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beisammen: Soldatenmarsch und Krückstock!(Sehr gut bei den Soz.) Das Volksbegehren hat S.S Millionen Unterschriften von 26,5 Millionen Stimmberechtigten gehabt. Der Stahlhelm mag insofern von einem Sieg sprechen, als die vorgeschriebene Stimmenzahl er« erreicht wurde. Aber dieser Siegesjubel zeigt, wie bescheiden die Leute von rechts geworden sind. Die Abstimmungsresullate nach den Landesteilen zeigen aber, daß dort die Einzeichnungen am stärksten waren, wo, wie in den ostelbischen Bezirken, auch die j wirtschaftliche Abhängigkeit von den Gutsbesitzern am> stärksten ist.(Sehr wahr! bei den Soz.) Die nicht mitmachten, sind in öffentlichen Aufrufen infamiert worden. Der Ortsausschuß für das Volksbegehren hat zum Beispiel m S ch i l d a u in der dortigen Zeitung alle diejenigen, die sich nicht einzeichneten, gemeine, feige Lumpen am deutschen   vaterlonde genannt. (Stürmisches Hört, hört! bei den Soz.) Und so wie in Schildau  ist es auch in anderen Orten gewesen. Nach der Auffassung des Stahlhelms sind also zwanzig Millionen Preußen, die sich nicht einzeichneten, gemeine und feig« Lumpen. Glauben die cherren von rechts wirklich, daß sie aus den Kreisen, die sie mit diesen Ausdrücken belegt haben, die noch fehlenden acht M i l- l i o n e n gewinnen können, die sie mindestens gebrauchen, um den Voltsentscheid durchzubringen? DieDeutsche Allgemeine Zeitung" tröstete sich selbst über das Resultat, als sie schrieb:Auch die nicht gewagt haben, sich ein- zuzeichnen, sind stumme Ankläger dieses Systems!" (Große Heiterkeit links und in der Mitte.) Ich bedauere die nach- teiligen Wirkungen, die der monakelange Kampf um den Volksentscheid für das gesamte Wirtschaftsleben mit sich bringen wird. Aber letzten Endes wird die Entscheidung über die Regierungsform bei der nächsten Landtagswahl fallen. Dann wird sich das preußische Volk entscheiden, ob es die K a t a st r o p h e n p o l i t i k will, oder die ruhige kontinuierliche Aufbauarbeit, wie sie die jetzige Regierung geleistet hat.(Stürmischer Beifall links und in der Mitte.) Die Sitzung dauert an.
Briesträgermord aufgeklärt Oer Mörder bekannt/ Seit dem 2. Mai flüchtig/ Oer verräterische Kragen
Bewog-Vertrag im Ausschuß. Forderungen der Stadtverordneten.- Entscheidung vertagt. heule vormittag ist Im Rathaus der Stadtverordneten. ausschuß zusammengelrelen, der das Bewag-Projekt, das eine Umgestaltung der Städtischen Elektrizitätswerke in ein neues ge- mischtwirlschaftliches Unternehmen mit dem RainenBerliner   Licht und Kraft A.-G." vorsieht, zu beraten hat. An der Sitzung nahmen vom Magistrat der Oberbürgermeister Dr. Sa hm und die beiden Bürgermeister Elsas und Lange sowie der Stadtkämmerer Asch teil. Nachdem der Stadtkämmerer das neue Angebot noch ein« mal erläutert hatte, brachten die Vertreter der Fraktionen, die dem Zwang der Verhältnisse folgend die Verpflichtung fühlen, das Für und Wider des Angebots genauestens zu prüfen, ihre Abände« rungsforderungen vor. Vor allem wurde gewünscht, daß der Vertrag so abgeändert wird, daß die festgesetzte Kon« z e s s i o n s a b g a b e in Höhe von 22,4 Millionen Mark den Vor« rang vor der zehnprozentigen Dividende erhält. Ferner verlangten die Stadtverordneten, daß der jetzt für die Arbeiter und Angestellten der Städtischen Elektrizitätswerke bestehende Tarifvertrag von der neuen Gesellschaft übernommen wird. Die Beratungen wurden, ohne daß der Ausschuß zu einer Entscheidung gekommen wäre, vertagt, weil heute abend erst die Fraktionen zur der schwerwiegenden Transaktion Stellung nehmen müssen.
