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Heute 14 Uhr: Maijugendtag! Volkspark Rehberge

nahe der Müller- u. Seestr.( Wedding )

Eröffnungsfeier im Stadion, 14 Uhr: Spiel, Sport, Volkstanz, Massenaufführung., Schlußkundgebung, 18 Uhr. Redner M. Westphal Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde. Freie Gewerkschaftsjugend. Freie Angestellten- Jugend. Jugendgruppen der Arbeitersportler. Sozialistische Arbeiter- Jugend.

Die Maifeier in Spandau .

Wuchtige Demonftrationen der Spandauer Arbeiterschaft.

In der Arbeiterstadt Spandau wurde der Maifeiertag besonders würdig und eindrucksvoll begangen. Die Sozialdemokratie, die freien Gemertschaften und die Arbeitersportverbände hatten zu zwei Kundgebungen aufgerufen, die zu riesigen, wuchtigen Demon­strationen für die sozialistischen Ziele murden. Am Bormittag bewegten sich große Massenzüge durch die Stadt, die auf dem weiten Rathausvorplatz zusammentrafen. Hier sprach zu den Tausenden Genosse Karl Litte. Not, Elend und Knechtschaft seien die Merkmale der Vorkriegszeit gewesen. Weder Koalitionsrecht noch die sonstigen, mit großen Opfern erfämpften sozialen Rechte, habe es gegeben. Die Krise, die Deutschland durchschüttle, sei keine Krise der Staatsform. Wo ist, so fragte Litte, die so viel gerühmte private Initiative der Kapitalisten? Ueberall, wohin wir schauen, sehen wir das Versagen, der Kapitalismus . Ein System, das nur noch durch ein ungeheures soziales Elend lebensfähig ist, habe das Recht auf Existenz verwirft. Der Redner rief die Arbeiter und Angestellten auf, gemeinsam mit der Partei und den Gewerkschaften den Kampf aufzunehmen für die großen Ziele der Bewegung und für die Durchführung der 40- Stunden- Woche. Die eindrucksvolle Kundgebung murde nach Schlußmorten des Kreisvorsitzenden Guth mit dem gemeinsamen Gesang der Internationale geschlossen. Am Nachmittag versammelten sich dann die Spandauer Ar­beiter und Angestellten in dem besonders ausgeschmückten Spandauer Stadion, wo die Maifeier völlig neuartig, besonders würdig vor sich ging. Hunderte von Mitwirkenden bevölkerten den grünen Rasen. Ihre mustergültigen Vorführungen wurden begleitet von Konzertdarbietungen, Sprechchoraufführungen und Massenchören. Besonders bei den Fahnenaufmärschen und Massenfreiübungen bot das Stadion ein farbenfreudiges, lebendiges Bild. Die Rede hielt hier Genosse Franz Künstler. Auch er beschäftigte sich mit dem Versagen des Monopoltapi talismus, der mit den Pro­blemen unserer Zeit nicht mehr fertig merde. Daneben hatte er in den Mittelpunkt seiner Rede die Kritik an dem Stand der. Ab­rüstungsfrage gestellt. Europa starre heute in Waffen, und wenn es gelingen würde, mur ein Drittel jener gemaltigen Milliarden­simmen, die alljährlich für Rüstungszwecke in Europa vertan wür den, für kulturelle Zwecke dienstbar zu machen, wäre ein gewaltiger Schritt vorwärts getan. Der Vorsitzende der Berliner Partei organisation grüßte zum Schluß unsere unterdrückten Arbeitsgenossen in den Diktaturländern und beglückwünschte das spanische Proletariat zu seiner Befreiung. Die einzigartige Maifeier, wurde beschlossen mit einer Ansprache des Kreisvorsitzenden Adolf Guth, in der er zur Einigkeit, Bachsamkeit und Entschlossenheit aufrief.

