Nr 204» 4S Jahrgang 3» Sonniag> Z. Mai-l93il
Teuerung gegen den Index. Lebenshaltungsindex im April.— Senkung nur nominell.
Das Statistische Reichsamt teilt mit:„Die Reichsind« xziffer für Lebenshaltungskosten(Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und sonstiger Bedarf) beläuft sich nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamtes für den Durchschnitt des Monats April auf 137,2 gegen 137,7 im Vormonat. Der Rückgang beträgt somit 0,4 Proz. Es sind zurückgegangen die Indexziffern für Er- näyrung um 0,3 Prog. auf 129,2, für Wohnung um 0,2 Proz. auf 131,6, für Heizung und Beleuchtung um 0,7 Proz. auf 149,3. für Bekleidung um 0,6 Proz. auf 141,6, für sonstigen Bedarf um 0,2 Proz. auf 185,1. In der Gruppe Ernährung sind die Preisrückgänge für Eier, Milch und Butter somie für Fleifchwaren durch das Anziehen der Preise für Gemüse, Kartoffeln und Brot zum Teil ausgeglichen worden. Die Wohimngsmiet« hat infolge von Veränderungen in den Zuschlügen zur Grundvermögenssteuer in einzelnen Gemeinden im Reichsdurchschnitt etwas nachgegeben. In der Indexziffer für Heizung und Beleuchtung haben sich die Sommerrabatte für Heizstoffe aus» gewirkt.� ♦ Die vom Reichsstatistischen Amt für den Monat April heraus- gerechnete Ermäßigung des Tcuerungsindex bedeutet keine V e r- b l l l i g u n g der Lebenshaltung. Darüber muß man sich gerade jetzt klar werden, wo es um die Verbilligung des B r a t- Preises geht und das Reichsernährungsministerium der Oeffent- li hkeit die Verteuerung von Hülsenfrüchten. Schmalz, Speck usw. durch eine unnötige Zollmacherei zumutet. Der Lebenshaltungsindex ist rechnungsmäßig aller- dings im Monat April um 0.4 Proz. gefallen. Vergleicht man die Ermäßigung des Index m>t den Vormonaten, dann müssen wir feststellen, daß sich der Rückgang von Monat zu Monat verkleinert. Die Ermäßigung machte im März gegenüber dem
Februar noch 0,8 Proz. aus. Sie ist im April gegenüber März auf 0,4 Proz. gesunken. Bedenklicher erscheint die Zukunft und die Auswirkung der ganzen Preissenkungsaktion, wenn man den wichtigen Ernäh- rungsindex näher ins Auge faßt. Der Ernährungsindex hat sich im März gegenüber dem Februar nicht weniger als um 1,1 Proz. (von 131 auf 129,6) gesenkt: die Senkung im April gegenüber März beträgt nur 0,3 Proz.! Hier tritt bis Verlangsamung des ganzen Prozesses noch deutlicher in Erscheinung. In der Praxis dürften die Dinge so liegen, daß die Verteuerungen die Verbilli» gungen schon überwiegen. Die gegenwärtige Jahreszeit bedingt eine Verbilligung für Butter, Milch und Eier. Soweit diese Verbilligung nicht durch Preisabmachungen(wie bei der Milch) ge- hemmt wird und in Erscheinung getreten ist, w'rd sie durch Ver- teuerung der Preise für Gemüse, Kartoffeln und Brot ausgeglichen. Auch der Bekleidungsindex dürfte steigende Tendenz zeigen, wenn die Manie der Textilfabrikanten, die sich eben zeigenden Belebungen in der Textilindustrie zu Preiserhöhungen auszunutzen, um sich greift. Anderseits ist dieses Mal der ganze Index durch den Heizungs- und Beleuchtungsindex beeinflußt worden, der um 0,7 Proz., von 150,3 aus 149,3 zurückgegangen ist. Hier wirken sich die billigeren Sommerpreise für Heizstoffe aus. Immer- hin beträgt hier die Senkung 0,7 Proz. gegenüber einer Senkung von 0,4 Proz. im Gesamttndex. Die billigeren Heizstoffe kann man aber nur im Sommer(Sommerrabatte) kaufen. Mit dem beginnen- den Winter treten die höheren Kohlenpreise wieder in Kraft, woraus zu folgern ist, daß die vom Reichsstatistischen Amt errechnete Senkung de» Gesamiindex vielfach keine echte Senkung ist. Man kann heute schon sagen, die Experimente des Er- nährungsminister» und die unentschlossene und zögernd« Haltung der Regierung in der Brotverbilligungsfrage haben die Ermäßigung des Lebenshaltungsindex gestoppt.