Beamtenberufung nach Konfession? Ein Antrag der Landtagsfraktion des Zentrums. Die Zcntrumsfraktion in: Preußischen Landtag hat den folgen- den, grundsätzlich sehr bemerkenswerten Antrag eingebracht: In Preußen sind die Katholiken in der Vergangenheit bei der Besetzung von Beamtenstellen systematisch zurückgedrängt war- den. Diese ganz konsequent, zum Teil seit Jahrhunderten durch- geführte Imparität läßt sich naturgemäß nicht in wenigen Jahren aus der Welt schaffen. Es gehört aber zweifellos zu den sitt- lichen Pflichten des Staates, auch von sich aus nach Kräften daran mitzuwirken, daß die Katholiken allmählich zu dem Recht kommen, das man ihnen früher versagt hat. Deshalb beantragen wir: Der Landtag wolle beschließen: Das Staats- minlstenum wird ersucht, eine allgemeine Anweisung an sämt­liche Zentral- und Provinzialinstanzen dahingehend zu erlassen, daß bei Reueinstellung von Beamten die Anwärter katholischen Bekenntnisses solange bevorzugt werden, bis die zuunaunsten der Katholiken bestehende Imparität wenigstens einigermaßen als be- seitigt angesehen werden kann. Aus welchen taktischen Gründen immer dieser Antrag einge- bracht sein mag, so lassen sich doch einige grundsätzliche Bemerkungen über ihn nicht vermeiden. Bekanntlich waren es nicht nur die Katho- liken, die im alten Preußen zurückgesetzt waren: viel schlechter ging es noch den Sozialdemokraten. Nach Analogie des Zentrumsantrags könnte also die sozialdemokratische Landtagsfraktion verlangen, daß auch Sozialdemokraten bevorzugt eingestellt werden. Indes würde diesem Antrag mit Recht entgegengehalten werden, daß für die Einstellung von Beamten die Eignung entscheidend sein müsse. Natürlich gehört zu dieser Eignung, besonders bei Lerwaltungs- beamten. ihre Stellung zur Republik   und der Grad des Ansehens, den sie in der Bevölkerung sich zu erwerben geeignet sind aber an sich kann weder Konfession noch Parteizugehörigkeit für die Ein- stellung von Beamten entscheidend sein.
Gescheiterie Verhandlungen. Llm den??ahmeniattf in Nordwest. Essen. 5. Mai. Nachdem die Gewerkschaften in der vergangenen Mache ihre Forderungen bekanntgegeben hotten, wurden die Rahmentarifver- Handlungen zwischen den Arbeilgebern Rordweit und den drei Metallardeiterverbänden heute in Essen   fortgeführt. Räch einer ein­gehenden Aussprache zogen sich die Gewerkschaften zu einer Be­ratung zurück, nach der sie erklärten, daß sie die Parleiverhond- lungen als gescheitert betrachten. Es sei nach Ihrer Aussassung zweck- mäßig, nunmehr den Schlichler hinzuzuziehen. Die weiteren Der- Handlungen werden etwa Mitte Mai unter dem Vorsitz des Schlichlers erfolgen. Die Helgolandsrage. Wie von zuständiger Stelle verlautet, wird der Plan, die Insel Helgoland   der Provinz Hannover  zuzuteilen, von der preußischen Staatsregierung einstweilen nicht weiteroerfolgt werden.
