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Berlin sendet:

Hörbilder von Städten

Die Welt ist flein geworden. Im Flugzeug, Auto und Schnell. dampfer dauert eine Reise um die Erde nur noch Tage. Es gehört dazu nichts weiter als ein recht großer Geldbeutel, und vielleicht nur deshalb ist dieses Weltumjagen noch nicht große Mode geworden.

11SA.

Bei den Weltreisen, die das Ohr vermittelt, kann Technik zu einem herrlichen Wunder werden. Menschen erreichen mit ihrer Hilfe ferne Orte; vom Lande, aus dem Wasser, aus der Luft trägt bie Gleftrizität ihre Stimmen in bringen hören, aber ohne das haben oft solche Stimmen zu uns dringen hören, aber ohne das geringste staunende Erschauern, nur mit einem Gefühl von Unwillen und Langweile, weil bei diesen Weltreisen die Technik nicht mittel, sondern Selbstzweck wurde. Berlin schickte einen Reporter na Amerita. Er stand, selbst mit dem schnellsten Beförderungs­mittel noch durch Tage von uns getrennt, jenseits des Ozeans. Er mittel noch durch Tage von uns getrennt, jenseits des Ozeans. Er ging durch fremde Städte, überblickte sie von erhöhten Punkten, sprach mit Vertretern des Landes und die Worte sprangen über Tage hinweg an unser Ohr. In rasendem Tempo eilte die Welt an uns vorüber; aber die Welt war zur gemalten Kulisse geworden. Ein buntgedrucktes Anschauungsbild hätte dieselbe Reportage er­möglicht, dieselben ungeistigen, unlebendigen Berichte. Ein Mensch, der auch in dem fremden Land nur sich selber fühlte und begriff, konnte von diesem Lande und seinen Menschen nichts aussagen, fonnte ihnen auch keine charakteristischen Stimmen entlocken. Einmal besuchten deutsche Sänger Amerita, und aus Washington flangen ihre Lieder nach Deutschland herüber. Ein amerikanischer Sprecher brachte die sachliche und doch von der Die phantastischen Stimmung des Augenblics erfüllte Ansage. Uebertragung dieser wenigen Worte und der Lieder wurde ein Erelbnis für den deutschen Hörer; Ferne rückte fühlbar nahe, und die Welt wurde für Minuten eine helle, übersichtliche Wohnung.

Wien .

Das Auge, das Ohr berichtet, was scheinbar ist. Der Geist nur fann erfassen, was wirklich lebt. Nur diese lebendige Wirklichkeit ist wichtig. Eine Reportage, die äußere Eindrücke nicht geistig ver daut hat, bleibt leer, traftlos. Leider sind aber gerade solche Reportagen eine Spezialität des Berliner Senders. Der Bericht, den er von seiner Residenzstadt nach Wien sandte, war ein Musterbeispiel dafür. Die Bilder, die er auswählte, hätte sicherlich auch ein Spießer aus der finstersten Provinz als Ansichtskarten nach Hause geschickt: das Brandenburger Tor ; Schrammelmusit im historischen Keller von Lutter und Wegner; der Fußballer aus Königsberg , der jetzt auch in Berlin lebt; der Plaz an der Gedächt niskirche aus der Vogelperspektive. Alfred Braun verfuchte, auf dem Brandenburger Tor etwas von der wirklichen Berliner Atmosphäre einzufangen; später machte ihn die sinnlose Reportage­heyze völlig aufnahmeunfähig. Er hat früher aus fleinen Kneipen, aus charakteristischen Winkeln und Stadtvierteln so herrlich echte Berliner Bilder zu geben verstanden, die in allen Hörerkreisen helle Begeisterung weckten. Berliner Menschen von heute und von gestern lebten, atmeten in diesen Szenen. Bollte oder durfte er sich nicht auf diese Reportagen befinnen? Außerdem aber persagte bei diesem Berliner Bericht die Technif, deren Fortschritte die Berliner Funkstunde den Hörern sonst so gern und selbstbewußt als Selbst zwed vorführt; ohne beweglichen Sturzwellenfender ist bei ben räumlichen Entfernungen solche Weltstadtreportage gar nicht möglich. Königsberg .

