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Der 1. Mai in Spanien .

Die Regierung für die Forderungen der Arbeiter. Madrid , 2. Mai. ( Eigenbericht.)

Der Ministerpräsident der provisorischen Regierung empfing anläßlich des 1. Mai eine Abordnung der spani schen Gewerkschaften, die ihm bestimmte programmati­sche Forderungen der spanischen Arbeiterschaft unterbreitete. Bom Balkon des Ministerpräsidiums aus erklärte Präsident Zamora später gegenüber einer vieltausendföpfigen Menschenmenge, daß die provisorische Regierung bereits einen großen Teil der Forderungen der Arbeiterschaft erfüllt habe und andefe noch erfüllen werde. An der Spize der Maidemonstranten marschierten sämt liche sozialistischen Minister und der Bürgermeister Don Madrid.

Tote der Maifeier.

In Spanien und in Polen .

Madrid , 2. Mai. ( Eigenbericht.)

In Spanien , wo der 1. Mai als gesetzlicher Feiertag begangen wurde, fam es in Bilbao und Barcelona zu blutigen Zusam­menstößen. In Bilbao gerieten Demonstranten mit der Polizei zusammen; 23 Personen wurden zum Teil schwer verlegt. In Barcelona fam es zu Zusammenstößen zwischen radikalen Elementen, Syndikalisten und der Polizei. Hier waren drei Tote und acht Verletzte die Opfer.

Warschau , 2. Mai. ( Eigenbericht.)

In Warschau hatte die Polizei zwei Panzerautos mit Maschinen­gewehren in Bereitschaft gestellt. Bersuche der Kommunisten, die Demonstrationszüge der Sozialisten zu stören, wurden von den Drd­nern überall bereits im Reime erstict. Dagegen fam es zwischen Kommunisten und der Polizei wiederholt zu Schießereien, bei der ein Beamter verletzt wurde.

In drei kleineren Ortschaften Kongreßpolens wurden bei zu­fammenstößen zwischen der Polizei und Kommunisten vier Ber sonen, Demonstranten und Polizisten, getötet.

Maffenverhaftung in Paris .

Paris , 2. Mai. ( Eigenbericht.)

Von den am 1. Mai verhafteten 1444 Personen wurden 21 in Haft behalten und werden sich verschiedener Bergehen, hauptsächlich Widerstandes gegen die Staatsgewalt und verbotenes Waffentragen zu verantworten haben. Von den verhafteten Ausländern sind 25 ausgewiesen worden.

In Belfort wurde die sozialistische Maifeier von Kom munisten gestört. Als die Kommunisten versuchten, mit Bier­flaschen und Stühlen bewaffnet, die Tribüne zu stürmen, tam es zu einer heftigen Schlägerei. Ein Kommunist erfitt einen Bein­bruch, zwei sozialistische Stadtverordnete wurden am Kopf verlegt. Prügelei in Bern .

Bajel, 2. Mai.

Am Freitagabend fam es in Bern zu einer großen Schlägerei zwischen Hamburger 3immerleuten und Kommunisten. Die Hamburger hielten in ihrem Lotal zusammen mit anderen Sozia listen eine besondere Maifeier ab. Einige Kommunisten drängten fich dazu, wurden aber vom Birt aus dem Lotal gewiesen. Bon der Stadt her tamen in diesem Augenblid noch andere Zimmer leute, die zur Feier wollten. Sie stießen auf die Kommunisten und es enimidelte sich eine Messerstecherei, bei der ein Kommunist schmer verlegt wurde und eine Reihe anderer Teilnehmer mehr oder minder leichte Verlegungen davontrugen. Die Polizei nahm 15 Berhaftungen vor.

Ende der Madeira - Revolte. Die Aufständischen haben sich tampflos ergeben.

