Einzelbild herunterladen
 

Der Naz als Spion.

Der Neustettiner Nazi- Sturmführer Braazz wurde als Polen  - Spion verhaftet.

Als Führer eines Sturms bewegte Sich Braak in seiner Hitlerschar, Bis er jetzt einen Sturm erregte

Und einen der Entrüstung zwar. Die Sache, die ist so gewesen: Braah hatte sich darangemacht Und sein Parteiprogramm gelesen. Da hat er dies bei sich gedacht: Die sozialistischen Parolen Verrät mein Chef ans Kapital. Ei, da verrate an die Polen  

Die Nationalen ich einmal.

So hat betreffs Finanzenheilung

Herr Braak gen Osten sich gewandt. Es wird doch solche Arbeitsteilung Von Hitler   sicher anerkannt.

Hans Bauer.

Betriebsrätewahlen bei Bergmann.

Kommunistische Propaganda.

Für die Wahlen bei Bergmann- Rosenthal hatte die " Rote Fahne" einen Rasten" mit einer Betriebsreportage zurück­gestellt, den sie jetzt, einen Tag vor der Wahl, herausstellt. Daß durch schlecht geschützte Türen eisige 3ugluft" dringt, ist bei dieser Jahreszeit gerade nicht von aktueller Bedeutung. Gegen die freigewerkschaftliche Liste wird Stimmung gemacht durch die verleumderische Behauptung: das reformistische Denunziantentum wütet hemmungslos". Die Reichsgewerbeordnungs-( RGD.) Leute find offenbar der unmaßgeblichen Meinung, die Reformisten" feten verpflichtet, sich alle revolutionären Liebenswürdigkeiten wider spruchslos bieten zu laffen und alle fommunistischen Quertreibereien gegen die Gewerkschaften gutzuheißen.

"

Die Verräter bei Bergmann Seestraße" tommen in der Roten Fahne" bei den schweren Enthüllungen über die Reformisten als Henfersknechte der Unternehmer" weit schlechter davon, als die" Reformisten  " in Rosenthal. Was haben sie ver­brochen? Eine vom roten Arbeiterrat einberufene Betriebs­versammlung, die von den Reformisten sabotiert wurde, wählte eine Kommission, die 20 Pf. 2ohnerhöhung fordern sollte." Auch der einfältigste Revolutionär" weiß soviel, daß eine solche Forderung gegenwärtig vollständig aussichtslos it. Doch eben deshalb läßt die RPD. derartige Forderungen stellen, um die Reformisten" zu entlarven". Die RGD. wollte auf Grund dieser Forderung einen Streit vom Zaune brechen und die ,, Reformisten   machten dieses revolutionäre" Manöver nicht mit. Deshalb Verräter". Und weil bei dieser Aktion ein RGO.- Mann einen Betriebsunfall durch Entlassung erlitt, deshalb Henters­fnechte der Unternehmer".

Jeder Arbeiter, der das Treiben der RGO.- Leute durchschaut, wird ihnen seine Stimme nicht geben. Dieselben Revolu­ tionäre  ", die unbedenklich und verantwortungslos trotz der riefi­gen Arbeitslosigkeit mit der Existenz der beschäftigten Arbeiter spielen, heulen wie toll, wenn einer von ihnen durch sein unsinniges Treiben seine Arbeit verliert, und schimpfen über die Verräter", die es verhindern, daß nicht alle Arbeiter auf die Straße fliegen.

Berjagt die Reformist en", das ist das Ziel der waderen Revolutionäre. Die Reformisten werden sich erlauben, sich gegen diese Verjagung mit aller Kraft zu wehren. Und jeder ver­nünftige Arbeiter wird deshalb nicht den revolutionären" heul meierischen Babanque- Spielern seine Stimme geben, sondern für

die freigewerkschaftliche Liste stimmen,

Textilkampf in Nordfrankreich.

Verhandlungen endgültig abgebrochen.

Die Verhandlungen zwischen Unternehmern und Arbeitnehmern der nordfranzöfifchen Textilindustrie find endgültig. abgebrochen worden, so daß man am fommenden Montag mit dem Ausbruch des Generalstreits rechnet. In Roubaig find bereits zahlreiche Arbeiter in den Streit getreten.

Die Unternehmer wollen ab 11. Mai die Löhne fürzen.

Sturm auf die Rotterdamer   Börse. Eine gescheiterte Aftion.