Einige Zeit darauf bekamen die Berliner Hörer durch ihren Sender Königsberg vorgeführt. Wir haben schon früher bei solchen Stadtbildern darauf hingewiesen, daß es unmöglich ist, aus Erinnerungsbildern eine Stadt so lebendig zu machen, wie das für folchen Querschnitt nötig wäre. Erinnerungsbilder sind es aber mur, von denen ein Reporter spricht, der auf eine nachtdunkle Stadt herabblickt. Er muß bei Tage, wenn er sie wirklich übersieht, von ihr reden. Damit solche Berichte möglichst vielen Hörern zugänglich find, müßten sie am Sonnabend- oder Sonntagnachmitag gegeben werden, je nachdem, an welchem Tage der Charakter der Stadt sich am besten erfassen läßt. Die wichtigsten Bunfte aber jeder Repor­tage müssen sein: die Menschen der Stadt, die städtische Wirtschafts­lage und Wirtschaftsführung, Landschaft und Bauwerke. Bedeutung der Einzelheiten wird für jede Stadt, entsprechend ihrer Eigenart, verschieden groß sein; immer aber wird an der Spitze aller Fragen die nach den Bewohnern stehen.

Die

Die Königsberger Reportage jedoch wurde aus einer Stadt ohne Menschen gegeben; zwar war einmal von Arbeitslofen die Rede, aber sie wurden nicht als lebendiger Teil der Stadt zitiert, sondern nur als Belastung für den Stadtfädel. Sonst erfuhr man, daß Königsberg ein altes Stadtschoß hat und eine Kirche mit ⚫einer Orgel und den Grävern frommer Menschen, die vor Jahr­hunderten gelebt haben und deren Namen und Lebensgeschichte ein Geistlicher trotzdem noch alle zu berichten wußte. Es waren viele fromme Menschen und der Bericht dauerte darum ziemlich lange Zeit. Borher hatten alle möglichen führenden Persönlichkeiten die Programme ihres Refforts aufgefagt, was nicht so spannend war wie die Lektüre vom Baedeker und von offiziellen Werbeschriften.

Niemand, auch der aufmerkſamste Zuhörer nicht, hat durch diese Veranstaltung wirklich etwas von Königsberg erfahren. Nur als völlig unzugehöriges Nebenher tonnte er eine Gefunde lang den Eindruck auffangen. Während des Jahrhunderte überfliegenden Berichtes vom Stadtschloß meldete sich plötzlich die totgefagte Gegen wart: aus dumpfem Stimmengeräusch löfte sich deutlich vernehmbar das Wort Nieder", mas den Reporter aus der Bergangenheit zu der beiseiteschiebenden Berichtigung veranlaßte, daß zufällig auf dem Platz vor dem Stadtschloß eine politische Versamm­lung stattfinda. Kein Berliner Hörer hätte das sonst der Stadt biefer Reportage zugetraut.

Wie hätte eine Reportage von Königsberg wirklich aussehen müssen? Am besten wäre es natürlich gewesen, ein geistig beweg­licher Reporter wäre in stadtkundiger Begleitung mit einem Kurz­wellensender durch die Straßen bis in die entlegenſten Bintel gefahren; sonst hätte er diese Wanderung vor seinem Mikrophon­bericht unternehmen müssen und dann von einem erhöhten Punkt, der ihm das Stadtbild nach allen Seiten vor Augen führt, davon erzählen können, von dem, was er sah, von dem, was er erfuhr, erlebte. Und hätte er unterwegs Menschen gefunden, deren Mit teilungen ihm befonders charakteristisch erschienen, und sie mitgebracht und vor das Mitrophon gestellt Königsberg wäre den fernen Hörern sicherlich auf Augenblicke mindestens Wirklichkeit, miterlebte Wirklichkeit geworden. Mitrophonberichte aus wirtschaftlichen und geistigen Berwaltungsstätten der Stadt hätten die Reportage natür. lich ergänzen fönnen, fruchtbar aber nur dann, wenn in ihnen das Gestern und das Heute in ihrer Verbindung und in ihrer Getrennt heit richtig erfaßt und bewertet worben wären.