Die Arbeiter Laienspieler in Lichtenberg . In der Reihe der sozialdemokratischen Maiveranstaltungen hatte die Feier der Lichtenberger Parteigenoffen durch die Mit wirtung des erst seit sechs Wochen bestehenden Arbeiters Laienspieler- Verbandes eine besondere Note. Der Maiprolog der Kinderfreunde und die Revue der Arbeiterjugend ,, Wo bleibt der zweite Mann" sowie des Verliner Volkschors fanden reichen Beifall. Genoffin Paula Kurgas sprach in ihrer Festrede über den Gedanken des 1. Mai und über seine heutige besondere Bedeutung für die Arbeiterschaft in der Zeit der schwersten Wirtschaftskrise. Dann ging das mit Spannung er wartete Maifestspiel von Friedrich Wendel Der Marsch der roten Fahnen" als Erstaufführung über die Bühne. Wir haben über den Inhalt des Werkes bereits berichtet.

Am Zuchthaus vorbei.

Ein Student als Posthelfer vor Gericht.

Der 26jährige Student F. fand neulich vor dem Schöffen-| Tafel Schokolade. Damit beginnt es. Er prüft seitdem syste­gericht einen milden Staatsanwalf und unter dem Vorfih des Landgerichtsdirektors Arndt verständnisvolle Richter.

Der Sohn eines Oberingenieurs in einer mitteldeutschen Stadt soll gleich seinem Vater Ingenieur werden. Nach dem Gymnasium besucht er die Technische Hochschule in Berlin und Braun fchweig, betätigt sich äußerst attiv in der Studentenschaft, führt auch ein flottes Studentenleben, macht Schulden und zieht den Zorn seines alten Herrn" auf sein Haupt. Der Monatswechsel wird ihm entzogen, mit dem Studium ist es vorläufig aus, der junge Mensch kehrt in das Elternhaus zurüd. Der Vater versucht nun ein zweites Mal, wenn auch etwas verspätet, seine Erziehungskünfte an dem mißratenen Sohn. Er bringt ihn als Arbeiter in einem großen Wert unter, nimmt ihm fast seinen ganzen Wochenlohn ab und wacht darüber, daß er abends zeitig zu Hause ist. Daß dieses väter­liche Regime dem jungen Menschen, der die Burschenfreiheit in vollen Zügen genossen hatte, im höchsten Maße mißfällt, ist meiter nicht verwunderlich. Der junge Mann schüttelt den Staub seiner Heimat stadt von seinen Füßen und begibt sich ohne einen Pfennig Geld nach Berlin . Er hat Glück. Es dauert nicht lange, da erhält er die Stellung eines Postaushelfers mit einem Monats­lohn von 120 Mark. Der Postaushelfer F. hat von der schönen Burschenherrlichkeit her Schulden. Es ist Ehrensa che, fie müssen abgezahlt werden, die 120 Mart reichen nicht. Wenn die anderen Stullen aßen, knurrte mir der Magen, ich schlich mich mit unter des Abends, vor Erschöpfung, unfähig, mich auf den Beinen zu halten, an der Mauer entlang nach Hause", sagte der Angeklagte vor Gericht; ob das der Fall war, fonnte nicht nachgeprüft werden. Wie dem auch sei, eines Tages entdeckt er in einem Briefe eine

bären im Bärenzwinger aus. Schon für den Mai fönnen die neuen verbilligten Monatsfarten gekauft werden, deren Preis für Ermachsene 12 Mart und für Kinder bis 16 Jahren 6 Mart beträgt. Diese neuen Karten können an jedem Tage gelöst werden. Sie gelten dann vier Wochen lang und berechtigen zu jederzeitigem Eintritt. Für das sehenswerte Aquarium find I ah resdauerkarten neu eingeführt, die 10 Mart für Erwachsene und 5 Mart für Kinder bis zum 16. Lebensjahr fosten. Die Völkerschau der Lippen­negerinnen vom Stamme der Sara- Kaba ist auch am nächsten Sonn­tag von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Stündlich finden Vorstellungen dieser grotesken Truppe mit erläuterndem Vortrag statt.

" Jäger" und" Flora" kommen.