Aus Rotterdam   wird berichtet:

Gruppen von Arbeitslosen, die von kommunistischen  Agitatoren aufgehetzt waren, versuchten heute in die Rotter damer Börse einzubringen. Dabei kam es zwischen den Eindringlingen und der Polizei zu scharfen Zusammenstößen. Die Arbeitslosen benutzten Schaufeln und andere Gegen stände als Waffe, während die Polizei blant zog. Mehrere Arbeitslose und ein Polizist erlitten mehr oder weniger schwere Ver­legungen. Als sich später tommunistische Elemente auf dem Rathausplay ansammeln wollten, griff die Polizei wiederum ein und es gelang ihr, unter Zuhilfenahme des Gummifnüppeis und des blanken Säbels, die Menge schnell auseinanderzutreiben." .63.3 mus

" Der Liebesexpreß."

Zitania- Palast.

Ein leines Fräulein aus einem Reisebüro gewinnt bei der Konkurrenz im Maschinenschreiben den Preis von 3000 Marf. Aus Freude darüber reist sie auf eine Woche nach Venedig  , und weil fie gehört hat, daß ein Sekretär immer dekorativ wirft, engagiert sie einen jungen Herrn, der selbstverständlich sehr reich ist und sich nur einen Jug machen will. Dann tommt alles, wie es fommen muß. Nach ein paar Trübungen des Glücks winkt das Ehebett. Die Liebe hat wieder einmal die soziale Frage gelöst.

Zweierlei tönnte aus diesem Operettensujet gemacht werden: entweder eine alles durcheinander wirbeinde Bosse, die keine Rüd­ficht auf die Realität nimmt oder ein Film, der zeigt, wie Wirt­lichkeit und Wunschsehnsucht verschieden sind, wie das fleine Fräulein eine Illusion nach der anderen verliert. Man macht aber nur einen üblichen Spielfilm, und um Mufif zu ermöglichen, tritt ein melt. berühmter Sänger auf, der fich aber mertwürdigerweise in Kabaretts uni nicht in der Oper betätigt. Leider tommt die Stimme des Rundfunktenors Josef Schmidt   hier im Tonfilm zu feiner starten

Birtung.

in

Robert Wiene   führt eine Regie, die sich von jeder Originalität fern hält, doch Bewegung in die Handlung bringt und hübsche Interieurs stellt. Aufnahmen von Benedig follen Stimmung machen. Dina Gralla   ist natürlich, liebenswürdig und in ihrer Rolle glaubhaft, ebenso Alexander, der selten so nuancenreich spielte.

-t.

Reise um die Welt in einem Tage

-

Die Pariser Kolonialausstellung  

Das wird sogar den Amerikanern imponieren", sagte scherz| einem gottlob nicht vorgesetzt. Die Kolonialausstellung soll ein haft der Führer, als er auf das Gebäude hinwies, das als einziges den Zeitraum der Ausstellung überdauern soll. Seine Bodenfläche mißt 62 000 Quadratmeter und die Hauptfassade schmückt ein riesiger Fries der größte der Walt, sagt der Führer auf dem die vertretenen Kolonialgebiete symbolisch dargestellt sind. Man kann ruhig voraussagen, daß auch der Reft den Amerikanern Staunen abringen wird. Es wurde da in der Tat ein gigantisches Wert unternommen: großzügig und phantasievoll im Plan, überraschend in der Durchführung, ausgezeichnet in der Organisation.

Zwölf Kolonialmächte, Amerika   eingeschlossen, nahmen an dieser Ausstellung teil. Einiges Befremden erregte es in Frank reich, daß England seine Mitwirkung versagte. Motiviert wurde diese Weigerung mit den hohen Kosten, die eine würdige Bertretung des britannischen Weltreiches verursachen würde. Auf 60 Millionen Franken lautete der englische   Kostenvoranschlag im Falle der Be­teiligung. In Frankreich   fand man, daß diese Summe ein Pappen­stiel sei und machte aus der Angelegenheit einen kleinen diploma­tischen Zwischenfall. Man einigte sich auf ein Rompromiß: England wird sich lediglich an der Waren- und Produktenausstellung be­teiligen.

Der Zweck des Ganzen ist, ein möglichst lebendiges Abbild der folonisierten Erdteile zu bieten. Der Besucher soll nicht durch Statistik gelangweilt werden. Man hat ein Negerdorf aufgebaut, eine Hütte von der Insel Bali oder den Tempel von Angfor. Man hat Tiere und Pflanzen aus ihrer Heimat hergebracht, um die Atmosphäre der Echtheit zu gewährleisten. Die Nachbildungen der originalen Bauwerke ist mit gelehrtenhafter Genauigkeit erfolgt. 100 000 Photos beispielsweise wurden bei der Rekonstruktion des 100 000 Photos beispielsweise wurden bei der Rekonstruktion des Tempels von Angfor benußt und ebensoviel Gipsabgüsse.