Der Raubmord an dem Geldbriefträger Schwan steht dank der schnellen Arbeit der Kriminalpolizei jetzt vor der völligen Aufklärnng. Als Täter ist ein S4jShriger arbeitsloser Maurer Ernst Rheins ans der Mommsenstrafte 33 ermittelt worden. R. ist seit dem 2. Mai verschwunden, es wird angenommen, daß er den Versuch machen wird, ins Ausland zu flüchten. Dem Mörder ist der blutbefleckte Kragen, der ihm beim Kampf mit seinem Opser zerrissen wurde und den er am Tat- ort zurückgelassen hatte, zum Verhängnis geworden. Im Mord- zimmer wurde bekanntlich zwischen Waschtisch und Osen ein zer- rissener Kragen gefunden, bei dem das Knopfloch ausgerissen war. Innen war noch ein Wäschezeichen zu erkennen, das allerdings schon stark verblichen war. Es gelang, das Zeichen durch chemische Mittel deutlicher zu machen und durch Unrfragen der Polizei bei Wäsche- reien konnte der Kund« schnell ermittelt werden. Kriminalbeamte begaben sich unverzüglich in die Wohnung des Betreffenden. Hier ergab sich, daß der mutmaßliche Eigentümer vor einiger Zeit eine Anzahl Kragen einem Bekannten, dem Maurer Rheins, geschenkt hatte. Die Wohnung des R. wurde schnell ermittelt. Er wohnt« in der Mommsenstraße 33 zur Untermiete: als die Beamten in der Mommsenstroße erschienen, war der Verbrecher natürlich bereits ausgerissen. Seit dem 2. Mai verschwunden. Der Täter hat sich unmittelbar nach dem furchtbaren Derbrechen noch einmal in seine Mahnung begeben, um dort seine Kleidung in Ordnung zu bringen. Seiner Umgebung ist nichts Sonderliches auf- gefallen, so daß niemand im entferntesten daran dachte, daß er der
Mörder des Geldbriefträgers fein könne. Am folgenden Tage ent- sernte sich Rheins, zu Bekannten hatte er noch geäußert, daß er sich Arbeit beschaffen wolle. Offenbar hat sich der Mörder zunächst neu eingekleidet und sst dann nach einem vorher genau zurecht- gelegten Plan geflüchtet. Das Ergebnis der Haussuchung. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Mörders wurde in einem Behältnis ein B l e i r o h r gefunden, das vielleicht das Gegenstück zu der am Tatort gefundenen Mordwaffe sein dürfte. Weitere Spuren, die mit dem Raubmord in Verbindung gebracht werden könnten, wurden bisher nicht entdeckt. Der Täter hat ja auch lange genug Zeit gehabt, um alle verdächtigen Male sorgfältig zu beseitigen. Rheins   war seit langer Zeit arbeitslos und es ging ihm wirtschaftlich recht schlecht. Um sich auf einmal in den Besitz größerer Darmittel zu setzen, dürfte er auf den Gedanken gekommen sein, das schändliche Verbrechen an dem Geldbriefträger zu verüben. Mit dem Plan muß sich der Täter schon längere Zeit getragen haben, denn alles war bis in kleinste Einzelheiten vorbereitet. Es bleiben natür- lich noch verschiedene Umstände zu klären. So ist bisher noch völlig" unerfindlich, wie Rheins   in den Besitz der Visitenkarte des Ein- tänzers W i ch e l. der zur Zeit in Berlin   weilt, gelangt ist. Die Beschreibung des Töters. Rheins   ist 1.78 Meter groß, hat dunkelblondes Haar mit so- genannnten Geheimratsecken und trug eine Brille. Eine Boschrei- bung der Kleidung kann nicht gegeben werden, dg sich Rheins   Zweifel- los neue Sachen besorgt haben wird.
Frau kämpft mit Verbrecher. Raubüberfall aus dem Gesundbrunnen  . Ein frecher Raubübersall wurde heule früh aus die bäjährige Frau Anna Bischofs in der Grünthalerstr. 63 verübt.' Gegen 9 Uhr erschien in der Wohnung der Frau B.. die im Erdgeschoß des Ouergebäudes wohnt, ein etwa 3<Z bis 32 Jahre alter Mann. Er stellte sich als G a s k o n t r o l l e u r vor und er- klärte, die Gasuhr nachsehen zu müssen. Nachdem sich der vermeint­liche Beamte vergewissert hatte, daß Frau B. allein in der Woh- nung weilte, fiel er plötzlich über sie her, würgte sie und schlug sie zu Boden. Die Ueberfallene konnte jedoch laut um Hilfe rufen, so daß der Täter von seinem Opfer ablassen und flüchten mußte, ohne etwas geraubt zu haben. Als Hausbewohner auf die Hilfeschreie aufmerksam wurden, hatte der Täter bereits das Haus verlassen. Seine Verfolgung verlief ergebnislos. Frau B. hat bei dem heftigen Kampf mit dem Täter erhebliche Kopfverletzungen, schwere Würgemale und einen Knöchelbruch am linken Fuß erlisten. Sie mußte in das Virchow-Krankenhaus übergeführt werden. Der Täter, der durch sein sicheres Auftreten leicht Eingang in die Wohnung gefunden hatte, ist etwa l,85 Meter groß, er trug einen grauen Anzug. Auf der Straße erschaffen. Verhängnisvoller Ausgang eines Streites. vor dem Hause wrangelstr. SZ, im Südosten Berlins  , wurde heute mittag der 44jährige Arbeiter Wilhelm P o l e y im verlause eines Handgemenges von dem 34jährigen Bruno Schimauski durch zwei Schüsse niedergestreckt und getötet. Der Täter, der behauptet, in Rotwehr gehandelt zu hoben, wurde von der Kriminalpolizei festgenommen. Der Revolverschütze und sein Opfer wohnen in der Wränget- slraße 55. Wie die bisherigen Ermittlungen ergeben haben, lebte Poley mit verschiedenen Mietern des Hauses in ständiger Fehde, und wiederholt ist es schon zu erregten Auftristen gekommen. Auch heute vormittag geriet Poley. der leicht zu Gewalttätigkeiten neigte, wieder mit mehreren Mietern, die auf der Straße standen, in Streit. Es kam zu einer Schlägerei und Schimanski, der sich am messten bedroht fühlt«, griff zur Waffe. Er feuerte zwei Schüsse auf Poley ab, die beide tödlich wirkten.