Die Bilder, die der Rundfunk von Städten und Landschaft geben tann, fönnen einen der lebendigsten, zeitverbundensten Teil des Funtprogramms ausmachen. Hoffentlich ringt sich auch die Berliner Funtstunde bald zu dieser Erkenntnis durch. Tes.

Rechtsfragen des Tages

Haftung für zugesicherte Eigenschaften einem furzen Schwanz befunden hatte; alle anderen Pferde hatten lange Schwänze. Damit war die Identität des vom Beklagten ge= fauften Pferdes bewiesen und der Beklagte wurde zur Rückzahlung Margarethe Falkenfeld.

verurteilt.

Die Stellung Minderjähriger

Es ist an dieser Stelle die rechtliche Stellung Minderjähriger behandelt worden und es sei mir gestattet, die irrtümliche Bezeich nung in der Ueberschrift hiermit richtig zu stellen: es handelte fich bei den Ausführungen nicht um die Rechtsfähigkeit, sondern um die Geschäftsfähigteit Minderjähriger. In dem Artikel ist auch darauf hingewiesen, daß ein Minder= jähriger im Rahmen und im Umfange eines Dienst- oder Arbeits­verhältnisses, zu dessen Abschluß ihn sein gesetzlicher Vertreter er­mächtigt hat, Berträge rechtswirksam abschließen kann. Daß diese Bestimmung nicht allgemein bekannt ist, beweist ein Prozeß, der kürzlich vor dem Amtsgericht verhandelt wurde:

Ein Pferdehändler faufte in Schleswig- Holstein eine größere Anzahl Pferde, die er nach Berlin transportierte. Unter anderem hatte er von einem Besitzer ein Pferd gekauft, der ihm die Zugfestigkeit des Tieres ganz ausdrücklich zusicherte. Als der Trans­port hier anfam, stellte es sich heraus, daß das betreffende Pferd nicht zugefest war. Der Pferdehändler teilte es dem Befizer sofort mit und erklärte, daß er das Pferd ohne die zugesicherte Eigen­schaft nicht gebrauchen fönne, er verlange Rücknahme des Pferdes, Rückzahlung des Kaufpreises und Erſatz der Butterkoſten. Der B fizer verweigerte die Rücknahme mit der Behauptung, daß bei ihm das Pferd zugfest gewesen sei. Hierauf fonnte es aber nicht an­fommen, da nach§ 459 Absatz 2 BGB. der Verkäufer auch dafür haftet, daß das Pferd zur Zeit des Uebergangs an den Käufer die zugesicherte Eigenschaft hatte. Der Pferdehändler erhob Klage und beantragte gleichzeitig eine gerichtliche Beweisaufnahme zur Sicherung des Beweises. Es wurden zwei Sachverständige ver Ein Reichswehrsoldat hatte sich bei einem Geschäftsvertreter nommen, die übereinstimmend feststellten, daß das Pferd nicht zug- Wäsche im Werte von ungefähr 200 Mart bestellt. Auf Mahnung fest war. Um mun weitere Futterfoſten zu ersparen, wurde im Everweigerte er die Bezahlung mit dem Hinweis, daß er erst 20 Jahre verständnis beider Parteien das Pferd öffentlich versteigert und der alt sei, also minderjährig und nicht geschäftsfähig. Der Fabrikant Erlös bei Gericht hinterlegt. Nachdem mun durch die Beweisauf erhob Klage gegen den Soldaten, vertreten durch seinen Bater, ba er als Minderjähriger nicht selbständig verklagt werden kann. Im nahme festgestellt war, daß das Pferd zur Zeit des Ueber ganges ber Gefahr die zugesicherte Eigenschaft nicht gehabt Prozeß wendete der Bater ein, daß er seine Genehmigung zu der hatte, tam der Beklagte plötzlich mit dem Einwand, daß das von Wäschebestellung nicht gegeben habe. Hierauf fonnte es aber nicht den Sachverständigen untersuchte Pferd gar nicht das von ihm dem ankommen; die allgemeine Genehmigung des Vaters, sich als Reichs­Kläger verkaufte gewesen sei. Dieser Einwand konnte aber durch wehrsoldat zu verpflichten, berechtigte den Minderjährigen, über seine den Sohn des Klägers einwandfrei widerlegt werden, denn der Be Löhnung selbständig zu verfügen. Die Löhnung erhielt er zur Be­flagte gab zu, daß sein Pferd einen furzen Schwanz gehabt hatte. streitung seiner Bedürfnisse und hierzu gehörte auch die Wäsche. Er wurde zur Zahlung des Betrages verurteilt. Der Sohn betundete, daß bei dem Transport, den sein Vater aus Margarethe Falkenfeld. Schleswig- Holstein gebracht hatte, sich nur ein einziges Pferd mit

