Monatsausweisen der Banken für Ende März zeigt sich zum ersten Male seit langer Zeit eine Zunahme der fremden Gelder. Da die Banken mit der Inanspruchnahme von. ausländi- sehen Devisenkrediten im.z sehr zurückgehalten haben, wird man in der Zunahme der Kreditoren die oerschärfte Tendenz des Rückflusses geflüchteter Kapitalien erblicken dürfen. Bei den sechs Großbanken ergibt sich eine Erhöhung der fremden Gelder gegenüber Ende Februar von 10 729 auf 10 788, bei sämtlichen 87 Kreditbanken von 13 204 auf 13 261 Millionen. Aus dem gleich- zeitigen Rückgang der Geldbeschaffung aus Eigenakzept(um 27 Mil- lionen bei den Großbanken, um 34 Millionen bei sämtlichen Ban­ken) kann man in Uedereinstimmung mit der Wirtschaftslage schließen, daß eine Erhöhung des Geldbedarfs im März nicht«in- getreten ist. Die Banken haben die vermehrten fremden Gelder in erster Linie zur Erhöhung ihrer Liquidität benutzt; die Gewährung von Wirtschaftskrediten ist eher gesunken als gestie- gen. Bei den Wechselbeständen zeigt stch bei den Großbanken zwar eine Erhöhung um 35 auf 2532 und bei sämtlichen Banken ein kleiner Rückgang um 8 auf 3079 Millionen, die Vorschüsi« auf lagernde und schwimmende Waren sind aber entsprechend der Ver- ringerung des Außenhandelsumfanges bei den Groß- danken von 2006 auf 1894 und bei sämtlichen Banken von 2330 auf 2207 Millionen gesunken. Bei den laufenden Schuldnern er- gibt sich zum ersten Male ein kleiner Rückgang um 6 auf 5890 Mil- lionen bei den Großbanken, während bei sämtlichen Banken sich noch eine kleine Steigerung um 2 auf 7530 Millionen zeigt. Die flüssig gehaltenen Mittel wurden, wie gesagt, vermehrt. Die bei Noten und anderen Banken bercitgehaltenen Mittel vermehrten sich bei den Großbanken um 26, bei sämtlichen Banken um 70' Mil- lionen. Interessant ist auch di« neuerliche Steigerung der für Börsenzwecke gewährteil Kredite: die im März begonnene, in- zwischen wieder abgeklungene Börsenhausi« hatte bei den Groß- danken eine Vermehrung der Reports und Lombards um 26, bei sämtlichen Banken um 36 Millionen zur Folge.

November vorigen Jahres dikkierke. Im Gegensatz zu vielen anderen Unkernehmen in der Elekkroindnfirie hak sich der Ans- kragsbestand bei Mix n. Genest zu Beginn des neuen Ge­schäftsjahres auf der Höhe vom Januar 1930 gehalten.

KkabMflerke Großhandelspreise. Mr den 22. April ergibt sich nach den Berechnungen des Statistischen Reichsamts ein Groß­handelsindex von 113,7 gegen 113,8 Proz. in der Vorwoche. Seit etwa fünf Wochen hat iich der Großhandelsindex kaum mehr verändert,«n Zeichen dafür, daß derTiespunttder Depres­sion in dieser Zeit für Deutschland wohl erreicht worden ist.

WeltmonopolfürKohleverfiüssigung Vaduz die Zuflucht des Internationalen Reingewinnes.