-122-1 Millionen Mark Zölle. Die Lebensmittelzötte beiragen 25 Prozent des Einfuhrwerts!
Die deutschen Zollerträge«rreickten im Jahre 1980 den Rekordbetrag von 1221 Millionen Mark, obwohl sich die Wareneinsuhr um mehr als 3 Milliarden Mark vermindert ke. Wenn im Jahre 1929 der Anteil der Zcllerträg« am Wert . r Wareneinfuhr nur erst 8 Proz. betragen hatte, so waren es im vergangenen Jahre nicht weniger als 12 Proz. Am stärksten sind Lebensmittel und Getränke mit Zöllen belastet gewesen: hier betrog der Anteil der ZallerlrLge am Elnfnhrwerl in den Zahren 1927 nad 1928 je 17 Proz.. im Zahn 1929 bereits IS praz. und im vergangenen Jahre nicht weniger all 25 proz. Unverändert geblieben ist dem prazentualen Anteil nach lediglich die Zollbelastung industrieller Erzeugnisse. Der Rückgang des hier eingetretenen Zollertrages entspricht ziemlich genau der Verminde- rung der Einfuhrwerte, so daß die Zölle wie in den vorhergehenden Iahren bei dieser Gruppe im Durchschnitt 8 Proz. des Einfuhr- wertes ausmachten. In welchem Umfang die Zölle im Vergleich zur Vorkrkegszett in ihrer Bedeutung für die Reichsfinanzen gewachsen sind, zeigt die nachfolgende Uebersicht Es ergibt sich aus ihr, daß die Zollbelastung j e K a p f der Bevölkerung heute etwa doppelt so groß ist wie in den letzten Vortriegsjahren, und selbst wenn man berücksichtigt, daß gegenwärtig 1 Reichsmark nicht den Wert der Vorkriegsmark hat. so bleibt doch eine sehr erhebliche Mehr- belastung gegenüber früher übrig. gollntrila, des deutsche» chlnnadmm je Kops der zoduHet» Bevdileruxg 1900... 492,9 Will. M. 8.74 W. 1905... 643.5.. 10.60, 1910... 715,7., 11,01, 1913... 723,7.. 10.73, 1925•.. 549,8.. 8,79. 1926... 816,6.. 13.09. 1927... 1218.6.. 19.2?. 1928... 1140.6.. 17.94. 1929... 1047.7,, 16.40. 1930... 1220.9.. 18.81. Fast zwei Drittel der gesamten Zolleinnahmen de» vergangenen Jahres(62 Proz.) entfallen aus Lebensmittel, Setränke und lebende Tiere. Auf Lebensmittel und Getränke allein eot- fällt ein Betrag von fast 731 Millionen Mark. Hiervon wiederum kommen rund 275 Mllionen Marl auf Kaffee, Tee, Kakao. Es Ist interessant, die Zollerträge der Jahre 1929 und 1930 gerade für diese Einfuhrgruppe zu vergleichen: Wm der verzollt«» Ware»
1929 460,5 301,6 118,5 142,5 204,1
Weizen.«». Gerste..... Mais.... Gemüse usw... Obst... Süesrüchte..... 175,3 Kaffee....... 867,4 Tee....... 25,4 Kakao....... 65,7 Fleisch. Speck. Würste. 106,4 Butter...... 457.7 Käse...«. o» 106,3 E.er...... 280,1 Wein und Most. o- 61,0
ZollertrZgi in Millt«»«» Marl 1930 232,9 202,9 89.9 114,8 197,7 183,0 294,3 20,7 71.5 93,3 376,1 88,4 227,0 36,9
Die Gegenüberstellung zeigt z. V„ daß die kvcizeoelnfuhr wert- mäßig um etwa die Hälfte zusammengeschrumpft Ist. die Zollerlrägc aus der zurückgegangeneu Einfuhr aber um fast ig praz. gestiegen find. Die Zollerlräg? ans der Gersteelnfuhr haben sich fast ver- doppelt, obwohl die Einfuhr von Gerste um rund ein Drittel zurück- gegangen ist. Auch bei Kaffee und Tee sind die Zallerträge außer- arbeotlich stark gestiegen, obwohl der Einfuhrwert um rund ein viertel zurückgegangen ist.