" Zentrum" muß gehen.

Am heutigen Sonntag, 8 Uhr vormittags, werden die Vermitt­lungsstellen mit Selbstanschlußbetrieb Jäger und Flora in Be trieb genommen. Zum gleichen Zeitpunkt wird die Handver= mittlungsstelle außer Betrieb gesetzt. Die neuen Ver­mittlungsstelle Zentrum außer Betrieb gesetzt. Die neuen Vermittlungsstellen übernehmen einen Teil der Anschlüsse der Vermittlungsstellen Hansa, Merkur und Moabit somie alle Anschlüsse der Vermittlungsstelle Zentrum. Es empfiehlt sich, vor jedem Anruf eines Teilnehmeranschlusses der Vermittlungsstellen Der Arbeiter- Laienspieler- Verband, der seine Arbeit durch die Hansa, Merkur und Moabit im Fernsprechbuch nachzusehen, ob der Mitwirkung der Sozialistischen Arbeiterjugend und der Gewerk Teilnehmer etwa eine neue Anschlußbezeichnung erhalten hat. Das schaftsjugend fomie des Reichsbanners und des Berliner Volfschors Einsehen des Fernsprechbuches ist diesmal zur Bermeidung von Be auf eine breite Basis gestellt hat, konnte mit dieser Erstaufführung triebsschwierigkeiten und sonstigen Unzuträglichkeiten für den Sprech einen schönen Erfolg buchen. Lananhaltender Beifall lohnte ihm verkehr besonders wichtig, weil von der Umschaltung zahlreiche dankend die aufgewendete Mühe. Leider konnten dieser Ver­Banten und andere Großbetriebe sowie viele Reichs= anstaltung viele Lichtenberger Parteigenossen nicht beiwohnen. In und Landesbehörden, Gesandtschaften usw. betroffen dem Saal drängten sich bald an über 800 Genossen und durch werden, die zum Teil über ausgedehnte Nebenstellenanlagen ver­seine polizeiliche Absperrung konnte einer großen Zahl fein Einfügen und auf glatten Gesprächsabfluß besonderen Wert legen. laß gewährt werden.

Heufe billiger Sonntag im 300. Der heutige Sonntag ist im 300 billiger Sonntag. Der Eintritt kostet für Erwachsene nur 50 Pf., für Kinder unter 10 Jahren 25 Pf.; dieselbe Ermäßigung gilt für das Aquarium. Besondere Anziehungsfraft üben jetzt die Fütterungen der Seelöwen, der Seehunde und der See- Elefanten in dem neuen prächtigen Becken, ferner zwei muntere kleine Braun

Hordseebad

Borkum

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Parteigenossen, zum Sängerfest!

In der Woche vom 3. bis 10. Mai feiern die Berliner Arbeitersänger das 40jährige Bestehen ihrer Organi­fation. Wir bitten alle Genossinnen und Genossen, sich an den Veranstaltungen des Bundes zu beteiligen. Am 10. Mai sollten alle Parteimitglieder das große Sängerfest im Neuköllner Stadion besuchen. Genosse Landtagspräsident Friedrich Bartels hält die Festansprache.

Sozialistische Schüler werben.

In der Aula des Oberly zeums in Pantom veranstaltete. die Gruppe Pantom der Sozialistischen Schülergemeinschaft eine Feierstunde zum Beginn des neuen Schuljahres. Ein frischer Junge sprach Begrüßungsworte zu den zahlreich erschienenen Alten und

Das schöne, grüne Eiland Jungen und forderte die Schüler auf, sich der Sozialistischen Schüler

Ozonreiches

gemeinschaft anzuschließen. Die Förderung der neuen Schule muß von der Gemeinschaft der sozialistischen Schüler gegen die Pauker" vertreten werden. Oberschulrat Dr. Gaede begrüßte es freudig,

Hochsee- Klima daß die Jugend heute es als ihre Aufgabe betrachtet, mitzuarbeiten

an der neuen Schule. Die Schule der Zukunft soll eine wirkliche

Tageskursteuer, Kinder bis 12 Jahre frei Arbeitsstätte der jungen Menschen sein. Der Lehrer als Mittler