Lokaltermin im Kino. Sie Richter im Mordzimmer des Mercedes  -pakaftes. Heute morgen trafen sich die Richter des Schwurgerichts II so­wie Staatsanwalt, Verteidiger und Angeklagte auf der Bühne des Mercedes  -Dalastes. um den Word au dem Geschäftsführer S ch m o l l e r an Ort und Stelle zu rekonstruieren. Artist Urban führte dann das Gericht von der Slraße aus die kleine Treppe her­auf, die in das Thealerbüro führt. Das Mordzimmer war wie zur Zeit der Tat eingerichtet. Schmollers Stelle nahm ein Angestellter ein, der die gleich« Größe wie der Ermordete hat. Urban zeigte nun in dem mittelgroßen, quadratischen und nur spärlich möblierten Raum, daß er nach dem Schließen der Tür nur einen Schritt ins Zimmer gegangen sei und dann blindlings geschossen hatte. Ob Schmoller an dem Schreibtisch, der in der hinteren Ecke des Zimmers steht, gesessen oder gestanden hat, wußte er nicht. Die gutachtlichen Folgerungen aus dem objek» tiven Befund zogen die Sachverständigen Schmuderer und Brüning. Ingenieur Schmuderer schilderte, daß Urbans An- gaben aller Wahrscheinlichkeit nach nicht stimmen könnten, da die Richtung des Schußkanals, den man an der Leiche seststellte, sowie die Pulvereinsprengungen aus Wäsche und Körper auf einen Nah- s ch u ß schließen lassen. Auch der Fund der Patronenhülse im hin- tersten Winkel des Zimmers sprach dafür, daß Urban nicht weit vom Schreibtisch entfernt stand und aus Schmoller zielte. Diese An- nähme wurde dadurch bestätigt, daß Urban eine Steyrpistole, wie er sie benutzt haste und in die ein Izolzstöckchen gesteckt war, von dem Standort aus, den er angegeben hatte, in die Richtung nach dem Schreibtisch hob. Dabei wurde ersichtlich, daß der Schuß u n m ö g- lich in dieser Weise abgegeben sein konnte. Ein Referendar spielle dann Urbans Rolle bei der Tat und kam die kleine Treppe in das Zimmer hinauf. Älach den Jeststellunzen des Gerichts muß Schmoller! den Täter 14 Sekunden vor der Tat gehört haben. Nachdem der Sachverständige sowie der Angeklagte auseinandergesetzt hatten, wie die zum Mord benutzte Pistole mit den amerikanischen Patronen geladen und entsichert wird, überzeugte sich das Gericht noch davon, daß sich der zweite Schuß in der T ü r gelöst haben muß, als Urban|
mit der Pistole in der Hand die Türklinke niederdrückte. Dann führte der Angeklagte das Gericht den langen Weg hinter der Bühne vorbei auf die Straße. Warum er diesen Umweg, auf dem er erkannt worden ist, gemacht hat, tonnte er nicht angeben. Die Verhandlung wurde dann unterbrochen, um um 1 Uhr im Gerichtssaal fortgesetzt zu werden. Zu dem Lokaltermin hasten sich ein« große Anzahl Neugieriger angesammelt, die dicht gedrängt auf der Hermannstraße standen, und von einem Polizeiaufgebot vom Betreten des Mercedes  -Palastes abgehalten wurde.