Diese gewaltigen Erhöhungen der Zollbelastung ist natürlich in der Hauptsache ein« Folge der in Kraft getretenen Erhöhung der Zollsätze, insbesondere bei Weizen, Gerste und Kaffee. Eine ähnliche Steigerung zeigt sich bei der Gruppe der Roh- stoffe für Benzin infolge der Benzinzollerhöhung. Die Zölle aus der Mineralöleinfuhr erbrachte im vergangenen Jahr fast 196 Millionen Mark, das ist fast ein Fünftel der gesamten deutschen Zollerträge überhaupt Fast der gesamt» Mehrertrag belastet die breiten Massen. Die Belastung erfolgt in schwersten Krisenzeiten bei sinkender Ein- fuhr und Beschäftigung. Sie erfolgte teils als Steuermaßnahine zur Entlastung des Besitzes,' teils direkt zugunsten der Landwirtschaft. Und trotzdem werden noch Zölle erhöht! i2 Prozent Farbendividende. Die Hoffnungen der Börse ersüttt. Der Aufflchtsrak de» deutschen Chemielrusts der ZG. Zarben- Industrie A.-G. in Frankfurt a. M. hat in feiner am Z. ZNai abgehaltenen Sitzung beschlassen, der Generalversammlung für 19Z0 wieder eine Dividende in höhe van 12 Proz. vorzuschlagen. Nähere Einzelheilen über den Jahresabschluß liegen nach nicht vor. E» läßt sich jedoch au» den vom Aufsichlorat abgegebenen Er- klärungen bereits ersehen, daß die Verwaltung des Farbenlrusts wichtige Sapitalsaktianen im vergangenen Jahr vargenam- wen hat. So ist da» divideudenberechtigle Aktienkapital gegenüber 1929 um 85,6 Millionen Mark zurückgegangen und stellt sich zur Zeil auf insgesamt 713,7 Millionen Mark. Diese außer- ordenlliche Verminderung des umlaufenden Kapitals hängt zum Teil damit zusammen, daß die Verwaltung sich an de» Stühungsaktionen der Großbanken zur Haltung der Börsenkurse beteiligt hat und starke Aktienpakete zu niedrigen Kursen erwarb. Mir kommen nach ver- öffentllchung des Jahresabschlusses und des Geschäftsberichts auf diese kapttaleakttouen»och näher zurück.— Zufolge der Verringerung de, umlaufenden Aktienkapitals spart die ZG. Farbenindustrie bei der Auszahlung der gleich hohen Dividende rund 10.3 M i l- lloueu Mark gegenüber dem vorigen Jahre.