Liechtenstein , souveränes Fürstentum, nächst Monaco und San Marino der kleinste Staat Eurovae... 1« Ouadratkchnneter groß... 11600 meist katholische Ein- wohner die Verfassung de» Fürstentums ist konstitutionell­monarchistisch...«ine Staatsschuld fehlt.(Meyers Konoer- sationslexikoa.) Vaduz. Städtchen mit 1400 Einwohnern, ist der chauptort des Fürstentums Liechtenstein.(Daedeckers Schweiz .) Drei Staaten stehen seit Jahren in edlem Wettstrest um einen w wörtlichem Sinne goldenen Ruhmestitel, nämlich um die Welt- Meisterschaft des billig st en Vaterlandes für das internationale Kapital. Luxemburg , die Schweiz hier auch die einzelnen Kantone gegeneinander und Liechtenstein bemühen sich durch immer weiteren Abbau ihrer Kapitalsteuergesetzgebung und sogar durch Abgabe förmlicher Konkurrenzofferten, die Großverdiener der Welt davon zu überzeugen, daß sie bei chnen die ungenierteste Heimstatt der Erde finden. Kürzlich hat dabei das Fürstentum Liechtenstein einen entscheidenden Sieg errungen. In Vaduz wurde in da» Handelsregister nach englischem Recht die International hydrogenakion Patents Company. Limited, eingetragen. Was steckt hinter dieser internationalen Gesellschaft, die sich im Besitze von Hydrierpatenten befindet? Nach den Berichten der Fachpresie ist es der JG.-Farbenindustrie feit etwa 192S in ständig größer werdendem Maße gelungen. Kohl« zu verflüssigen. Als die ersten Nachrichten über diesen außerordent- lichen Triumph der chemischen Wissenschast an die Oeffentlichkest kamen, ging«in gewaltiger Jubel durch Deutschland . Man sah schon das Benzin aus der Steinkohle fließen, man kündete unser« zukünftige Unabhängigkeit von den dreimal verfl... Petraleumamerikanern an: Deutschland war wieder einmalin der Welt voran"'. In- zwischen hatte die JG.-Farbenrndustrie längst schon die Verbindung mit der berühmten und berüchtigten Standard Oll Company of New Jersey aufgenommen. Das Hydrieroeriahren wurde nicht mehr so sehr zur großindustriellen Verflüssigung der Steinkohle, sondern mehr zur möglichst restlosen Umformung von schweren Rohölen zu leichteren Petroleumprodukten, im besonderen also zu Benzin aus- gebaut. Die alten, sogenannten Craking-Verfahren holen aus dem Rohpetroleum höchstens bis zu 60 und 65 Proz. Benzin heraus, das neue Hydrierverfahren dagegen gewinnt bis bald 100 Prozent! Ende 1929 kam zwischen der deutschen JG.-Farbenindustrie und der amerikanischen Standard Dil Company ein endgültiges Bündnis zur Weltausbeutung der Hydrierpatente zustande. Man gründete eine neue Tockitergesellschaft zur Verwertung jener Patente, die Standard-JG.-Eompany: die Amerikaner übernahmen

den größeren Test der Aktien, der andere Teil fiel den Deutschen zu. Diese neu« gemeinsame Patentrechtsbesitzerin vergab Generallizenzen (Patentbenutzungserlaubnis),«ine für all« amerikanischen Petroleum- konzern«. eine zwefte für alle anderen Petroleuminteressenten der Welt, im besonderen für die europäischen. Das geschah natürlicher- weise durch Gründung von Aktiengesellschaften. Dasjenige dieser beiden neuen Unternehmen, an dem im besonderen auch der hollän- disch-englische Oelkonzern wie der englische Chemietrust betelligt sind, ist jene Gründung, die ihre geschäftliche Wahlheimat in Vaduz ge- funden hat. In chrem Direktorium sitzt auch ein Mann von der JG.-Farbenindustrie, Herr Dr. von Knieriem, Mannheim . Unser schwerprozentigen Patrioten sind ob dieser groß- artigen neuen Geschäftsorganisation zur Ausbeutung der ganzen Welt förmlich berauscht. DieDeutsche Bergwerks- zeitung" schreibt:Die Großzügigtest der Organisation besteht darin, daß ein neue» technisches Verfahren ohne di« Begründung einer besonderen Vorzugsstellung einer einzelnen Gruppe nicht nur der ganzen Well zur Verfügung gestellt wird, sondern daß auch die gesamte interessierte Weltindustrie zur gemeinsamen Westerentwick- lung herangezogen wird. Es Ist also ein ganz neuartiger Weg be- schrstten worden, und man könnte annehmen und wünschen, daß dieses Beispiel der Jnteressentenverknüpfung einer der wichtigsten Weltindustrien im Zusammenhang mst einem technischen Fortschrstt Schule machen würde." Da ist die lückenlose Weltmonopollsierung eines bedeutsamen Patents gelungen. Die glücklichen Besitzer vergeben in der ganzen Welt die Genehmigung zur Benutzung jener Patente gegen laufende Gebühr. Auf jedem Liter Benzin ruht eine Steuer, fte flieht. soweit Europa und die übrige außeramerikanische Welt in Betracht kommt, nach Vaduz . In allen jenen Landern, die den Inhabern der Hydrierpatente tribut- pflichtig sind, plagen sich die Regierungen mit Kriegs- schulden und Milliardenausgaben für di« Opfer des Weltkrieges, überall müssen die Massen hohe Steuerlasten tragen, aber der Reingewinn aus den Hydrierpatenten springt mst dem Federhaller als Lizenzgebühr, über die Grenze, ins Fürstentum Liechtenstein . Wohin werden von dort aus jene Millionen alljährlich wester fließen, welcher Steuererheber vermag sie wieder aufzufinden? Wie wäre es, wenn der Völkerbund sich einmal mit der Frag« beschäftigte, ob nicht ein kleinerWeltkrieg" gegen Liechten- stein die Kriegsschulden aller Länder verringern könnte? Dieser Krieg würde sogar ohne Rüstungsausgaben durchzuführen sein und braucht lein Menschenblut zu kosten! Kurt H einig.