Das nielle Buch

Georg Weerth

In die Anfangszeiten demokratischer und sozialistischer Entwic­lung in Deutschland führt ein Lebensbild zurüd, das vor kurzem bei C. 2. Hirschfeld- Leipzig erschien. Es ist dem sozialistischen Dichter Georg Weerth gewidmet, dem Freunde von Marg und Engels , einem der ersten und sicher der besten Sänger des Brole tariats. Ein Großneffe des Dichters, Karl Weerth, hat mit großer Sorgfalt und vieler Liebe den Familiensammlungen an Briefen und sonstigen Erinnerungswerten nachgespürt, in den Bartei- und öffentlichen Archiven geforscht und das Gefundene mit der Treue eines guten Biographen verarbeitet. So entstand ein tnappes, aber anschauliches Bild von dem Entwicklungsgange des bedeutenden Mannes, der die Revolutionsepoche von 1848 mit heißem Herzen mit durchlebte, den aber ein allzu früher Tod schon im 34. Lebensjahre aus seinem Schaffen nahm.

Georg Weerth , der Sohn eines Geistlichen aus Detmold , lebt in der Geschichte der sozialistischen Bewegung als Freund und Mit fämpfer der beiden Altmeister des wissenschaftlichen Sozialismus, benen er auch in der Redaktionsführung der neuen Rheinischen Beitung" als Feuilletonrebafteur ein allzeit schlagfertiget Gefährte war. Die berühmte Abschiedsnummer dieser von der preußischen Reaktion unterdrüdten ersten sozialistischen Tageszeitung enthält auch eine scharf- satirische Ansprache Weerths an die Frauen ein Meisterwerf politischer Kleinkunst. Seine plastischen und formschönen Dichtungen sind hauptsächlich dem Leben und den Sorgen des Brole.

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tariats gewidmet, das er als einer der ersten unter den Boeten seiner Zeit mit den Augen eines sozialen Kritikers erfaßte. Was er auf englischem Boden gemeinsam mit Friedrich Engels an sozialem Elend in der Arbeiterklasse kennen lernte, gab ihm fräftige Impulse zu flammender poetischer Anklage gegen das Gesellschafts­system, das solche Not mit bigottem Augenaufschlag als unabwend bar hinnahm. Seine Lieder aus Lancashire ", die in vielen Lied­sammlungen der Arbeiterschaft wiederkehren, sind sprechende Zeugen von der inneren Empörung, mit denen der Sozialist Weerth diesem grausamen Gesellschaftssystem gegenüberstand.

Das Lebensbild, das Karl Weerth von seinem Großoheim zeichnete, bringt den Menschen und Kämpfer auch der neuen Gene­ration nahe, die Ursache hat, seiner nicht zu vergessen.

Die Entdeckung Afrikas

K.