Pauschalikuren

Prospekte durch die Badeverwaltung

und Führer zur Gesellschaft der Erwachsenen muß eine Atmosphäre des Bertrauens schaffen. Ehe mir das Gefühl der Rechtsunsicherheit nicht aus der Schule herausbringen, kann von einer demokratischen

Ein Fall, wie er jeden Tag vorkommt!

matisch den Inhalt der Briefumschläge, findet er Geld, so eignet er es sich an. Seine Vorgesezten merken nichts von seinem Treiben. Im Gegenteil, fie sind mit seinem Diensteifer äußerst zu= frieden; er reißt sich förmlich nach Arbeit. Als sein Kommilitone, mit dem er zusammen wohnte, eines Tages gesprächsweise den Fall eines schwerbestraften Postbeamten erwähnte, meint er: Der wird die Sache wohl sehr dumm angestellt haben. Wenn ich das machte, so täte ich es bestimmt geschickter." Der Kommilitone ahnte damals nicht, wie F. es bereits seit Monaten mit den ihm anvertrauten Briefen trieb. Bald sollte er es aber erfahren. Ein von ihm lange erwarteter Brief wollte und wollte nicht eintreffen. Ob der F. ihn nicht vielleicht bei sich verbummelt hat? Er geht zu ihm auf die Bude, sucht in seinen Sachen und entdeckt zu seiner Bestürzung etma 100 geöffnete und nicht abgelieferte Briefe. Der Staatsanwalt mollte in dem Beiseiteschaffen von Briefen nicht eine Vernichtung von Urkunden, sondern bloß ein Unter­drücken sehen und beantragte sechs Monate Gefängnis. Das Ge­richt fand einen anderen Ausweg. Es war der Ansicht, daß der An­geflagte als Bostaushelfer die Beamteneigenschaft nicht besessen habe, daß er keine Dienstgeschäfte wahrgenommen habe, und daß die Arbeit, die er geleistet, auch jeder gewöhnliche Angestellte zu leisten in der Lage gewesen wäre. So kam das Gericht zum Urteil: sechs Monate Gefängnis. Diese Auslegung des Schnell­schöffengerichts wird man nur begrüßen können. Mehr als einmal sind bereits Postaushelfer unter den gleichen Umständen zu Zuchthaus verurteilt worden. Es hätte also auch da eine Möglichkeit gegeben, die Leute vor dem Zuchthaus zu bewahren. Man soll in Zukunft nicht sagen dürfen: diesmal handelte es sich aber doch um einen Studenten.

Schule nicht die Rede sein. Und erst in der sozialistisch organisierten Gemeinschaft kann die Schule sich organisch in den Gesamtprozeß der Arbeit eingliedern. Der Sprechchor Karl Hahn trug einige Chöre vor, Rezitationen und gemeinsame Gesänge rundeten das Programm des gelungenen Abends ab.

11. Mai 1931 veranstaltet das Jugendamt Prenzlauer Berg in der Ausstellung von Kinderzeichnungen. In der Zeit vom 8. bis stellung von Aula des Verwaltungsgebäudes, Danziger Straße 64, cine Aus­Kinderzeichnungen der städtischen Kinder­heime. Die Ausstellung ist geöffnet an den Wochentagen von 10 bis 20 Uhr, am Sonntag, dem 10. Mai, von 10 bis 15 Uhr. Die Ausstellung ist ein Bersuch, die Kinderzeichnungen als Hilfsmittel zur Erkenntnis des findlichen Erlebnisses auszuwerten.

Seinen 90. Geburtstag beging dieser Tage der Arbeiter Wil helm Wobersin, der in der Petristraße 15 wohnt. Der Greis, einer der ältesten Veteranen, der die Feldzüge 1864, 1866 und 1870 bis 1871 mitgemacht hat, lebt in recht dürftigen Verhältnissen.

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