Englisches Llcieil über die deutsche Wirtschaft. Professor I. H. Jones, der Leiter der nationalökonomischsn Abteilung der Universität Leeds. Ver vor kurzem eine Studienreise nach den deutschen Lndustriebezirken unternommen hat, erklärte in einer Ansprache vor den Mitgliedern eines Londoner Frauenkiubs, daß die inouftriell« Depression in Deutschland noch schlim- m e r sei als in England. Wir reden davon, so sagte P afessor Jones u. a., daß der englisch « Geschäftsmann trübe in die Zukunft blickt, aber er ist noch der reine Optimist, oerglichen mit den Deut- fchen Geschäftsleuten, denen ich begegnet bin. Kleines Neichsbankgeschäst Ende April. ÄorauSsetzunq für Kreditverdilligung w eder verbessert. Der Aprilultimo bedeutete für die Reichsbank nur eine ver- halt» is mäßig gering« Beanspruchung. Nach dem Ausweis vom 30. April sind die Weckselbestände um 359,4 auf 1815,6, die Lombarddarlehen um 150,5 auf 287,3 Millionen gestiegen. und an Reichsfchotzwechseln flössen 44,8 Millionen zur Reifs- bahn zurück. Die fremden Gelder auf Girokonto nahmen um 97,6 auf 355,5 Mill. ab. Ansprüche aus ver Wirtschaft oder vom Geld- markt lagen also relativ wenig vor: für die Wirtschaftslage kcm fites Zeichen, für den Geldmarkt aber ein Zeichen ausreichender lüfsigkeit. Der Notenumlauf oermehrte sich um 655,3 auf 4340,2 Millionen: derjenige an Rentenbankscheinen nahm um 47,6 auf 433,0 Millionen zu. Die Währungsdeckung erfuhr ein« erheblich« Verbesserung. Die Goldbestände vermehrten
sich wetter um 20,9 auf 2368,4 Mill., die Bestände an deckungs- fähigen Devisen um 25,2 auf 157,3 Millionen. Die Deckung der umlaufenden Roten durch Gold- und Devisenbestände verringert« sich nach der Apritbeanspruchung von 67,3 Proz. in der Vorwoche auf-58,2 Proz. Die Boraussetzungen für eine Diskontsenkung sind durch den niedrigen Stand der Kreditgewährung gegeben, durch die Vermehrung der Gold- und Devisenbestände erheblich verbessert. Die Kreditinanspruchnahm« liegt um rund 120 Mill. Mark niedriger als vor einem Monat, der Notenumlauf ist um 115 Mill. niedriger, die Galo- und Devisendeckung ist nicht unerheblich gestiegen. Man sollte demnach erwarten, daß nach der Entlastung der ersten Mai- woche eine Diskontsenkung durchgeführt wird.
Deutsche Anteihe-Erfolge. Sehr günstige preog-Anleibe. Die Preußische E l e k t r i z i t ä t s- A.- G. hat in der Schweiz «ine Anleihe abschließen können, deren Bedingungen sehr günstig zu nennen sind. Es handelt sich um eine 2Z-Millionen- Schweizer-Franken-Anleih« auf 15 Jahre, vie mit 6 Proz. nominell verzinslich ist und zu dem günstigen Kurs von 99 Proz. von dem Bankkonsortium der Continentalen Elektro-Union-Bassl(Tochtergesellschaft der Preag) voll übernommen worden ist. Die Eon- tinentale Elektro-Union-Bosel gibt den Erlös an die Preag weiter, für die sich eine Esfektivoerzinsung van'614 Proz. ergibt. Der Erlös dient ver Umwandlung kurzfristiger in langfristige Kredite. Der Freistaat Württemberg hat einen Teil seiner Aus- landsanleih«(3 Millionen Schweizer Franken ) für Elekhizitäts- ausbauten in Holland auflegen lassen. Die 6�prozentige Obliga- tiansanleihe ist jetzt in Holland stark überzeichnet worden. Die Reichselektrowerke haben in Deutschland 12 Mill. Mark 7prozentig«r Raten mit fünfjähriger Laufzeit zu 96� Proz. zur Zeichnung auflegen lassen. Man erwartet, daß die Anleihe voll untergebracht wird. Beschniiiene Linoleumdividende. Senlung von 15 auf 5 Prozent. Nicht überraschend kommt nach den vielfach diskutierten Bor- gängen bei dem Linaleumtrust(Internationale Petroleum- Union) die scharfe Dividendenkürzung von 15 auf 5 Praz., die die KonzernleUung jetzt bekannt gibt. Nähere Einzelheiten über die Gründe dieses Dividendenschnitts müssen bis zur Beröffentlichung des Geschäftsberichts abgewartet werden Soviel steht aber fest, daß die planlose Expansions- Politik des Linoleumtrusts hauptsächlich zu der verschlechterten Rentabilität beigetragen hat. Besonders die Aufkäufe der fron - zösifchen Fabrik S a r l i n o und des holländischen Werks Krammenie sind dem Linoleumt-ust teuer zu stehen gekommen, da es sich hier um keineswegs gesund« Betriebe— wie etwa bei den Deutschen Werken— handelle. Offenbar sind auf diese schlechten Beteiligungen Abschreibungen in Millwnenhöhe notwendig gewesen.