Der Besucher soll sich amüsieren: Er wird Gelegenheit haben, in das Privatleben der farbigen Bölker Einsicht zu nehmen. Die Biwats aus Pappe werden auf die Dauer der Ausstellung bewohnt sein. Einem tüchtigen Manager ist es sogar geglüdt, eine Truppe der zuverlässig letzten Menschenfreffer zu engagieren. Das Problem der Berköstigung, das bei der Vertragsabschließung anfänglich Schwierigkeiten machte, wurde durch einen, beide Teile zufrieden­stellenden Vergleich bereinigt. Phrasen, wie Dienst an der Kultur" oder ähnliches, werden

Tristan- Parodie im Staatstheater.

Georg Kaifer: König Hahnrei".

Vor dem Kriege, als die Dramatiker noch keinen Zeitgeist, son­dern mur Geist brauchten, entstand diese Tristanparodie.

Aber ist das Stüd geistreiche Parodie in feiner anspruchsvollen Psychologie? Der betrogene König Marte scheut sich, seine Hörner frömung aller Welt zu verraten und sich selbst und seinen Hof Schranzen als den Betrogenen zu erkennen zu geben. Deshalb heuchelt und wimmert er so lange, bis er seine verzweiflungsgrüne Galle aus dem Munde und dem Herzen sprigt. Und es erschießt der arme Marke den Tristan und die Isolde.

Ja, er schießt mit Pulver und Blei. Denn Kostüm und Waffe und Worte sollen ganz modern sein, damit die tragische Parodie fimmfällig wird. Der Regisseur Jürgen Fehling   und der Dichter bedten das aus. Wird außerdem die dunkelste Wissenschaft Sieg­mund Freuds erörtert und durchberaten, so weiß man nie, wo die Lästerung beginnt, wo dem Dichter der Verstand ausgeht und wo der Wahnsinn seiner Geschöpfe endet.

Der Dramatiter wackelt. Es wadelt innerlich und auch im äußeren Geschehen das ganze Stüd. Es wadeln mit Ausnahme des Bühnenbaumeisters Rochus Gliese  , der einfache und romantische Wagner- Landschaften und Raubritterhäuser hinstellt, alle Teilnehmer an diesem traurigen und sinnlosen und erfolglofen Staatstheater abend, den auch Frau Körber und die Herren George und

Müthel nicht retten.

epid m. h.

Interim im Zingel- Tangel.

Friedrich Holländer   ist in die Ferien gegangen und hat Blandine Ebinger   sein Tingel- Tangel vermacht. Sie spielt dort jetzt die Direttrice zum Teil mit den von Holländer über nommenen Kräften und stellt sich vor allem selbst in den Mittel­punkt. Man kann sie dort jetzt in ihren besten neuen und alten Sachen sehen und muß sagen, es lohnt sich. Das Schelmische, Parodistische, Zarte, Hysterische und was fie sonst alles in sich hat, kommt in den mannigfachsten Mischungen zutage in ihren Songs und Sketchs. Die entzückende Mondscheinsonate, der Niggersong, ihre bekannte Nummer Starter Tobak", die Parodie auf das Rotkäppchen alles dies wird in buntem Wirbel geboten. Das Repertoire besteht auch sonst zumeist aus bewährten alten Nummern. Baldruschat, der ehemalige Hoffänger, singt seine ernſten Chansons wie immer mit stärkster Wirkung, darunter auch das Lied vom Baby", das durch den Film populär geworden ist. Schwach ist die Verultung der Filmprüfftelle; das müßte viel drastischer und lebendiger gemacht werden. Keine großen Tänze rinnen, aber entzückende Wesen sind die Schwestern van Elben, Eva Böhm hat mit dem Liede aus der Ukraine   starken Erfolg. Sonst noch zu nennen Klein- Lörf in seinem Matrosensang. Die soziale Tendenz ist aus dem Programm jetzt leider fast ganz verschwunden.

"

Melufa, die Rose von Marakesch  ."

Marmorhaus.

d.

Wenn der Europäer an die islamische Frau denkt, dann sieht er immer ein armes Geschöpf hinter Haremsgittern, als Opfer männ licher Sinnenlust. Doch tennt man in der arabischen   Literatur sehr wohl Lobgefänge auf die opferbereite, selbstlose Liebe zwischen Mann und Frau.