,, Das Geheimnis des Schwarzen Erdteils" von Willem Jaspert mit Vorwort von Hans Schomburg!( Berlag Rei­ mar Hobbing , Berlin SW. 61). Rund um eine Sammlung von 64 schönen Bildern, teilweise auch kulturgeschichtlich interessant, alle übrigens packend, steht ein Tert von 90 Seiten. Da wird etwas über die Geschichte der Entdeckung Afrifas von Herodot , Livingstone, Rohlfs, Emin Pascha ufm. bis zu Schomburg berichtet. Wieso gerade Schomburg, wird nicht ganz klar. Aber die Berichte sind teilweise recht interessant gebracht, der Uebergang vom wirklichen klaffischen Forschungsreisenden zum modernen Filmmenschen ist geschift gea macht und am Schluß begreift man, warum gerade Schomburg: er hat ja die ersten Afrikafilme gedreht, hat den Kontinent mit Auto und Kamera( natürlich auch mit der Büchse) durchquert. Wie der Film selbst, so gibt auch das Büchlein einen scharfen furzen Weber­blick, der schlaglichtartig von Nechos Suez- Kanal bis zu Mittelholzers Ueberfliegung des Kilimandſcharo geht.

19 WAS DER TAG BRINGT

Bauernballade

ERZÄHLT VON YORICK

Manchmal geschieht etwas, heute oder morgen und mitten unter uns, das hat den düsteren Glanz alter Balladen; und wenn die Zeit leiser wäre und hinzuhorchen verstünde auf so dunkle Klänge, dann würden diese Geschehnisse vielleicht nicht in einer Zeitungsnotiz ihre einzige, flüchtige, schnell vergessene Gestalt finden..

Da war in einem Dorfe Ostpreußens ein alter Streit zwischen Bauern. Solch ein Streit schwelt Jahre hindurch und findet sich nicht hindurch zur Tat; und einmal, an irgendeinem gleichgültigen Tage, aus irgendeinem nebensächlichen Grunde, brennt er lodernd auf. Dieser hier zeugte bisher nur Prozesse, seit 1925; vor einigen Tagen jedoch fuhr der eine der Gegner zur Wohnung seines Feindes, schrie ihm Worte sinnloser But ins Gesicht und knallte ihn nieder; ihn und seine Frau. Dann schritt der Mörder aus der Wohnung und aufs Feld, wo er den Bruder des Berhaßten bei der Arbeit mit den Pferden traf: auch den erschoß er. Dann setzte er sich auf sein Rad und fuhr heim wollte heimfahren. Wer fonnte ihn hindern? Sein Feind, seines Feindes Weib, seines Feindes Bruder waren tot tur seines Feindes Pferde die lebten.

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Dr. Lämmel.

Er schrieb der Patientin einen honigfüßen Brief, worin er ihr mitteilte, daß er an ihrem Gebiß noch etwas nachsehen müsse, und daß man sich über die Verrechnung des Gebisses schon einig werden würde. Die Batientin tam setzte sich Und der Dentist griff ihr mit beiden Händen in den Mund, um ihr, um sein Gebiß an sich zu reißen, ihr auszureißen...

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Oh, er hatte gute Arbeit gemacht! So fest saß sein Gebiß, daß er es nicht ohne weiteres herausbekam. Und während er sich mühte, auf der Batientin niete, sie würgte, rief fie um Hilfe, gellte mit seinem Gold, biß ihn mit seinem Gold-

Und es famen Nachbarn, und es wurde der Dame das Gebiß erhalten. Und es tagte das Gericht zu Wismar , und es erhielt der Dentist wegen Rörperverlegung drei Monate Gefängnis.

Aber sein Gebiß erhielt er nicht. Die Klägerin lächelte damit, während das Urteil gefällt wurde.

Dies geschah im Ländchen Mecklenburg, im Städtchen Wismar . Prohibition und Haarwasser

Nichts geht über die Geriffenheit einer amerikanischen Prohi­bitionsbehörde; es sei denn die Gerissenheit der Leute, die aus der Prohibition ihr Geschäft machen.