Ciffabon, 2. mai

Der Ministerpräsident hat von dem an Bord des Kreuzers Carvalhao Araujo vor Madeira befindlichen marine miniffer ein Telegramm erhalten, in dem bestätigt wird, daß sich die Aufständischen angesichts der überlegenen Stärke der Re­gierungstruppen und um ein Blutvergießen zu vermeiden, bei dem die Bevölkerung in Mitleidenschaft gezogen worden wäre, er­geben haben.

Der Marineminifter erklärt in feinem Telegramm außerdem, er habe verlangt, daß sich die Aufständischen den Behörden unter­werfen, die vor dem Aufstandsversuch in Madeira zuständig waren. Et habe die Einstellung der Feindjeligkeiten ange­ordnet und benötige daher feine weiteren Truppen und auch kein

weiteres Material.

Wie die Uebergabe erfolgte.

London , 2. Mai.

Zu der Uebergabe der Aufständischen in Madeira berichten die Londoner Blätter, daß es den Regierungstruppen am Sonnabend gelungen war, eine weitere Abteilung auf der Ostseite der Insel zu landen. Zwei Gruppen hatten sich bereits am Mittwoch auf der Westseite festgesetzt. Den gemeinschaftlichen Anstrengungen aller Ab­teilungen gelang es, einige beherrschende höhenzüge zu nehmen und so die Aufständischen abzuschneiden, die sich dann er­gaben. Eine amtliche Erklärung aus Lissabon besagt, daß nunmehr auch die Stadt Funchal von den Aufständischen den Regie­rungstruppen übergeben worden ist. 300 englische See. soldaten und Matrosen bemachten während der militärischen Operationen die neutrale 3one, um das Leben der Ausländer zu schützen.

Englischer Flottenbesuch beschlossen.

Unter Führung eines Gfagerraf Kämpfers. London , 2. Mai. ( Eigenbericht.) Die britische Admiralität teilt amtlich mit, daß auf Einladung der deutschen Regierung die beiden Schlachttreuzer Dorsetshire" und Norfolk " vom 4. bis 11. Juli den deutschen Hafen Riel besuchen werben. Die Schiffe werden zu der angegebenen Zeit aus der Ostsee zurückkehren, wo einz Sommerübung ihres Geschwaders stattfindet

Die deutsche Einladung ist offiziell, der Bejudy jedoch, wie die englische Admiralität betont, in offiziell, jo taß ein großer Empfang unterbleiben fann und auch ein Gegenbesuch nicht unbedingt notwendig sein wird. Die Dorsetshire" und Nor folt" find 10 000 Tonnen- Schiffe neuesten Stils. Sie sind 1930 vom Stapel gelaufen. Der Kommandant der Kreuzer ist omiral Astley Rushton, der sich nad) den damaligen britischen Heeres berichten in den Seeschlachten von Jütland , Helgoland und an der Doggerbant befonders ausgezeichnet hat. Nach der Schlacht am Stagerrat murde er megen seiner Berdienste um die englische Flotte zum Kapitan ernannt,

EHRENTAFEL Unseren rauhen Kämpfern gewidmet

"

Nilges 14 mal vorbestraft Diebst Rehrmann 3. Aumeier 2- Reschmann 3 Körner'

Unter Rauhen Kämpfern".

Fünf Jahre bist du nun schon in der S2. und haft immer noch keinen Poften?" Ija, ich bin nicht vorbestraft genügend."

биллинол

Befehl

Die große Enttäuschung. Goebbels:

Goebbels

hu hu und ich dachte, Hindenburg wollte mich mit der Kabinettsbildung beauftragen

-

FRO

Flaggensfandal in Meißen. ,, Immer in den Dred mit der Trifolore! Die Regierung wird sie schon nachher reinigen müffen!"

3mmer im Trimoli. ,, Nanu, so fröhlich?!"

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Wir feinern unsere

großen Boltsbegehrfiege in Lippe und in Preußen."

,, Aber das waren doch gar keine Siege!" wir können fie doch immerhin feiern!"

-

Run,

Zehn Jahre Akademie der Arbeit.

Festansprache von Minister Grimme.

Frankfurt a. M., 2. Mai.