Reichswehrsoldai als Spion. Verhaftung in Aeesko». Wegen Spionageverdacht zugunstenPolens wurde ein Angehöriger des 9. Reiterregiments durch die Kriminalpolizei in Beeskow   verhaftet._ Racheakt am Verführer. Ein blutiges Messerattentat. Der 27 Jahre alte Karl Büttner aus der Blumenstrcße 62 stand gestern abend vor einem Wettbüro in der Großen Frank- furterStraße. Während er die Liste der Rennergebnisse durch. sah, stürzte plötzlich von hinten ein Mann auf ihn zu. Ehe Büllner noch etwas sagen oder flüchten konnte, st a ch der airdere auch schon blindlings auf ihn ein. Die Stiche trafen den Kopf, den Rücken und die Unterschenkel. Büttner versuchte, dem Messerstecher zu entkommen, dieser ober lief ihm nach und stach wester auf ihn ein. Schließlich brach der vielfach Getroffene zusammen. Passanten. die den furchtbaren Auftrist mst angesehen hatten, konnten den Messerstecher nicht festnehmen, da er drohte, auch sie zu verletzen. Polizeibeamte brachten Büttner, der schwer verletzt ist, nach dem Krankenhaus am Friedrichshain  . Dort stellten die Aerzte sechs tiefe Stichwunden fest. Sein Gegner war zunächst ent- kommen. Büttner, der von Polizeibeamten kurz befragt werden konnte, gab an, daß der Messerstecher ein 26 Jahre alter Erich Schindler aus der Palisadenstraße 4a sei. Kriminalbeamte vom 82. Revier machten ihn noch in der Nacht in einem Lokal am Schlesischen Bahnhof   ausfindig und n a h m e n i h n s e st. Er gibt den Mssssrüderfall auch zu. Er und Büttner seien früher eng befreundet gewesen. Am vergangenen Freitag habe Büttner ihn besucht, aber nicht angetrofsen. sondern nur seine Braut. Er habe dem Mädchen in seiner Abwesenheit Gewalt angetan. Um diesen Schimpf zu rächen, habe er gestern Büttner aufgelauert und versucht, ihn mit dem Mtsser niederzustechen. Schindler wurde wegen ver- suchten Totschlages in Hast genommen. Eine halbe Million unterschlagen? Vemntreuungen bei der 3- G Farbenindvstrie. Bochum  . 5. Mai.  (Eigenbericht.) Bei den chemischen Werken Lothringen   der I. E. Farbenindustrie in Castrop-Rauxel   sollen, wie seit einigen Tagen gerüchtweise verlautet, Unterschlagungen in Höhe von einer halben Million Mark vorgekommen sein. Erst heute gibt die Direktion den Tatbestand zu, behauptet aber, die Zahlen seien weit übertrieben. Eine Anzeige bei der Polizei lag nicht vor: ein Verfahren wurde am Dienstagmorgen erst auf Grund der Gerüchte eröffnet. Der Prokurist des Werkes, Stadtverordneter Stegmann, ist beschuldigt, die Unterschlagungen begangen zu haben. Mit ihm sind drei Beamte der Kasse beurlaubt worden. Die beiden Direktoren des Werkes haben sich zur Bericht- erstattung zur 5)auptverwaltung nach Ludwigshafen   begeben. Zagö hmier dem Malchower Mörder. Die Helfershelfer des Verbrechers. Hamburg  . F. Mai. Die im Zusammenhang mit der Ermordung des Justizoberwachl- Meisters G l ä s c l von der homburgischcn Kriminalpolizei an- stellten Ermittlungen ergaben, daß der flückiige Untersuchung?- gesanzetle Jonas in Malchow   von zwei Männern mit einem in Haniburg gemicletcn Kraftwagen abgeholt wurde. Bon Malchow aus fuhren die Flüchtigen nach Bergedorf   zurück, wo der Kraftwagenführcr entlohnt und ein anderes Auto gemietet. wurde, in welchem sie sofort die Fahrt in Richtung Hamburg   fort- setzten. In Schulau   wurde der zweste Krastwagcnsührer entlohnt. Die Männer gingen darauf dem Wasser zu und sollen eine dort liegende Motorjacht mit NamenBubi" bestiegen haben. Weitere diesbezügliche Nachforschungen sind im Gange. Man vermutet, daß es sich bei den Helfern des Fabrikanten um dessen Schwager,«inen gewissen K ä s e l i tz, und seinen Stiefsohn I o e r ß aus Itzehoe  handelt.