Die Weisheit der Prohibitionsbehörde führte zum Beispiel gegenüber den Parfümfabriken zu folgendem System: Da zur Her­stellung des Parfüms, Haarwassern usw. Alkohol benötigt wird, wird ein bestimmtes Kontingent davon den einschlägigen Fabriken zur Verfügung gestellt. Dies Kontingent richtet sich nach der Menge der vorliegenden Bestellungen. Sehr einleuchtend, nicht wahr?

Die lebten; und die waren scheu geworden durch die dreimal hallenden Schüsse; und als ihr Lenter zusammenbrach, gingen sie durch. Sie nahmen ihren Weg hinter dem Radler her. Vielleicht bemerkte der die Gefahr nicht; vielleicht vermochte er nicht auszu weichen, aus irgendeinem seltsamen 3wang heraus- jedenfalls überholten ihn die hinjagenden Tiere, rissen ihn mit seinem Rade zu Boden, verwirrten ihn in ihren Strängen, schleiften ihn mit sich und blutend aus Wunden, die die Pferde des Ermordeten ihm geschlagen hatten, fand man den Mörder auf. Manchmal geschieht etwas, heute oder morgen und mitten unter Bestimmung eine Existenzmöglichkeit schaffen wollten. Die erste ver­uns, das hat den düsteren Glanz alter Balladen. Schauermär vom Goldgebiß

Dies geschah im Ländchen Mecklenburg, im Städten Wismar : Es bekam eine brave Wismarerin Zahnschmerzen, und es eilte die Schmerzensreiche zum Dentisten. Und es stellte der Dentist von Wismar fest, daß fast alle Zähne der Braven bereits hinüber maren, und daß ein Gebiß aus Gold schlechterdings nicht zu umgehen sei. und es gab sich die Dame seufzend darein, und es wurde das Gebiß verfertigt und eingepaßt, und somit wäre denn alles in Ordnung gewesen, wenn nicht etwas dazwischengekommen wäre, mas piel berühmteren Leuten als der Patientin und dem Dentisten von Bismar andauernd dazmischentommt: nämlich die Wirtschaftstrife.

Also fie tam auch hier, die Gebißbefizerin tonnte nicht zahlen, nicht in bar und nicht auf Stottern. Der Dentist ruinierte feine eigenen, angeborenen Zähne, so fnirschte er mit ihnen, indes die Kundin mit seinen Goldzähnen und lächelte. Als weder Gefnirsch, noch Zahlungsbefehle halfen, faßte der Dentist einen furchtbaren Entschluß, gigantisch und räntevoll, würdig eines rabenschwarzen Theaterintriganten:

Es fanden sich insgesamt drei Bootlegger- Firmen, die aus dieser wandte den Alkohol zu Schnäpsen und füllte den Schnaps in Parfüm­flaschen. Sie wurde schon nach einer Woche von alkoholfeindlichen Friseuren verraten. Ihre Inhaber sigen seit langem.

Die zweite fälschte die Bestellformulare. Sie wurde nach einem Monat ausgehoben.

Die dritte aber stellte wirklich Haarwasser her und bot es den Friseuren zu einem erstaunlich billigen Preise an. Und wenn die Friseure trogbem nicht bestellen wollten, dann verschenften sie sogar ihr Haarwasser. Je mehr, je beffer. Dies Probuft ging glänzend. Die Firma wurde binnen furzem führend in der kosmetischen Industrie. Sie wäre es noch heute

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wenn nicht endlich, nach Jahren,

die Prohibitionsbehörde auf den Einfall gekommen wäre, das Haar. wasser der Firma mal auf seinen Alkoholgehalt hin zu untersuchen. Das Ergebnis war gleich null. Nämlich es enthielt überhaupt feinen Alkohol. Und mit ihrem riesenhaften Rontingent an reinem Sprit hatte die tüchtige Firma nicht die Haare, sondern die Kehlen ihrer Kunden geschmiert...

Run brummt auch diese Firma. Aber am Ausgang des Gefäng niffes warten ansehnliche Banknoten.