Die Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt a. M. begeht am heutigen Tage das Fest ihres zehnjährigen Bestehens. Aus diesem Anlaß fand heute vormittag in der Aula der Univerfi. tät eine akademische Feier statt, an der der preußische Kultus, minister Dr. Grimme, Bertreter der Stadt Frankfurt und der fchen Gewerkschaftsbundes, sowie die Hörer und Professoren der in Frankfurt anfäffigen Behörden, Bertreter des Augemeinen Deut

Akademie teilnahmen.

aus:

Kultusminister Dr. Grimme führte in seiner Ansprache u. a.

Aus dem bescheidenen einen Jahr, das zwischen dem preußischen Staat und den Spizenverbänden der Arbeiter, Angestellten und Beamten als Brobezeit eines Bersuches bei der Gründung vereinbart wurde, sind deren zehn eines festen Gefüges geworden. Und es ist eine preußische, eine deutsche, Hoffnung, daß diese erste zweistellige Sahl einst durch eine dreistellige wird abgelöst werden fönnen.

Heute fann man mit Dank und Stoz ausfprechen, daß die Aka­demie der Arbeit wegen ihrer Zielfehung sich aus dem gesamten Bildungsleben unferes Boltes nicht mehr wegdenten läßt,

faltung tommen zu lassen, und die Kräfte zur richtigen Anwendung gemäß ihrer inneren Berufung. Und troß der Bejahung des Willens zum Aufstieg gilt nun dennoch auch das zweite: daß es, auf den Bersönlichkeitswert hin gesehen, für den einzelnen nicht darauf an fommt. Saß er auffteigt, fondern daß er feststebt

Den Wert des Menschen macht nicht, daß er ewig flettert, fondern daß er einen Standort hat, einen gesicherten Standort im Raum der Wirtschaft, im Bereich der Ethit und in der Welt des Geistes.

Ind daß es nicht sein Ein und Alles ist, über den Beruf, in dem er durchbringen. Das ist ein Ziel, das hier erkannt ist und um das steht, hinauszubringen, sondern diesen mit seinem Menschsein zu fich hier alle Bildungsarbeit gruppiert. Hier ist dem einzelnen, menn er erfaßt, morauf es antommt, nicht 3med der Arbeit, pas zu werden und auf der Stufenleiter der Berufe über andere sich

emporzuschwingen. Hier heißt das Grundgefeß der Bildungs

arbeit: Sorg, daß nicht dich die Umwelt, sondern daß du die Um­melt haft. Und seiner Umwelt ist nur Herr, wer sie mit seinem Blid durchdringt und so den Schnittpunkt bemußt erfaßt, auf den er sich in dieser Welt gestellt sieht. Dadurch, daß hier dies Ziel, das aller Bildungsarbeit Wesensziel ist, erfaßt wird, daß es gilt, in jedem Menschen die Begegnung herbeizuführen zwischen seinem eige nen Sein und den Gesezen der Wirklichkeit, die ihn umgibt, dadurch ist hier ein Stück der Bildungsarbeit deutscher Zukunft vorweg ver­der Minister, die Idee der Bildung nicht verkauft an das Berech wirklicht. Und so haben Sie hier, meine Damen und Herren, schloß

um so weniger, als diese Akademie über sich selbst hinaus weist, in den fünftigen Zentralpunkt des Bildungswesens der werdenden deutschen Nation überhaupt. Dieses Große, dieses Bedeutungsvolle dieses in die Zukunft Borstoßende, das mit unserer Akademie in die Bildungswelt hineingestellt worden ist, liegt darin, daß hier endlich einmal und von der Wurzel aus Ernst gemacht wird mittigungsibol. der Einsicht, daß es ein bildungsfremder und den Bildungsgedanken umbiegender Zweck ist, wenn man die Bildung in den Dienst des Aufstiegwillens stellt. Also, fortan Berzicht auf die Parole des Auf­stiegs? Gerade das Gegenteil ist richtig. Ganz sicher, Aufstieg! Nur tun wir gut, zmeierlei zu unterscheiden.