Die Ueberlieferungen der Erzähler reichen Jahrhunderte zurüd, und so mag sich auch schon mancher an Meluta erfreut haben, der Rofe von Maratesch. Sie verbarg einen flüchtenden Bermundeten und pflegte ihn gefund. Als er, der Rebellenführer, ging, famen die häscher, töteten Melutas Bater und warfen sie selbst unter die Ausfähigen. Sie ersticht ihren Widersacher, der sie begehrt, fie flüchtet, und als fie endlich mit dem Rebellenführer zusammentrifft, erreicht den die Nachricht, daß er der im Kindesalter gestohlene Sohn des herrschenden Paschas ist

Mit diesem ersten original- maroffanischen Ton- und Sprechfilm sieht man Eingeborene als Schauspieler interessant, groß und wahr im Erleben. Man gewahrt von der europäischen   Zivilisation unbe­rührte Menschen in gewaltiger, unbezwungener Landschaft.

richtiger Rummel sein mit ernster Hinterabsicht. Die Tempel be­herbergen im Innern nicht satrale Abbildungen, sondern Berkaufs stände. Ein riesiges Austunftsgebäude, in dem während der Auss stellungszeit 150 internationale Kongresse stattfinden sollen, be= herbergt Registraturen nach allen Gesichtspunkten, aus denen man entnehmen tann, in welchem Tempel gerade beispielsweise eine be stimmte Kautschufsorte ausgestellt ist, wie hoch sie an der Börse notiert und was sonst wissenswert ist.

Das Programm der Ausstellung werden große Freilichttheater aufführungen, sportliche Veranstaltungen, musikalische Darbietungen, Wasserfeste und Feuerwerke vervollständigen. Eine besondere Rolle werden die Vorführungen erotischer Tänze und Spiele bilden.

Bo: läufig macht die Besichtigung des Ausstellungsgeländes wenig Freude. Ueberall Schutt, aufgeweichte Erde, Berge von Ballen, Steinen und Gipssäcken. Man ist mit den Arbeiten im Rückstand und es wird eine gewaltige Kraftanstrengung fosten, die verlorene Zeit hereinzubringen, um am 15. Mai zur Eröffnung bereit zu sein. Heinrich Jordan.

Das Deutsche Bildarchiv. Prof. Curt Glaser   hat in der von ihm geleiteten Staatlichen Kunstbibliothek in der Prinz­fräftiger Unterſtügung von Gönnern   und Freunden hat dies Bild­Albrecht- Straße Ende 1929 das Deutsche Bildarchiv gegründet. Dank archiv inzwischen den ersten Abschnitt feines Aufbauprogramms durchführen können. Die Bestände an Aufnahmen deutscher Kunst­denkmäler, die das Bildarchiv vorfand, wurden systematisch er­weitert. Vor allem die Rheinlande und Desterreich wurden berück­fichtigt, wo die empfindlichsten Lücken auszugleichen waren. Stil­geschichtlich wurde der Nachdruck auf das Mittelalter gelegt, um hier zu möglichster Bollständigkeit zu kommen, dann auf die Barockzeit, weil hier nur geringe Bestände vorhanden waren und Neuauf­nahmen der jüngsten Zeit einen tieferen Einblick in die deutsche Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts gestatten. Ferner wurde be­gonnen, Material zur Geschichte des mittelalterlichen Kunstgewerbes fyftematisch zu sammeln. 1930 wurden etwa 14 000 Photos er­worben. In einer größeren Sonderausstellung wird das Deutsche Bildarchiv Rechenschaft über seine Arbeit ablegen, und hoffentlich stande sein, die lange fühlbare Lücke zu füllen: an einer Stelle in wird es mit Hilfe alter und neuer Freunde bald immer mehr im­guten Photographien den ganzen Reichtum deutscher Kunst vorführen zu können.

Erfreulicherweise ist kein deutsches Wort in diesen Film hinein­geschmuggelt worden. Man hört arabisch, und das ist von Hans Bullérian   sinfonisch untermalt. Wunderbar flingen die Stim­men der Gebetsrufer. Wir erleben die Sensation einer Frauen­stimme; denn wenn der Europäer sie sonst fingend auf Schallplatten genießt, dann fann er sie wohl faum von einer Männerstimme unterscheiden. Für die fünstlerische Gesamtleitung ist Werner Schwarz, für die arabische Leitung sind Mohammed Ben Rahal und Dr. Achmed Waly verantwortlich. Letzterer, ein mediziner, ist am Berliner   Orientalischen Seminar als maßgebende Persönlichkeit für Aegyptisch  - Arabisch ein vorzüglicher Mittler zwischen Morgen- und Abendland. Auch bei der textlichen Uebertragung im Film merkt man den forretten, aber lebendigen Wissenschaftler, ber mit dazu beitrug, daß der Film ganz groß wurde wegen seiner so bewußt bewahrten Eigenart.