Günstiges Gefchäst bei Sarotti . 7 proz DiviSende auf erhöhtes Kapital. Die Sarotti A.-G., sine der führenden Schokoladenfabriken Deutschlands , die seit zwei Jahren an den Schweizer Restte-Konzern angeschlossen ist, ist von dem allgemeinen Konsumrückgang im letzten Iichre wenig betroffen worden. Wenn die Dividende von 10 auf 7 Proz. herabgesetzt wjrd. so hängt dies weniger mit einem entsprechenden Gewinnrückgang zusammen, als mit dem von 11 auf 14,5 Millionen erhöhten Kapital, das diesmal voll zu verzinsen ist. Der Rohertrag des Unternehmens stieg sogar noch von 10,5 auf auf 11,4 Mil- lionen, während der Reinertrag einen leichten Rückgang von 1,3 auf 1,13 Millionen Mark aufweist. Der Rückgang des Reingewinns ist mithin durch beträchtliche Unkosten, die hauptsächlich zu Lasten des Hattersheimer Werkes, das im letzten Jahr nicht wirtschaftlich arbeiten kannte, zurückgehen. Dieses Hattersheimer Werk hat Sarotti im Zusammenhang mit der Angliederung an den Restle- Konzern von dieser Gruppe übernommen. Der Umsatz, der nach den Schätzungen des Konjunkturinftituts in der deutschen Schokaladenindustrie einen Rückgang oop 20 bis 25 Proz. für 1930 aufweist, kannte bei dem Unternehmen mengenmäßig auf der Höhe de» Vorjahres gehalten werden, wäh- rend er wertmäßig entsprechend den verschiedenen Preissenkungen zurückgegangen ist._ Bekleidungshandel gegen Gehalisabbau. Die Mitgliederversammlung des Detaillistenoerbandes der Bekleidungsindustrie Groß-Derlins hat nach einem Referat Oes Verbandspräsidenten Baer folgende Protestresolution zu Händen de« neuen Berliner Oberbürgermeisters und des Oberpräsidenten von Branvenburg beschlossen: .Seit langer Zett hat die Wirtschaftskrise einen Umfang an- genommen, der den Einzelhandel in seinem Fortbestand arg bedroht. Durch Lahn - und Cehaltsabbau ist die Kaufkraft der breiten Massen lahmgelegt und der Einzelhandel dadurch derart geschwächt worden, daß er sich kaum wieder aufzu- raffen vermag. Die von den Behörden in Aussicht genommen- Gehaltskürzung der Kommunalbsamten und Angestellten der Stadt Berlin würde in ihrer Auswirkung dem Einzelhandel eine weitere schwere Schädigung zufügen, gegen die der Detaillistenverband der Bekleidungsindustrie Groß-Berlin mit aller Entschiedenheit pro- testiert."_ Die Reichsbahneinnahmeu betrugen im März, insgesamt 829,4 Millionen Mark. Die Ausgaben erreichten den Detrag von 348,4 Millionen, davon 18,6 Millionen für Erneuerung der Reichsbahn- anlagen. Gegenüber Februar waren die Einnahmen um rund 48 Millionen Mark Höver, gegenüber März v. I. ergab sich beim Personenverkehr aber ein R ü ck g a n g um 9,8 Proz.. beini Güter- verkehr um 17,6 Proz. End« März waren insgesamt 6 2 3 14 6 Personen beschäftigt gegen 614197 Ende Februar. Großhandelsindex weller leicht rückgängig. Die vom Stotisti- fchen Reichsamt für den 29. April berechnete Inderziffer der Groß- Handelspreise ist mit 113,5 gegenüber der Vorwoche um 0,2 Pro,. zurückgegangen. weniger Konkurse im April. Nach illiilleilung des Statistischen Reichsamts wurden im April 1931 durch den Reichsanzeiger 972 neue Konkurse und 655 eröffnete Vergleichsverfahren bekanntgegeben. Die entsprechenden Zahlen für März 1931 betrugen 1240 und 662.