Gerade um der Möglichkeit des Aufstiegs willen muß das Bildungswesen demokratisch durchgeformt sein,

das ist das eine. Und dann sollte es Gemeingut der Nation fein, daß es ein Nationalverbrechen ist, wenn man nicht alles tut, um Berte, wo immer sie auch teimhaft angelegt fein mögen, zur Ent

Bayern und das Reich. Bergleichsverhandlungen über die Steuervereinheitlichung gescheitert.

Hier lernt man nicht, damit man mehr" wird, sondern damit man wesentlicher werde.:

Und wenn durch mich der Freistaat Preußen Ihnen allen, die Sie zu diesem Werte stehen, für etwas Dant zu sagen hat, dann ist es für dies Ihr Handeln aus der Einsicht, daß Träger der Idee der Bildung nur der Mensch ist, der seine wie immer gearteten Funk­tionen in der Gesellschaft nicht nur ausübt, sondern sie erfaßt in ihrer Bezogenheit auf das Gesamtgefüge der Wirklichkeiten um ihn, und der sich dadurch an seinem Ort verwurzelt und somit feststeht in Beruf und Bolt und Welt.

Anstoß, fielen ungeachtet seines hohen Alters über ihn her und schlugen nach schmeren Mißhandlungen im Lofal und noch auf der Straße auf ihn ein. Mit mehreren Rippenbrüchen wurde Hoheisel dann sich selbst überlassen. Sein Zustand ver­fchlimmerte fich noch durch eine dazukommende doppelseitige Lungen­Vor dem Staatsgerichtshof schwebt eine Klage Banerns entzündung, die ihn bis Mitte Februar bettiägerig machte. Als gegen das Deutsche Reich in der Angelegenheit des Täter hatten sich drei Aufständische und als Anstifter ein Reserve. Steuervereinheitlichungsgefeßes, das in der Not pffizier vor dem Landgericht zu verantworten. Der Staatsanwalt berordnung vom 1. Dezember v. 3. Aufnahme gefunden hat. Im beantragte eine strenge Bestrafung. Der Verteidiger behauptete, Rahmen dieses Verfahrens vor dem Staatsgerichtshof fanden unter dem Geschädigten sei schon dadurch geholfen, daß der Staatss Vorsiz des Reichsgerichtspräsidenten Dr. Bumte Bergleichsanwalt fich feiner Sache angenommen habe! Es müßten auch verhandlungen zwischen Vertretern der Reichsregierung und die llebergriffe gegenüber der polnischen Minderheit in Deutsch­der bayerischen Staatsregierung statt. Wie wir hören, haben bleje Oberschlesien in Betracht gezogen werden. Hoheisel habe provo Bergleichsverhandlungen zu feinem Ergebnis geführt. Dem ordentlichen Verfahren vor dem Staatsgerichtshof dürfte da- iert, und alle Beteiligten seien betrunten gewesen. Das Bericht schoß fich der Auffassung des Berteidigers an und sprach nach wohl Fortgang gegeben werden. die vier Aufständischen frei, weil es der Ansicht war, daß Hoheisel durch sein Berhalten die Aufständischen provoziert hätte!!

Polnische Nazijuſtiz. Freisprechung von Terroristen.

Kattowiß, 2. Mai.

Sir Melville, Mitglied der Labour Party und des Unterhauses, ift im Alter von 46 Jahren gestorben. In der zweiten Arbeiter. Der bejahrte Tischlermeister Hoheisel hatte sich zur Zelt besregierung war Melville ein Jahr lang Juftigminister. Damals Wahltampfes in einem Kattowiger Lofal mit Bekannten über biete er sein Amt wegen Krankheit nieberlegen. Die Arbeiterpartei perliert in Melville einen großen Juristen und einen ihrer fähigsten Zerrorfälle unterhalten. Daran nahmen ufänbijge Röpfe