Dame. b.

"

Händels Händels, Belsazar" in der Neuen Welt". Die Reihe der Festkonzerte, die der Gau Berlin   des Deutschen Arbeitersängerbundes zur Feier feines 40jährigen Bestehens in der ersten Maiwoche veranstaltet, findet am Sonnabend, dem 9. Mai, mit einer Aufführung von Händels, Belsazar" in der Neuen Belt" ihren Abschluß. Das gewaltige Wert, das in einer Neufassung des Dirigenten Dr. Ernst 3 ander seine Berliner   Erstaufführung erlebt, wird durch einen entsprechend mächtigen Klangförper zur Aufführung gelangen, in der neben dem verstärkten Berliner  Sinfonie- Orchester ein gemischter Sonderchor des Gaues in einer Stärke von etwa 600 Mitwirkenden tätig ist. Es ist wohl das erste= mal, daß in Berlin   in einem Dratorium ein Chor von solcher Größe fingt, doch ist gerade für Händels machtvolle Chormerte ein so ge­waltiger Chor wohl am Blaze. Händels Oratorien, die feine ,, firch­lichen" oder frommen" Chorwerte sind, obgleich der Stoff vielfach der Bibel entnommen ist, fönnte man eher historische Dramen nennen, und vielleicht kein anderes unter ihnen verlangt durch seinen dramatischen Gehalt so sehr nach Bühne und Darstellung wie der Belsazar". Durch Heines packende Ballade ist ja der Stoff weiten Voltstreifen bekannt geworden; besonders der Höhepunkt des Dramas, das Erscheinen der geisterhaften Flammenschrift, kommt in Händels Mufit in genialer Weise zum Ausdruck. In erster Linie ist dem Chor Gelegenheit geboten, sein können zu zeigen, doch auch die Solopartien sind in den Arien, Duetten usw. reich bedacht. Auch hierfür find allererste Kräfte zur Mitwirkung herangezogen: Paul Rötter, der Tenor der Hamburger Oper, wird die Titelrolle fingen und in Frau Mia Neusiger Thönnissen, Hermann Schey   und Werner Engel erstklassige Bartner haben. Da die Karten zu diesem Konzert nahezu vergriffen sind, hat sich die Leitung entschlossen, die Hauptprobe, die am Freitag, dem 8. Mai, in der Neuen Welt" um 20 Uhr stattfindet und eigentlich nur für erwerbslose Mitglieder bestimmt war, in beschränktem Maße der Deffentlichkeit zugänglich zu machen und Einlaßkarten zu 50 Pf. an der Abendkaffe abzugeben, sofern im Vorverkauf noch Sarten übrig bleiben.

21

-

Die Berliner Philharmoniker   in Paris  . Das Berliner  Philharmonische Orchester hat am Dienstag abend in der Großen Oper das erfte seiner beiden diesjährigen Konzerte unter Leitung von Wilhelm Furtwängler   gegeben. Das Orchester erzielte mit einem Programm, das das Brandenburgische Konzert von Bach, die Eroica von Beethoven   und den Feuervogel von Strawinsty umfaßte, einen gewaltigen Erfolg. Immer wieder mußte Furt­wängler sich dem vor Begeisterung rasenden Publikum zeigen.

der Columbia Universität, Butler, hat die Wiederernennung eines Der erste Roosevelt  - Professor in Berlin   felt 1914. Der Präsident Roosevelt- Profeffors in Berlin  , bie feit 1914 unterblieben war, voll­zogen, und zwar wurde der Professor der Philosophie, Frederic Boodridge, zum Roosevelt  - Profeffor für 1931-1932 ernannt.

Piscator befehligt die ruffische Flotte. Das famjetrussische Kriegs­tommissariat beabsichtigt, wie verlautet, Erwin Biscator Teile ber ruffischen Striegsflotte für einen demnächst zu drehenden Film über ben Rieler Matrosenaufstand zur Verfügung zu stellen.

ien") ist auf Freitag verlegt worder. Spielplanänderung. Die Premiere im Metropoltheater( Die Zoni aus

Bühnenchronit. Sonniag, 4 Ubr, findet im Deutschen   Künstlertbeater eine einmalige Nachmittagsvorstellung von Minna von Barnheim" in der Bremierenbelegung au fleinen Breisen statt. Der Borverlauf beginnt Mittwoch.