Erfolge deutscher Konsumvereine. Der Verband ostdeutscher Konsumvereine E. L. hat die statistischen Ermittlungen für das Jahr 1930 abgeschlossen. Das Ergebnis stützt sich in allen Teilen auf die Jahresabschlüsse der angeschlossenen Genossenschaften. Die Mitaliederzahl betrug im Berichtsjahr 868 213, gegen 351 774 im Vorjahre: die Zunahme beträgt 4.7 Proz. Trotz der verminderten Kaufkraft der Mstglieder stieg der Umsatz auf 135 416 687 M. gegen 121 592 724 M. im Vorjahr. Der Umsatz weist demnach eine Steigerung um HR Proz. (im Vorjahr 19,49 Proz.) auf. In dem Umsatz ist der in den» i g«» neu Betrieben erzeugte Produktionswert mst 35 858 222 M. enthalten, der im Vorjahre 32 771 906 M. betrug. Von der finanziellen Entwicklung der Konsum- genossenschaften legen die Bllanzen Zeugnis ab. Unter den Aktiven betrugen die Betriebsbestände 25 271 353 M.(21 504 318 Mark), der Grundbesitz 39 757 981 M.(28 289 058 M.), die angelegten und verfügbaren Werte 31219 403 M.(28 339 345 M.) und die Forderungen 536 880 M., gegen 581 925 M. im Vorjahre. Die Passiven enthalten: Eigene Betriebsmittel(Geschäftsguthaben der Mitglieder und Reserven) 13 708 516 M.(11 619 740 M.). Grund- stücksschulden 3 551 110 M.(3 184 266 M.), Spareinlagen der Mst- glieder 67 951 768 M.(54 293 041 M.) und sonstige Verbindlichkeiten 5835 335 M.(4 429 631 M.). Die Konsumgenossenschaften des Verbandes ostdeutscher Konsum- verein« E. V., der die Genossenschaften der Provinzen Brandenburg und Grenzmark , Pommern , Ost- und Westpreußen einschließlich Stadtkreis Berlin umfaßt, haben bewiesen, daß st« auch in Krisenjahren starke Stützpunkte im Kampf um die Lebenshaltung der ihnen angeschlossenen Mitglieder sind und es ver- standen haben, stch ihr« preisregulierende Wirksamkeit zu erhallen. Gchuhexport bleibt stark. Der Außenhandel der deutschen Schuhindustrie Hai auch im laufenden Jahre sein« starke Aktivität aufrechterhallen können. Noch den setzt veröffentlichten Ausfuhrziffern für den Monat März belief stch die Einfuhr nach Deutschland auf nur 34 616 Paar gegen 96 289 Paar in dem entsprechenden Monat des Vor- fahre». Demnach ist die Einfuhr gegenüber dem März 1930 um 64 Proz. gesunken. Andererseits stellte sich die Ausfuhr im März auf 449 273 Paar, was gegenüber dem März 1930 nur einen geringfügigen Rückgang von 4 Proz. bedeutet. Noch günstiger sehen stch die Exportzifsern für das ganze Viertel- jähr vom Januar bis März 1931 an. In dieser Zeit betrug die Aus- fuhr von Lederschuhwerk 1 000 364 Paar, womit ste sich nahezu auf dem Stande des Vorjahres behauptet hat. Ein- geführt wurden in dem gleichen Zeitraum 241 783 Paar, was gegen- über der Zeit vom Januar bis März vorigen Jahres einer Steige- rung von 23,5 Proz. entspricht. Dem Werte nach stellte sich die Einfuhr im ersten Vierteljahr 1931 auf 2,03 Mill. Mark, der ein Ausfuhrwert von 8,64 Mill. Mark gegenübersteht. Der Außenhandel der deutschen Schuhindusttie ist also ungeachtet aller Absatzschwierigkeiten mit einem Ausfuhr- überschußvon6,61 Mill. Mark stark aktiv geblieben. Dieses Ergebnis ist zweifellos erfreulich. Es sollte aber auch den Schuh- fabrikanten zeigen, daß die Durchdrückung ihrer Forderungen auf Zollerhöhungen für die Schuheinfuhr unter diesen Verhältnissen nach Deutschland ein überaus törichtes handelspolitisches Experiment darstellt. 'U&rdauujigAwyb, unedaöy&eSz Brot